Während männliche Schriftsteller, Journalisten und Veteranen den Vietnam-Kieg und seine Konsequenzen untersucht und über ihre Ergebnisse berichtet haben, sind die Stimmen der weiblichen Veteranen erstaunlicherweise still geblieben. Bis heute ist nur wenig über die Erfahrungen von Frauen im Vietnam-Krieg berichtet worden. Die Frauen, die während der Kriegsjahre nach Vietnam gingen, sahen den Krieg teilweise als notwendig, teilweise als verheerendes Übel an. Einige gingen aus idealistischen Gründen nach Vietnam. Andere wollten das triumphierende Gefühl erleben, welches ihnen von ihren Vätern und Großvätern, die in vorangegangenen Kriegen gedient hatten, geschildert wurde. Jedoch sollten sie aus diesem Krieg ernüchtert und aufgewühlt heimkehren. Als Gruppe trugen sie ihren Ärger über die Politiker, das Militär und über Teile der Gesellschaft nicht in Form von Demonstrationen auf die Strassen, sondern zogen sich zurück und behielten ihre Gefühle und Erfahrungen meist für sich.
Frauen hatten in den Köpfen der Gesellschaft nie einen Platz auf Kriegsplätzen gefunden. Der Krieg wurde schon immer als eine männliche Erfahrung angesehen. Offiziell hatte es kaum Frauen gegeben, die während des Krieges in Vietnam gewesen waren. In den Medien wurden bis auf wenige Ausnahmen nie Frauen im Krieg gezeigt. Eine dieser Ausnahmen ist der Film „Purple Hearts“, der allerdings erst 1983 in Hollywood produziert wurde. Auch in „M*A*S*H”, einer der beliebtesten Serien dieser Zeit, stellten die Schauspielerinnen unbesorgte, kichernde Krankenschwestern im Korea-Krieg dar, „who were the sexual mascots of physicians and other male officers. Such characterizations changed during the later years of the show but those early images stuck.“
Die größte Anzahl von Frauen, die in Vietnam dienten, waren Krankenschwestern. Die Schätzungen des Militärs bezüglich der Anzahl der Krankenschwestern, die in Vietnam waren, variiert von 4.000-15.000 Frauen. Der Grund für diese weite Spanne liegt darin, dass Militärkrankenschwestern nicht als signifikante große Gruppe eingeschätzt wurden und das Militär daher nicht die Notwendigkeit einer separaten Zählung sah. Weiterhin gab es keine Forderung nach Informationen über diese Gruppe und kein besonderes Interesse von seiten der Bevölkerung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Warum gingen Frauen in den 60iger und 70iger Jahren nach Vietnam?
- Was machten die Frauen in Vietnam?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Erfahrungen von Frauen im Vietnamkrieg, eine Perspektive, die in der bisherigen Geschichtsschreibung oft vernachlässigt wurde. Sie beleuchtet die Motive, die Frauen zum Dienst in Vietnam führten, ihre Aufgaben vor Ort und die Herausforderungen, denen sie begegneten.
- Die Motive weiblicher Kriegsteilnehmerinnen im Vietnamkrieg
- Die Rolle der Frauen im vietnamesischen Kriegsszenario
- Die wenig beachtete weibliche Perspektive im Vietnamkrieg
- Die psychosozialen Folgen des Krieges für Frauen
- Die gesellschaftliche Wahrnehmung weiblicher Veteranen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung hebt die bemerkenswerte Auslassung der weiblichen Perspektive in der bisherigen Berichterstattung über den Vietnamkrieg hervor. Sie betont den Mangel an Informationen über die Erfahrungen von Frauen im Krieg und kündigt die Absicht an, diese Lücke zu schließen. Die Autorin unterstreicht die unterschiedlichen Ansichten der Frauen über den Krieg, von idealistischen Motiven bis zur Ernüchterung und den damit einhergehenden emotionalen Folgen.
Warum gingen Frauen in den 60iger und 70iger Jahren nach Vietnam?: Dieses Kapitel beleuchtet die vielfältigen Gründe, die Frauen zum Dienst in Vietnam führten. Es werden sowohl patriotische Motive, der Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung und praktischen Erfahrungen, als auch Abenteuerlust und der Einfluss von Medien und fiktionalen Heldinnen genannt. Ein wichtiger Aspekt ist die militärische Finanzierung der Ausbildung zum Ausgleich für den Dienst in Vietnam, welche viele Frauen zum Engagement bewogen hat, obwohl sie sich der tatsächlichen Destination oft nicht vollumfänglich bewusst waren. Die Rolle des "buddy systems" wird ebenfalls angesprochen, welches den Frauen die Möglichkeit bot, den Dienst mit einer Freundin zu teilen. Das Kapitel verdeutlicht die Komplexität der Entscheidungsfindung und die Verschiedenheit der individuellen Beweggründe.
Was machten die Frauen in Vietnam?: Dieses Kapitel beschreibt die vielfältigen Aufgaben, die Frauen im Vietnamkrieg übernahmen. Ein Großteil konzentrierte sich auf die Arbeit als Krankenschwestern in Krankenhäusern und militärischen Einrichtungen, oft mit minimaler praktischer Vorerfahrung. Das Kapitel thematisiert den Anteil von Frauen in nicht-medizinischen Berufen und deren Rolle in der Truppenbetreuung. Sie fungierten als "moral booster", organisierten Freizeitaktivitäten und halfen, die Moral der Soldaten aufrechtzuerhalten. Die schwierigen Arbeitsbedingungen und der herausfordernde Alltag der Krankenschwestern werden beschrieben, unterstreichend ihren wichtigen Beitrag trotz ungewisser Bedingungen und direkter Konfrontation mit dem Guerillakrieg.
Schlüsselwörter
Vietnamkrieg, Frauen, Krankenschwestern, Veteranen, Erfahrungen, Motive, Rolle der Frauen im Krieg, gesellschaftliche Wahrnehmung, Kriegsberichterstattung, emotionale Folgen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Frauen im Vietnamkrieg
Welche Themen werden in dieser Arbeit behandelt?
Diese Arbeit untersucht die Erfahrungen von Frauen im Vietnamkrieg, ein Aspekt, der in der bisherigen Geschichtsschreibung oft vernachlässigt wurde. Sie beleuchtet die Motive, die Frauen zum Dienst in Vietnam führten, ihre Aufgaben vor Ort und die Herausforderungen, denen sie begegneten. Die Arbeit konzentriert sich auf die wenig beachtete weibliche Perspektive, die psychosozialen Folgen des Krieges für Frauen und die gesellschaftliche Wahrnehmung weiblicher Veteranen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel über die Motive der Frauen, die in den 60er und 70er Jahren nach Vietnam gingen, und ein Kapitel darüber, welche Aufgaben die Frauen in Vietnam übernahmen. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter.
Warum gingen Frauen in den 60er und 70er Jahren nach Vietnam?
Die Motive waren vielfältig: Patriotismus, berufliche Weiterentwicklung, Abenteuerlust, der Einfluss von Medien und fiktionalen Heldinnen spielten eine Rolle. Ein wichtiger Faktor war die militärische Finanzierung der Ausbildung im Austausch für den Dienst in Vietnam. Oft waren sich die Frauen der tatsächlichen Destination nicht vollumfänglich bewusst. Das "buddy system", welches den Frauen erlaubte, mit Freundinnen zusammenzuarbeiten, war ebenfalls ein Einflussfaktor. Die Entscheidungsfindung war komplex und die Beweggründe individuell sehr unterschiedlich.
Welche Aufgaben übernahmen Frauen im Vietnamkrieg?
Viele Frauen arbeiteten als Krankenschwestern in Krankenhäusern und militärischen Einrichtungen, oft mit minimaler praktischer Vorerfahrung. Sie waren aber auch in nicht-medizinischen Berufen tätig und spielten eine wichtige Rolle in der Truppenbetreuung, indem sie als "moral booster" fungierten, Freizeitaktivitäten organisierten und die Moral der Soldaten aufrechterhielten. Die Arbeitsbedingungen waren schwierig und die Frauen waren oft direkt mit dem Guerillakrieg konfrontiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Vietnamkrieg, Frauen, Krankenschwestern, Veteranen, Erfahrungen, Motive, Rolle der Frauen im Krieg, gesellschaftliche Wahrnehmung, Kriegsberichterstattung, emotionale Folgen.
Welche Perspektive wird in dieser Arbeit eingenommen?
Die Arbeit nimmt die Perspektive der Frauen im Vietnamkrieg ein, die in der bisherigen Geschichtsschreibung oft vernachlässigt wurde. Sie zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen und die vielfältigen Erfahrungen der Frauen zu beleuchten.
Wo finde ich weitere Informationen zu diesem Thema?
(Hier könnten weitere Quellen und Literaturhinweise eingefügt werden.)
- Arbeit zitieren
- Nicole Schindler (Autor:in), 2003, Der Vietnamkrieg ein weiblicher Blickwinkel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47200