Für die europäische Versicherungsbranche gelten seit dem 01. Januar 2016 die neuen Regeln des risikobasierten Aufsichtssystems, Solvency II. Die Versicherungsunternehmen (kurz: VU) gehören zu den größten institutionellen Investoren in der Europäischen Union (kurz: EU) und halten rund 6,7 Billionen Euro (Stand 2011) an Vermögenswerten. Veränderungen in ihren Asset-Management-Praktiken können daher zu erheblichen Konsequenzen für die Nachfragesituation und die Preisgestaltung von Anlageklassen an den Kapitalmärkten führen. Die neue risikobasierte Solvency II Richtlinie zielt somit darauf ab, die VU in der EU zu modernisieren und zu harmonisieren. Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit besteht darin, die grundsätzliche Beschaffenheit der Solvency II Richtlinie zu erläutern und entsprechende Modelle zur Ermittlung der Solvenzkapitalanforderung aufzuzeigen. Anschließend erfolgt eine Prüfung der Portfoliozulässigkeit zur Optimierung der Vermögensallokation bei einem Lebensversicherungsunternehmen (kurz: LVU), unter Einhaltung der Kapitalanforderungen für Marktrisiken.
Ausgehend von diesen Zielen werden im Rahmen der vorliegenden Arbeit nachfolgende Forschungsfragen beantwortet:
• Welche Auswirkung hat die Solvency II Richtlinie auf die VU und wie sind die Modelle zur Ermittlung der Solvenzkapitalanforderung ausgerichtet?
• Existieren Unterschiede zwischen den Solvenzmodellen bei der Zulässigkeitsprüfung effizienter und ineffizienter Portfolios und welche ökonomischen Implikationen ergeben sich durch die jeweilige Verwendung?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Portfoliooptimierung unter Solvency II
- Einführung in die Solvency II Richtlinie und Modellerklärung
- Datenbasis und Kalibrierung
- Portfoliozuverlässigkeit unter Solvency II
- Optimierungsproblematik und Restriktionen
- Zulässigkeitsprüfung effizienter und ineffizienter Portfolios
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit befasst sich mit der Portfoliooptimierung unter Berücksichtigung der Solvency II-Richtlinie. Sie untersucht, wie die Eigenmittel eines Versicherungsunternehmens durch eine optimale Portfolioauswahl unter den neuen regulatorischen Rahmenbedingungen maximiert werden können.
- Einführung in die Solvency II Richtlinie und deren Auswirkungen auf die Portfoliooptimierung
- Analyse der Optimierungsproblematik unter Berücksichtigung von Solvency II-Restriktionen
- Bewertung der Zulässigkeit verschiedener Portfolios im Hinblick auf ihre Effizienz
- Entwicklung von Strategien zur Optimierung des Portfolios unter den Bedingungen der Solvency II-Richtlinie
- Diskussion der Bedeutung der Datenbasis und Kalibrierung für die Portfolioanalyse
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Solvency II-Richtlinie und erläutert die wichtigsten Elemente dieser Regulierung. Anschließend wird die Modellerklärung vorgestellt, die als Grundlage für die Portfoliooptimierung dient. Im zweiten Kapitel werden die Datenbasis und die Kalibrierung des Modells behandelt. Das dritte Kapitel widmet sich der Portfoliozuverlässigkeit unter Solvency II. Es werden die Optimierungsproblematik sowie die relevanten Restriktionen erörtert. Darüber hinaus wird die Zulässigkeitsprüfung effizienter und ineffizienter Portfolios durchgeführt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Portfoliooptimierung, Solvency II, Eigenmittel, Risikoaversion, Zulässigkeitsprüfung, effiziente Portfolios, Datenbasis, Kalibrierung und Modellierung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2017, Portfoliooptimierung unter Solvency II, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465150