Geld ist omnipräsent. Seit mittlerweile mehr als 2700 Jahren hat der Mensch nahezu tagtäglich jenen Wertgegenstand in den Händen, welcher Grundlage für Handel, Wirtschaft und letztendlich auch Politik ist. Aufgrund dieser Durchdringung der wichtigsten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens bildeten sich die verschiedensten Systeme von Geldformen heraus und verbanden so die Menschen auch über Regionen hinaus. Von den ersten Finanzzentren im antiken Athen, welches besonders vom nahegelegenen Silberabbau profitierte, über die ersten „Weltwährungen“ der Römer und Byzantiner bis hin zum Mittelalter haben sich eine Reihe an Währungssystemen etabliert und entwertet, die das Leben der Menschen stets beeinflussten.
Einige dieser Währungen schafften es dabei, durch Stabilität, Vernetzung und durch eine Ressourcenbasis einen besonderen Status zu erreichen: den Status einer Leitwährung. Doch wie kam es zur Herausbildung solcher starken Währungen? Welchen Einfluss hatten sie auf die Entwicklung von Konflikten? Und konnten sie sogar ganze Regierungen zum Wanken oder gar zum Zusammenbruch bringen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Forschungsstand
- Grundlagen und Denkansätze zur Leitwährung
- Leitwährungen in der modernen Volkswirtschaftslehre
- Anwendbarkeit der Gesetzmäßigkeiten im Mittelalter
- Betrachtung der Theorie anhand der Geschichte
- Die Leitwährungen des Mittelalters
- Exempel: Der Ausbruch des Hundertjährigen Krieges (1337-1453) im Zeichen des Geldes?
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Leitwährungen im Mittelalter herausbildeten und welchen Einfluss sie auf die Entwicklung von Konflikten hatten. Sie analysiert die Epoche zwischen dem Hochmittelalter und dem Spätmittelalter (1200-1500 n. Chr.), die nach dem Fall des Römischen Reiches eine Blüte des europäischen Geldmarktes erlebte.
- Charakteristika von Leitwährungen im Mittelalter
- Vergleich des mittelalterlichen Währungssystems mit modernen Weltwährungssystemen
- Analyse der einflussreichsten Leitwährungen des Mittelalters
- Wirkungsweise der Leitwährungstheorie im Kontext des Hundertjährigen Krieges
- Die Rolle des Geldes im historischen Kontext von Konflikten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Forschungsfrage und die Relevanz der Arbeit vor. Es beleuchtet den Forschungsstand und skizziert die wichtigsten Modelle und Theorien, die zur Untersuchung der Geldgeschichte relevant sind.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Leitwährung anhand der modernen Volkswirtschaftslehre und untersucht, ob diese Erkenntnisse auf das Mittelalter anwendbar sind. Es werden dabei die wichtigsten Parameter wie Münzherr, Art der Währung, Etablierung und Aufrechterhaltung der Währung betrachtet.
Das dritte Kapitel bietet eine Übersicht über die wichtigsten Leitwährungen des Mittelalters, um dem Leser einen Einblick in die damalige Währungsstruktur zu geben.
Das vierte Kapitel analysiert anhand des Hundertjährigen Krieges (1337-1453) die Wirkungsweise der Leitwährungstheorie in der Praxis. Es untersucht die Rolle der Währungspolitik im Kontext eines Konflikts und dessen Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Leitwährung, Mittelalter, Hundertjähriger Krieg, Geldgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Währungssystem, Finanzgeschichte, Numismatik, Historische Ökonomie, Konfliktdynamik, europäische Geschichte.
- Quote paper
- Stefan Lukas (Author), 2014, Die Leitwährungsstrukturen des Mittelalters als Grundlage für das heutige Währungssystem, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/471279