Genesis 1 und die vermittelte Verantwortung des Menschen für die Schöpfung und seine Mitmenschen. Beurteilung der Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen in Textilfabriken


Unterrichtsentwurf, 2019

18 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Längerfristige Unterrichtszusammenhänge
1.1 Thema des Unterrichtsvorhabens
1.3 Grundlegende Intention für die Auswahl des Inhalts
1.5 Leitgedanken zum geplanten Unterrichtsvorhaben
1.2 Anbindung des Unterrichtsvorhabens an Vorgaben
1.4 Einordnung der Stunde in das Unterrichtsvorhaben
1.6 Förderung der Nachhaltigkeit des Lernprozesses

2 Darstellung der Besuchsstunde
2.1 Thema der Unterrichtsstunde
2.2 Mehrdimensionale Lernziele
2.3 Didaktischer Schwerpunkt
2.5 Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler
2.6 Begründung didaktischer und methodischer Entscheidungen
2.6.1 Die Sache klären
2.6.2 Begründung des methodischen Vorgehens
2.7 Verlaufsplanung

3 Literaturverzeichnis

4 Anhang
4.1 Wandzeitung
4.2 Erster Teil des Briefes, der vorgelesen wird
4.3 PowerPoint-Präsentation und Material der Erarbeitungsphase
4.3.1 Erarbeitung I
4.3.2 Exemplarisches Beispiel für die einzelnen Textstellen des Briefes
4.3.3 Musterlösung der einzelnen Teile des Briefes
4.3.4 „Aufträge Gottes“
4.3.5 Erarbeitung
4.3.6 Sicherung

1 Längerfristige Unterrichtszusammenhänge

1.1 Thema des Unterrichtsvorhabens

„Gottes Schöpfung ist so wunderbar!“ – Ganzheitlich-kreative Zugänge zur christlichen Vor- stellung der Welt als Schöpfung Gottes und der daraus erwachsenden Verantwortung des Menschen.

1.3 Grundlegende Intention für die Auswahl des Inhalts

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde (1. Mose 1,1).

Die Frage nach dem Ursprung der Welt ist eine uralte Menschheitsfrage. Auch Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 machen sich dazu ihre eigenen Gedanken. In meiner Unter- richtsreihe werden die SuS als „Ausgangs- und Zielpunkte religiösen Lernens betrachtet“ (Mendl 2014, 154). Ein subjektorientierter Religionsunterricht setzt dabei an den Lebenswel- ten der Lernenden an, um daraufhin religionsproduktive Spuren zu entdecken. Dabei wird nicht auf Inhalte verzichtet, sondern die Lernenden setzen sich dabei mit ihrer eigenen Identi- tät auseinander (vgl. Wiedenroth-Gabler 2014, 61). Laut James W. Fowler befinden sich SuS im Alter von ca. 11 Jahren auf der dritten Glaubensstufe, dem synthetisch-konventionellem Glauben (vgl. Fowler 1991, 167). Dabei ist der Glaube noch nicht persönlich angeeignet, son- dern von den Meinungen der Bezugspersonen abhängig. Vor dem Hintergrund, dass bei den meisten SuS im Elternhaus religiöse Ausdrucksformen fehlen, nicht über religiöse Fragen gesprochen wird und die SuS somit in den meisten Fällen keine religiöse Sozialisation seitens des Elternhauses erfahren haben, stellen SuS in diesem Alter kritische Fragen und beginnen vor dem Hintergrund der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse an den altbekannten bibli- schen Geschichten und auch an der Existenz Gottes zu zweifeln. Gerade aus diesem Grund erscheint es wichtig das biblisch-christliche Verständnis der Schöpfung und deren Konse- quenzen im Hinblick auf den Schöpfungsauftrag in diesem Lebensabschnitt der SuS aufzu- greifen und zu thematisieren. Religionsunterricht muss offenlegen, „dass es bei den biblischen Schöpfungsgeschichten nicht um Fakten, sondern um Glaubenszeugnisse geht […] [und] [diese] zum verantwortungsbewussten Umgang mit der gesamten Schöpfung“ (Grasser 2008, 3) auffordern.

Die Unterrichtsreihe soll dabei religionspädagogischen Leitlinien folgen, die zum einen reli- gionsdidaktisch sind, da sie dem Ziel dienen, die christliche Perspektive vorzustellen und zum Ausprobieren und Prüfen desselben einladen, zum anderen aber auch glaubensdidaktisch, indem sie Wege zur individuellen Glaubensentscheidung bahnen wollen (vgl. Hunze 2007, 223). Hierzu hat Guido Hunze Leitlinien der schöpfungsorientierten Didaktik erarbeitet, an denen die geplante Unterrichtsreihe angelehnt ist. Nach Hunze ist eine schöpfungsorientierte Didaktik zunächst durch ein Wahrnehmungsinteresse gekennzeichnet, „das durch die Sensibi- lisierung zu einer erstaunenden Begegnung mit der Welt in eine vertiefte Beziehung zu ihr eintreten hilft“ (Hunze 2007, 224). In der ersten Sequenz der Reihe sollen die SuS sich somit bewusst an der Schöpfung erfreuen lernen und diese somit bewusst wahrnehmen und reflek- tieren.

Des Weiteren spielt auch ein Reflexionsinteresse eine wichtige Rolle, das „einerseits der Schöpfungsidee theologisch auf den Grund gehen will, sich andererseits bewusst macht, was wissenschaftliche Aussagen der Theologie und der Naturwissenschaft aussagen wollen bzw. können und wie sie zueinander stehen“ (Hunze 2007, 224). Hierzu ist zu sagen, dass der Lehrplan für das 5./6. Schuljahr eindeutig ethisch ausgerichtet ist, sodass man sich in dieser Jahrgangsstufe nicht zwingend mit naturwissenschaftlichen Weltentstehungsmodellen ausei- nandersetzen müsste. Trotzdem wurde dieser Aspekt mit in die Unterrichtsreihe aufgenom- men, da seitens der SuS immer wieder Rückfragen diesbezüglich kamen. Dabei soll die aktive Mitsprache der SuS bei der Unterrichtskonzeption das Interesse der Lerngruppe erhöhen, die Selbstwirksamkeitserwartungen stärken und die SuS selbst Verantwortung für den Unterricht übernehmen lassen (vgl. Zimmermann/ Lenhard 2015, 123). Aus diesem Grund ist es mir wichtig, dass die Lernenden den Unterrichtsprozess mitbestimmen können und äußern dürfen, womit sie sich beschäftigen möchten. Da das Thema Evolution im Biologieunterricht erst in Jahrgangsstufe 9 behandelt wird, war es aus organisatorischen Gründen leider nicht möglich, das Thema fächerübergreifend zu unterrichten und die Fragen der SuS auf diese Weise zu beantworten. Aus diesem Grund wurde mit den SuS in verkürzter Form über den Urknall und auch die Evolution innerhalb dieser Reihe gesprochen und Fragen der SuS diesbezüglich ge- klärt. Hierbei ist zu beachten, dass den SuS bewusst werden soll, dass die naturwissenschaft- lichen Erkenntnisse den Schöpfungsglauben nicht außer Kraft setzen, sondern diese vielmehr in Beziehung zueinander gesetzt werden können.

Zudem ist die schöpfungsorientierte Didaktik durch ein Beziehungsinteresse gekennzeichnet, das den Beziehungscharakter von Schöpfung in seinem zeitlichen Spannungsbogen in den Mittelpunkt stellt, und ihn zugleich im religionspädagogischen Handeln der Lehrenden wie auch im anzielten gesellschaftlichen Handeln der Lernenden umsetzt“ (Hunze 2007, 224f.). Die vierte Leitlinie nach Hunze bezieht sich auf das Aneignungsinteresse, „das bei den dispa- raten Erfahrungswelten der Lernenden und Lehrenden ansetzt und ihnen einen auf Aneignung setzenden Weg zu einer mündigen Glaubensentscheidung weist, die es ermöglicht, die Welt als Schöpfung Gottes wahrzunehmen und sich so in ihr neu zu orientieren“ (Hunze 2007, 225). Diese beiden Schritte finden sich in der letzten Sequenz der Unterrichtsreihe wieder. Hierbei sollen die SuS mit vorhandenen „Problemen“ in der Welt konfrontiert werden, die dann im Hinblick auf die biblisch-christliche Botschaft in der Schöpfungserzählung zunächst beurteilt werden und dann weitergehend Haltungs- und Handlungsmöglichkeiten erarbeitet werden, wie wir konkret mit der Schöpfung Gottes umgehen sollten.

1.5 Leitgedanken zum geplanten Unterrichtsvorhaben

Evangelischer Religionsunterricht gewährleistet den SuS den Anspruch auf religiöse Bildung. Dabei hat neben allen anderen Fächern vor allem das Fach Evangelische Religionslehre das Erziehungsziel Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und der Bereit- schaft zum sozialen Handeln nach evangelischem Verständnis zu wecken (vgl. Schulentwick- lung NRW). Hierbei sollen den SuS vor dem Hintergrund des biblisch-christlichen Verständ- nisses Wertorientierungen vermittelt und Perspektiven für persönliches Handeln aufgezeigt werden. Laut Hasenberg tut Religionsunterricht gerade dann gut, wenn er den Schülerinnen und Schülern so etwas wie eine Hilfe zur Menschwerdung bietet (vgl. Hasenberg 2006, 29). Dies ist auch im Sinne der Korrelationsdidaktik von entscheidender Bedeutung. Die erlernten Glaubenserfahrungen sollen mit den Erfahrungen der SuS ins Gespräch gebracht werden, so- dass eine wechselseitige Erhellung sowie Inspiration von menschlicher Erfahrung und christ- licher Botschaft zentral sind.

Dieser Ansatz wird auch in der geplanten Unterrichtsreihe zum Thema Schöpfung deutlich, indem immer wieder auch Erfahrungen aus dem Alltag der SuS aufgegriffen werden. Hierbei geht es um die Mitwirkung des Menschen an der Weltgestaltung, insbesondere Motive, Auf- gaben, Chancen und Grenzen von Weltgestaltung aus biblisch-christlicher Perspektive. In der Unterrichtsreihe wird der Mensch „als Mitgestalter des andauernden Schöpfungshandeln Got- tes verstanden, das wesentlich auf Gerechtigkeit, Menschenwürde und Freiheit sowie die Be- wahrung der Schöpfung zielt“ (KLP NRW, 15). Um einen Kompetenzzuwachs diesbezüglich überhaupt möglich zu machen, orientiert sich die Reihe an einem ganzheitlichen-kreativen Konzept. Wenn der christliche Glaube das menschliche Leben in seiner Vielfalt prägt, muss sich dies laut Rendle auch im Angebot und in der Aneignung dieses Glaubens widerspiegeln (vgl. Rendle 2011, 9). Hierbei eignen sich ganzheitliche Methoden, bei denen die SuS mit Kopf, Hand und Herz lernen. Dieses Vorgehen findet sich immer wieder in der geplanten Reihe wieder, beispielsweise durch die Wahrnehmung der Schöpfung, durch die kreative Ge- staltung der Schöpfungstage und auch durch die Umsetzung einer Aktion am Ende der Reihe.

1.2 Anbindung des Unterrichtsvorhabens an Vorgaben

Die Unterrichtsreihe wird durch den Kernlehrplan für die Gesamtschule in Nordrhein- Westfalen und den schulinternen Lehrplan der Städt. Gesamtschule H. legitimiert. Das Thema Schöpfung ist im Kernlehrplan im Inhaltsfeld 3 verortet: „Einsatz für Gerechtig-keit und Menschenwürde“ (vgl. KLP NRW, 21). Ein inhaltlicher Schwerpunkt stellt dabei die Verantwortung für die Welt als Gottes Schöpfung dar. In dieser Unterrichtsreihe sollen fol- gende Kompetenzen erworben werden, wobei die Kompetenzen, die in der Stunde erweitert werden sollen, fett gedruckt sind.1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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1.4 Einordnung der Stunde in das Unterrichtsvorhaben

Nachfolgend soll die daraus abgeleitete Unterrichtsreihe tabellarisch aufgeführt werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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1.6 Förderung der Nachhaltigkeit des Lernprozesses

Das geplante Unterrichtsvorhaben Schöpfung in der 6. Jahrgangsstufe wird durch das Inhalts- feld 3 „Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde“ (KLP NRW, 15) des Kernlehrplans in Nordrhein-Westfalen legitimiert und stellt somit die erste Begegnung mit der Thematik auf der weiterführenden Schule dar, die dann in Jahrgangsstufe 8 mit dem inhaltlichen Schwer- punkt „Diakonie – Einsatz für die Würde des Menschen“ vertieft wird.

Die Unterrichtsreihe wird begleitet durch eine Visualisierung der Ergebnisse in Form einer Wandzeitung, die gemeinsam mit den SuS erstellt wird (siehe Kapitel 4.1). Hierbei handelt es sich um eine kreative und bewusst gestaltete Auseinandersetzung mit dem Thema, die ermög- licht, dass sich die SuS immer wieder auf bereits erarbeitete Unterrichtsinhalte zum Thema Schöpfung beziehen können, diese in Beziehung zueinander setzen können und zugleich eine Würdigung der kreativen Ergebnisse geschaffen wird (vgl. Brenner 2011, 258). Es hat sich gezeigt, dass die SuS den Umgang mit Stift und Farben als „willkommene Abwechslung, als Erholung vom üblichen Unterrichtsverlauf empfinden, als eine Aufgabe also, die ihnen be- sondere Freude bereitet und sie motiviert“ (Goecke-Seischab 2011, 207), sodass dies in der geplanten Unterrichtsreihe aufgegriffen werden soll. Zeichnen, Malen und Gestalten berei- chert laut Goecke-Seischab den Religionsunterricht und bietet neue Sichtweisen und Zugriffe auf den Unterrichtsstoff, vertieft und wiederholt ihn (vgl. Goecke-Seischab 2011, 207).

Die Leistungsbewertung des Unterrichtsvorhabens orientiert sich an den Richtlinien des Kernlehrplans für Evangelische Religionslehre. Die auch mit der Fachkonferenz vereinbarten Leistungskriterien für die Notengebung sind den SuS zu Beginn des Halbjahres transparent gemacht worden, sodass sich auch die SuS daran orientieren können. Hinsichtlich des Leis- tungsstandes werden den SuS immer wieder Rückmeldungen gegeben, sodass die Leistungs- bereitschaft gefördert wird. In dieser Unterrichtsreihe bilden mündlichen Beiträge, schriftliche Beiträge zum Unterricht, die Ergebnisse kreativer Gestaltungen, die Beiträge im Prozess schüleraktiven Handelns und auch die Religionsmappe wichtige Bestandteile für die Überprü- fung des Kompetenzfortschrittes.

[...]


1 Schülerinnen und Schüler wird im weiteren Verlauf dieser Arbeit mit SuS abgekürzt.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Genesis 1 und die vermittelte Verantwortung des Menschen für die Schöpfung und seine Mitmenschen. Beurteilung der Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen in Textilfabriken
Note
1,5
Autor
Jahr
2019
Seiten
18
Katalognummer
V465440
ISBN (eBook)
9783668937130
ISBN (Buch)
9783668937147
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
gottes, schöpfung, erschließung, beurteilung, arbeitsbedingungen, arbeiterinnen, textilfabriken, hinblick, genesis, verantwortung, menschen, mitmenschen
Arbeit zitieren
Maren Krebbing (Autor:in), 2019, Genesis 1 und die vermittelte Verantwortung des Menschen für die Schöpfung und seine Mitmenschen. Beurteilung der Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen in Textilfabriken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465440

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