Diese Arbeit befasst sich mit der Agglomeration, der Konnektivität und dem Entstehen von Städten.
In der folgenden Arbeit untersuche ich drei Theorien zur Stadtentstehung und erläutere anhand dieser Theorien, wann und warum die ersten Städte entstanden sind. Ich werde auf die Darstellungen von G. Child, L. Mumford und J. Jacobs eingehen, die jeweils unterschiedliche Ansichten zu diesem Prozess vertreten, sich allerdings in einigen Aspekten überschneiden.
Alle drei Theorien haben sich unterscheidende Auffassungen von der Entstehung der ersten Städte. Trotz unterschiedlicher Herleitungen kommt es in allen drei Theorien zur Stadtentstehung zu einer Art Agglomeration, weil sie Vorteile im sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben bietet. Dieser Prozess kann als Wiege der modernen Welt betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Entstehung der Städte
- Child: Die städtische Revolution
- Mumford: Das urbane Drama
- Jacobs: Die Stadt als Triebkraft der Landwirtschaft
- Agglomeration und die Vorteile der Städte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung der ersten Städte und untersucht drei verschiedene Theorien, die verschiedene Aspekte dieses Prozesses beleuchten. Die Hauptziele sind, die Theorien von G. Child, L. Mumford und J. Jacobs zu präsentieren und zu analysieren, wie diese Theorien die Entwicklung von Städten erklären. Die Arbeit beleuchtet dabei die Entstehung von Städten in Bezug auf verschiedene Faktoren wie soziale Interaktion, wirtschaftliche Expansion und Arbeitsteilung.
- Die Rolle von Nahrungsmittelüberschuss und Arbeitsdifferenzierung
- Die Bedeutung von sozialen und kulturellen Austauschprozessen
- Der Einfluss von Handel und Kommunikation auf die Stadtentstehung
- Die Entstehung von Städten als Folge von wirtschaftlicher Expansion
- Die Agglomeration von Menschen als Folge der Vorteile des städtischen Lebens
Zusammenfassung der Kapitel
Child: Die städtische Revolution
Child argumentiert, dass die städtische Revolution, die um 4.000 v. Chr. stattfand, einen Wandel von der Landwirtschaft hin zu Systemen der Produktion und des Handels markierte. Er betrachtet die materielle Basis der Gesellschaft als entscheidenden Faktor für das Städtewachstum und definiert Städte durch zehn Eigenschaften, darunter Größe und Dichte, Arbeitsteilung und Handel. Nach Child entstanden Städte nur dort, wo durch natürliche Fruchtbarkeit ein Nahrungsmittelüberschuss gewonnen werden konnte, der eine Arbeitsdifferenzierung ermöglichte.
Mumford: Das urbane Drama
Mumford beschreibt den Stadtentwicklungsprozess als eine Art magische Entstehung, bei der die soziale Interaktion im Vordergrund steht. Er betrachtet die Stadt als einen heiligen Ort, der von verschiedenen Gruppen für Zeremonien aufgesucht wird. Durch das Zusammentreffen von Fremden und Reisenden in Dörfern entsteht eine Vermischung von Kulturen, Traditionen und Sprachen, die Mumford als grundlegend für die Entstehung von Städten erachtet.
Jacobs: Die Stadt als Triebkraft der Landwirtschaft
Jacobs kritisiert die Annahme, dass die neolithische Revolution die Voraussetzung für die Entstehung von Städten war, und argumentiert stattdessen, dass Städte durch wirtschaftliche Expansion und Handel entstanden sind. Sie bezeichnet die Ruinen von Catalhöyök als „New Obsidian“ und erklärt, wie der Handel mit Obsidian zur Entstehung der ersten Stadt führte. Dieser Handel ermöglichte die Entwicklung von Arbeitsdifferenzierung und führte zur Entstehung von Handelswegen, Rastplätzen und schließlich zur Landwirtschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Stadtentstehung, städtische Revolution, Arbeitsdifferenzierung, Nahrungsmittelüberschuss, soziale Interaktion, Handel, Kommunikation, wirtschaftliche Expansion, Agglomeration, Catalhöyük, Byblos, Jericho, Mesopotamien, Sumer, Child, Mumford, Jacobs.
- Quote paper
- Maria Wensel (Author), 2018, Agglomeration, Konnektivität und das Entstehen von Städten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465988