Eines der zentralen Ziele der Europäischen Union (EU) ist es, die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Insbesondere zählt hierzu der Schutz vor Terrorismus und der organisierten Kriminalität auf internationaler Ebene. Die Geldwäscheprävention hat hierbei einen hohen Stellenwert. Geldwäsche ist eine Straftat, bei der versucht wird, illegal erwirtschaftetes Geld in den legalen Wirtschaftskreislauf einzubringen, um es so für sich oder einen Dritten nutzbar zu machen. Genau an diesem Punkt, also der Legalisierung des Geldes, greift die Geldwäscheprävention und soll dies verhindern und somit eine Finanzierung von Kriminalität und Terrorismus unterbinden. Die Geldwäscheprävention stellt also ein wirksames Mittel gegen die Zunahme von Kriminalität und Terrorismus dar. „Von Afghanistan aus landet über den Balkan jährlich Heroin um rund 17 Milliarden Euro in der EU. Der Gewinn wiederum fließt in die Tasche der Al-Kaida.“ Das Zusammentreffen von organisierter Kriminalität und terroristischen Netzwerken birgt große Gefahren für die Öffentlichkeit. Des Weiteren soll, durch die Bekämpfung der Geldwäsche, die legale Wirtschaft gestärkt und die aus der Geldwäsche resultierende Wettbewerbsverzerrung verringert werden. Doch nicht nur jede illegale, sondern auch jede legale Tätigkeit kann zur Geldwäsche genutzt werden. In meiner Arbeit möchte ich der Frage nachgehen, inwiefern der Beruf des Steuerberaters mit Geldwäsche konfrontiert wird und welche Pflichten ihm durch die Novellierung des Geldwäschegesetzes (GwG) auferlegt werden. Gerade durch das strenge Berufsgeheimnis und die Schweigepflichten, die ein Steuerberater einzuhalten hat, ist gerade diese Berufsgruppe „häufig der Gefahr des Missbrauchs zu Geldwäscheaktivitäten ausgesetzt.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Geldwäsche
- Funktionsweise der Geldwäsche
- Platzierung (Placement)
- Verschleierung (Layering)
- Integration (Integration)
- Auswirkung der Geldwäsche
- Die Entwicklung der Geldwäschebekämpfung
- Financial Action Task Force
- EU-Geldwäscherichtlinien
- Gesetzgebung in Deutschland
- Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen
- Geldwäschebekämpfung in Bezug auf den Beruf des Steuerberaters
- Risikomanagement
- Risikoanalyse
- Größe und Organisation der Steuerberaterkanzlei
- Ermittlung der auftrags- bzw. leistungsbezogenen Risiken
- Risiko des Geldwäschekontaktes in Bezug auf die Mandanten
- Geographisches Umfeld der Geschäftstätigkeit der Mandanten
- Ermittlung der politisch exponierten Personen
- Verhalten des Mandanten
- Risikobewertung
- Individuelle Maßnahmen
- Sorgfaltspflichten
- Allgemeine Sorgfaltspflicht
- Pflicht zur Identifizierung des Mandanten
- Identifizierung eines evtl. wirtschaftlich Berechtigten
- Zweck und Art der angestrebten Geschäftsbeziehung
- Politisch exponierte Personen
- Überwachung der Geschäftsbeziehungen
- Vereinfachte Sorgfaltspflicht
- Verstärkte Sorgfaltspflicht
- Auskunftspflicht und Auskunftsverweigerungsrecht
- Auskunftspflicht gem. § 6 Abs. 6 GwG
- Auskunftspflicht gem. § 30 Abs. 3 GwG
- Auskunftspflicht gem. § 51 Abs. 3 GwG
- Verdachtsmeldungen an die FIU
- Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten
- Interne Sicherungsmaßnahmen
- Geldwäschebeauftragter
- Verstöße gegen die Verpflichtungen des GwG
- Die Steuerberaterkammer als Aufsichtsbehörde
- Sanktionen
- Weitere Strafbarkeitsrisiken
- Praktische Anwendung des Geldwäschegesetzes
- Zukunftserwartungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelor-Thesis analysiert die Novellierung des Geldwäschegesetzes (GwG) und deren Auswirkungen auf den Beruf des Steuerberaters. Sie untersucht die Funktionsweise der Geldwäsche, die Entwicklung der Geldwäschebekämpfung und die spezifischen Herausforderungen, die sich für Steuerberater im Bereich der Geldwäscheprävention ergeben.
- Die Funktionsweise der Geldwäsche und ihre Folgen
- Die Entwicklung des Geldwäschegesetzes in Deutschland und der Europäischen Union
- Die Pflichten von Steuerberatern im Rahmen der Geldwäscheprävention
- Die Risiken der Geldwäsche im Kontext der Steuerberatung
- Die Bedeutung von Sorgfaltspflichten, Verdachtsmeldungen und internen Sicherungsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Geldwäsche ein und erläutert die Relevanz der Thesis. Kapitel 2 behandelt die Grundlagen der Geldwäsche, einschließlich ihrer Funktionsweise und Auswirkungen. Kapitel 3 beleuchtet die Entwicklung der Geldwäschebekämpfung auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene. Kapitel 4 fokussiert auf die Geldwäschebekämpfung im Hinblick auf den Beruf des Steuerberaters, wobei die spezifischen Herausforderungen und Pflichten beleuchtet werden.
Kapitel 5 analysiert das Risikomanagement in Steuerberaterkanzleien, einschließlich der Risikoanalyse und der Implementierung von Sorgfaltspflichten. Kapitel 6 beleuchtet die Auskunftspflicht und das Auskunftsverweigerungsrecht von Steuerberatern. Kapitel 7 befasst sich mit Verdachtsmeldungen an die Financial Intelligence Unit (FIU). Kapitel 8 behandelt die Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten von Steuerberatern.
Kapitel 9 betrachtet interne Sicherungsmaßnahmen, während Kapitel 10 den Geldwäschebeauftragten in Steuerberaterkanzleien beleuchtet. Kapitel 11 befasst sich mit Verstößen gegen die Verpflichtungen des GwG und den damit verbundenen Sanktionen. Kapitel 12 analysiert weitere Strafbarkeitsrisiken, die im Kontext der Geldwäsche entstehen können. Kapitel 13 betrachtet die praktische Anwendung des Geldwäschegesetzes im Steuerberatungsalltag. Kapitel 14 betrachtet die Zukunftserwartungen in Bezug auf die Geldwäschebekämpfung.
Schlüsselwörter
Geldwäsche, Geldwäschegesetz, Steuerberater, Risikomanagement, Sorgfaltspflichten, Verdachtsmeldung, FIU, Financial Intelligence Unit, Aufsichtsbehörde, Sanktionen, Strafbarkeitsrisiken, Zukunftserwartungen
- Quote paper
- Sabrina Milius (Author), 2019, Geldwäsche. Eine Analyse der Novellierung des Geldwäschegesetzes in Bezug auf den Beruf des Steuerberaters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/469981