Task-based Language-Learning (TBL) und Mündlichkeit sollen in dieser Arbeit unter dem Gesichtspunkt eines heute kaum mehr anfechtbaren Ziels fremdsprachlichen Unterrichts betrachtet werden. Dieses Ziel heißt: der Schüler lernt eine Fremdsprache, um in dieser zu kommunizieren – und dies vor allem mündlich. So trivial und selbstverständlich diese Forderung auf den ersten Blick erscheint, so grenzenlos schwierig erweist sich bei näherem Hinsehen die Einlösbarkeit dieser Forderung. Die Klage, dass die Schüler/Innen sich „einfach zu wenig kommunikativ verständlich machen können“ und die Forderung, dass der Fremdsprachenunterricht (FU) dahingehend reformiert werden müsse, sind allerdings nicht neu. Dass die Diskrepanz zwischen Spracherwerb und Sprachverfügung vor allem seine Ursache hat in der Diskrepanz zwischen "classroom-world" und "real world" deutet z.B. Lieber bereits 1986 an. Bei diesen allseits festgestellten scheinbar unüberbrückbareren Unterschieden in der Struktur oder „im Wesen“ der Sprachverwendung im und außerhalb des Klassenzimmers erscheint es sinnvoll, die unterschiedlichen Bedingungen von Sprachrealisierungen zu beleuchten. Danach sollen zunächst „konventionelle“ Ansätze zur Verstärkung von Mündlichkeit im Klassenzimmer und anschließend Ansätze im Zusammenhang mit TBL vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Diskrepanz Unterricht/Sprache - Alltag/Sprache
- Die Sprachrealität außerhalb des FU ist eine mündliche !
- Die Sprachrealisierung im FU ist selten mündlich und selten authentisch
- Verstärkung und Verbesserung der mündlichen Interaktion im FU
- Aufgaben und Impulse statt lineare Progressionskonzepte - task-based language teaching (= handlungsorientierter und aufgabengesteuerter FU)
- scope (Reichweite): Eine Aufgabe ist ein Arbeitsplan
- perspektive: Schwerpunkt der Aufgabe = der Inhalt der Äußerung, nicht seine sprachliche Form
- authenticity: realitätsbezogene Sprachverwendung
- language Skills (sprachliche Fertigkeiten)
- cognitive processes
- outcomes: Eine Aufgabe hat ein klares kommunikatives Ergebnis.
- Das ,,Nachrichten-Projekt\": Skizze der task
- Vorüberlegungen
- Skizze der task: „Produktion einer Nachrichtensendung“
- Grafische Darstellung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Task-based Language Learning (TBL) und seinem Beitrag zur Förderung von Mündlichkeit im Fremdsprachenunterricht. Die zentrale These ist, dass TBL eine effektive Methode darstellt, um die Kluft zwischen dem Spracherwerb im Klassenzimmer und der realen Sprachverwendung im Alltag zu überwinden.
- Die Diskrepanz zwischen der mündlichen Sprachrealität außerhalb des Unterrichts und der eher schriftlich orientierten und selten authentischen Sprachverwendung im Klassenzimmer.
- Die Vorteile von TBL-Methoden, die aufgabenbasiert, handlungsorientiert und realitätsbezogen sind.
- Die konkrete Anwendung von TBL im "Nachrichten-Projekt", das als Beispiel für eine realitätsnahe Lernaufgabe dient.
- Die Bedeutung von kognitiven Prozessen und sprachlichen Fertigkeiten im Rahmen von TBL.
- Die Notwendigkeit, den Schülern mehr kommunikative Handlungsmöglichkeiten im Unterricht zu bieten.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt das Ziel des Fremdsprachenunterrichts, die mündliche Kommunikation in der Fremdsprache zu fördern, in den Vordergrund und hebt gleichzeitig die Diskrepanz zwischen dem Spracherwerb im Klassenzimmer und der realen Sprachverwendung im Alltag hervor. Die Arbeit beleuchtet die Kritik am traditionellen Fremdsprachenunterricht, der oft zu wenig Gewicht auf mündliche Fähigkeiten legt.
Diskrepanz Unterricht/Sprache - Alltag/Sprache: Dieses Kapitel analysiert die Unterschiede in der Sprachverwendung im Unterricht und im Alltag. Es wird deutlich, dass die Sprachrealität außerhalb des Unterrichts durch Mündlichkeit, Authentizität und spontane Kommunikation geprägt ist, während der Unterricht oft eher schriftlich, stark strukturiert und weniger lebensnah ist.
Verstärkung und Verbesserung der mündlichen Interaktion im FU: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Ansätze zur Stärkung der mündlichen Kommunikation im Fremdsprachenunterricht. Hier wird der Fokus auf die Notwendigkeit gelegt, die Schüler aktiv in die Kommunikation einzubeziehen und ihnen mehr Möglichkeiten zum Sprechen zu bieten.
Aufgaben und Impulse statt lineare Progressionskonzepte - task-based language teaching (= handlungsorientierter und aufgabengesteuerter FU): Dieses Kapitel stellt das Konzept des Task-based Language Learning (TBL) vor. TBL basiert auf der Idee, dass Lernen durch Aufgaben und Handlungen geschieht, die realitätsbezogen und kommunikativ sind. Hier werden die zentralen Elemente von TBL, wie z.B. Scope, Perspektive, Authenticity, Language Skills und Outcomes, erläutert.
Das ,,Nachrichten-Projekt\": Skizze der task: Dieses Kapitel beschreibt das "Nachrichten-Projekt" als ein Beispiel für eine realitätsnahe Lernaufgabe im Rahmen von TBL. Das Projekt beinhaltet die Produktion einer eigenen Nachrichtensendung und bietet den Schülern vielfältige Möglichkeiten zur Anwendung ihrer sprachlichen Fähigkeiten in einem authentischen Kontext.
Schlüsselwörter
Task-based Language Learning (TBL), Mündlichkeit, Fremdsprachenunterricht, Authentizität, Kommunikation, Spracherwerb, Sprachverwendung, Classroom-world, Real World, Aufgabenorientierung, Handlungsorientierung, Sprachliche Fertigkeiten, Kognitiver Prozess, "Nachrichten-Projekt".
- Arbeit zitieren
- Bernhard Nitschke (Autor:in), 2005, Mit Task-based Language Learning (TBL) zu mehr Mündlichkeit im Fremdsprachenunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46902