Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Ausrufung der Republik 1918 veränderte sich nicht nur das politische System im Deutschen Reich. In den Zwanzigerjahren entwickelte sich eine gänzlich andere Vorstellung von der Frau. Dieser moderne Frauentypus erschien selbstbewusst, unabhängig und den Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen gleichgestellt.
Die Neue Frau gilt als Synonym für das Frauenbild der Zwanzigerjahre und prägt auch das heutige Bild von Frauen in der Weimarer Republik. Es ist daher interessant zu fragen, ob dieses Bild tatsächlich repräsentativ war. In der wissenschaftlichen Forschung ist diese Frage noch nicht ausreichend berücksichtigt worden. Es wurde bereits zu allgemeinen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und sozialen Lebensrealitäten von Frauen in der Weimarer Republik geforscht. Auch in Kunst und Medien wurde das dargestellte Frauenbild analysiert und biographische Einzelportraits Neuer Frauen wurden untersucht.
Es fehlt jedoch eine Untersuchung, in der das Idealbild der Neuen Frau mit der sozialen Lebensrealität von Frauen in den Zwanzigerjahren verglichen wird. Daher soll in der vorliegenden Arbeit überprüft werden, inwiefern sich die Lebensrealität der Frauen vom Idealbild der Neuen Frau unterschied. Dabei wird die These aufgestellt, dass nur wenige Frauen nach dem neuen Idealbild leben konnten und ihre Lebensrealität häufig von alten Rollenmustern bestimmt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff „Neue Frau“ und seine unterschiedlichen Ausprägungen.
- Ideengeschichtliche Grundlage und theoretische Konzepte
- Öffentliche Wahrnehmung der Neuen Frau
- Das Bild der Neuen Frau im Verhältnis zu den Lebensrealitäten von Frauen
- Gleichstellung der Geschlechter und politische Partizipation
- Frauen zwischen Berufs-, Familien- und Eheleben
- Mode, Sport und Freizeitgestaltung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Idealbild der „Neuen Frau“ in der Weimarer Republik und analysiert, inwieweit dieses Bild mit der Lebensrealität von Frauen übereinstimmt. Ziel ist es, die Diskrepanzen zwischen Idealbild und Lebensrealität aufzuzeigen und zu erforschen, welche Faktoren die Möglichkeiten von Frauen in den 1920er Jahren beeinflusst haben.
- Ideengeschichtliche Wurzeln und theoretische Konzepte der „Neuen Frau“
- Öffentliche Wahrnehmung des neuen Frauentyps in der Weimarer Republik
- Soziale und politische Lebensrealitäten von Frauen in den 1920er Jahren
- Gleichstellungsdiskussion und politische Partizipation von Frauen
- Frauen im Spannungsfeld von Beruf, Familie und Ehe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand vor und erläutert die Forschungsfrage: Inwieweit entsprach die Lebensrealität von Frauen in der Weimarer Republik dem Idealbild der „Neuen Frau“?
Kapitel 2 befasst sich mit der ideengeschichtlichen Entwicklung des Begriffs „Neue Frau“ und den theoretischen Konzepten, die dieses Idealbild prägten.
Kapitel 3 analysiert die Lebensrealitäten von Frauen in den 1920er Jahren, wobei der Fokus auf den Bereichen Gleichstellung, Politik, Beruf, Familie und Freizeit liegt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Frauenbild, „Neue Frau“, Weimarer Republik, Gleichstellung, politische Partizipation, Lebensrealität, Idealtypus, soziale und kulturelle Veränderungen, Mode, Sport, Freizeit, Geschlechterrollen, Emanzipation.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2018, Die Neue Frau der Zwanzigerjahre. Idealbild Lebensrealitäten von Frauen in der Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/470181