Hintergrund dieser Arbeit ist die Annahme, dass die meisten Investoren lediglich Erwartungen darüber bilden, ob eine Anlage in das Wertpapier A heute besser ist als eine Anlage in das Wertpapier B. Der Autor vermutet, dass u. a. die aktuellen Konjunkturdaten eine nicht zu vernachlässigende Beeinflussung auf die Investitionsentscheidungen verursachen. Unter dieser Prämisse sollten dann aber zyklische Wertpapiere in der vorhersehbaren Rezession, gemessen anhand Daten eines Wirtschaftsinstitutes, geringere Renditen als nicht zyklische Wertpapiere haben. Im Boom sollten die Renditen dagegen höher sein. Dieses Ergebnis ist dann aber nicht mit der vorherrschenden Kapitalmarkttheorie vereinbar, da lt. Definition ein höheres Risiko immer mit einer höheren Rendite einhergehen sollte.
Um die Untersuchung vornehmen zu können, werden zunächst die wesentlichen Inhalte und Defizite / Marktanomalien der vorherrschenden Kapitalmarkttheorie sowie Erklärungsansätze hierfür herausgearbeitet, um darauf aufbauend ein Modell aufzustellen, das die empirische Prüfung der Annahme unter Einbeziehung von Konjunktur- und Aktienmarktdaten deutscher Blue Chips von Januar 1995 - Dezember 2002 im weiteren Verlauf der Arbeit ermöglicht. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Behavioral Finance als alternativer Erklärungsansatz näher eingegangen. Schließlich werden die Ergebnisse nochmals zusammengefasst und Überlegungen hinsichtlich der Konsequenzen dieser Ergebnisse für die vorherrschenden Anlagestrategien angestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung und Aufbau der Arbeit
- 2. Kapitalmarkttheoretische Bewertungsmodelle
- 2.1 Theoretische Grundlagen
- 2.2 Kapitalmarktmodelle und ihre empirische Gültigkeit
- 2.2.1 Das Capital Asset Pricing Model (CAPM)
- 2.2.2 Die Arbitrage Pricing Theory (APT)
- 2.3 Anomalien auf Aktienmärkten
- 2.3.1 Anomalien hinsichtlich der Effizienzthese
- 2.3.2 Kennzahlanomalien
- 2.3.3 Temporäre Anomalien
- 2.4 Erklärungsansätze für Anomalien auf Aktienmärkten
- 3. Modellbildung
- 3.1 Der ifo Geschäftsklima-Index
- 3.2 Der risikofreie Einmonats-Zins
- 3.3 HDAX
- 3.3 Entwurf eines Zweifaktorenmodells
- 4. Empirische Untersuchung
- 4.1 Konstruktion der Aktienportfolios
- 4.2 Daten
- 4.3 Ergebnisse
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht den Einfluss von Konjunkturdaten auf die Bedeutung des Risikos als Preisfaktor deutscher Aktien. Ziel ist es, ein Modell zu entwickeln und empirisch zu überprüfen, das diesen Einfluss quantifiziert.
- Der Einfluss des ifo Geschäftsklima-Index auf Aktienrenditen
- Die Rolle des Risikos (Beta) als Preisfaktor
- Die Anwendung und empirische Überprüfung kapitalmarkttheoretischer Modelle
- Die Berücksichtigung von Anomalien auf Aktienmärkten
- Entwicklung eines Zweifaktorenmodells zur Bewertung deutscher Aktien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung und Aufbau der Arbeit: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Es wird die Forschungsfrage formuliert und die Methodik der Untersuchung erläutert. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Konjunkturindikatoren, wie der ifo Geschäftsklima-Index, die Risikopräferenz der Investoren und damit die Aktienbewertung beeinflussen. Die Bedeutung des systematischen Risikos (Beta) im Kontext konjunktureller Schwankungen wird als zentraler Aspekt hervorgehoben. Das Kapitel skizziert die einzelnen Abschnitte der Studie und deren logischen Zusammenhang.
2. Kapitalmarkttheoretische Bewertungsmodelle: Dieses Kapitel liefert die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es werden klassische Kapitalmarktmodelle wie das CAPM und die APT vorgestellt und deren empirische Gültigkeit diskutiert. Besondere Aufmerksamkeit wird den Anomalien auf den Aktienmärkten gewidmet, die von den theoretischen Modellen nicht vollständig erklärt werden können. Die Kapitelteil behandelt verschiedene Arten von Anomalien, z.B. Anomalien hinsichtlich der Effizienzthese und Kennzahlanomalien. Es werden zudem Erklärungsansätze für diese Abweichungen von den theoretischen Modellen präsentiert.
3. Modellbildung: In diesem Kapitel wird das empirische Modell der Arbeit entwickelt. Es wird detailliert beschrieben, wie der ifo Geschäftsklima-Index und der risikofreie Zins als Einflussfaktoren in das Modell integriert werden. Die Auswahl des HDAX als Aktienindex wird begründet und die Konstruktion des Zweifaktorenmodells wird Schritt für Schritt erläutert. Dieser Abschnitt bildet die methodische Basis für die empirische Untersuchung im folgenden Kapitel. Die Auswahl der Indikatoren und deren Operationalisierung werden präzise dargestellt.
4. Empirische Untersuchung: Das Kapitel präsentiert die empirische Untersuchung der Forschungsfrage. Es beschreibt die Konstruktion der Aktienportfolios, die verwendeten Daten und die Ergebnisse der Analyse. Die Ergebnisse werden im Detail erläutert und anhand geeigneter statistischer Methoden interpretiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Hinblick auf die Forschungsfrage bewertet und diskutiert. Das Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Regressionsanalyse, mit Fokus auf die statistische Signifikanz der Ergebnisse und deren Interpretation im Kontext der zuvor entwickelten theoretischen Überlegungen.
Schlüsselwörter
Konjunkturdaten, Aktienbewertung, Risikofaktor, Pricing Factor, CAPM, APT, Anomalien, ifo Geschäftsklima-Index, HDAX, Beta, Zweifaktorenmodell, empirische Untersuchung, deutsche Aktien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studienarbeit: Einfluss von Konjunkturdaten auf die Bedeutung des Risikos als Preisfaktor deutscher Aktien
Was ist der Gegenstand dieser Studienarbeit?
Die Studienarbeit untersucht den Einfluss von Konjunkturdaten, insbesondere des ifo Geschäftsklima-Index, auf die Bedeutung des Risikos (Beta) als Preisfaktor deutscher Aktien. Ziel ist die Entwicklung und empirische Überprüfung eines Modells, das diesen Einfluss quantifiziert.
Welche Kapitalmarktmodelle werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf klassische Kapitalmarktmodelle wie das Capital Asset Pricing Model (CAPM) und die Arbitrage Pricing Theory (APT). Es wird deren empirische Gültigkeit diskutiert und besonderes Augenmerk auf Anomalien gelegt, die diese Modelle nicht vollständig erklären können.
Welche Anomalien werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Arten von Anomalien auf Aktienmärkten, darunter Anomalien hinsichtlich der Effizienzthese, Kennzahlanomalien und temporäre Anomalien. Es werden auch Erklärungsansätze für diese Abweichungen von den theoretischen Modellen vorgestellt.
Welche Daten werden verwendet?
Das empirische Modell verwendet den ifo Geschäftsklima-Index, den risikofreien Einmonats-Zins und den HDAX als Datengrundlage. Die Auswahl dieser Indikatoren und deren Operationalisierung werden in der Arbeit detailliert beschrieben.
Wie ist das empirische Modell aufgebaut?
Die Arbeit entwickelt ein Zweifaktorenmodell, das den ifo Geschäftsklima-Index und den risikofreien Zins als Einflussfaktoren integriert. Die Konstruktion des Modells und die Auswahl des HDAX als Aktienindex werden Schritt für Schritt erläutert.
Wie wird die empirische Untersuchung durchgeführt?
Die empirische Untersuchung umfasst die Konstruktion von Aktienportfolios, die Analyse der Daten und die Interpretation der Ergebnisse mittels statistischer Methoden (Regressionsanalyse). Die Ergebnisse werden im Detail erläutert und im Kontext der Forschungsfrage bewertet.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das Kapitel „Empirische Untersuchung“ präsentiert die Ergebnisse der Regressionsanalyse, wobei die statistische Signifikanz der Ergebnisse und deren Interpretation im Kontext der theoretischen Überlegungen im Fokus stehen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Kapitel „Fazit und Ausblick“ fasst die Ergebnisse zusammen, zieht Schlussfolgerungen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Konjunkturdaten, Aktienbewertung, Risikofaktor, Pricing Factor, CAPM, APT, Anomalien, ifo Geschäftsklima-Index, HDAX, Beta, Zweifaktorenmodell, empirische Untersuchung, deutsche Aktien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Problemstellung und Aufbau der Arbeit, Kapitalmarkttheoretische Bewertungsmodelle, Modellbildung, Empirische Untersuchung und Fazit und Ausblick. Jedes Kapitel wird detailliert im Inhaltsverzeichnis beschrieben.
- Quote paper
- Andre Merz (Author), 2004, Die Beeinflussung von Konjunkturdaten auf die Bedeutung des Risikos als Pricing Factor von deutschen Aktien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46838