Im Rahmen des Seminars „Rock in den Siebziger Jahren. Ideologie und Stil“ soll diese Arbeit das Phänomen Punk als, in erster Linie, Weltanschauung vorstellen. Diese nahm Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre einen prägenden, nachhaltigen Einfluss auf die Musik und die Gesellschaft. Hierbei ziehe ich es vor, Punk als eine Weltanschauung zu bezeichnen, nicht als eine Ideologie. Der Begriff ‚Ideologie’ hat meiner Meinung nach, mit der Zeit schon zu viele unterschiedliche Bedeutungen erfahren, wobei eine einzige, sehr negative in den Vordergrund rückt, die unter Ideologie, „ein System von Gedanken“ versteht, welches „aus sich selbst heraus so wenig überzeugend ist, daß es durch Gewalt und Terror gestützt werden muß.“1
Thema dieser Arbeit ist der britische Punk um die ‚Sex Pistols’ im Vergleich zur Punk und New Wave Szene Westdeutschlands im Zeitraum 1977-1983. Es soll untersucht werden, wo Punk seine sozialen und weltanschaulichen Wurzeln hat und wie sich der britische Punk auf die Entwicklung der westdeutschen Szene auswirkte. Auf der Suche nach dem, was die Weltanschauung des Punk begründete und nach der künstlerischen Tradition, in die er sich einreiht, beginne ich mit der Punkrevolution 1975 in England.
Nach einer kurzen Darstellung der Entwicklung beider Punkszenen, der britischen und westdeutschen, werde ich im Hinblick auf die von Simon Frith herausgestellte Polarität zweier Auffassungen von Punk - ‚Punk-Populismus versus Punk-Avantgarde’ - die sozialen und weltanschaulichen Wurzeln und Aspekte des Punk ausgehend von England darstellen und anschließend die Szene der BRD untersuchen: Hier soll herausgestellt werden, inwieweit es eine ähnliche Spaltung der deutschen Szene gab - in populistischen und avantgardistischen Punk - und inwieweit in der BRD eine eigenständige, lebendige Szene entstand.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Von England nach Deutschland? - Eine Skizze zweier Punkszenen
- Die Punkrevolution in England
- Die Entwicklung der westdeutschen Punk- und New Wave-Szene
- Die sozialen und weltanschaulichen Wurzeln und Aspekte des Punk in England und der BRD
- England
- BRD
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen Punk als Weltanschauung, das Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre einen nachhaltigen Einfluss auf die Musik und die Gesellschaft hatte. Die Arbeit konzentriert sich auf den Vergleich zwischen dem britischen Punk um die „Sex Pistols“ und der Punk- und New Wave-Szene in Westdeutschland im Zeitraum 1977-1983. Dabei wird die Frage untersucht, wo Punk seine sozialen und weltanschaulichen Wurzeln hat und wie sich der britische Punk auf die Entwicklung der westdeutschen Szene auswirkte.
- Die sozialen und weltanschaulichen Wurzeln des Punk in England und der BRD
- Die Entwicklung des Punk in England und der BRD
- Die Rolle der Musik im Punk
- Der Einfluss des Punk auf die Gesellschaft
- Die Spaltung der Punkszene in populistische und avantgardistische Strömungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema Punk und seine Bedeutung als Weltanschauung. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Begriffsbestimmung von „Punk“ und dessen vielfältigen Bedeutungen. Das dritte Kapitel gibt eine Skizze der Entwicklung zweier Punkszenen, der englischen und der westdeutschen, und beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Szenen.
Schlüsselwörter
Punk, Weltanschauung, Musik, Gesellschaft, England, Westdeutschland, Sex Pistols, New Wave, Populismus, Avantgarde.
- Arbeit zitieren
- Anne Nennstiel (Autor:in), 2003, Punk als Weltanschauung. Wurzeln, Aspekte und Transformation: Die frühen Entwicklungen in England und Westdeutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46519