Politik spielt sich für die meisten von uns im Kopf ab. Nur sehr wenige haben direkt mit Politik zu tun. Wir erfahren durch eine Flut von Bildern und medialen Berichten, dass ein neues Gesetz erlassen, die Steuern erhöht oder ein UNO Einsatz geplant worden ist. Die Medien stellen die Politik vor allem durch Bilder für die Bürger dar (vgl. Edelman 1990: S.4). Bilder machen eine Nachricht authentischer, glaubwürdiger und können schneller und leichter Emotionen beim Zuschauer wecken.
Im ersten Abschnitt der Arbeit, erläutere ich was ein Bild eigentlich ist. Dann werde ich den Begriff der symbolischen Politik definieren, da sie die Politikvermittlung gestaltet. Symbolische Politik vereinfacht komplexe politische Themen durch eine verkürzte Darstellung mit Symbolen. Symbole lassen sich optisch, also in Bildern, sehr einfach wahrnehmen (vgl. Jarren 2002: S.729). Bei den Politologen Edelman und Sarcinelli, die diesen Begriff geprägt haben, spielen konkrete Bilder zwar noch keine große Rolle, sie sind aber wesentlicher Bestandteil der Übermittlung politischer Ereignisse und Interessen und sind das Mittel der symbolischen Politik, das im Zentrum dieser Arbeit steht (vgl. Müller 2003: S.202). Wahlkämpfe sind das wichtigste Untersuchungsfeld der symbolischen Politik, weil sie dort gehäuft und gezielt verwendet wird. Der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf gilt als „mother of all campaigns“ (Müller 2002: S.188), an dessen Konzeption sich andere Wahlkämpfe orientieren. Er konzentriert sich ausschließlich auf die zwei Präsidentenkandidaten und verkörpert daher mehr als alle anderen Wahlkämpfe die Personalisierungsstrategie (vgl. Müller 2002: S.207). Deswegen habe ich den Wahlkampf in den USA als speziellen Schwerpunkt für diese Arbeit ausgewählt. Marion G. Müller hat auf Grund einer Untersuchung der amerikanischen Wahlkämpfe zwischen 1824 und 1996 neun Bildstrategien herausgearbeitet, die ich kurz vorstellen möchte, um sie in der folgenden Analyse ausgewählter TV Wahlspots, anzuwenden. Die Spots sind aus dem Präsidentschaftswahlkampf 2004, George W. Bush gegen John Kerry. Ich werde an drei Beispielen zeigen, wie die Bildstrategien, die Personalisierung und dadurch auch die symbolische Politik ein- und umgesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Bildbegriff in der Kommunikationsforschung
- Symbolische Politik
- Definition
- Wahlkampf als ein Akt der symbolischen Politik
- Strategie der Personalisierung
- Negative Campaigning
- Bildstrategien im amerikanischem Wahlkampf
- Personenstrategien
- Themenstrategien
- Analyse ausgewählter Wahlspots des Präsidentschaftswahlkampfes 2004
- Analyse des TV-Spots: Windsurfing
- Analyse des TV-Spots: Wolves
- Analyse des TV-Spots: Whatever it takes
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Verwendung von Bildern als Mittel der symbolischen Politik im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2004. Sie analysiert drei TV-Spots und zeigt, wie Bilder in der politischen Kommunikation eingesetzt werden, um bestimmte Botschaften zu vermitteln und bestimmte Emotionen beim Zuschauer zu erzeugen.
- Der Bildbegriff in der Kommunikationsforschung
- Symbolische Politik und ihre Rolle im Wahlkampf
- Strategien der Personalisierung und des Negative Campaigning
- Bildstrategien im amerikanischen Wahlkampf
- Analyse von TV-Spots als Beispiele für die Anwendung von Bildstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der symbolischen Politik im Wahlkampf ein und stellt die zentrale Rolle von Bildern in der politischen Kommunikation dar.
Der Bildbegriff in der Kommunikationsforschung: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Definitionen des Begriffs "Bild" und analysiert die Bedeutung von Bildern in der medialen Kommunikation.
Symbolische Politik: Dieses Kapitel behandelt die Definition der symbolischen Politik und erklärt, wie sie im Wahlkampf eingesetzt wird.
Bildstrategien im amerikanischem Wahlkampf: Dieses Kapitel präsentiert die Bildstrategien, die im amerikanischen Wahlkampf verwendet werden, insbesondere die Strategien der Personalisierung und des Negative Campaigning.
Analyse ausgewählter Wahlspots des Präsidentschaftswahlkampfes 2004: Dieses Kapitel analysiert drei TV-Spots aus dem Präsidentschaftswahlkampf 2004 und zeigt, wie die Bildstrategien in der Praxis angewendet werden.
Schlüsselwörter
Symbolische Politik, Wahlkampf, Bildstrategien, Personalisierung, Negative Campaigning, TV-Spots, amerikanischer Präsidentschaftswahlkampf, Medienwissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Julia Höhn (Autor:in), 2005, Bilder als Mittel der symbolischen Politik im Wahlkampf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46997