Der Einfluss von Familie und Peer-Group auf den Jugendlichen


Hausarbeit, 2018

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Lebensphase Jugend

3. Die Familie und ihre Funktion
3.1 Einfluss durch Familienmitglieder
3.1.1 Eltern und Erziehungsberechtigte
3.1.2 Die Bedeutung der Großeltern
3.1.3 Bedeutsamkeit der Geschwister
3.3 Ablösung vom Elternhaus

4. Definitionen von „Peer-Group“
4.1 Funktion und soziale Interaktion
4.2 Dimensionen von Distinktionen

5. Familie und Peer-Group — Konkurrenz?

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Familie hat bereits zu Beginn eines neuen Lebens erheblichen Einfluss auf die Persön- lichkeitsentwicklung, der meist bis zum Lebensende bestehen bleibt. Optimaler-weise ist sie eine der ersten Sozialisationsinstanzen, die wir kennen lernen und die uns lehrt mit ver- schiedenen Einflüssen von außen umzugehen. Moralische und soziale Aspekte werden im Laufe des Lebens beigebracht.1 Doch der Mensch lernt neben dieser Instanz einige weitere Einflussfaktoren kennen; Gelenkt wird der Blick hier vor allem auf die Jugendkulturen bzw. die sogenannten Peer-Groups, die besonders im Jugendalter tragend sind. Dabei stellt sich die Frage, wie sich der Einfluss beider Instanzen äußert.

Um das beantworten zu können, wird zunächst der Begriff und die Funktion der Familie geklärt, welche sich im Laufe der Jahrzehnte erheblich änderte.

Zunächst wird es eine kurze Einführung in den Begriff der Jugend als Lebensphase geben, um zu klären, wie sich dieses Phase zu anderen Lebensphasen unterscheidet und wie sich diese abgrenzt. Denn hier ist die Ausbildung verschiedener Kompetenzen von besonderer Bedeutung.

Danach wird auf verschiedene Erziehungsstile und das Verhalten der Eltern eingegangen, denn dieses kann auf die Entwicklung des Jugendlichen und auf dessen Verhalten im Alltag einwirken, welches er eventuell sein ganzes Leben beibehält. Ebenfalls werden die Peer- Groups erläutert denn diese sind besonders im Jugendalter wichtig. Auch diese haben er- heblichen Einfluss, der sich je nach Art und Verhalten der Gruppe unterscheidet.

Nachdem beide Sozialisatonsinstanzen ausreichend definiert und mögliche Probleme und Begünstigungsfaktoren aufgezeigt wurden, wird in einem letzten Kapitel geklärt, inwiefern beide Gruppen in Kombination bzw. als Konkurrenz auf den Jugendlichen einwirken kön- nen.

In einem Fazit wird ein alles umfassendes Ergebnis der Arbeit formuliert und auf mögliche Probleme der Analyse eingegangen, denn es handelt sich im Rahmen der Arbeit um einige Theorien, die nicht immer bei jedem Jugendlichen zutreffen müssen.

2. Lebensphase Jugend

“Wie alle anderen Lebensphasen auch ist Jugend nicht allein durch körperliche Entwick- lung definiert, sondern zugleich durch kulturelle, wirtschaftliche, soziale und ökologische Faktoren beeinflusst.“2 Mit verschiedenen Phasen, die einen Übergang in einen neuen Le- bensabschnitt bedeuten und sich meist auch überschneiden, hat der Mensch außerdem die Möglichkeit sein Leben neu zu strukturieren. Besonders in der Jugend sind die Angebote, sich auszuprobieren. Diese beinhalten bspw. Reisen, Partnerschaften, Geld verdienen, Freundschaften schließen und sind Aktivitäten, die sich im Laufe des Lebens wiederholen können und somit als Vorbereitung dienen. Zusätzlich bereichern sie den Jugendlichen durch individuelle Erfahrungswerte.3 Durch den Eintritt in die Schule und die damit ent- standene Schulpflicht soll dem Jugendlichen ein Raum gegeben werden, indem er sich frei entfalten kann und somit weder durch familiären Einfluss, noch durch das Berufsleben zu etwas hin gedrängt wird. Durch lange Ausbildungszeiten verlängert sich auch die Jugend- zeit.4 Im Jugendalter können Jugendliche bereits verschiedene Lebensstile testen, müssen aber trotzdem nicht die volle Verantwortung für bestimmte Lebensbereiche übernehmen. Durch die Ausdehnung der Jugendphase sind die Sozialisationsinstanzen, wie Familie und Gleichaltrigengruppen gestiegen, da diese am Prozess der Persönlichkeits-entwicklung mitwirken. Als Zeitpunkt zum Einstieg in das Jugendalter kann die Geschlechtsreife und damit verbundenen Pubertät gesehen werden, in der eine Reihe von physiologischen und psychologischen Veränderungen vorliegen. In dieser Zeit wird versucht, bestimmte Ent- wicklungsaufgaben zu bewältigen.5 Die Abgrenzung zum Erwachsenenalter könnte defi- niert werden durch den Abschluss der Selbstfindung; Das bedeutet die „Entwicklung der intellektuellen und sozialen Kompetenzen ist abgeschlossen und die Übernahme von selbstverantwortlichen und Existenz sichernden Leistungs-tätigkeiten ist erfolgt.“6 Diese Abgrenzung ist jedoch nicht immer so eindeutig, wie die Grenze zwischen Kindheit und Jugend durch die Pubertät.

3. Die Familie und ihre Funktion

Um die Normen verstehen zu können, die innerhalb der Familie vertreten werden und wie diese sich auf den Jugendlichen auswirken, ist es wichtig den Wandel des Familienver- ständnisses zu betrachten. Während man in den Sechzigerjahren noch von dem traditionel- len Bild eines verheirateten Ehepaars mit Kindern ausging, sind heute prozentual mehr Menschen der Auffassung, dass bspw. auch gleichgeschlechtliche Paare, alleinerziehende oder unverheiratete Menschen mit Kindern als Familie gelten.7 Neben diesen „modernen“ Familienansichten ist ebenfalls von Bedeutung, dass eine Familie über zwei oder auch mehr Generationen besteht, diese heute jedoch nicht mehr alle unter einem Dach leben. Die Familie ist dennoch die Sozialisationsinstanz, die den höchsten Gehalt an Emotionali- tät und Sozialverhalten vorweist, da meist ein vertrauensvolles und enges Verhältnis zwi- schen ihren Mitgliedern vorliegt und diese somit oft die bedeutsamste Bezugsgruppe dar- stellt.8

Um eine allgemeine Definition zu finden, kann gesagt werden, dass die Familie eine Grup- pe von Personen darstellt, die sich dauerhaft nahe steht und es sich zur Aufgabe gemacht hat, für ihre Mitglieder zu sorgen; Und dies im sozialisatorischen und erzieherischen Kon- text.9

3.1 Einfluss durch Familienmitglieder

Im Rahmen der Arbeit stellt sich die Frage, inwiefern ein Einfluss zwischen Erziehungsbe- rechtigten, wie den Eltern, und den zu erziehenden und sozialisierenden Jugendlichen be- steht. Klar ist zumindest, dass durch die genetische Veranlagung bestimmte Ähnlichkeiten in den Verhaltensweisen aufkommen können.10

3.1.1 Eltern und Erziehungsberechtigte

Neben der Tatsache, dass das Verhältnis zwischen Eltern und ihren Kindern optimalerweise vertrauensvoll ist, ist es ebenfalls so, dass Eltern als Vorbilder für den Jugendlichen fungie- ren. Das heißt, sie geben bestimmte Verhaltensweisen und dienen als „Vermittler, indem sie Erfahrungen vorstrukturieren, einordnen und bewerten.“11 Das heißt, sie haben direkten Einfluss auf die soziale, psychische und körperliche Entwicklung. Zu beachten ist dabei, dass man an dieser Stelle von eher wohlhabenden Familien ausgeht. Eltern, die sich heut- zutage aus emotionalen Motiven heraus für ein Kind entscheiden, nehmen ihre Erzie- hungsaufgabe sehr ernst, wodurch die große Vorbildfunktion der Eltern zu tragen kommt. Auch hier ist der Lebensstandard der Eltern erneut von Bedeutung, denn je höher dieser ist, desto höher ist auch die Vorbildfunktion. Großen Einfluss auf den Jugendlichen hat auch der Erziehungsstil; Während zu starke Regeln und Einschränkungen zu Unselbstständig- keit und Passivität führen, führen wenige Grenzen trotz Wärme zu Überforderung und Un- sicherheit. Wenn ein Mittelmaß gefunden wird und zwischen erziehenden Partnern eine Gleichheit existiert, wirkt sich das positiv auf die Kinder aus, sodass diese eine hohe Selbstständigkeit erreichen und ein kooperatives Verhalten vorweisen.12 Da meist Mütter eine hohe Bindung zu ihren Kindern bereits im frühkindlichen Alter aufbauen, hat auch dies im Lebenslauf auf den Jugendlichen einen Einfluss. Wenn eine Mutter bspw. unter ei- ner posttraumatischen Belastungsstörung litt, kann sich eine solche noch im Jugendalter des Kindes äußern, indem es Belastungs-symptome entwickelt, da in solchen Fällen meist eine unsichere Bindung existiert.13

Es hat sich bewiesen, dass eine autoritative Erziehung, d.h. Wärme und Liebe auf der einen Seite, aber auch Grenzen und eine erfolgreiche Kommunikation über Regeln und Ent- scheidungen auf der andern Seite, positive Verhaltensweisen und emotionale Stärke als Konsequenz beim Jugendlichen haben. Besonders interessant ist, dass diese Jugendlichen besonders beliebt bei Gleichaltrigen sind.14

Auch im Bildungssektor haben Eltern einen Einfluss, wenn sie zu Hause eine angepasste Lernumgebung fördern. Die Schulleistungen können von den Eltern gesteigert werden, wenn diese dem Kind bereits früh Lernmöglichkeiten zur Verfügung stellen und diese mit ihrem Kindern praktizieren. Frühes Lernen hat somit einen Einfluss auf das spätere Verhalten des Jugendlichen in der Schule.15

[...]


1 Walper/Langmeyer/Wendt: Sozialisation in der Familie, in: Hurrelmann/Bauer/Grundmann/Walper [Hrsg.]: Handbuch Sozialisationsforschung, 8. Auflage, Weinheim und Basel 2015. S. 364.

2 Hurrelmann/Quenzel: Lebensphase Jugend. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendfor- schung, 12. Auflage, Weinheim und Basel 2013. S. 11.

3 Ebd. S. 17-19.

4 Ebd. S. 21-22.

5 Ebd. S. 24-27.

6 Hurrelmann/Quenzel: Lebensphase Jugend, S. 31.

7 Walper/Langmeyer/Wendt: Sozialisation in der Familie, S. 365.

8 Hurrelmann/Quenzel: Lebensphase Jugend, S.145. Schäfers/Scherr: Jugendsoziologie. Einführung in Grundlagen und Theorien, 8.akt. u. überarb. Auflage, Wiesbaden 2005.

9 Walper/Langmeyer/Wendt: Sozialisation in der Familie, S. 366. Hurrelmann/Quenzel: Lebensphase Jugend, S.143.

10 Walper/Langmeyer/Wendt: Sozialisation in der Familie, S. 367.

11 Hurrelmann/Quenzel: Lebensphase Jugend, S. 145.

12 Ebd. S. 147-149.

13 Walper/Langmeyer/Wendt: Sozialisation in der Familie, S. 368f.

14 Ebd. S.369f.

15 Ebd. S. 372.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Der Einfluss von Familie und Peer-Group auf den Jugendlichen
Hochschule
Universität zu Köln
Note
1,7
Autor
Jahr
2018
Seiten
14
Katalognummer
V465144
ISBN (eBook)
9783668918085
ISBN (Buch)
9783668918092
Sprache
Deutsch
Schlagworte
einfluss, familie, peer-group, jugendlichen
Arbeit zitieren
Natalie Becker (Autor:in), 2018, Der Einfluss von Familie und Peer-Group auf den Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465144

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