Der Ausgangspunkt für die vorliegende Arbeit ist die steigende Bedeutung von qualitativer Sozialforschung. Ursachen für diese Entwicklung finden sich beispielsweise in der Globalisierung und damit einhergehenden Auswirkungen auf soziale Entwicklungen. Migration und eine Technologisierung des Lebens haben die Komplexität der sozialen Beziehungen erhöht. Neue Kommunikationsmöglichkeiten wie das Internet werfen gesellschaftliche Probleme auf, die zuvor nicht vorhanden waren.
Ein Problemfeld ist zum Beispiel die Radikalisierung von Jugendlichen über das Internet. Dieses Themenfeld beinhaltet die Problematik der Radikalisierung unter Jugendlichen, welche zwar auch vor dem Internetzeitalter bestand, aber nun durch neue soziale Interaktionsmöglichkeiten anderer Qualität ist und eine fast grenzenlose Reichweite besitzt.
Das genannte Beispiel lässt sich zum einen durch standardisierte Fragestellungen, welche einen festgelegten Relevanzbereich haben und durch die Ermittlung quantitativer Daten untersuchen. Eine andere Untersuchungsmöglichkeit bietet die Arbeit mit offenen Interviews nach der qualitativen Methodik, die zu unerwarteten Antworten und neuen Erkenntnissen führen kann. Die qualitative Sozialforschung sieht sich jedoch im Gegensatz zur quantitativen mit der Frage nach ihrer Wissenschaftlichkeit konfrontiert, da sie nicht auf standardisierte und wissenschaftlich etablierte Gütekriterien zurückgreifen kann.
Das Problem der wissenschaftlichen Objektivität hat schon der deutsche Soziologe Max Weber 1904 in seinem Aufsatz mit dem Titel ‚Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis‘ erkannt und erörtert. Für die Bearbeitung der Leitfrage „Wie lässt sich Objektivität in der qualitativen Sozialforschung gewährleisten?“ wird insbesondere auf Standpunkte aus Webers Aufsatz Bezug genommen.
Zum näheren Verständnis werden zunächst die Gütekriterien und Eigenschaften der quantitativen und qualitativen Sozialforschung erläutert. Darauf folgt eine Definition der wissenschaftlichen Objektivität allgemein und folglich die Beschreibung von Objektivität in den Sozialwissenschaften im Sinne Max Webers. Diese Vorgehensweise soll dazu dienen eine Basis zum Verständnis der Objektivität im spezifischen Bezug auf Sozialwissenschaften zu bieten, anhand dessen die Kriterien für Objektivität in der qualitativen Sozialforschung erörtert werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Gütekriterien für empirische Sozialforschung
2.1 Quantitative Sozialforschung und Gütekriterien
2.2 Qualitative Sozialforschung und Gütekriterien
3. Objektivität in der Sozialwissenschaft
3.1 Wissenschaftliche Objektivität
3.2 Sozialwissenschaft und Objektivität bei Max Weber
3.2.1 Werturteilsfreiheit
3.2.2 Idealtypen
3.2.3 Objektivität bei Weber
4. Fazit
Literaturverzeichnis
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- Bachelor of Arts Chalina Umul (Author), 2018, Wie lässt sich Objektivität in der Sozialforschung gewährleisten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/470484
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