Die Deutsche Gesellschaft erlebt derzeit einen tief greifenden Wandel. Die immensen demografischen Verschiebungen, die anhaltende Konjunkturkrise, die immer kürzer werdenden Konjunkturzyklen und die hohe Arbeitslosigkeit - all das stellt unsere staatlichen Sozialsysteme wie Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung vor Herausforderungen, denen sie immer weniger gewachsen sind. Eines wird dabei deutlich: An der Übernahme von mehr Eigenverantwortung in finanziellen Dingen durch jeden Einzelnen wird in Zukunft kein Weg vorbei führen. Sind die Menschen aber dafür gerüstet? Denn wer seine persönlichen Finanzen nicht voll im Griff hat - und wem es am nötigen Rüstzeug fehlt, um sie in den Griff bekommen zu können - der kann seine finanziellen Chancen nicht im vollem Umfang nutzen. Zu den klassischen Entscheidungen im Finanzbereich zählen das Sparbuch als erste Anlageform, der erste Kredit als Überziehungskredit für das Konto oder als Ratenkredit für eine Anschaffung, die Lebensversicherung und die Eigenheimfinanzierung. Eine Strategie ist hinter diesen Einzelentscheidungen oft nicht zu erkennen. 2 Einmal getroffene Entscheidungen werden auch bei geänderten finanziellen Verhältnissen oder Lebensumständen nicht auf den Prüfstand gestellt. Das Ergebnis ist eine in vielen Fällen durch Zufall entstandene Vermögensstruktur, über die viele Anleger häufig nur fragmentartige Informationen besitzen. Die Gründe für diese Fehlentwicklungen sind vielfältiger Natur. So sind die starke berufliche Beanspruchung, Zeitmangel und fehlendes Wissen über Finanzangelegenheiten einige Ursachen für das Fehlen einer Gesamtstrategie. Daneben führt die sehr große Anbieterzahl und Anlagevielfalt zu einer Orientierungslosigkeit. Es gibt knapp 2.400 Kreditinstitute, rund 800 Finanzdienstleistungsinstitute und annähernd 700 Versicherungsunternehmen die in Deutschland von der Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen beaufsichtigt werden. 4 Im Bereich der Geldanlage ist mittlerweile in Deutschland eine unüberschaubare Vielfalt von Finanzprodukten entstanden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Problemstellung und Zielsetzung
- II. Theoretische Grundlagen
- 1. Ursprünge des Financial Planning
- 2.1 Beziehung zwischen Kunde und Finanzdienstleister
- 2.2 Prinzipal-Agent-Problematik
- 3. Abgrenzung des Financial Planning
- 3.1 Anlagevermittlung versus Financial Planning
- 3.2 Verkaufsansatz versus Beratungsansatz
- 4. Wesen des Financial Planning
- 4.1 Zielgruppe
- 4.2 Individualität
- 4.3 Ganzheitlichkeit
- 4.4 Dokumentation
- 4.5 Periodische Überprüfung
- 4.6 Planungsprozess
- 4.7 Vergütungsform
- 4.8 Zusammenfassung
- 5. Ausprägungsformen des Financial Planning
- 6. Ablauf des Financial Planning
- 6.1 Datenaufnahme
- 6.1.1 Möglichkeiten der Datenaufnahme
- 6.1.2 Inhalte des Datenerfassungsbogen
- 6.2 Analysephase
- 6.2.1 Finanzstatus
- 6.2.1.1 Aufbereitung des Finanzstatus
- 6.2.1.2 Finanzstatus-Analyse
- 6.2.1.3 Finanzstatus-Prognose
- 6.2.2 Vermögensstatus
- 6.2.2.1 Aufbereitung des Vermögensstatus
- 6.2.2.2 Aufbereitung der Vermögenstruktur
- 6.2.2.3 Vermögensstruktur-Analyse
- 6.2.3 Risikostatus
- 6.2.3.2 Risikoindentifizierung
- 6.2.3.3 Risikogewichtung
- 6.2.3.4 Risiko-Analyse
- 6.3 Strategiephase
- 6.3.1 Steueroptimierung
- 6.3.2 Renditeoptimierung
- 6.3.3 Liquiditätsoptimierung
- 6.3.4 Risikomanagement
- 6.4 Gutachtenerstellung
- 6.5 Strategiegespräch
- 6.6 Umsetzungsphase
- 6.7 Periodische Kontrolle
- 7. Haftung und Rechtsrahmen
- 7.1 Haftung bei Vermittlung und Beratung
- 7.2 Haftung im Financial Planning
- 7.3 Möglichkeiten der Haftungsbegrenzung
- 7.4 Rechtsrahmen des Financial Planning
- 8. Modelle zur Preisgestaltung
- 8.1 Reine Honorarberatung
- 8.1.1 Nutzen der Honorarberatung
- 8.1.2 Schwächen der Honorarberatung
- 8.2 Reine Provisionsvergütung
- 8.3 Kombination von Honorar und Provision
- 9. Nachfrage nach Financial Planning
- 9.1 Bestimmungsfaktoren der Nachfrage
- 9.2 Gründe der Nachfrage
- 9.3 Einfluss auf die Wahl des Anbieters
- 10. Marketing im Financial Planning
- 11. Finanzerziehung im Financial Planning
- III. Financial Planning – Status Quo in Deutschland
- 1. Anbieter von Financial Planning in Deutschland
- 1.1 Anbieter im Bereich Banken
- 1.2 Anbieter im Bereich Versicherungen
- 1.3 Anbieter im Bereich freie Finanzdienstleister
- 2. Verbände von Financial Planning in Deutschland
- 3. Ausbildungssituation im Financial Planning in Deutschland
- 3.1 Ausbildung zum Certified Financial Planner (CFP)
- 3.2 Ausbildung zum European Financial Advisor (EFA)
- 3.3 Ausbildung zum European Financial Planner (EFP)
- 3.4 Ausbildung an der Universität Regensburg
- IV. Muster eines Businessplan
- 1. Management Summary
- 2. Produkte/Leistungen
- 3. Markt / Konkurrenz
- 4. Management
- 5. Mitarbeiter
- 6. Rechtsform / Firma
- 7. Marketing
- 8. Organisation des Unternehmens
- 9. Umsetzungsplan
- 10. Finanzierung
- Entwicklung des Financial Planning als Beratungsdisziplin
- Abgrenzung und Wesen des Financial Planning
- Rechtsrahmen und Haftungsrisiken im Financial Planning
- Nachfrage und Marketing im Financial Planning-Markt
- Entwicklung eines Businessplans für ein Financial Planning-Unternehmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Gründung eines Financial Planning-Unternehmens. Die Arbeit soll die notwendigen theoretischen und praktischen Grundlagen für eine erfolgreiche Gründung liefern. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des deutschen Marktes für Financial Planning, den relevanten Rechtsrahmenbedingungen sowie der Entwicklung eines detaillierten Businessplans.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit der Problemstellung und Zielsetzung. Es werden die relevanten Themenbereiche und die Vorgehensweise der Arbeit erläutert.
Kapitel II widmet sich den theoretischen Grundlagen des Financial Planning. Es werden die Ursprünge des Financial Planning, die Beziehung zwischen Kunde und Finanzdienstleister, die Prinzipal-Agent-Problematik sowie die Abgrenzung des Financial Planning von anderen Beratungsformen beleuchtet.
Kapitel III untersucht den Status Quo des Financial Planning in Deutschland. Hierbei werden die verschiedenen Anbieter von Financial Planning-Dienstleistungen, die relevanten Verbände und die Ausbildungssituation im Detail analysiert.
Das vierte Kapitel der Arbeit stellt ein Muster eines Businessplans für ein Financial Planning-Unternehmen vor. Es werden die wichtigsten Bereiche wie Management Summary, Produkte/Leistungen, Markt/Konkurrenz, Management, Mitarbeiter, Rechtsform/Firma, Marketing, Organisation des Unternehmens, Umsetzungsplan und Finanzierung erläutert.
Schlüsselwörter
Financial Planning, Finanzplanung, Vermögensverwaltung, Anlageberatung, Finanzdienstleister, Businessplan, Rechtsrahmen, Haftung, Marketing, Deutschland.
- Quote paper
- Franz Gröger (Author), 2005, Businessplan zur Gründung eines Financial Planning-Unternehmens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47119