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Dies war seit langem wieder ein erster Kontakt mit dem, was ich gemeinhin als Ehrenamt bezeichnete. Ich habe als Jugendlicher selbst sehr von der regionalen Vereins- und kirchlichen Jugendarbeit profitiert. Mit 16 übernahm ich schließlich selbst die Leitung einiger Gruppen im Rahmen der Ministranten- oder Kolpingjugend. Auch im Sportverein machte ich später eine Übungsleiterausbildung, um Trainingseinheiten übernehmen zu können.
Zweites verlor sich mit Wohn- und Sportartwechseln. Ersteres war eine
tiefere Entscheidung. Frustration machte sich breit, gegenüber der weltanschaulichen Enge, mancher Doppelmoral und der Regressivität in der kirchlichen Jugendarbeit, eine Endtäuschung, die schließlich in meinen Kirchenaustritt mündete.
So interessiert mich, was aus dem guten alten Ehrenamt geworden ist,
von dem ich mich vor 8 Jahren verabschiedet hab.
Zu meinen Aufgabenbereich bei der Erhebung letzten Sommer zählte, eine Liste mit sämtlichen Adressaten zusammenzutragen, an die der Fragebogen versandt werden sollte. Aus zeitlichen Gründen verabschiedete ich mich wieder aus dem Projekt und eine abschließende Beantwortung auf meine persönliche Frage blieb damals noch aus. Eines allerdings setzte sich damals bei mir unauslöschlich fest: der Begriff Bürgerschaftliches Engagement; fiel er doch ungezählte Male in den Projektgruppengesprächen
und Zweiergesprächen.
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Inhaltsverzeichnis
- Persönlicher Bezug
- Sozialarbeitstheorie von Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt
- Die Suche nach der Identität
- Fürsorglichkeit
- Unverwechselbarkeit in der Konkurrenz
- Professionalität
- Sein Ausblick
- Sozialarbeitstheorie von Prof. Dr. Lothar Böhnisch
- Die Unterscheidung in Sozialarbeit und Sozialpädagogik
- Die Annäherung dieser beiden Zweige des Sozialwesens
- Die Sozialisations- und Biografieperspektive
- Sozialarbeit und Sozialpädagogik: Konsequenz der gesellschaftlichen Arbeitsteilung?
- Biografische Lebensbewältigung und soziale Integration
- Ein Vergleich zwischen Wendt und Böhnisch in ihrer Bewertungen von Bürgerschaftlichem Engagement
- Die Rolle des Bürgers
- Die Überforderung des Bürgers
- Die Begrenztheit des Bürgers
- Ausdrucksformen von Bürgerschaftlichem Engagement
- Zusammenfassung und eigener Standpunkt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Analyse der Sozialarbeitstheorien von Wendt und Böhnisch und einem Vergleich ihrer Sichtweise auf Bürgerschaftliches Engagement. Der Autor analysiert die Kernelemente beider Theorien und untersucht, wie sie das Konzept des ehrenamtlichen Engagements in den Kontext der Sozialarbeit einordnen. Die Arbeit strebt danach, ein tieferes Verständnis für die Rolle von Bürgerschaftlichem Engagement in der modernen Gesellschaft zu entwickeln und zu analysieren, wie die beiden Sozialarbeitstheorien dieses Phänomen beleuchten.
- Die Definition von Sozialarbeit nach Wendt und Böhnisch
- Die Rolle von Bürgerschaftlichem Engagement in der Sozialarbeit
- Der Vergleich der Einschätzungen von Wendt und Böhnisch zum Bürgerschaftlichen Engagement
- Die Relevanz von Bürgerschaftlichem Engagement im Wandel der Gesellschaft
- Die Auswirkungen der Entwertung von unbezahlten Diensten auf das Bürgerschaftliche Engagement
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich dem persönlichen Bezug des Autors zum Thema Bürgerschaftliches Engagement. Der Autor beschreibt seine eigenen Erfahrungen mit ehrenamtlicher Tätigkeit in der Vergangenheit und erläutert seine Motivation für die Wahl dieses Themas für seine Hausarbeit. Er beschreibt auch die Herausforderungen und Enttäuschungen, die ihn dazu gebracht haben, sich vom traditionellen Ehrenamt zu distanzieren.
Kapitel zwei befasst sich mit der Sozialarbeitstheorie von Prof. Dr. Wolf Rainer Wendt. Der Autor analysiert die Kernelemente von Wendts Theorie, wie sie in seinen Schriften dargestellt werden. Dazu gehören die Suche nach der Identität, die Bedeutung von Fürsorglichkeit, die Unverwechselbarkeit in der Konkurrenz, die Professionalisierung der Sozialarbeit und die Ausblicke auf die Zukunft des Berufsfeldes.
Kapitel drei widmet sich der Sozialarbeitstheorie von Prof. Dr. Lothar Böhnisch. Der Autor stellt die zentralen Punkte von Böhnischs Theorie dar, insbesondere die Unterscheidung zwischen Sozialarbeit und Sozialpädagogik, die Annäherung dieser beiden Bereiche, die Bedeutung der Sozialisation und Biografieperspektive sowie die Rolle der gesellschaftlichen Arbeitsteilung in der Sozialarbeit.
Kapitel vier vergleicht die Einschätzungen von Wendt und Böhnisch zum Bürgerschaftlichen Engagement. Der Autor beleuchtet die jeweiligen Ansichten der beiden Autoren hinsichtlich der Rolle des Bürgers, der Überforderung des Bürgers und der Begrenztheit des Bürgers im Kontext des ehrenamtlichen Engagements.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen der Sozialarbeitstheorie, Bürgerschaftlichem Engagement, ehrenamtlicher Tätigkeit, Identität, Fürsorglichkeit, Professionalität, Sozialisation, Biografieperspektive, gesellschaftliche Arbeitsteilung, Entwertung von unbezahlten Diensten, Dienstleistungsgesellschaft und Wandel der Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Christian Gotz (Autor:in), 2004, Die Sozialarbeitstheorien von Wendt und Böhnisch und ein Vergleich ihrer Einschätzung von Bürgerschaftlichem Engagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46625