Einleitend wird die Entstehungsgeschichte des Fortunatus beschrieben, wobei insbesondere auf die Erstausgabe von 1509, die Quellenproblematik, die Diskussion über den möglichen Entstehungsort und die Autorindizierung eingegangen wird. Besonders das Quellenproblem und die damit verbundene Autoridentifizierung sind dahingehend für den weiteren Verlauf dieser Arbeit von Bedeutung, da sie klären sollen, aus welchen gesellschaftlichen Kreisen der Autor stammt und woher seine exakte Kenntnis über das Verhältnis politischer und finanzieller Macht existiert. Daraufhin folgt ein Abstecher in die Wirtschaftsgeschichte des 15. und Anfänge des 16. Jahrhunderts, wobei zuerst ein kurzer Einblick in das kulturelle Leben deutscher Handelsstädte um 1500 gegeben wird, da die Hauptschauplätze des Romans Handelsstädte sind. Im Anschluss wird die Beziehung der feudalen Herrscher zu Kaufleuten wie den Welsern und Fuggern beschrieben. Beide Familien sollen dabei sinnbildlich für sämtliche Kaufmannsfamilien stehen, die mit ihrem enormen Reichtum die Politik des 15. und 16. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst haben. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Beziehung der Fugger zu Kaiser Maximilian I. und die Kaiserwahl Karl V. gelegt, da diese sinnbildlich für finanzielle Macht und Korruption der damaligen Zeit stehen. Anschließend soll ebenfalls am Beispiel der Welser verdeutlicht werden, welche finanziellen Quellen der feudalen Obrigkeit zur Verfügung standen.Dem gegenüber wird das Verhältnis der Kaufleute zum Hofe beschrieben, wie es im Roman wiedergegeben wird. Angefangen mit Theodorus, über Fortunatus, bis Andolosia soll der Vergleich zur Wirtschaftgeschichte gezogen werden. Zentrale Thematik in dieser Ausarbeitung ist daher, ob das literarisch gestaltete Verhältnis Adel und Kaufmann der tatsächlichen faktischen Historie entspricht und wer von beiden in der Machthierarchie weiter oben anzusiedeln ist, sprich ob Adel oder Kaufmannschaft politisch einflussreicher gewesen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehungsgeschichte des 'Fortunatus'
- Die Erstausgabe von 1509
- Die Quellenproblematik
- Der Entstehungsort
- Die Autorindizierung
- Wirtschaftsgeschichte des 15. und 16. Jahrhunderts
- Kulturelles Leben um 1500
- Der Adel und das Geld der Fugger
- Die Fugger und Kaiser Maximilian I.
- Die Kaiserwahl Karl V.
- Der Adel und das Geld der Welser
- Adel und Geld im 'Fortunatus'
- Das Verhältnis Theodorus zum Adel
- Das Verhältnis Fortunatus zum Adel
- Das Verhältnis Andolosias zum Adel
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung untersucht den 'Fortunatus', einen frühneuzeitlichen Prosaroman, und beleuchtet die Beziehung zwischen Adel und Geld im 15. und 16. Jahrhundert.
- Entstehungsgeschichte des 'Fortunatus'
- Wirtschaftsgeschichte des 15. und 16. Jahrhunderts
- Die Rolle der Fugger und Welser
- Das Verhältnis von Adel und Kaufleuten im 'Fortunatus'
- Die Frage nach der politischen Macht des Adels und der Kaufleute
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Entstehung des 'Fortunatus' ein und stellt die gattungstypischen Merkmale des Romans dar. Sie erläutert die Bedeutung der Quellenproblematik und der Autoridentifizierung für das Verständnis des Textes.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte des 'Fortunatus', wobei insbesondere die Erstausgabe von 1509, die Quellenproblematik, der mögliche Entstehungsort und die Autorindizierung beleuchtet werden.
Das dritte Kapitel bietet einen Einblick in die Wirtschaftsgeschichte des 15. und 16. Jahrhunderts, wobei das kulturelle Leben der deutschen Handelsstädte um 1500 sowie die Beziehung der Fugger und Welser zu den feudalen Herrschern im Vordergrund stehen.
Im vierten Kapitel wird das Verhältnis von Adel und Geld im 'Fortunatus' analysiert. Es werden die Beziehungen von Theodorus, Fortunatus und Andolosia zum Adel untersucht, um den Roman mit der tatsächlichen Wirtschaftsgeschichte der damaligen Zeit zu vergleichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Adel, Geld, Wirtschaft, Kultur, 'Fortunatus', Quellenproblematik, Autoridentifizierung, Fugger, Welser, Kaiser Maximilian I., Karl V., Handelsstädte, Macht, Korruption, politische Einflussnahme, frühneuzeitlicher Prosaroman.
- Arbeit zitieren
- Daniel Pater (Autor:in), 2005, Fortunatus als Vertreter des Kaufmannsstandes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46562