Kirchenspaltung und Reformation


Hausarbeit, 2004

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

Martin Luther

Johannes Calvin

Die anglikanische Kirche

Lutheraner

Calvinisten / Reformierte

Anglikaner

Die wichtigsten Schriften

Die Kirchen heute

Die evangelische Kirche in Deutschland

Martin Luther

L. wurde am 10.11.1483 als zweiter Sohn eines Bergmanns in Eisleben geboren. Im Hause herrschte eine normale mittelalterliche Strenge, ebenso frei von Kritik an der Kirche wie von besonderer Wärme. Diese begegnete ihm erst, als er nach dem Besuch der Mansfelder Stadtschule (1488-1497) ein Jahr lang auf die Magdeburger Domschule geschickt wurde, an der die Brüder vom gemeinsamen Leben unterrichteten. Die spätmittelalterliche Erweckungsfrömmigkeit, die sie vertraten, ist ihm als das Reinste der kath. Glaubenswelt in Erinnerung geblieben.

Im Frühjahr 1501 bezog L. die vom Geist des Novalis beherrschte Universität Erfurt. Grundlagen der Bildung waren: Grammatik, Rhetorik, aristotelische Logik, Naturwissenschaften. Nach der Promotion zum Magister artium wandte sich L. im Frühjahr 1505 auf väterlichen Wunsch hin dem juristischen Studium zu, wurde aber bald aus dieser Lebensbahn gerissen. Ein schweres Gewitter, in das er am 02.07.1505 bei Stotternheim in der Nähe von Erfurt geriet, erpreßte aus ihm das Gelübde, ins Kloster zu gehen.

Am 17.07. trat er denn auch in das strenge Kloster der Augustiner-Eremiten in Erfurt ein. Bereits im Herbst 1506 wurde er aufgrund seiner außergewöhnlichen Strenge sich selbst gegenüber zum Priester geweiht.

Die Quellen reichen nicht aus, seinen theologischen Weg von 1509-1512 genau nachzuzeichnen. Bekannt ist jedoch, daß er während dieser zeit einige Lehrstühle innehatte, wie z.B. in Wittenberg und Erfurt.

Im November 1510 wurde L. dann mit einem Nürnberger Bruder nach Rom geschickt. In der Stadt der unermeßlichen Ablaßgnaden suchte er durch eine Generalbeichte, Messelesen an bestimmten Altären, Hinaufrutschen der heiligen Treppe am Lateran usw. Sündenvergebung und Fegefeuererlass für sich und seine Verwandten. Noch war Luther kaum von Glaubenszweifeln befallen, doch das Entsetzen über die geistige Verwahrlosung der kath. Kirche quälte ihn.

Nach seiner Rückkehr war L. weiter als Dozent an der Fakultät und als Distriktvikar seines Ordens für Meißen und Thüringen tätig. Hier vollzog sich seine geistige Entwicklung nach und nach, bis er am 31.10. 1516 zum ersten Male öffentlich in einer Predigt den Ablaß kritisierte. Am 04.09.1517 eröffnete er einen Generalangriff auf die scholastische Theologie mit 97 Disputationsthesen. Doch in eine kirchliche Auseinandersetzung und einen Prozeß verwickelten ihn erst seine 95 Thesen über Buße und Ablaß, die er vermutlich am 31.10.1517 an die Tür der wittenberger Schloßkirche anschlug.

Der römische Prozeß kam in Gang. Aufgrund eines oberflächlichen Gutachtens wurde L. nach Rom zitiert und kurz danach, da man nach einer neuen, auf gefälschten Thesen beruhenden Denunziation seine Ketzerei als erwiesen ansah, auch Kurfürst Friedrich der Weise aufgefordert, ihn an den auf dem Augsburger Reichstag weilenden Legaten Cajetan auszuliefern. Inzwischen aber hatte sich der Kurfürst das Ersuchen L.s, die Sache nicht in Rom, sondern vor einem unparteiischen deutschen Gericht zu klären, zu eigen gemacht. Damit geriet der Prozeß in politische Zusammenhänge. Der Papst wünschte, die von Kaiser Maximilian geplante Wahl seines Enkels Karl V. (v. Spanien) zum röm. König zu machen. Um sich dafür die Unterstützung Friedrichs d. W. zu sichern, beauftragte er Cajetan, L. zu vernehmen und das Urteil zu sprechen.

Das Augsburger Verhör sollte vor allem folgendes klären: Kann nach biblischer und kirchlicher Lehre die Verdienste Christi der Schatz sein, aus dem die Kirche Ablaß erteilen kann?

Luther weigerte sich, zu widerrufen, so lange er nicht widerlegt sei.

Der Prozeß ruhte – ebenfalls aus polit. Gründen – zwei Jahre lang. Eine Zeit, in der Luther seine Anschauung in einer Fülle von Schriften entfalten konnte. Durch diese gewann er auch zahlreiche erste Anhänger, v.a. aus der humanistisch gebildeten Schicht.

1521 mußte L. in Worms vor dem Reichstag erscheinen. Wieder lehnte er jeden Widerruf ab und zog sich so sogar die Feindschaft des Kaisers zu. Die Reichsacht wurde über ihn verhängt. Doch durch die heimliche Festsetzung Luthers als „Junker Jörg“ auf der Wartburg (m.H. seines Kurfürsten) konnte er den ersten Gefahren entgehen.

Hier konnte Luther in aller Ruhe seine wichtigsten Schriften verfassen, v.a. die Übersetzung der Bibel.

Bis 1525 hatte L. sich zu allen großen Differenzen gegenüber der röm. Kirche geäußert und die reformatorische Bewegung gegen Verfälschung abgegrenzt. Jetzt begann die Arbeit des Aufbaus seiner neuen Bewegung. Vorlesungen und Reihenpredigten, an denen er seine Gesetzesauffassung deutlich werden ließ, galten v.a. dem AT.

Seine erste Bibelübersetzung erschien 1534. Nun griff die Reformation in ganz Deutschland um sich – auch z.T. (v.a. in Süddeutschland) aufgrund anderer Reformatoren, wie z.B. Zwingli. Der Riß zwischen den beiden großen reformierten Gruppen entstand dann während des 2. Speyrer Reichstages (à Protestation). (à Lutheraner vs. Zwingli)

Luther starb am 18.02.1546 in Mansfeld und wurde in der Schloßkirche zu Wittenberg beigesetzt.

Johannes Calvin

Johannes Calvin, eigentlich Jean Cauvin, stammte aus der nordfranzösischen Stadt Noyon. Er wurde dort am 10. Juli 1509 geboren. Calvins Vater war Jurist und angesehener Beamter des dortigen katholischen Bischofs. Er wollte, daß auch sein Sohn Jurist werde. Allerdings starb sowohl der Vater als auch Calvins Bruder in exkommuniziertem Zustand, d. h. im Kirchenbann. Bereits im Alter von 12 Jahren bekam er 1521 seine ersten Pfründe , mit 18 Jahren 1527 seine zweiten. Obwohl er zunächst Theologie studieren wollte und sollte, studierte er von 1523 an in Paris die Freien Künste. Danach ging er nach Orléans, wo er Jura studierte. 1533 wurde er hier auch Doktor der Rechte (Dr. jur.), nachdem er zwischenzeitlich auch in Bourges studiert hatte. Noch vor Abschluß des Jura - Studiums erschien seine erste Schrift, eine Erklärung zu einem Werk Senecas (ca. 4 v. Chr. - 65 n. Chr.). Während seines Studiums lernte Calvin Luthers Schriften kennen. Allerdings interessierten sie ihn nicht sonderlich.

Im Jahr 1533 (andere Bücher geben das Jahr 1528 an, was jedoch aufgrund Calvins Lebensstil zwischen 1528 und 1533 unwahrscheinlich ist) wurde er "plötzlich bekehrt" , über die Umstände dieser Bekehrung wissen wir allerdings nichts. Die Jahre davor (1528 - 1533) waren wohl eine Art Vorbereitung für diese "subita conversio" . In Bourges las er die Schriften Luthers. 1531 setzte die Einflußnahme des Humanismus auf Calvin ein. An der Pariser Universität vertrat er die Reformation. Er mußte 1534 zusammen mit dem Rektor der Universität Paris, Cop, für den er zum 1. November 1533 (Allerheiligen) eine Rede, die indirekt zur Annahme der Reformation aufforderte, geschrieben hatte, nach Straßburg fliehen. Der französische König hatte die Reformation in Frankreich verboten. Danach ging er nach Basel. Hier erschien 1536 sein Buch "Christianae Religionis Institutio" --"Unterweisung [oder "Unterricht"] im christlichen Glauben". Mit Herausgabe dieses Buches wurde der erst 26jährige berühmt. Die erste Ausgabe glich dem "Kleinen Katechismus" Luthers , die zweite von 1539 war ein Handbuch der Theologie mit 17 Kapiteln, aus welchen in der dritten Ausgabe von 1559 gar 80 Kapitel wurden. Die "Institutio" war, ähnlich wie Zwinglis "Commentarius de vera ac falsa religione" (Erläuterung über den wahren und falschen Glauben), dem französischen König Franz I. (Lebenszeit 1494 - 1547, Regierungszeit 1515 - 1547) gewidmet, der die Protestanten in seinem Reich verfolgte. Im Gegensatz dazu aber wollte Franz I. mit den protestantischen Fürsten des deutschen Reiches eine gute Beziehung pflegen. Trotzdem ließ er die Hinrichtungen an Protestanten zu, allerdings getarnt als Morde an Aufrührern.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Kirchenspaltung und Reformation
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Veranstaltung
Hauptlehren des Christentums
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
16
Katalognummer
V46664
ISBN (eBook)
9783638438094
Dateigröße
518 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Hausarbeit war für den von der neuen LPO geforderten Hauptseminarschein "Hauptlehren des Christentums" für den Studiengang Ethik/Philosophie aufs gymnasiale Lehramt.
Schlagworte
Kirchenspaltung, Reformation, Hauptlehren, Christentums
Arbeit zitieren
Heiko Wenzel (Autor:in), 2004, Kirchenspaltung und Reformation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46664

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