Massen von jungen Menschen, die durch die Straßen von Manhattan ziehen, Aktivisten mit Schildern mit Aufdrucken wie „We are the 99 %“ oder „For a better world“ und Polizisten, die manchmal verzweifelt versuchen, die Proteste mehr oder weniger brutal einzudämmen. Diese Bilder gingen im September und Oktober 2011 um die Welt: Occupy Wall Street hatte auf sich aufmerksam gemacht. Die auch oft als Gegenentwurf zur erzkonservativen Tea-Party-Bewegung verstandene Graswurzelbewegung war plötzlich in aller Munde. Ende 2011 bzw. Anfang 2012 war die Bewegung genauso schnell wieder weitestgehend aus dem öffentlichen Leben verschwunden.
Was war das für eine Bewegung? Welche Charakteristiken zeichneten Occupy Wall Street aus? Inwiefern lässt sich die Bewegung mit Hilfe zeitgenössischer politischer Theorien analysieren? Im Rahmen dieser Arbeit wird Occupy Wall Street anhand der aus der Soziologie stammenden Netzwerktheorie analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Die Theorie sozialer Bewegungen
- Historische Entwicklung
- Kollektive Aktion versus soziale Bewegung
- Organisationstypen einer sozialen Bewegung
- Die Netzwerktheorie
- Die Theorie sozialer Bewegungen
- Occupy Wall Street – Ein Überblick
- Die Occupy-Wall-Street-Bewegung in den USA
- Entstehung der Bewegung
- Ausbreitung und inhaltliche bzw. strukturelle Züge
- Interne Probleme und das relative Ende
- Ausdehnungseffekt: Die Occupy-Bewegung als internationaler Protest
- Die Occupy-Wall-Street-Bewegung in den USA
- Occupy Wall Street als Netzwerk
- Elemente der Netzwerktheorie bei Occupy Wall Street
- Die Rolle der Kommunikationsanwendungen wie Twitter
- Die Entwicklung des Occupy-Wall-Street-Netzwerkes
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Occupy Wall Street Bewegung mithilfe der Netzwerktheorie. Ziel ist es, die Entstehung, Ausbreitung und interne Struktur der Bewegung im Kontext der Theorie sozialer Bewegungen zu betrachten und ihre Eignung als Beispiel für ein soziales Netzwerk zu beleuchten.
- Die Occupy Wall Street Bewegung als Graswurzelbewegung
- Die Rolle der Netzwerktheorie in der Analyse sozialer Bewegungen
- Die Bedeutung von Kommunikation und sozialen Medien für die Organisation und Verbreitung der Bewegung
- Die Herausforderungen und Probleme, die mit der Organisation und dem Fortbestand einer dezentralen, netzwerkbasierten Bewegung verbunden sind
- Die Bedeutung von Occupy Wall Street als Beispiel für eine neue Form des politischen Protestes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Occupy Wall Street Bewegung ein und skizziert die Forschungsfrage sowie den methodischen Ansatz der Arbeit. Kapitel 2 etabliert den theoretischen Grundrahmen durch die Darstellung der Theorie sozialer Bewegungen und der Netzwerktheorie. Dabei werden die historischen Entwicklungen sowie die zentralen Merkmale der jeweiligen Theorien beleuchtet. Kapitel 3 bietet einen Überblick über die Occupy-Wall-Street-Bewegung in den USA, inklusive ihrer Entstehung, Ausbreitung und ihrer inhaltlichen sowie strukturellen Besonderheiten. Es werden auch die internen Probleme und das relative Ende der Bewegung in den USA beleuchtet. Kapitel 4 analysiert Occupy Wall Street anhand der Elemente der Netzwerktheorie und fokussiert dabei auf die Rolle der Kommunikation, insbesondere durch den Einsatz von Twitter, sowie auf die Entwicklung des Netzwerkes.
Schlüsselwörter
Soziale Bewegungen, Occupy Wall Street, Netzwerktheorie, Kommunikation, Twitter, soziale Medien, Graswurzelbewegung, politische Protest, Dezentralisierung, Kollektive Aktion.
- Quote paper
- Adrian Gmelch (Author), 2015, Occupy Wall Street. Eine Analyse mit Hilfe der Netzwerktheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468444