In der vorliegenden Bachelorarbeit wird am Beispiel eines aktuellen Stellvertreters des Genres ‚Jesusroman’ eine moderne Interpretation Jesu, welche im Roman in Form einer literarischen Figur vorliegt, untersucht. Hierfür wird zunächst die Beziehung zwischen Literatur und Religion bzw. Theologie definiert. Anhand eines kurzen Überblicks über den wissenschaftlichen Diskurs soll zudem die Entwicklung dieses Verhältnisses nachvollzogen werden. Daran anschließend erfolgt eine Darstellung der von Georg Langenhorst aufgestellten Chancen eines gewinnbringenden Austausches von Literatur und Theologie, welche anhand von fünf Kriterien überprüfbar seien. Danach wird das Genre des Jesusromans beleuchtet. Hierbei sollen dessen allgemeine Charakteristika sowie seine spezifischen Ausprägungen vorgestellt werden. Im Anschluss daran folgt ein Überblick über einige, in der Literatur beliebte Jesusbilder. Der Hauptteil dieser Bachelorarbeit soll sich der Analyse der Jesusfigur innerhalb des Romans „Große Freiheit - die Geschichte des Wasserwandlers“ von Matthias Lemme und Susanne Niemeyer widmen. Hierfür wird zunächst der Inhalt des Romans zusammengefasst und der Text im Hinblick auf seine Erzählperspektive untersucht. Danach wird eine Einordnung des Romans entsprechend der zuvor vorgestellten Ausprägungen der Jesusromane erfolgen. Anschließend wird die Romanfigur ‚Jesus’ mithilfe einer literarischen Darstellungsweise, der Charakterisierung, detailliert betrachtet. Auf der Basis dieser sowie der zuvor vorgestellten literarischen Jesusbilder soll folglich das für den Rezipierenden vermittelte Jesusbild des Romans skizziert werden. Nachdem der Jesusroman im Allgemeinen sowie auch die Je-susfigur im Expliziten eingeordnet worden sind, folgt eine Analyse des Romans in Bezug auf die von Georg Langenhorst konstatierten fünf Gewinndimensionen. Hierbei soll durch die Anwendung und Überprüfung ebendieser Dimensionen der Mehrwert des Romans sowie insbesondere seiner Jesusdarstellung im Rahmen eines theologisch-literarischen Dialogs herausgestellt werden. Der herausgearbeitete Mehrwert soll abschließend den möglichen ‚Gefahren’ einer solchen Interpretation gegenübergestellt werden. Zum Schluss sollen die Ergebnisse zusammengetragen und es soll die Frage beantwortet werden, welches Jesusbild in dieser literarischen Figur vermittelt wird und welche Vor- und Nachteile ebendiese Darstellung mit sich bringt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Religion und Literatur
- 2.1 Zur Beziehung von Religion und Literatur
- 2.2 Kriterien für einen gewinnbringenden Dialog zwischen Theologie und Literatur
- 2.3 Jesus in der Literatur
- 2.3.1 Umriss der jüngeren Entwicklungsgeschichte
- 2.3.2 Das Genre des Jesusromans
- 2.3.3 Jesusbilder
- 3. Der Jesusroman „Große Freiheit - die Geschichte des Wasserwandlers“
- 3.1 Inhaltsangabe
- 3.2 Erzählanalyse und Zuordnung des Jesusromantypus
- 3.3 Charakterisierung der literarischen Figur „Jesus“
- 3.4 Vermitteltes Jesusbild
- 4. Analyse der romanhaften Jesusdarstellung im theologisch-literarischen Dialog
- 4.1 Gewinndimensionen des Jesusromans und seiner Jesusdarstellung
- 4.1.1 Textspiegelung
- 4.1.2 Sprachsensibilisierung
- 4.1.3 Erfahrungserweiterung
- 4.1.4 Wirklichkeitserschließung
- 4.1.5 Möglichkeitsandeutung
- 4.2 Gegenüberstellung des möglichen Verlusts und Gewinns der Jesusdarstellung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die moderne Interpretation Jesu in Matthias Lemmes und Susanne Niemeyers Roman „Große Freiheit - die Geschichte des Wasserwandlers“. Ziel ist es, die literarische Figur Jesu zu analysieren und das im Roman vermittelte Jesusbild zu erörtern. Dabei wird der theologisch-literarische Dialog im Zentrum stehen.
- Beziehung zwischen Religion und Literatur
- Das Genre des Jesusromans und seine Charakteristika
- Analyse der literarischen Figur „Jesus“ in „Große Freiheit“
- Vermitteltes Jesusbild und dessen Gewinne und potenzielle Verluste
- Theologisch-literarischer Dialog und seine Gewinndimensionen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die wachsende Popularität von Jesusromanen in der zeitgenössischen Literatur. Sie erläutert die Fragestellung der Arbeit: Welche moderne Interpretation Jesu wird in dem ausgewählten Roman vermittelt und welche Vor- und Nachteile bringt diese Darstellung mit sich? Die Arbeit kündigt den methodischen Aufbau an, der die Beziehung zwischen Religion und Literatur beleuchtet und anschließend eine detaillierte Analyse des Romans „Große Freiheit“ vornimmt.
2. Religion und Literatur: Dieses Kapitel untersucht die komplexe Beziehung zwischen Religion und Literatur. Es beleuchtet den wissenschaftlichen Diskurs, insbesondere des 19. und 20. Jahrhunderts, über dieses Verhältnis. Besonders wichtig sind die von Georg Langenhorst aufgestellten Kriterien für einen gewinnbringenden Dialog zwischen Theologie und Literatur, die im weiteren Verlauf der Arbeit angewendet werden. Das Kapitel führt in das Genre des Jesusromans ein und skizziert verschiedene in der Literatur verbreitete Jesusbilder.
3. Der Jesusroman „Große Freiheit - die Geschichte des Wasserwandlers“: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse des Romans „Große Freiheit“. Es beinhaltet eine Inhaltsangabe, eine Erzählanalyse und eine Einordnung des Romans innerhalb des Genres der Jesusromane. Der Schwerpunkt liegt auf der detaillierten Charakterisierung der literarischen Figur „Jesus“ und der Beschreibung des vom Roman vermittelten Jesusbildes. Die Analyse legt die Grundlage für die anschließende theologisch-literarische Auseinandersetzung.
4. Analyse der romanhaften Jesusdarstellung im theologisch-literarischen Dialog: Dieses Kapitel analysiert die Jesusdarstellung im Roman anhand der von Georg Langenhorst definierten Gewinndimensionen des theologisch-literarischen Dialogs. Es untersucht den Mehrwert des Romans und seiner Jesusdarstellung und stellt diesen möglichen Verlusten und Gefahren gegenüber. Die Analyse beleuchtet Aspekte wie Textspiegelung, Sprachsensibilisierung, Erfahrungserweiterung, Wirklichkeitserschließung und Möglichkeitsandeutung.
Schlüsselwörter
Jesusroman, „Große Freiheit“, literarische Figur Jesus, moderne Jesusinterpretation, Theologie und Literatur, theologisch-literarischer Dialog, Gewinndimensionen, Erzählanalyse, Charakterisierung, moderne Literatur, Religionsdarstellung in der Literatur.
Häufig gestellte Fragen zu „Große Freiheit - die Geschichte des Wasserwandlers“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Bachelorarbeit analysiert die moderne Interpretation Jesu in Matthias Lemmes und Susanne Niemeyers Roman „Große Freiheit - die Geschichte des Wasserwandlers“. Der Fokus liegt auf der Analyse der literarischen Figur Jesu und dem im Roman vermittelten Jesusbild im Kontext des theologisch-literarischen Dialogs.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die literarische Figur Jesu im Roman, erörtert das vermittelte Jesusbild und analysiert den theologisch-literarischen Dialog, der durch den Roman entsteht. Es werden die Gewinne und potenziellen Verluste dieser literarischen Jesusdarstellung bewertet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Beziehung zwischen Religion und Literatur, das Genre des Jesusromans, die Charakterisierung der literarischen Figur „Jesus“ in „Große Freiheit“, das vermittelte Jesusbild und dessen Vor- und Nachteile, sowie die Gewinndimensionen des theologisch-literarischen Dialogs.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Fragestellung und den methodischen Aufbau erläutert. Es folgt ein Kapitel zur Beziehung zwischen Religion und Literatur, welches den theoretischen Rahmen für die Analyse des Romans liefert. Das dritte Kapitel analysiert den Roman „Große Freiheit“ selbst, inklusive Inhaltsangabe, Erzählanalyse und Charakterisierung der Figur Jesus. Das vierte Kapitel untersucht die Jesusdarstellung im Rahmen des theologisch-literarischen Dialogs, indem es die Gewinne und potenziellen Verluste dieser Darstellung bewertet. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf die von Georg Langenhorst aufgestellten Kriterien für einen gewinnbringenden Dialog zwischen Theologie und Literatur, um die Jesusdarstellung im Roman zu bewerten. Es werden Methoden der Erzählanalyse und der Figurencharakterisierung angewendet.
Welche Gewinndimensionen des theologisch-literarischen Dialogs werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Gewinndimensionen Textspiegelung, Sprachsensibilisierung, Erfahrungserweiterung, Wirklichkeitserschließung und Möglichkeitsandeutung im Kontext der romanhaften Jesusdarstellung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Jesusroman, „Große Freiheit“, literarische Figur Jesus, moderne Jesusinterpretation, Theologie und Literatur, theologisch-literarischer Dialog, Gewinndimensionen, Erzählanalyse, Charakterisierung, moderne Literatur, Religionsdarstellung in der Literatur.
Welche Kapitelzusammenfassungen bietet die Arbeit?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen, die die Inhalte der einzelnen Kapitel kurz und prägnant beschreiben und den Lesefluss erleichtern.
- Arbeit zitieren
- Pia Abdin (Autor:in), 2019, Die literarische Figur "Jesus". Ein modernes Jesusbild in "Große Freiheit – die Geschichte des Wasserwandlers", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465921