Es ist das Bestreben der vorliegenden Arbeit folgende Fragen zu beantworten: Wie werden semantische Architekturräume in zwei Internetwerbespots der Non-Profit-Organisation Greenpeace dargestellt und auf welche Weise werden sie zur Vermittlung einer Botschaft instrumentalisiert? Welche Rolle spielt in Bezug darauf die Konstruktion von semantischen Räumen, Oppositionsräumen und Grenzüberschreitungen? Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Raum-Begriff im semantischen Sinne als topologisches und topographisches Modell der Diegese, also der im Werbespot dargestellten Wirklichkeit, verstanden wird.
"Die Vorstellung vom Kunstwerk als einem in gewisser Weise abgegrenzten Raum, der in seiner Endlichkeit ein unendliches Objekt – die im Verhältnis zum Kunstwerk äußere Welt – abbildet, lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Problem des künstlichen Raums." Mit diesen Worten beginnt Jurij Lotmans vielzitierte Einführung in das semantische Modell künstlicher Räume. Die von Lotman beschriebene Kernproblematik ist hierbei auf jegliche Art endlichen Textes anwendbar, welcher die extradiegetische Realität thematisiert. Insbesondere die Gattung der Werbespots bedient sich künstlicher Räume und deren Wirkung zur Beeinflussung der Rezipienten. Dabei spielt gerade in Fällen, in denen kein materielles Produkt beworben wird, die Semantik des diegetischen Raumes eine ausschlaggebende Rolle.
Inhaltsverzeichnis
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit.
- Funktionalisierung der Raumsemantik zur Botschaftsvermittlung der Organisation Greenpeace anhand zweier Beispiele
- Werbespot Rang-Tan: the story of dirty palm oil (2018)
- Das „Kinderzimmer“ als semantischer Raum.
- Inszenierung der ersten Grenzüberschreitung.
- Zugang zu einem neuen semantischen Raum.
- Der Oppositionsraum „Regenwald“ und Darstellung der zweiten Grenzüberschreitung.
- Rückführung in das Kinderzimmer und abstrakte Grenzüberschreitung.
- Semantisierte Räume zur Bewerbung eines immateriellen Produkts.
- Werbespot LEGO: Everything is NOT awesome (2014)
- Darstellung des Ursprungsraums „Arktis“
- Grenzüberschreitung und Raumveränderung/-zerstörung.
- Die Raumtransformation zur Vermittlung der Produktbotschaft.
- Vergleich der beiden Werbespots in Bezug auf die Raumsemantik.
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
- Anhang.
- Abbildungsverzeichnis und Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die Raumsemantik in zwei Internetwerbespots der Non-Profit-Organisation Greenpeace dargestellt und zur Vermittlung einer Botschaft instrumentalisiert wird. Dabei wird untersucht, welche Rolle die Konstruktion von semantischen Räumen, Oppositionsräumen und Grenzüberschreitungen spielt. Der Fokus liegt auf der Analyse der Raumsemantik zweier als oppositionär dargestellten Architekturräume und der dadurch vermittelten Botschaft.
- Analyse der Raumsemantik in Greenpeace Werbespots
- Instrumentalisierung der Raumsemantik zur Botschaftsvermittlung
- Konstruktion von semantischen Räumen, Oppositionsräumen und Grenzüberschreitungen
- Vermittlung einer Botschaft durch die Darstellung oppositionärer Architekturräume
- Interpretation der Raumtransformation in Bezug auf die Produktbotschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich dem Werbespot „Rang-Tan: the story of dirty palm oil“ (2018) und analysiert die Raumsemantik des „Kinderzimmers“ als semantischen Raum. Es wird die Inszenierung der ersten Grenzüberschreitung untersucht, die zu einem neuen semantischen Raum führt. Die Analyse des Oppositionsraums „Regenwald“ und der Darstellung der zweiten Grenzüberschreitung sowie die Rückführung in das Kinderzimmer und die abstrakte Grenzüberschreitung werden ebenfalls behandelt. Abschließend wird diskutiert, wie die semantisierten Räume zur Bewerbung eines immateriellen Produkts eingesetzt werden.
Im zweiten Kapitel wird der Werbespot „LEGO: everything is NOT awesome“ (2014) betrachtet. Die Darstellung des Ursprungsraums „Arktis“ sowie die Grenzüberschreitung und Raumveränderung/-zerstörung werden untersucht. Im Fokus steht die Interpretation der Raumtransformation zur Vermittlung der Produktbotschaft.
Der Vergleich der beiden Werbespots in Bezug auf die Raumsemantik wird in einem weiteren Kapitel behandelt. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Raumsemantik, Architekturräume, Grenzüberschreitungen, Botschaftsvermittlung, Produktbotschaft, immaterielle Produkte, Non-Profit-Organisationen, Greenpeace, Werbespots, Internetwerbung, Zeichenmodell, Semiotik, Diegese, Zeichentrick, Charakteranimation, Raumordnung, Opposition, Transformation.
- Quote paper
- Christina Haupt (Author), 2019, Instrumentalisierung der Raumsemantik in Greenpeace Werbespots, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/470123