Der Einsatz von Entlaubungsmitteln während des Vietnamkrieges war der erste groß angelegte Einsatz von derartigen Chemikalien in der Geschichte der Kriegführung. Mehr als dreißig Jahre nach dem Ende des Vietnamkrieges leiden die ehemals kriegführenden Parteien noch immer an den Auswirkungen dieses verheerenden Militäreinsatzes. Denn der Krieg in Südostasien wurde eben nicht nur mit konventionellen Waffen gefochten, sondern auch mit Chemiewaffen. Mindestens 72 Millionen Liter hochgiftige Herbizide wurden über dem Süden Vietnams versprüht. Darunter das hochgradig mit Dioxin verseuchte Agent Orange, das wohl bekannteste Entlaubungsmittel dieser Zeit.
Noch heute tötet dieses Dioxin, das in den Boden des vietnamesischen Dschungels einsickerte. Es sorgt für Fehl- und Mißgeburten und zahlreiche weitere Krankheiten. Doch nicht nur die südvietnamesische Bevölkerung ist davon betroffen. Auch die Soldaten, die an der Operation Ranch Hand teilnahmen, klagen noch heute über ein vielseitig ausgeprägtes Krankheitsbild und fordern Schadenersatz für ihr Leiden.
Der Einsatz von Herbiziden als Mittel der Kriegsführung war und ist umstritten. Schon während des Vietnamkrieges häuften sich kritische Stimmen, die das Besprühen verurteilten und den militärischen Nutzen für fragwürdig hielten. Militärisches Kalkül stand ökologischem, ökonomischem und medizinischem Überlegen entgegen. Und noch heute ist die Debatte um den Einsatz weiterhin ein Politikum, das sowohl in den USA, als auch in Vietnam die Gemüter der Politik und der Öffentlichkeit bewegt.
Die Seminararbeit zeigt, in welcher Form der Einsatz von Herbiziden während des Vietnamkrieges stattgefunden hat und welche Auswirkungen er hatte. Darüber hinaus soll auf die heutige Situation in Südvietnam eingegangen werden. Denn die Belastung der Böden, Äcker und Flüsse, des gesamten ökologischen Kreislaufes mit Dioxin, hemmt weiterhin die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Vietnams.
Das umfangreiche Literaturverzeichnis gibt einen guten Überblick für weitere Studien.
Inhaltsverzeichnis
- Vietnam und die Spätfolgen des Krieges durch den Einsatz von Herbiziden – gestern und heute
- Was sind Entlaubungsmittel?
- Der militärische Nutzen von Herbiziden
- Der Herbizideinsatz in Vietnam
- Die Operation Ranch Hand
- Kritik am Herbizideinsatz
- Exkurs: Die Genfer Chemiewaffen-Konvention
- Die Spätfolgen des Herbizideinsatzes in Vietnam
- Gesundheitliche und soziale Auswirkungen
- Nachhaltige Schädigung der Umwelt
- Der Einsatz von Entlaubungsmittel heute
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Folgen des Einsatzes von Herbiziden während des Vietnamkrieges, insbesondere die Auswirkungen des Entlaubungsmittels Agent Orange. Im Zentrum der Untersuchung stehen die langfristigen gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Folgen für die vietnamesische Bevölkerung und die Umwelt. Darüber hinaus wird die militärische Strategie des Herbizideinsatzes und die Kritik daran beleuchtet.
- Die Geschichte des Herbizideinsatzes im Vietnamkrieg
- Die Auswirkungen von Agent Orange auf die Gesundheit und die Umwelt
- Die militärische Logik hinter dem Einsatz von Herbiziden
- Die ethischen und politischen Kontroversen um den Einsatz von Entlaubungsmitteln
- Die aktuelle Situation in Vietnam und die anhaltenden Folgen des Herbizideinsatzes
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Dieses Kapitel bietet einen einführenden Überblick über die Geschichte des Herbizideinsatzes im Vietnamkrieg und die anhaltenden Folgen für die vietnamesische Bevölkerung und die Umwelt.
Kapitel 2: Dieses Kapitel erläutert die chemische Zusammensetzung von Entlaubungsmitteln, insbesondere Agent Orange und die Rolle von Dioxin in der Entstehung von Krankheiten und Umweltverschmutzung.
Kapitel 3: Dieses Kapitel beleuchtet die militärische Strategie des Herbizideinsatzes und die Gründe für die Entscheidung der USA, Entlaubungsmittel im Vietnamkrieg einzusetzen.
Kapitel 4: Dieses Kapitel geht tiefer auf die Operation Ranch Hand ein, die den großflächigen Einsatz von Entlaubungsmitteln im Vietnamkrieg organisiert hat. Es analysiert die Kritik am Herbizideinsatz und stellt die Genfer Chemiewaffen-Konvention vor.
Kapitel 5: Dieses Kapitel untersucht die langfristigen gesundheitlichen und sozialen Folgen des Herbizideinsatzes in Vietnam, insbesondere die Auswirkungen von Dioxin auf die Umwelt und die Bevölkerung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich dem Einsatz von Herbiziden im Vietnamkrieg, insbesondere Agent Orange und dessen Folgen. Schwerpunkte sind die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen von Dioxin, die militärische Strategie des Herbizideinsatzes, die ethischen und politischen Kontroversen sowie die nachhaltige Schädigung der Umwelt in Vietnam.
- Quote paper
- Andreas von Münchow (Author), 2003, Folgen des Einsatzes von Herbiziden während des Vietnamkrieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46730