Um Verhältnisse und beginnende Individualisierungsprozesse zwischen Mann und Frau adäquat zu beschreiben, behelfen sich die Autoren Beck und Beck-Gernsheim mit verschiedenen Zeiteinteilungen, um ihren Erläuterungen mehr Transparenz zu verleihen. Der Einfachheit halber habe ich mir die Freiheit genommen, diese Einteilung hervorzuheben, da das Werk „Das ganz normale Chaos der Liebe“ in verschiedene Artikel unterteilt ist, die diese zeitliche Unterscheidung der bereits oben genannten Prozesse nicht hervorheben, sondern in jedem Aufsatz neu aufgreifen und bei Bedarf gebrauchen. Da das Referat eine chronologische Abfolge zwecks Strukturierung aufweisen sollte, habe ich mich zuerst dem Thema „Familie als Wirtschaftsgemeinschaft“ gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
- Familie als Wirtschaftsgemeinschaft
- Übergang zur Moderne – Individualisierungsprozesse
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- Ein Wandel von der Arbeitsgemeinschaft zur Gefühlsgemeinschaft
- Individualisierung und die Folgen
- Neue Dilemma in der Geschlechterbeziehung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Analyse des Geschlechterverhältnisses im Kontext der soziologischen Theorien der Gegenwart, insbesondere anhand des Buches „Das ganz normale Chaos der Liebe“ von Beck und Beck-Gernsheim. Ziel ist es, die Veränderungen im Geschlechterverhältnis im Wandel von der vorindustriellen zur modernen Gesellschaft zu beleuchten und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen zu erforschen.
- Die Entwicklung der Familie als Wirtschaftsgemeinschaft und ihr Wandel zur Gefühlsgemeinschaft
- Die Auswirkungen von Individualisierungsprozessen auf das Geschlechterverhältnis
- Die Entstehung neuer Dilemmata in der Geschlechterbeziehung in der modernen Gesellschaft
- Die Rolle von Arbeit und Karriere im Leben der Partner
- Die Suche nach Selbstverwirklichung und die Herausforderungen der „selbstentworfenen Biographie“
Zusammenfassung der Kapitel
Familie als Wirtschaftsgemeinschaft
Die Autoren beschreiben die Ehe in der vorindustriellen Gesellschaft als eine Wirtschaftsgemeinschaft, in der alle Mitglieder für das Gemeinwohl verantwortlich waren. Die Familie war ein „Familienbetrieb“, in dem der Mann die Führungsrolle innehatte, während die Frau und die Kinder gleichermaßen am Erhalt des Systems beteiligt waren. Die Ehe diente in erster Linie der Sicherung der Arbeitskraft, der Erzeugung von Erben und der Erweiterung von Besitz, Vermögen und Ansehen.
Übergang zur Moderne – Individualisierungsprozesse
Ein Wandel von der Arbeitsgemeinschaft zur Gefühlsgemeinschaft
Mit dem Übergang zur modernen Gesellschaft vollzog sich ein Wandel von der Arbeitsgemeinschaft zur Gefühlsgemeinschaft. Die bürgerliche Familie entwickelte sich als ein Ort der Privatheit und Intimität und legte den Grundstein für das moderne Familienbild. Die Industrialisierung prägte die Formen der Kleinfamilie, die heute wiederum enttraditionalisiert werden.
Individualisierung und die Folgen
Im Zuge der Individualisierung werden Menschen aus ihren traditionellen Bindungen herausgelöst. Partner kommen aus verschiedenen Lebensmilieus und „je anderen Welten“, was zu einer komplexen und widersprüchlichen Lebenswelt führt. Die moderne Ehe ist geprägt von neuen Herausforderungen, wie z. B. der Frage, wer sich um die Kinder kümmert, wenn beide Partner arbeiten. Der Verlust von Bindungen resultiert in einem Verlust an innerer Stabilität und einem Überangebot an Wahlmöglichkeiten, das zu Überforderung führt.
Neue Dilemma in der Geschlechterbeziehung
Das alte Dilemma der Geschlechterbeziehung, das durch die Unterdrückung der Frau gekennzeichnet war, wird durch ein neues ersetzt: Beide Partner haben heute einen Anspruch auf eine eigene Biographie. Die Ehe dient der Entwicklung und Stabilisierung der eigenen Person, während gleichzeitig die Anforderungen des Arbeitsmarktes die zentrale Achse der persönlichen Zukunftsplanung bilden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Fokusthemen dieser Ausarbeitung sind: Geschlechterverhältnis, soziologische Theorien, Individualisierung, Moderne, Familie, Ehe, Arbeitsgemeinschaft, Gefühlsgemeinschaft, Selbstverwirklichung, „selbstentworfene Biographie“, Konkurrenz, Karriere, Gleichberechtigung, Existenzsicherung, Sinn des Daseins, Existenzielle Frustration, Lebensstandard.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2003, Zu Beck / Beck-Gernsheim: "Das ganz normale Chaos der Liebe", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46960