The aim of this short paper is to illuminate the underrepresented role of central banks as well as the dominant and globally used fiat-money-system in the process of financialization, to explain why these factors cause financial crises, indebtedness, moral hazard and unbalanced power relations among individuals, with a special focus on the situation in the United States, the Federal Reserve Bank (Fed) and the financial crisis of 2008.
In the wide literature on the phenomena of financialization, ranging meanwhile from social sciences to economics and anthropology, a few aspects of the interplay between money, debt and power relations are highly underrepresented. These are especially the essential roles of states respectively governments and their dependence on central bank policies as well as the resulting moral hazards, which affect the whole process of financialization as we understand it. But before we go into depth, we need to understand what is meant by the abstract term financialization. Financialization, at least in social science literature, can be described as a „systemic transformation of capitalism“ or a „shift from industrial to finance capitalism”, with side effects like the globalization of production, the shift of corporate behaviour to shareholder value, the integration of non - financial actors in financial markets and the increasing indebtedness of households.
Most literature on financialization is based on (neo-)Marxist or post- and neo-Keynesian views on capitalism, neoliberalism and globalization, resulting in a mainly negative connoted, unilateral theorization, neglecting other important heterodox economical approaches and understandings, like the Austrian School of Economics, which in turn was a forerunner of the political philosophy of Libertarianism. Both, the Austrian School and Libertarianism, focus their attention on the state, the central bank and their impacts on the monetary system, when it comes to financialization and the effects of structural changes in economies and societies.
Finanzialisierung, Moral Hazard, Zentralbanken und das Fiat-Geld
In der umfangreichen Literatur zu den Phänomenen der Finanzialisierung, die inzwischen von sozialen Aspekten bis hin zu den Wirtschaftswissenschaften und Anthropologie reicht, sind Aspekte des Zusammenspiels von Geld, Schulden und Macht stark unterrepräsentiert. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Rolle von Staaten und Regierungen und ihre Abhängigkeit von Zentralbanken mit den daraus entstehenden Moral Hazards, also des moralischen Risikos.
Bevor wir in Details gehen, müssen wir allerdings genauer verstehen, was mit dem abstrakten Begriff der Finanzialisierung gemeint ist. „Finanzialisierung“ ist, laut sozialwissenschaftlichen Literatur, die "systemische Transformation des Kapitalismus" und eine "Verlagerung vom Industrie- zum Finanzkapitalismus", mit einhergehenden Nebenwirkungen wie Globalisierung, Unternehmensverhalten nach Shareholder Interessen und der Integration von neuen Akteuren in die Finanzmärkte.1 Die meiste Literatur zur Finanzialisierung basiert auf (neo-)marxistischen bzw. post- und neokeynesianischen Ansichten über Kapitalismus, Neoliberalismus und Globalisierung, was zu einer hauptsächlich negativ konnotierten, einseitigen Theoretisierung führt und auf der anderen Seite wichtige ökonomische Theorien, wie zum Beispiel die Österreichische Schule, der Vordenker des Libertarismus, vernachlässigt. Sowohl die Österreichische Schule als auch der Libertarismus liefern Erklärungen zur Rolle des Staates und den Einfluss der Zentralbanken auf das Geldsystem im Rahmen der Finanzialisierung und grundsätzlichen zu strukturellen ökonomischen Veränderungen.2
Ziel dieses Essay ist es, die unterrepräsentierte Rolle der Zentralbanken sowie das dominierende und weltweit eingesetzte Fiat-Geld-System im Rahmen der Finanzialisierung genauer zu beleuchten und zu erklären, warum diese Faktoren Finanzkrisen, Verschuldung und Moral Hazard3 verursachen. Ein besonderer Schwerpunkt werden dabei die USA, die Rolle der Federal Reserve bank (Fed) und die Finanzkrise 2008 spielen.
Finanzkrise und Verschuldung: Resultate eines nicht ganz so freien Markts
Die vorherrschende Meinung ist, dass die Finanzkrise 2008 ein systemtaischer Kollaps4 des Finanzsystems war, ausgelöst von unregulierten Märkten,hochrisikoreichen Produkten und angetrieben von der Gier der Investoren. Das „Platzen der Blase“ hatte einen großen negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft und verursachte massive Verschuldung und Insolvenzen, besonders bei Haushalten mit geringen Einkommen und kleinen Unternehmen.
Marxistische Autoren sahen die Krise von 2008 als Produkt des Neoliberalismus und als " letzte Stufe des Kapitalismus". Aus der Sicht der Österreichischen Schule zeigt sich allerdings, dass die Geldpolitik, die Hegemonie des Dollars5 und insbesondere die Kontrolle der Zinssätze durch die Federal Reserve Bank den Boden für volatile und unausgewogene Marktaktivitäten nicht nur in den USA, sondern weltweit bereiteten, erzwungen durch eine Schwemme an billigem und wertlosem Fiat-Geld in den Markt, welche wiederum die Verschuldung der privaten Haushalte begünstigte. Es ist also nicht das „Endstadium des Kapitalismus“6 oder die Schuld der „freien Märkte“, sondern der massive Einfluss von Zentralbanken und damit einhergehende Staatsinterventionen in Märkte, die sich ansonsten vor systematischen Krisen selbst korrigiert hätten.7 Dass die Märkte nicht in dem Grad frei sind, wie viele akademische Publikationen annehmen, zeigt sich in der Rolle und der Macht derFed, und ganz besonders an ihrer Geldpolitik in den Jahren vor der Krise von 2008.8
Der Moral Hazard der Zentralbanken
Die Fed, wie fast jede Zentralbank der Welt, verfügt über ein Monopol auf die Geldschöpfung und besitzt über den Leitzinssatz die Kontrolle der Zinssätze für Kredite und Darlehen. Geldmenge und Leitzins sind mächtige Instrumente, um die wirtschaftliche Entwicklung durch In- bzw. Deflation zu beeinflussen. Die Fed als Haupttreiber der US Wirtschaft hat daher direkte Auswirkungen auf soziale Beziehungen, da wir davon ausgehen, dass wirtschaftliche Entwicklungen menschliches Verhalten beeinflussen. Dies führt zu existenziellen Fragen und ethischen Dimensionen, die im gesamten Prozess der Finanzialisierung berücksichtigt werden müssen. In diesem Zusammenhang und unter Bezugnahme auf die Rolle der Fed in der US-Wirtschaft, führte der Libertäre Jeff Deist 2016 den Begriff "Financial Engineering" ein. Financial Engineering ist als Referenz zu Social Engineering zu verstehen, d.h. Manipulation von Individuen, um gewünschte Ergebnisse zu erzielen.9 Das gilt ebenso für die Rolle, die die Fed auf dem Markt spielt. Es beschreibt die monopolistische Kontrolle des Zinsniveaus durch Senkung oder Erhöhung des Leitzinses und die dadurch verursachten systemischen Verzerrungen, die das Verständnis der Marktteilnehmer für den Preis eines Gutes verzerren. Dieses Verständnis ist allerdings elementar für einen funktionierenden Markt, da Preise laut der Österreichischen Schule die subjektiven Präferenzen und den Nutzen des Individuums reflektieren. Darüber hinaus agieren Zentralbanken als sogenannter „Lender of last Resort“, da sie Kredite für finanzielle Institutionen bereitstellen, die sich am Markt nicht mehr finanzieren könnten. Das führt zu einer Verzerrung des Marktes, da finanzielle Institutionen wie Banken und Investoren deutlich mehr Risiko eingehen können. Die „Lender of last Resort“-Politik führt zu einer Linderung aktueller Krisensymptome, aber erhöht im Gegenzug die Wahrscheinlichkeit für zukünftige Krisen durch eine erhöhte Risikobereitschaft und Moral Hazards.
Dies führt zu Marktverzerrungen, Verschleierung notleidender Kredite, risikoreichen Investitionen und potenziellen Blasen. Haushalte können sich, dank Fiat-Geld gesicherter Kreditfinanzierung, verschulden, obwohl sie eigentlich nicht in der Lage sind, Hypotheken und Zinssätze zurückzuzahlen. Es kommt zu massiven Abhängigkeiten vieler Bürger von einem verzerrten und manipulierten Markt. Dies erklärt eine wichtige Frage im Rahmen derFinanzialisierung, warum nämlich so viele Nicht-finanzielle Akteure in den Finanzmarkt einbezogen wurden: Sie wurden einfach dazu verführt.10
Wie wir sahen, beeinflusst die Fed das Verhalten der Marktteilnehmer, zum Beispiel Individuen, Banken, Hedge Fonds und Staaten, und verursacht darüber hinaus Moral Hazard in vielen Bereichen. Dies bringt uns dem Titel dieses Essay näher. Besonders bei der Finanzkrise von 2008 sahen wir das Phänomen des „Lender of last Resort“, als gewisse Institutionen, nachdem sie in finanzielle Schieflage gerieten, als „too big to fail“ eingestuft wurden und die Fed sie mit frischgedrucktem Geld oder als Kreditgeber rettete. Der Begriff „too big to fail“ wurde hauptsächlich von der Fed und dem US-amerikanischen Finanzministerium selbst geschaffen.11 Nach Ansicht der Österreichischen Schule werden Banken und Finanzinstitutionen „too big to fail“, weil sie von der Politik der Zentralbanken dazu ermutigt wurden und schließlich auf staatliche Eingriffe angewiesen und somit für ihr Handeln nicht mehr verantwortlich sind. Dies lässt schädliche und zu risikoreiche Investition zu, für die niemand zu Verantwortung gezogen werden kann.Kurzum, ein ein Moral Hazard entsteht.
Friedrich August von Hayek schrieb hierzu in seinem Buch „Monetary Nationalism and International Stability“:
In Abwesenheit einer Zentralbank besteht, während eines wirtschaftlichen Aufschwung,, die stärkste Zurückhaltung der einzelnen Banken gegen die übermäßige Ausweitung des Kreditvolumens darin, dass ausreichend Liquidität vorhanden sein muss, um den Anforderungen einer Zeit knapper Gelder aus eigenen Mitteln gerecht zu werden“12
Die Superpower der Fed: Aus Geld wird Schuld
Dies führt uns zum zweiten und wichtigsten Moral Hazard: Die Verwandlung von Geld in Schulden durch Fiat-Geld und dessen Erschaffung aus dem Nichts. Zentralbanken halten das Monopol, Geld zu erschaffen. Das allein muss schon hinterfragt werden oder zumindest als massiver Eingriff gesehen werden, da durch die Erschaffung eines gesetzlichen Zahlungsmittels der Wettbewerb um das beste Zahlungsmittel unterbunden wird. Darüber hinaus übertragen Zentralbanken wie die Fed das Recht der Gelderschaffung durch das Mindestreservesystem an kommerzielle Banken und erschaffen damit erst das Phänomen des Fiat-Geldes.13 Der Anthropologe David Graeber würde hierin das perfekte Beispiel für die Verbindung zwischen Geld und Schulden sehen. Er zeigte einen historischen und soziologischen Zusammenhang zwischen der Einführung von Geldsystemen und schuldenbasiertem Handeln, und dass beide seit jeher als Werkzeuge für Herrschaft und Zwangsgewalt verwendet werden.14 Fiat-Geld ist schuldenbasiertes Geld in elektronischer Bucherfassungsform, das im Rahmen der Kreditvergabe erstellt wird. Das „Fraktional Reserve-System“ mit seinen niedrigen Mindestreserveanforderungen ermöglicht es Banken tatsächlich, Billionen Dollar an Krediten aus dem Nichts zu erschaffen.15 Dies erschafft einen Moral Hazard für Banken, da sie sie die Möglichkeit haben, nahezu beliebig viel Geld zu erschaffen und praktisch jede Menge an Waren und Dienstleistungen zu kaufen, während die Schuldner Gebühren und Zinssätze zahlen müssen. Am Ende haben wir einen nie endenden Zyklus der Geldschöpfung und einer sich gleichzeitig erhöhenden Verschuldung. Die einzige Grenze dieses Prozesses ist Hyperinflation, die unausweichlich bei einer starken Inflation der Geldmenge und sehr niedrigen Liquiditätsstandards der Fiat-Geldschöpfer (Banken) entsteht.
Der ultimative Moral Hazard entsteht also, wenn die Fed ein gesetzliches Zahlungsmittel erschafft, aber es gleichzeitig Banken ermöglicht, diese Währung in einem praktisch unendlichen kreditgetriebenen Geldschöpfungsprozess zu verwenden und letztendlich eine Massenverschuldung durch eine stetig wachsende Geldmenge in der Wirtschaft zu verursachen. Dieser nie endende Geldfluss ist in der Tat nichts weiter als eine von der Zentralbank unterstützte Blase, auf Grundlage derer Staaten ihre Steuerpolitik, Finanzinstitute ihre Geschäftsstrategien und Haushalte ihre Budgetierung planen. Da Staaten und finanzielle Institutionen stets die ersten Empfänger des neu erschaffenen Geldes der Zentralbanken sind, haben sie massive Vorteile gegenüber anderen Akteuren, hauptsächlich Individuen und Haushalte, da sich ihr Vermögen früher erhöht.16
Wie wir gesehen haben spielen Zentralbanken und ihre diversen Moral Hazards eine entscheidende Rolle im Prozess derFinanzialisierung. Jeff Deist schreibt hierzu in seinem Artikel „The Undeserving Rich“:
„Zentralbanken und Moral lassen sich sicherlich nicht ordentlich voneinander trennen. Wie Jörg Guido Hülsmann erklärt, beeinflussen die Handlungen der Zentralbank das Verhalten des Menschen in einer Weise, die automatisch Fragen von richtig und falsch enthält. Wenn wir die Rolle der Fed als Hauptmotor in der US-Wirtschaft akzeptieren, wie können wir ihre Rolle bei der Auswahl wirtschaftlicher Gewinner und Verlierer bestreiten? Und wie können wir bestreiten, dass menschliche Akteure auf Anreize reagieren, zum Guten und zum Schlechten?“17
Menschliche Akteure reagieren auf Anreize. Wenn wir uns also fragen, warum der Finanzsektor und Gewinne auf ungesunde Niveaus steigen, weshalb sich der Fokus der Unternehmen von langfristigen Wachstumszielen zu kurzfristigen Aktionärsinteressen verschiebt, warum nichtfinanzielle Akteure sich stärker in Finanzaktivitäten einbringen, warum Verschuldung und Schuldenstand dramatisch steigen und warum all dies zu Ungleichheiten und unausgewogenen Machtverhältnissen in der Gesellschaft führt, können wir dies klar auf die Existenz und die Rolle von Zentralbanken in der Wirtschaft, die das menschliche Verhalten direkt, wie während der Krise von 2008, beeinflussen, zurückführen.
Aus politikwissenschaftlicher Sicht schafft das Zentralbankensystem unausgewogene Machtverhältnisse in Gesellschaft und Wirtschaft, zumindest fragwürdige Abhängigkeiten für Bürger, Regierungen, und ein virtuelles, auf Schulden basierendes Geldsystem. Aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive schafft es Ungleichheit, da Geldpolitik und Kreditausweitung zu negativen Ergebnissen führen und die Umverteilungseffekte im Prozess der Geldschöpfung Quelle für steigenden Wohlstand von Wenigen und sich erhöhender Einkommensungleichheit im Allgemeinen sind. Aus ökonomischer Perspektive sollte man anhand der hier gezeigten Moral Hazards die orthodoxen Ansichten über die Rolle der Zentralbanken als mutmaßliche nützliche Akteure in einer (freien) Marktgesellschaft, wie wir es bei einem möglichen Financial Engineering gesehen haben, hinterfragen.
Am Ende müssen wir uns nur die folgenden einfachen Fragen stellen, um die Moral Hazards von Zentralbanken und des Fiat Geldes zu verstehen:
Welches andere Unternehmen dürfen etwas verleihen, was sie nicht verdient haben, was sie nicht besitzen, bzw. was noch nicht mal existiert?
Für jedes andere Unternehmen oder jede Institution wäre dieser Moral Hazard eklatant und zumindest ein Ausgangspunkt für eine breite soziale Debatte über die Legitimität des Unternehmens.[AM1]
Fußnoten:
1 Lapavitsas, Costas (2011): Theorizing financialization. In: Conceptualising the crisis & its consequences. pp. 611-626. University of Lonon, UK. Sowie: Van der Zwan, Natascha (2014): Making sense of financialization. In: State of the Art. Socio-Economic Review 12. Pp. 99-129. Amsterdam Institute of Advanced labour Studies (AIAS), University of Amsterdam.
2 Marxistische Ansichten mögen dem Staat in diesem Prozess eine Rolle zuschreiben, sie konzentrieren sich jedoch in erster Linie auf die Klassenbeziehungen und die Kämpfe zwischen ihnen. Sie sind nicht in der Lage, die Ursachen unausgeglichener Machtverhältnisse und die moralische Gefahr moderner Geldpolitik auf die wirklichen Verursacher zu richten. Darüber hinaus sieht der Marxismus den Staat als Werkzeug an, während Libertäre ihn als Zwangsmacht betrachten. Schließlich forderten Marx und Engels selbst eine zentral gesteuerte Kreditvergabe und Zinspolitik. Allerdings haben die Anhänger der Österreichischen Schule und libertäre Gelehrte in letzter Zeit dem spezifischen Thema der Finanzialisierung nicht so viel Aufmerksamkeit gewidmet. Die Finanzialisierung wird hauptsächlich in Essays über die Ursachen und Auswirkungen von Finanzkrisen und nicht als unabhängiges Wissenschaftsfeld theoretisiert.
3 In der Wirtschaft besteht moralisches Risiko (Moral Hazard), wenn eine Person oder Institution mehr Risiken eingeht, weil eine andere Person die Last dieser Risiken trägt.
4 Hendershott, Patric H./Villani, Kevin (2012): What made the financial crisis systemic?. In: Policy Analysis No. 693. Cato Institute. Washington D.C. p.1.
5 Dünhaupt, Petra (2016): Financialization and the Crisis of Capitalism. In: Tae-Hee jo, Lynne Chester and Carlo D’Ippoliti (eds): Handbook of Heterodox Economics, Routledge. p.1.
6 Der Begriff "Dollar-Hegemonie" beschreibt die Tatsache, dass die Weltwirtschaft unter der Führung der US-amerikanischen Hegemonie steht, die durch den US-Dollar als internationale Reservewährung verstärkt und nur von der Federal Reserve Bank ausgegeben wird.
siehe: Arrighi, Giovanni (1999): The global market. In: Journal of World Systems Research, 5 (2), pp. 217–51.
7 Selbstregulierende Märkte basieren unter anderem auf dem Prinzip der kreativen Zerstörung, siehe Schumpeter, Joseph A. (2005): Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. UTB, Stuttgart.
8 Aufgrund der gewünschten Kürze des Textes werde ich mich nur auf die Auswirkungen auf Makroebene konzentrieren und Zahlen, Begriffsdefinitionen und andere wirtschaftliche Exkursionen kurzhalten. Nach der Rezession von 2001 begann die Fed die US-Geldmenge aggressiv auszuweiten, wobei die Zinssätze wiederholt von 6,25 Prozent bis auf 1 Prozent im Jahr 2003 gesenkt wurden. Dies führte zu negativen realen Fed-Fonds - „das heißt, die Nominalzinsen waren niedriger als die heutige Inflationsrate". In dieser Zeit zahlte ein Darlehensnehmer nicht, sondern gewann im Verhältnis zu dem, was er aufgenommen hatte, was zu der Versuchung führte, fast alles im täglichen Leben über Kredite von Banken zu finanzieren. Wie auch der IWF feststellte, befeuerte die“ Politik der unkomplizierten Kredite“ die Immobilienblase in den USA durch die Schaffung enormer Nachfrageblasen, die in den Immobilienmarkt gelangten, unter: White, Lawrence H. (2008): How did we get into this financial mess?. In: Cato Institute Briefing Papers. Cato Institute, Washington D.C. p.3.
9 Deist, Jeff (2016): The Undeserving Rich, under: https://mises.org/wire/undeserving-rich, retrieved on 06.10.2018.
10 Dieser ganze Prozess schafft auch massive Abhängigkeiten für die Bürger vom Staat, auf die ich aufgrund des Umfangs des Textes nicht näher eingehen kann (z. B. eine höhere Abhängigkeit von Sozialhilfeprogrammen usw.).
11 Nurisso, George C./Prescott, Edward Simpson (2017): The 1970s Origins of Too Big to Fail. In: Economic Commentary. Number 2017-17. Federal Reserve Bank of Cleveland.
12 White, Larry (2017): Hayek on the Creation of Moral Hazard by Central Banks ,unter: https://www.altm.org/2017/12/07/hayek-creation-moral-hazard-central-banks/, retrieved on 07.10.2018
13 Um es kurz und verständlich zu halten: Fractional Reserve Banking beschreibt ein Bankensystem, in dem Banken nur einen Bruchteil des Geldes halten müssen, dass sie als Kredite vergeben und die Kunden dort als Reserven hinterlegt haben, meist nur rund 10 Prozent. Dadurch können Banken massive Kreditforderungen aufstellen, weil sie mehr Geld ausgeben, als sie tatsächlich haben. Das wiederum erhöht die Verschuldung. Da die Höhe der Einlagen immer die Höhe der Reserven übersteigt, ist es offensichtlich, dass Banken mit Bruchteilreserven nicht in der Lage sind, alle ihre Einleger auf Verlangen zu bezahlen, wie sie es versprechen, wodurch diese Banken funktional zahlungsunfähig werden. Auch der Bedarf an Reserven ist geringer, da Banken entweder bei Offenmarktgeschäften finanzielle Vermögenswerte an die Zentralbank verkaufen können oder die Zentralbank Kredite zu relativ niedrigen Zinssätzen an Banken vergeben kann. In beiden Fällen beseitigen die Zentralbanken die Grenzen der Kreditausweitung, indem sie die Gesamtreserven im Bankensystem bestimmen.
14 Graeber, David (2009): Debt, violence, and impersonal mar kets: Polanyian meditations. In: Hann, Chris/Hart, Chris: Market and Society: The Great Transformation Today. Cambridge University Press.
15 Es geht sogar noch weiter. Geschäftsbanken und Privatbanken können durch die Kreditvergabe und interne Buchhaltungstransaktionen (doppelte Buchführung) Geld aus dem Nichts erschaffen. Sie stellen ein Moral Hazard dar, indem sie den Schuldnern Zinssätze auf Geld auferlegen, das die Banken selbst gar nicht besitzen und damit Wohlstand aus dieser Verschuldung durch Umverteilung von Eigentum schaffen. Dies wird unter orthodoxen Ökonomen immer noch als Mythos betrachtet. Dennoch war Prof. Richard Werner der erste, der dies empirisch unter Beweis stellte,
siehe: Werner, Richard A. (2014): Can banks individually create money out of nothing? — The theories and the empirical evidence. In: International Review of Financial Analysis. Vol. 36. pp. 1-19.
16 Rouanet, Louis (2017): How central banking increased inequality, unter: https://mises.org/library/how-centralbanking-increased-inequality, retrived on 14.10.2018
17 Deist, Jeff (2016): The Undeserving Rich, unter: https://mises.org/wire/undeserving-rich, retrieved on 14.10.2018.
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- Quote paper
- Eric Hugo Weinhandl (Author), 2018, Financialization and the moral hazard of central banking and fiat money, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/470692
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