Wieso handeln Menschen rassistisch und was konnen wir als Filmschaffende gegen Rassismus tun, ohne dabei selbst Klischees zu verstärken? Dies sind die Hauptfragen, mit denen sich diese Masterarbeit beschäftigt. Forscher wie Stuart Hall, Achille Membe oder Theodor Adorno geben uns theoretische Antworten auf die Fragen des Rassismus und der Entstehung und Weitergabe von Stereotypen. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Rassismus sind verschiedene Strömungen zu erkennen. So wird die Ursache des Rassismus aus psychologischer, soziologischer, erziehungs- geschichts- und politikwissenschaftlicher Sicht behandelt und führt dadurch zu einer Vielzahl von unterschiedlichen, teils widersprüchlichen Theorien.
Anhand einer qualitativen Filmanalyse wird untersucht, inwiefern sich diese Theorien in deutschen Spielfilmen wiederfinden und sich die Darstellung von Fremdheit in Deutschland entwickelt hat. Die Figurenanalysen der drei Anti-Rassismus-Filme Angst essen Seele auf(1974), Die Kriegerin (2011) und Immigration Game (2016) soll die Hypothese beantworten, ob nicht auch Anti-Rassismus-Filme stereotype Ansichten und Klischees verstärken.
Abrundend werden die Analyseergebnisse mit dem Masterabschlussfilm Larvenspiel (2017) von Veronika Partenhauser, Sandra Lanzl und Ines Abraham verglichen. Mit der vorliegenden Masterthesis soll Filmschaffenden ein Einblick gegeben werden, welche Problematiken bei der Entwicklung eines Anti-Rassismus-Filmes auftreten konnen. Denn die Schwierigkeit besteht darin, Vorurteile, Stereotype und damit Rassismus durch inadaquate Darstellung nicht zusatzlich zu verstärken. Indem der Filmschaffende selbst, seine eigenen Einstellungen, Vorurteile und Erwartungen zurück nimmt, kann ein erster Schritt hin zu klischeefreier Cinematographie geleistet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung
- Abstract
- Danksagung
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Forschungsstand und Problematik
- 1.2 Zielsetzung der Masterarbeit
- 1.3 Aufbau der Masterarbeit
- 2 Theoretischer Rahmen
- 2.1 Rassismusbegriff
- 2.2 Anti-Rassismus
- 2.3 Rassismus in der Filmwissenschaft
- 3 Qualitative Filmanalyse
- 3.1 Methoden der Filmanalyse
- 3.2 Die Filmanalyse des Spielfilms "Angst essen Seele auf" (1974)
- 3.3 Die Filmanalyse des Spielfilms "Die Kriegerin" (2011)
- 3.4 Die Filmanalyse des Spielfilms "Immigration Game" (2016)
- 4 Vergleich der Analyseergebnisse
- 4.1 Vergleich der Figuren
- 4.2 Vergleich der Handlungsstränge
- 4.3 Vergleich der filmischen Mittel
- 5 Schlussfolgerung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Darstellung von Rassismus und Anti-Rassismus in deutschen Spielfilmen. Sie analysiert drei exemplarische Filme, um zu erforschen, wie sich die Darstellung von Fremdheit in Deutschland im Laufe der Zeit entwickelt hat und welche Rolle Klischees und Stereotype dabei spielen.
- Rassismus in der deutschen Filmgeschichte
- Die Darstellung von Fremdheit in deutschen Spielfilmen
- Stereotype und Klischees in Anti-Rassismus-Filmen
- Die Rolle des Films im Kampf gegen Rassismus
- Die Herausforderungen bei der Entwicklung eines Anti-Rassismus-Films
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und stellt den Forschungsstand und die Problematik dar. Kapitel 2 bietet einen theoretischen Rahmen für die Analyse, indem es die Begriffe Rassismus und Anti-Rassismus sowie die Rolle des Films in der Auseinandersetzung mit Rassismus beleuchtet. Kapitel 3 analysiert die drei exemplarischen Filme "Angst essen Seele auf", "Die Kriegerin" und "Immigration Game". Kapitel 4 vergleicht die Analyseergebnisse der drei Filme.
Schlüsselwörter
Anti-Rassismus, Rassismus, Rasse, Identität, deutscher Spielfilm, Rassismusforschung, Qualitative Filmanalyse, Stereotype, Klischees, Fremdheit, Figurenanalyse, Handlungsanalyse, Filmsprache.
- Arbeit zitieren
- Veronika Partenhauser (Autor:in), 2017, Anti-Rassismus im deutschen Spielfilm, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465977