Unter Social Scoring versteht man die Einbindung öffentlich verfügbarer oder gegebenenfalls vom Kunden zur Verfügung gestellter Daten, zum Beispiel aus sozialen Netzwerken, in ein vorhandenes Rating- und Scoringverfahren zur Bonitätsanalyse. Diese Arbeit zeigt auf, welche Vorteile sich Institute davon versprechen, aber auch welche Probleme dabei entstehen. Besonders nützlich ist das System bei anonymen Internetnutzern oder Neukunden. Kritisch zu sehen ist, insbesondere in Deutschland, die rechtliche Situation im Zusammenhang mit dem Verbraucher- und Datenschutz. Es gibt aktuell weder ein konkretes Verbot, noch eine rechtliche Zulassung für Social Scoring, was für Unternehmen einen Unsicherheitsfaktor darstellt. Erste Studien belegen außerdem, dass Nutzer im Zeitverlauf dazu neigen Daten in den sozialen Netzwerken zu manipulieren, wenn das den eigenen Scorewert verbessert. Weiterhin wird in dieser Abfassung ein Ausschnitt neuer Entwicklungen in der Bankenbranche aufgezeigt und beschrieben mit welchen Herausforderungen Finanzinstitute im Zuge der Digitalisierung rechnen müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Social Scoring - ein Instrument zur Bonitätsanalyse
- Theoretische und begriffliche Grundlagen
- Klassisches Scoring- und Ratingverfahren
- Big Data
- Evolution zu Social Scoring
- Vorteile für Kreditinstitute
- Gegeneffekte, Probleme und Bedenken
- Theoretische und begriffliche Grundlagen
- Digitalisierung im Kreditgeschäft
- Chancen für den Finanzsektor
- Herausforderungen während des Umstrukturierungsprozesses
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern das Social Scoring System für die Kreditwürdigkeitsbeurteilung in Deutschland eingeführt werden könnte. Dabei wird der Fokus auf datenschutzrechtliche Aspekte gelegt.
- Vorteile und Nachteile des Social Scoring Systems
- Datenschutzrechtliche Herausforderungen und mögliche Konflikte
- Aktuelle Entwicklungen im Kreditgeschäft und Digitalisierung
- Einblick in die chinesische Social Credit System-Initiative
- Potenzielle Chancen und Risiken für Finanzinstitute
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den aktuellen Wandel in der Bankenbranche vor dem Hintergrund der Finanzkrise 2008, der strengeren Regulierung und der Niedrigzinsphase dar. Die wachsende Bedeutung von Daten und das Entstehen von FinTech-Unternehmen werden als wichtige Treiber der Digitalisierung im Finanzsektor hervorgehoben.
- Social Scoring - ein Instrument zur Bonitätsanalyse: Dieses Kapitel erläutert die Funktionsweise des Social Scoring Systems als ein zusätzliches Werkzeug für die Kreditwürdigkeitsbeurteilung. Es werden die theoretischen Grundlagen des klassischen Scoring- und Ratingverfahrens, die Bedeutung von Big Data und die Entwicklung hin zum Social Scoring beleuchtet. Die Vorteile für Kreditinstitute, wie etwa eine verbesserte Risikoeinschätzung und effizientere Kundenakquise, werden ebenso thematisiert wie potenzielle Gegeneffekte, Probleme und Bedenken.
- Digitalisierung im Kreditgeschäft: Dieses Kapitel befasst sich mit den Chancen und Herausforderungen, die die Digitalisierung für den Finanzsektor mit sich bringt. Es wird aufgezeigt, wie Finanzinstitute die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen können, um ihre Prozesse zu optimieren und neue Dienstleistungen zu entwickeln. Gleichzeitig werden wichtige Herausforderungen während des Umstrukturierungsprozesses, wie zum Beispiel Datenschutzbedenken und die Notwendigkeit einer effizienten Risikobewertung, diskutiert.
Schlüsselwörter
Social Scoring, Kreditwürdigkeit, Digitalisierung, Finanzsektor, Datenschutz, Big Data, FinTech, Ratingverfahren, Social Credit System, Risikoeinschätzung, Kreditgeschäft.
- Arbeit zitieren
- Alexander Michopoulos (Autor:in), 2018, Social Scoring und Digitalisierung im Kreditgeschäft. Potentiale und mögliche Probleme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/469304