Die fortschreitende Medialisierung auf globaler Ebene ist ein seit vielen Jahren bekanntes Phänomen. Dabei beschreibt der Begriff in der Kommunikationswissenschaft die immer stärkere Anpassung von Kommunikation an die Erfolgsbedingungen der Medien mit dem Ziel, die bestmögliche Grundlage für die Verbreitung seiner Botschaft zu schaffen. Für große Organisationen sowie andere medienabhängige Akteure hat sich diese Strategie der öffentlichen Kommunikation erfolgreich bewährt und mit der Zeit fest etabliert. So ist es keine unerwartete Entwicklung, dass die Medialisierung auch im Bereich der sozialen Protestbewegungen immer populärer wurde und dadurch nicht nur bei großen Aktivismus-Organisationen zu beobachten ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Grad der Mediatisierung, wodurch sich zwangsläufig auch die mediale Form der Protestkommunikation gewandelt hat und stärker denn je den digitalen Kanälen angepasst ist. Die Mediatisierung selbst beschreibt dabei den Prozess der durch medientechnische Entwicklung entste-henden Veränderungen. Dies hat zur Folge, dass die bisher bekannten Formen der Protestkommunikation, wie beispielsweise aufwendig inszenierte Bildereignisse für journalistische Medien, durch neue Medienformen erweitert oder ersetzt werden.
Eine bespielhafte Aktion ist die Produktion und Veröffentlichung des Videos „Safari“ auf verschiedenen sozialen Internetmedien. Sie bildet somit den zentralen Untersuchungsgegenstand dieser Hausarbeit.
Um das Video hinsichtlich seiner wirkenden Mittel analysieren zu können, wird das Video formal beschrieben und zunächst ein Überblick über existierende Humortheorien geschaffen. Das Medienprodukt kann somit einer Humorart zugeordnet und besser interpretiert werden. Desweiteren wird die psychologische Sichtweise auf Humor und die Konzepte der Humortheorien aufeinander bezogen und geprüft, ob sich Aussagen zum kognitiven Humor- und Einstellungsänderungsprozess treffen lassen. Die explizite Forschungsfrage lautet somit: mit welchen Mitteln sucht das Video „Safari“ von Rémi Gaillard eine Einstellungsänderung zu bewirken?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Protest durch Humor
- ,,Safari\" von Rémi Gaillard
- Perspektive der Überlegenheits- und Inkongruenztheorien
- Analyse anhand der Komikfunktionen nach Rißland (2002)
- Einstellungsänderung durch humorvollen Bildprotest
- Humor als kognitive Leistung
- Einstellungsänderung durch Humor
- Diskussion der Erkenntnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das humoristische Protestvideo „Safari“ von Rémi Gaillard im Hinblick auf seine Wirkung auf die Einstellungen von Rezipienten. Es wird untersucht, mit welchen Mitteln das Video eine Einstellungsänderung bewirken möchte und wie diese Mittel im Kontext der Humortheorien zu verstehen sind.
- Die Bedeutung von Humor als Instrument für soziale Protestformen
- Die Rolle von Medialisierung und digitalen Medien im Bereich der Protestkommunikation
- Die Analyse von Humorarten und deren Wirkung auf die Einstellungen von Rezipienten
- Die Untersuchung der kognitiven Prozesse, die durch humoristische Reize ausgelöst werden
- Die Verknüpfung von Humortheorien mit der Analyse von Protestkommunikation im digitalen Raum
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die zunehmende Medialisierung als Kontext für die Veränderung der Protestkommunikation dar. Sie beleuchtet die Bedeutung von digitalen Medien für Protestbewegungen und führt das Protestvideo „Safari“ als Untersuchungsgegenstand ein. Die Forschungsfrage lautet: Mit welchen Mitteln versucht das Video „Safari“ von Rémi Gaillard eine Einstellungsänderung zu bewirken?
- Protest durch Humor: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Analyse des Protestvideos „Safari“. Es wird eine detaillierte Beschreibung des Videos gegeben, inklusive einer Einordnung des verwendeten Humors im Kontext von Überlegenheits- und Inkongruenztheorien.
- Einstellungsänderung durch humorvollen Bildprotest: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von Humor als kognitiver Leistung und untersucht, wie Humor die Einstellungen von Rezipienten beeinflussen kann. Es werden die kognitiven Prozesse im Zusammenhang mit der Verarbeitung von humoristischen Inhalten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Humor, Protestkommunikation, Medialisierung, digitale Medien, Einstellungsänderung, Inkongruenztheorie, Überlegenheitstheorie, Komikfunktionen, Rémi Gaillard, „Safari“
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- Christian Meradji (Author), 2017, Die Wirkung und Theorie humoristischer Protestvideos am Beispiel von "Safari", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468207