Haben wir einen freien Willen oder nicht? Im alltäglichen Leben gehen wir davon aus, dass wir einen freien Willen haben. Unser gesamtes Menschenbild fusst auf der Vorstellung, dass Individuen selbstbestimmt und somit (eigen)verantwortlich handeln. Doch was ist mit dem vieldiskutierten Begriff „freier Wille“ eigentlich gemeint? Soll er bedeuten, dass es in unserem Wesenskern eine Instanz gibt, die freimütig Entscheidungen trifft, ohne dass sie von inneren und äusseren Umständen abhängig ist? Oder vielleicht die abgeschwächte Form: Sie ist zwar abhängig von den komplexen Umständen, die zu einer Entscheidung führen - bei mehreren Alternativen steht diese jedoch trotzdem offen, ist also auch nicht vorhersagbar. Andere Philosophen behaupten, der Wille sei dermassen fest in kausale Ketten eingebunden, dass im Prinzip unser Leben vorherbestimmt sei, freie Entscheidungen und ein freier Wille seien nichts als eine Illusion. Mit diesen Positionen, auch Indeterminismus und Determinismus genannt, möchte ich mich anhand Thomas Nagels Text in seinem Buch „Was bedeutet das alles?“ auseinandersetzen. Im Anschluss daran werde ich einen Lösungsversuch skizzieren, den David Hume bereits vor einem Viertel-Jahrtausend zur Diskussion gestellt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Determinismus und Indeterminismus
- Konsequenzen des Determinismus
- Konsequenzen des Indeterminismus
- Humes Kompatibilitismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich mit der Frage der Willensfreiheit auseinander und untersucht die philosophischen Positionen des Determinismus und Indeterminismus anhand von Thomas Nagels Text aus seinem Buch „Was bedeutet das alles?". Im Anschluss wird ein Lösungsversuch von David Hume skizziert, der bereits im 18. Jahrhundert zur Diskussion gestellt wurde.
- Die Definition und die Konsequenzen des Determinismus und Indeterminismus
- Die Rolle der Kausalität und der Naturgesetze in der Frage der Willensfreiheit
- Die Auswirkungen der beiden Positionen auf das Konzept der moralischen Verantwortung
- Die Suche nach einer kompatiblen Sichtweise auf Willensfreiheit und Determinismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Hausarbeit thematisiert die Frage nach der Willensfreiheit und stellt zwei gegensätzliche Positionen vor: Determinismus und Indeterminismus. Sie beleuchtet die Kernaussagen beider Positionen und untersucht, wie sie unser Menschenbild und unser Verständnis von Verantwortung beeinflussen. Die Arbeit zielt darauf ab, die philosophischen Debatten zu diesem Thema zu beleuchten und einen möglichen Lösungsansatz aufzuzeigen.
Determinismus und Indeterminismus
Der Abschnitt behandelt die beiden philosophischen Positionen des Determinismus und Indeterminismus. Dabei werden die Argumente und Konsequenzen beider Positionen im Hinblick auf die Frage nach der Willensfreiheit beleuchtet. Der Determinismus argumentiert für eine kausale Determiniertheit aller Ereignisse, während der Indeterminismus die Existenz von Zufallselementen postuliert. Beide Positionen werden anhand von Beispielen aus dem Alltag und der Quantenphysik erläutert.
Konsequenzen des Determinismus
Die Konsequenzen des Determinismus für das Konzept der moralischen Verantwortung werden in diesem Abschnitt behandelt. Der Determinismus impliziert, dass alle Handlungen durch vorausgehende Ereignisse determiniert sind, wodurch die Möglichkeit individueller Entscheidungen und somit auch die Möglichkeit individueller Verantwortung in Frage gestellt wird. Die Auswirkungen auf unser Menschenbild und unsere Vorstellung von Gerechtigkeit werden diskutiert.
Konsequenzen des Indeterminismus
Dieser Abschnitt erörtert die Konsequenzen des Indeterminismus für das Konzept der moralischen Verantwortung. Der Indeterminismus stellt die Frage, ob Handlungen, die nicht kausal determiniert sind, überhaupt noch als verantwortungsvoll angesehen werden können. Die Gefahr des Zufalls und die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Moral im Kontext von Indeterminismus werden behandelt.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den zentralen Themen Determinismus, Indeterminismus und Willensfreiheit. Sie analysiert die Argumente und Konsequenzen der beiden gegensätzlichen philosophischen Positionen im Hinblick auf das menschliche Handeln und die moralische Verantwortung. Weitere wichtige Begriffe sind Kausalität, Naturgesetze, moralische Verantwortlichkeit und das Menschenbild.
- Arbeit zitieren
- Leonard Ameln (Autor:in), 2004, Thomas Nagels Sicht der Willensfreiheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46685