Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, herauszufinden in welchem Verhältnis die Generation Y, die Work-Life-Balance und der deutsche Arbeitsmarkt zueinanderstehen. Für dieses Ziel werden die Themen Generation Y und Work-Life-Balance mit dem deutschen Arbeitsmarkt in Verbindung gebracht und die Auswirkungen auf den Arbeitnehmer und den Arbeitgeber untersucht. Hierfür soll zunächst herausgearbeitet werden, welchen Stellenwert die Work-Life-Balance für die Generation Y und somit auch für den deutschen Arbeitsmarkt hat. Auch etwaige Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance sollen in diesem Rahmen untersucht werden. Im Vergleich zu den theoretischen Ergebnissen dieser Arbeit wird eine eigene Umfrage durchgeführt, welche sich mit der Work-Life-Balance der Generation Y beschäftigt.
Der deutsche Arbeitsmarkt verändert sich seit vielen Jahren immer weiter. Hierfür gibt es zahlreiche Gründe. Einer dieser Gründe ist der demografische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel. Hinzu kommt eine Generation, die sich über die Situation im Klaren ist und diese nutzt, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Die Rede ist von der Generation Y.
Bei der Generation Y handelt es sich um eine immer wichtiger werdende Generation in der heutigen Gesellschaft. Durch die Veränderung des Arbeitsmarktes kommt es zu einem Wertewandel, der sich immer stärker beobachten lässt. Plötzlich spielen andere Dinge eine Rolle als vor einigen Jahren. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich immer mehr von einem Arbeitgebermarkt in Richtung Arbeitnehmermarkt. Dies macht sich die Generation Y zu Nutze und fordert was ihnen wichtig ist.
In diesem Zusammenhang hört man immer häufiger von der Work-Life-Balance. Mittlerweile kann jeder etwas mit diesem Begriff anfangen. Er rückt immer mehr in den Fokus der Arbeitnehmer und auch der Arbeitgeber. Dies ist nicht zuletzt der Generation Y zu verdanken. Ihnen ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sehr wichtig. Die Tendenz ist steigend und es wird deutlich, dass der Arbeitsmarkt ohne die Möglichkeit einer guten Vereinbarkeit dieser zwei Lebensbereiche nicht mehr funktionieren kann.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Fragestellung und Zielsetzung
1.2 Vorgehensweise und Aufbau
2 Generation Y
2.1 Begriffsbestimmung
2.2 Charakteristika / Generationsmerkmale
2.3 Generationen im Vergleich
2.3.1 Babyboomer
2.3.2 Generation X
2.3.3 Generation Z
2.4 Wertewandel
2.5 Millennials im Arbeitsleben
3 Work-Life-Balance
3.1 Begriffsbestimmung
3.1.1 Work
3.1.2 Life
3.1.3 Balance
3.1.4 Health
3.2 Auswirkungen
3.2.1 Auswirkung auf den Arbeitnehmer
3.2.1.1 Physische Auswirkungen
3.2.1.2 Psychische Auswirkungen
3.2.2 Auswirkung auf den Arbeitgeber
3.3 Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance
3.4 Vorteile für den Arbeitsmarkt
4 Employer Branding
5 Soziale Medien
5.1 Chancen von sozialen Medien
5.2 Risiken von sozialen Medien
6 Auswertung der Umfrage
7 Schlussbetrachtung
8 Ausblick
Anhang
Literaturverzeichnis
Internetquellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Beschäftigungsstatistik Stand: 30. Juni
Abbildung 2: Frage: Was beeinflusst dein Wohlbefinden am Arbeitsplatz?
Abbildung 3: Frage: Bist du mit deiner Work-Life-Balance zufrieden?
Abbildung 4: Frage: Würdest du weiterarbeiten, wenn du NICHT auf das Geld angewiesen wärst?
Abbildung 5: Frage: Möchtest du bis zur Erreichung des gesetzlichen Renteneintritts arbeiten?
Abbildung 6: Frage: Hattest du schon einmal einen Arbeitsplatz, an dem es dir psychisch nicht gut ging?
Abbildung 7: Frage: Hat sich die psychische Belastung auch physisch ausgewirkt?
1 Einleitung
Der deutsche Arbeitsmarkt verändert sich seit vielen Jahren immer weiter. Hierfür gibt es zahlreiche Gründe. Einer dieser Gründe ist der demografische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel. Hinzu kommt eine Generation, die sich über die Situation im Klaren ist und diese nutzt, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Die Rede ist von der Generation Y.
Bei der Generation Y handelt es sich um eine immer wichtiger werdende Generation in der heutigen Gesellschaft. Durch die Veränderung des Arbeitsmarktes kommt es zu einem Wertewandel, der sich immer stärker beobachten lässt. Plötzlich spielen andere Dinge eine Rolle als vor einigen Jahren. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich immer mehr von einem Arbeitgebermarkt in Richtung Arbeitnehmermarkt. Dies macht sich die Generation Y zu Nutze und fordert was ihnen wichtig ist.
In diesem Zusammenhang hört man immer häufiger von der Work-Life-Balance. Mittlerweile kann jeder etwas mit diesem Begriff anfangen. Er rückt immer mehr in den Fokus der Arbeitnehmer und auch der Arbeitgeber. Dies ist nicht zuletzt der Generation Y zu verdanken. Ihnen ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sehr wichtig. Die Tendenz ist steigend und es wird deutlich, dass der Arbeitsmarkt ohne die Möglichkeit einer guten Vereinbarkeit dieser zwei Lebensbereiche nicht mehr funktionieren kann.
1.1 Fragestellung und Zielsetzung
Ziel dieser Bachelorarbeit ist es herauszufinden, in welchem Verhältnis die Generation Y, die Work-Life-Balance und der deutsche Arbeitsmarkt zueinanderstehen. Für dieses Ziel werden die Themen Generation Y und Work-Life-Balance mit dem deutschen Arbeitsmarkt in Verbindung gebracht und die Auswirkungen auf den Arbeitnehmer und den Arbeitgeber untersucht. Hierfür soll zunächst herausgearbeitet werden, welchen Stellenwert die Work-Life-Balance für die Generation Y und somit auch für den deutschen Arbeitsmarkt hat. Auch etwaige Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance sollen in diesem Rahmen untersucht werden. Im Vergleich zu den theoretischen Ergebnissen dieser Arbeit wird eine eigene Umfrage durchgeführt, welche sich mit der Work-Life-Balance der Generation Y beschäftigt.
1.2 Vorgehensweise und Aufbau
Zu Beginn dieser Bachelorarbeit soll zunächst geklärt werden, wer zu der Generation Y gehört und welche Merkmale diese auszeichnet und von den anderen Generationen abgrenzt. In diesem Zusammenhang soll die Wichtigkeit dieser Generation und des aufkommenden Wertewandels für den deutschen Arbeitsmarkt herausgestellt werden.
Im weiteren Verlauf der Arbeit soll der Begriff „Work-Life-Balance“ näher betrachtet und einer kritischen Würdigung unterzogen werden. Insbesondere sollen die Entwicklung und der Stellenwert einer Work-Life-Balance auf dem deutschen Arbeitsmarkt untersucht werden. Besondere Aufmerksamkeit werden der Verknüpfung zur Generation Y und den Auswirkungen einer fehlenden Work-Life-Balance zuteil. In diesem Zusammenhang werden Maßnahmen zur Erreichung und Förderung einer Work-Life-Balance aufgeführt und die daraus resultierenden Vorteile betrachtet.
Im Anschluss daran wird das Employer Branding genauer analysiert und in Zusammenhang mit der Generation gebracht. Hierbei soll der Stellenwert des Employer Branding verdeutlicht werden. Im Zuge dessen werden soziale Medien und dessen Relevanz auf dem deutschen Arbeitsmarkt untersucht und hierbei werden sowohl die Chancen als auch die Risiken von sozialen Netzwerken herausgestellt.
Im Anschluss an die theoretische Betrachtung folgt die Auswertung einer selbstdurchgeführten Umfrage. Hierbei soll ein Vergleich zu den vorher gezogenen Schlüssen entstehen und geschaut werden, ob sich die Tendenzen ähneln oder ob diese eine völlig andere Richtung einschlagen.
Nachdem sämtliche Themen der Arbeit behandelt wurden, folgt eine Schlussbetrachtung, welche die gewonnenen Erkenntnisse in Zusammenhang bringt, um abschließend einen Ausblick für die Zukunft vorhersagen zu können.
2 Generation Y
Der Generationsbegriff an und für sich umfasst die Gesamtheit der Menschen, welche sich ungefähr in der gleichen Altersstufe befinden und eine ähnliche soziale Orientierung und Lebensauffassung haben.1 Die Bestimmung eines exakten Jahresspektrums ist hierbei nicht entscheidend, da viele verschiedene Ansichten bezüglich der genauen Jahrgänge vertreten werden. Eine Generation wird durch bestimmte prägende Ereignisse definiert, die alle Angehörigen dieser Generation erlebt haben.2
2.1 Begriffsbestimmung
Als der Begriff „Generation Y“ 1993 das erste Mal in der amerikanischen Fachzeitschrift „Advertising Age“ verwendet wurde, definierte man alle zwischen 1984 und 1994 Geborenen als zur Generation Y zugehörig.3 Hurrelmann und Albrecht hingegen bezeichnen die Jahrgänge zwischen 1985 und 2000 als zur Generation Y zugehörig.4 Je häufiger dieser Begriff aufgegriffen und verwendet wird, desto mehr Varianz gibt es in der Zeitspanne. Dadurch wird deutlich, dass man eine Generation nicht nur anhand einer ausgewählten Zeitspanne der Jahrgänge definieren kann.
Um die Teilnehmer der Umfrage einzugrenzen, wird im Rahmen dieser Arbeit eine Zeitspanne der Jahrgänge, welche zur Generation Y gehören, gesetzt. Hierfür werden sämtliche Personen der Generation Y zugeordnet, welche im Zeitraum von 1985 bis 1999 geboren wurden. Diese sind derzeit folglich zwischen 20 und 34 Jahre alt. Somit sind sogar die Jüngsten dieser Generation im arbeitsfähigen Alter. Aus diesem Grund hat diese Generationsgruppe auch einen so großen Stellenwert in der Gesellschaft und vor allem auf dem deutschen Arbeitsmarkt eingenommen.
2.2 Charakteristika / Generationsmerkmale
Wenn man von den Merkmalen einer Generation spricht, werden häufig auch die Jahrgänge genannt, die zu dieser Generation zählen. Aber neben den Jahresgrenzen gibt es auch diverse andere Merkmale, um eine Generation zu beschreiben. Hierbei werden den jeweiligen Generationen bestimmte Charaktereigenschaften nachgesagt, welche sich durch die gleichen äußeren Einflüsse herausgearbeitet haben.5
Vielmehr wird den jeweiligen Generationen eine gewisse Mentalität zugesprochen, welche auch Menschen zugeordnet werden kann, die vor oder nach der Zeitspanne, die für die Generation angegeben wird, geboren wurden. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation ist also ein individuelles Empfinden, welches auch generationsübergreifend verstanden werden kann. Im Zentrum dieser Generationen stehen jeweils Individuen, welche durch ähnliche Erfahrungen wie politische Ereignisse, Naturkatastrophen oder wirtschaftliche Ereignisse geprägt wurden.6
Der Generation Y werden diverse Charaktereigenschaften zugewiesen. Sie werden beispielsweise als „special, sheltered, confident, team oriented, achieving, pressured conventional“ beschrieben.7
Für die Generation Y gibt es viele verschiedene Bezeichnungen. Man spricht oft von „Millennials“. „Digital Natives“, „Net Generation“ oder auch „Generation @“.8 Mittels dieser Bezeichnungen wird darauf abgezielt, dass die Generation Y die erste Generation gewesen ist, welche im digitalen Zeitalter mit Informationstechnologien und dem Internet aufgewachsen ist.9
Eine Trendstudie des Zukunftsinstituts hat ergeben, dass 89% der Befragten Unabhängigkeit und Selbstbestimmung als besonders wichtig empfinden. 87% der Befragten ist es sehr wichtig Spaß zu haben und das Leben zu genießen.10
Der Begriff „Generation Y“ kommt aus dem englischen und wird wie das Fragewort „WHY“ ausgesprochen, welches auf Deutsch „warum“ bedeutet. Dies spiegelt in der Namensgebung eines der wichtigsten Generationsmerkmale der Generation Y wider, denn ihnen wird nachgesagt, sie würden alles hinterfragen und suchen stets nach einem Sinn in dem was sie tun.
Die Generation Y gilt nicht umsonst als sinnsuchend. Sie ist auf der Suche nach einer Berufung und nicht bloß nach einem Beruf. Haben sie ihre Berufung entdeckt, so sind sie motiviert und ambitioniert und tun alles dafür. Sie möchten eine Lebensaufgabe und keine Arbeit. Sie möchten nicht nur, dass die Arbeit Sinn macht, sondern auch, dass sie einen Sinn in der Arbeit selbst finden.11
Auch wenn eine sinnvolle Arbeit wichtig für die Generation Y ist, steht sie nicht mehr im Mittelpunkt ihres Lebens. Die Arbeit, als Mittelpunkt ihres Daseins, rückt immer mehr aus dem Zentrum ihres Lebens hinaus und eine Freizeitorientierung rückt in den Vordergrund. Durch Aspekte wie die Vereinbarkeit von Beruf und der privaten Lebenssituation verliert die Arbeit immer mehr an Wert. Ein gute Work-Life-Balance gewinnt an Bedeutung und verdrängt die Arbeit von ihrer Spitzenposition.12
2.3 Generationen im Vergleich
Die Generation Y ist aber bei Weitem nicht die einzig relevante Generation. Die Babyboomer, die Generation X und die Generation Z spielen neben der Generation Y eine wichtige Rolle. Aber diese lassen sich nicht unter einer Generation zusammenfassen. Jede Generation zeichnet sich auf eine andere Art und Weise durch bestimmte Merkmale aus. So haben die Babyboomer, die Generation X, die Generation Y und auch die Generation Z teilweise unterschiedliche Generationsmerkmale, die sie ausmachen und die zu unterschiedlichen Charaktereigenschaften führen.
2.3.1 Babyboomer
Zu den Babyboomern gehören Personen, die ca. im Zeitraum von 1946-1964 geboren wurden. Diese gehören den geburtenstarken Jahrgängen nach dem zweiten Weltkrieg an. Durch die Masse an gleichaltrigen Personen sagt man den Babyboomern ein starkes Konkurrenzverhalten, aber auch einen starken Teamgeist nach. Auch Durchsetzungsvermögen und Idealismus gehören zu den Merkmalen der Babyboomer.13
2.3.2 Generation X
Diese Gesellschaftsgruppe wurde ca. zwischen 1965 und 1984 geboren. Sie sind die direkten Vorreiter der Generation Y und die Nachfolger der Babyboomer. Anders als bei der Vorgängergeneration wird die Generation X als ziellos, pessimistisch, perspektivlos, desinteressiert, oberflächlich und egoistisch beschrieben. Sie suchen nicht nach beruflicher Erfüllung, sondern sehen die Arbeit nur als Mittel zum Zweck an.14
2.3.3 Generation Z
Die Generation Z ist die Nachfolge-Generation der Generation Y und ihre Mitglieder umfassen ca. die Jahrgänge 2000 bis 2015. Während die Mitglieder der Generation Y erst im Kindes- oder Jugendalter mit neuen Technologien in Berührung kamen, ist die Generation Z mitten hinein geboren worden. Sie empfinden keine Loyalität gegenüber dem Unternehmen und verlassen die Arbeitsstelle sehr schnell wieder, wenn nicht alle Anforderungen passen15
2.4 Wertewandel
Anhand der Charakteristika lässt sich erkennen, welche Werte der Generation Y wichtig sind und worauf ihre Mitglieder großen und nicht so großen Wert legen. Auch der Unterschied zu vorhergehenden Generationen wird deutlich. Ein gesellschaftlicher Wertewandel ist die Folge.
Intrinsische Arbeitsmotive nehmen einen größeren Stellenwert ein als die Extrinsischen. Dinge wie die Unterstützung von nahestehenden Menschen, Gleichberechtigung, Toleranz, Gemeinwohlorientierung und Selbstbestimmung stehen für die Generation Y ganz vorne, während der Wunsch nach Macht, Status und Tradition immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird. Laut einer Studie von Enactus steht eine ausgeglichene Balance zwischen Beruf und Privatleben ganz oben auf der Prioritätenliste, weshalb es nicht verwunderlich scheint, dass es zu einer überdurchschnittlichen Unzufriedenheit führt, wenn der Beruf das Privatleben beeinträchtigt.16
Eine Studie von Ernst & Young bestätigt diese Tendenz. Familie und Freunde stehen mit 69% und 61% ganz oben auf der Prioritätenliste. Erst an vierter Stelle kommt der berufliche Aufstieg mit 57% und nur jeder Vierte misst materiellem Wohlstand eine hohe Bedeutung bei.17
2.5 Millennials im Arbeitsleben
Der Arbeitsmarkt verändert sich stetig. Eine Entwicklung vom Arbeitgebermarkt zum gefühlten Arbeitnehmermarkt kann beobachtet werden. Durch den demografischen Wandel herrscht ein Fachkräftemangel, welchen die gut ausgebildeten Arbeitnehmer für sich nutzen können.18 So auch die GenerationY, denn sie kennt ihren Stellenwert in der Arbeitswelt und hat dementsprechend keine Scheu davor, ihre Wünsche und Erwartungen klar zu äußern. Entspricht der Arbeitgeber nicht ihren Vorstellungen, kündigen sie schneller als die Generationen zuvor es getan hätten.
Die Generation Y hat genaue Vorstellungen von dem, was ihnen wichtig ist im Arbeitsleben. Sie möchten mehr Freiheiten, eine gute Führung, eine bessere Vereinbarkeit, mehr Individualismus und richtige Belohnungen.19
Die Absolventenstudie des Kienbauminstituts hat ergeben, dass eine gute Work-Life-Balance und eine kollegiale Arbeitsatmosphäre zu den wichtigsten Kriterien bei der Arbeitgeberwahl gehören.20
Mitgliedern der Generation Y muss die Arbeit Spaß machen, denn sie sind lernbereit und arbeitswillig, fordern aber auch ein Privatleben. Sie sind flexibel, anpassungsbereit, selbständig und unabhängig und genau eine solche Arbeitsweise wünschen sie sich.21
Interessante Arbeitsinhalte, Selbstbestimmung und Entwicklungsmöglichkeiten gehören zu den wichtigsten Erwartungen für die Generation Y. Das Wohlbefinden bei der Arbeit und dessen Qualität sind wichtiger als hohe Gehälter.22
Haben die Generationen, die vor 1985 geboren wurden, Zeitungen gelesen, um über die neusten Stellenanzeigen informiert zu werden, so ist das für die Generation Y nicht mehr das erste Kommunikationsmedium, um über Stellenanzeigen o.Ä. auf dem aktuellen Stand zu sein. Hat das Unternehmen keine Onlinepräsenz oder gar ein negatives digitales Image, so wird dieses von der Generation Y auch ebenso negativ bewertet.23
Die Generation Y ist es gewohnt, dass sich alles immer schneller verändert und man sich dementsprechend schnell anpassen muss. Sie sind zu einer Zeit aufgewachsen, in der Informationen und Wissen sofort abrufbar sind. Sie wissen schon längst, dass sich der Arbeitsmarkt zu ihren Gunsten verändert und scheuen sich nicht davor, dies für sich zu nutzen.24
3 Work-Life-Balance
„Eine Balance zwischen Arbeits- und Privatleben ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Einsatzbereitschaft, Loyalität und Motivation der Arbeitskräfte dauerhaft zu erhalten.“25
Die Entwicklung und auch die Nachfrage nach einer guten Work-Life-Balance hat in den letzten Jahren vermehrt an Bedeutung gewonnen.26
Vor einigen Jahren gab es noch eine strikte Trennung von dem beruflichen und dem privaten Leben. Heute sind die Grenzen allerdings fließend und dementsprechend wird immer mehr nach einer Vereinbarkeit zwischen diesen zwei wichtigen Bereichen des Lebens gestrebt. Belastungen und Entlastungen brauchen eine gute Verteilung, damit der Mensch gesund bleibt und mit Motivation an diverse Arbeitssituationen herantreten und diese meistern kann. Diese Balance bringt nicht nur dem Arbeitnehmer ein angenehmeres Leben, sondern auch dem Arbeitgeber, der sich viel besser auf seine Mitarbeiter verlassen kann.27
3.1 Begriffsbestimmung
Unter dem Begriff Work-Life-Balance versteht man ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Berufsleben und dem Privatleben. Hierbei ist allerdings schwer zu sagen, wann dieses Gleichgewicht vorliegt, da die Work-Life-Balance von dem individuellen Empfinden der jeweiligen Person abhängig ist.28
Die Work-Life-Balance als Gesamtheit erfährt regelmäßig unterschiedliche Definitionen. Aus Sicht des Personalwesens lässt sich Work-Life-Balance beispielsweise folgendermaßen beschreiben:
„Work-Life-Balance beinhaltet als umfassendes Konzept des Personalmanagements Maßnahmen, die zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und zur gesundheitlichen Stabilisierung der Mitarbeiter des Unternehmens führen.“29
Hier wird deutlich, dass die Work-Life-Balance nicht nur aus dem Beruf und dem Privatleben besteht, sondern auch der gesundheitliche Aspekt eine entscheidende Rolle spielt.
Schnetzer bringt sowohl die gesundheitliche Komponente in seiner Definition der Work-Life-Balance mit ein als auch noch eine völlig neue Ebene. Hier wird die Ebene des bewussten Einbeziehens der Lebensvision und der Gesundheit mit aufgeführt. Schnetzer definiert das Konzept der Work-Life-Balance wie folgt:
„Work-Life-Balance bedeutet Ausgewogenheit zwischen Berufs- und Privatleben unter bewusstem Einbeziehen von Gesundheit und Lebensvision.“30
Durch diese Darstellung der Work-Life-Balance wird deutlich, dass das Bewusstsein über die eigene Lebensvision in Verbindung mit der eigenen Gesundheit einen sehr starken Einfluss auf die Work-Life-Balance hat.
Anhand dieser Definitionen lässt sich ein klares Bild bezüglich der Work-Life-Balance beobachten. Mitarbeiter können nicht einfach auf eine ausgewogene Balance zwischen Beruf und Privatleben hoffen obwohl sie nichts dazu beitragen. Die Gesundheit und die eigene Lebensvision spielen hierfür eine große Rolle. Zwar ist eine Lebensvision sehr individuell, da jeder andere Wünsche und Vorstellungen für sein Leben hat, allerdings kann anhand der Generationenkonzepte eine Richtung aufgezeigt werden. Wie bereits herausgestellt, ändern sich die Werte von Generation zu Generation, sodass sich jeder Generation eine andere Lebensvision zuordnen lässt.
Um die Frage nach der Definition besser betrachten zu können, ist es zu Beginn sinnvoll, die einzelnen Bestandteile der Begrifflichkeit Work-Life-Balance zu betrachten und zu definieren.
3.1.1 Work
Das englische Wort „work“ bezeichnet das deutsche Wort „Arbeit“. Es wird aber nicht alles was subjektiv als Arbeit angesehen von diesem Begriff im Zusammenhang mit der Work-Life-Balance umfasst. Tätigkeiten im Haushalt, Kindererziehung, etc. werden zwar als Arbeit wahrgenommen, gehören aber nicht zur Arbeit im Sinne der Work-Life-Balance. Arbeit muss auch nicht immer als lästig empfunden werden. Viele empfinden ihre Arbeit als Bereicherung für ihre Persönlichkeitsentwicklung. Die Komponente „Work“ wird dementsprechend nicht nur den mühsamen Tätigkeiten zugeordnet, sondern sämtlichen Tätigkeiten im Bezug auf den Beruf und die eigene Arbeitsstelle. Konkret geht es bei dem Begriff „Work“, im Rahmen der Work-Life-Balance, um Erwerbsarbeit, also um Arbeit, die man als Selbständiger oder als Arbeitnehmer verrichtet, um ein monetäres Einkommen zu erzielen.31
3.1.2 Life
Bei dem englischen Wort “life“ handelt es sich um das deutsche Äquivalent „Leben“. Hier geht es speziell um das Leben nach bzw. außerhalb der Arbeit. Es geht um die Freizeit, die Familie, die Freunde, die Zeit für sich selbst, also um das soziale Umfeld, bestehend aus Wohnung, Infrastruktur und privaten Verpflichtungen außerhalb des Arbeitsplatzes.32
3.1.3 Balance
Bei der Balance geht es um das deutsche Wort „Gleichgewicht“. Hierbei handelt es sich um die Ausgeglichenheit von Work und Life und dem fließenden Zusammenspiel der beiden Aspekte. Hier geht es nicht um eine 50 / 50 Aufteilung der beiden Grundbausteine, sondern vielmehr um eine individuelle Betrachtung dessen, welche Anteile zu der eigenen Balance führen. Näher betrachtet, geht es darum, dass der Mensch in einer Gesellschaft lebt und bestimmten Strukturen folgt, um eine Balance und dadurch seinen Lebenssinn zu finden.33
3.1.4 Health
“Health” bezieht sich auf das deutsche Wort „Gesundheit“, welches augenscheinlich nicht in der Bezeichnung „Work-Life-Balance“ zu finden ist. Gesundheit als solches wird von der World Health Organization als „state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity” 34 definiert.
Fraglich ist, inwieweit die Gesundheit eine Rolle bei der Work-Life-Balance spielt. Eine nicht sehr stark ausgeprägte Gesundheit kann sich sowohl negativ auf die Arbeit als auch auf die Freizeit auswirken. Die Gesundheit kann die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden eines jeden Menschen beeinflussen, weshalb eine Work-Life-Balance nicht ohne den gesundheitlichen Aspekt funktionieren kann. Genauso wie die Gesundheit die Arbeit und das Privatleben beeinflussen kann, kann sich die Arbeit oder das Privatleben auf die Gesundheit auswirken.35
[...]
1 Vgl. Duden: Generation, unter: URL 1.
2 Vgl. Hardering, Die Sinnsuche der Generation Y / Zum Wandel von Ansprüchen and den Sinn (in) der Arbeit, in: Badura; Ducki; Schröder; Klose; Meyer (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2018 / Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit (2018), S. 78.
3 Vgl. Newman, Generation Y (Millennials), unter: URL 2.
4 Vgl. Hurrelmann; Albrecht, Die heimlichen Revolutionäre / Wie die Generation Y unsere Welt verändert, S. 14.
5 Pointdexter, News for a mobile-first consumer, S. 70.
6 Vgl. Hardering, Die Sinnsuche der Generation Y / Zum Wandel von Ansprüchen and den Sinn (in) der Arbeit, in: Badura; Ducki; Schröder; Klose; Meyer (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2018 / Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit (2018), S. 78.
7 Vgl. Howe; Strauss, Millennials rising / The next great generation, S.43 f.
8 Vgl. Bärmann, Social Media im Personalmanagement / Facebook, Xing, Blogs, Mobile Recruiting und Co. erfolgreich einsetzen, S. 15.
9 Vgl. Siepermann, Digital Native, unter: URL 3.
10 Vgl. Zukunftsinstitut (Hrsg.), Generation Y / Das Selbstverständnis der Manager von morgen, unter: URL 4.
11 Vgl. Czwalina, Karriere ohne Reue / So schaffen Sie Sinn und Lebensqualität trotz Leistungsdruck, S. 85.
12 Vgl. Hardering, Die Sinnsuche der Generation Y / Zum Wandel von Ansprüchen and den Sinn (in) der Arbeit, in: Badura; Ducki; Schröder; Klose; Meyer (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2018 / Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit (2018), S. 79.
13 Vgl. Oertel, Babyboomer und Generation X – Charakteristika der etablierten Arbeitnehmer-Generationen, S. 34 f.
14 Vgl. Gründerszene Lexikon, Generation X, unter: URL 5.
15 Vgl. Hesse, Aktueller Forschungsstand Generation Z, in: Hesse; Mattmüller (Hrsg.), Perspektivwechsel im Employer Branding / Neue Ansätze für die Generation Y und Z, S. 78 ff.
16 Vgl. Enactus (Hrsg.), Sinn, gutes Geld und Work-Life, unter: URL 6.
17 Vgl. Ernst & Young (Hrsg.), EY Studentenstudie 2016 / Studenten in Deutschland: Werte, Ziele, Perspektiven, unter: URL 7.
18 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, Gegen die Spaltung zwischen den Generationen, unter: URL 8.
19 Vgl. Bund, Glück schlägt Geld / Generation Y: Was wir wirklich wollen, S. 168.
20 Vgl. Kienbauminstitut (Hrsg.), Arbeitest du noch oder lebst du schon? Die Karriereorientierung der Generation Y: Eine Bilanz, unter: URL 9.
21 Vgl. Mörstedt, Erwartungen der Generation Z an die Unternehmen, unter: URL 10.
22 Vgl. Becker; Heuzeroth, Wie die Generation Internet tickt, in: Grothe (Hrsg.), Personalmarketing für die Generation Internet / Explore – Elaborate – Enable – Establish – Enter (2014), S. 50.
23 Vgl. Bärmann, Social Media im Personalmanagement / Facebook, Xing, Blogs, Mobile Recruiting und Co. erfolgreich einsetzen, S. 15.
24 Vgl. Fürsattel, Mitarbeiter im Fokus / Wie Sie mit ganzheitlichem Mitarbeiter-Marketing die besten Talente für Ihr Unternehmen finden, entwickeln und binden, S. 30.
25 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Work Life Balance. Motor für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Stabilität, unter: URL 11.
26 Vgl. Klimpel; Schütte, Work-Life-Balance / Eine empirische Erhebung, S. 24.
27 Vgl. Rump; Eilers, Die Vereinbarkeit von Beruf und privater Lebenssituation – Krisenfestigkeit und Resilienz stärken durch Entschleunigung, in: Badura; Ducki; Schröder; Klose; Meyer (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2017 / Krise und Gesundheit – Ursachen, Prävention, Bewältigung (2017), S.233.
28 Vgl. Gründerszene Lexikon, Work-Life-Balance, unter: URL 12.
29 Personalwirtschaft HR Lexikon: Work-Life-Balance, unter: URL 13.
30 Schnetzer, Achtsames Prozessmanagement / Work-Life-Balance und Burnout-Prävention für Unternehmen und Mitarbeitende, S. 12.
31 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, Erwerbsarbeit, unter: URL 14.
32 Vgl. Nieder; Michalk, Das Konzept „Work-Life-Balance“ / Grundlagen, Konzepte, Instrumente, in: Nieder; Michalk (Hrsg.), Modernes Personalmanagement, S. 110.
33 Vgl. Freier, Work-Life-Balance Zielgruppenanalyse am Beispiel eines deutschen Automobilkonzerns, S. 20.
34 World Health Organization (Hrsg.), Constitution of the World Health Organization, unter: URL:15.
35 Vgl. Galais; Sende; Hecker; Wolf, Flexible und atypische Beschäftigung: Belastungen und Beanspruchung, in: Badura; Ducki; Schröder; Klose; Meyer (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2012 / Gesundheit in der flexiblen Arbeitswelt: Chancen nutzen – Risiken minimieren, S, 117.
- Arbeit zitieren
- Emma Huber (Autor:in), 2019, Die Generation Y. Zwischen Arbeitsmarkt und Work-Life-Balance, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/471613
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