Deutungsmusteransatz und Deutungslernen


Hausarbeit, 2005

18 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung:

2. DMA - Begriffsbestimmung:

3. DMA – Einordnung:
3.1 Geschichtliche Einordnung:
3.2 Theoretische Einordnung:

4. Merkmale von DM:

5. Wie können bestehende DM verändert (transformiert) werden?
5.1 Wissensvermittlung:
5.2 Erfahrungsaustausch:

6. Deutungslernen:
6.1 Voraussetzungen für DL:
6.2 Fazit DL:

7. Schluss:

8. Literaturangabe:

1. Einleitung:

Dieses Referat ist Bestandteil des Seminars „Konstruktivistische Ansätze in der Erwachsenenbildung“ (Erwachsenenbildung = EB) unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Bender und untersucht in diesem Zusammenhang die Themengebiete Deutungsmusteransatz (DMA) und Deutungslernen (DL). Als Student der Andragogik steht für mich besonders die Frage im Vordergrund, welche Konsequenzen der DMA für mein Fachgebiet hat, und welche didaktischen und methodischen Ansätze sich aus ihm entwickelt haben?

In der erziehungswissenschaftlichen Diskussion erfreut sich der Begriff der Deutungsmuster (DM) immer größerer Beliebtheit, worunter jedoch seine Bedeutungsschärfe leidet (vgl. Arnold 1985, S.22).

Aus diesem Grund versuche ich zunächst begriffliche Klarheit zu schaffen.

2. DMA - Begriffsbestimmung:

Prinzipiell gibt es nicht nur einen DMA, sondern es gibt verschiedene Konzeptionen mit verschiedenen Schwerpunkten und Perspektiven (vgl. Douillet 2000, S.25). Der Einfachheit halber soll jedoch in dieser Arbeit von „dem“ DMA die Rede sein, so wie es auch in der Fachliteratur die Regel ist.

Die Teilnehmer (TN) des Seminars brachten aus der vorhergehenden Sitzung Vorwissen über „Erfahrungslernen“ mit. Dieses Vorwissen war sehr hilfreich, um den DMA verstehen zu können, da Deutungen (D) „Ergebnisse“ von Erfahrungen sind.

Der Ausdruck DM ist zunächst einmal eine irrige Wortkombination. Eine D kann man mit etwas Vagem in Verbindung bringen, wie etwa einer Assoziation oder einer Vermutung. Unter einem Muster hingegen, versteht man eher etwas Festes, klar Abgegrenztes und Deutliches (vgl. Arnold 1985, S.22).

Das Wörterbuch der Erwachsenenpädagogik erläutert den Begriff folgendermaßen:

„D. [Deutungsmuster, der Verf.] sind kognitive Perspektiven( Þ Kognition), die durch alltägliches Handeln erworben, verändert und gefestigt werden und selbst wieder Handeln anleiten“ (Arnold 2001, S.71).

Anders ausgedrückt, sind DM die Erkenntnis betreffende Betrachtungsweisen, die durch alltägliches Handeln – und damit durch Erfahrungen - erworben werden und selbst wieder Handeln anleiten. Die Handlungsanleitung spielt hierbei eine entscheidende Rolle, so werden die Begriffe DM und Handlungsmuster auch häufig synonym gebraucht (vgl. Schüßler 2000, S.64f).

Arnold erklärt in seinem Buch „Deutungsmuster und Pädagogisches Handeln in der Erwachsenenbildung“, dass es bei der Thematik um die Frage geht, wie der Einzelne im Verlaufe seines Lebens zu einem Bewusstsein von dem kommt, was er für wirklich hält; und wie er dann das, was er für wirklich hält, nachhaltig konservieren, oder mit sich verändernden Sichtweisen in Einklang bringen kann.(vgl. Arnold 1985, S.19f)

Bei seiner Definition legt er großen Wert auf die Musterhaftigkeit des Begriffes und macht darauf aufmerksam, dass DM v.a. auch von sozialen Kollektiven abhängig sind:

„Als Deutungsmuster werden im folgenden die mehr oder weniger zeitstabilen und in gewisser Weise stereotypen Sichtweisen und Interpretationen von Mitgliedern einer sozialen Gruppe bezeichnet, die diese zu ihren alltäglichen Handlungs- und Interaktionsbereichen lebensgeschichtlich entwickelt haben. Im einzelnen bilden diese Deutungsmuster ein Orientierungs- und Rechtfertigungspotential von Alltagswissensbeständen in der Form grundlegender, eher latenter Situations-, Beziehungs- und Selbstdefinitionen, in denen das Individuum seine Identität präsentiert und seine Handlungsfähigkeit aufrechterhält“(Arnold 1985, S.23).

Um Verwechslungen zu vermeiden, grenzt er den Terminus „DM“ ganz klar von den „Einstellungen“ ab, da die beiden Begriffe häufig gleichbedeutend aufgefasst werden. „DM“ sind auf rein inhaltlich-kognitive Sachverhalte fixiert und „Einstellungen“ auf ein System bewertender und affektiver Reaktionen. Die Deutungsmusterkategorie bezieht sich dabei auf die kognitive Komponente von Einstellungen (vgl. Arnold 1985, S.25).

3. DMA – Einordnung:

Der DMA ist einer von mehreren theoretischen Ansätzen, derer sich die "Konstruktivismustheorie" bedient. Woher er kommt und wie er seinen Weg in die EB fand erläutern die folgenden Abschnitte in aller Kürze.

3.1 Geschichtliche Einordnung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Grafik aus Schüßler 2000, S.16)

Das Konzept der DM wurde 1973 von Ulrich Oevermann in die deutsche soziologische Diskussion eingeführt.(vgl. Schüßler 2000, S.64) In der EB etablierte sich der Ansatz dann in den 80er Jahren, im Zuge der „reflexiven Wende“. Die Erwachsenenpädagogen von damals forderten, stärker an die DM der Teilnehmer anzuknüpfen. Lerninhalt musste nichts absolut Neues sein, sondern durfte auch auf Erfahrungen, Einschätzungen und Meinungen, also an die DM, der eigenen Lebenspraxis anknüpfen (vgl. Schüßler 2000, S.97).

Rückblickend verlief die Auseinandersetzung mit den D für die EB in drei Phasen. Und zwar von einer „arbeitsorientierten Didaktik“, über den „DMA“, bis hin zum „Konzept des „DL“(vgl. Douillet 2000, S.57).

3.2 Theoretische Einordnung

Auf dem Schaubild unter 3.1 kann man gut erkennen, dass der DMA ursprünglich ein methodologisches Instrument der Sozialwissenschaften war. Seinem Verständnis nach folgt er dem sozialen Konstruktivismus (vgl. Schüßler 2000, S.13).

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Deutungsmusteransatz und Deutungslernen
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg  (Lehrstuhl für Andragogik)
Veranstaltung
Konstruktivistische Ansätze in der Erwachsenenbildung
Note
2
Autor
Jahr
2005
Seiten
18
Katalognummer
V46970
ISBN (eBook)
9783638440431
ISBN (Buch)
9783640257164
Dateigröße
613 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Hausarbeit (13 Seiten), Handout (3 Seiten), Folien (3)
Schlagworte
Deutungsmusteransatz, Deutungslernen, Konstruktivistische, Ansätze, Erwachsenenbildung
Arbeit zitieren
Peter Lissner (Autor:in), 2005, Deutungsmusteransatz und Deutungslernen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46970

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