Der Europa-Gedanke im Werk Heinrich und Thomas Manns im Vergleich mit den Ideen anderer Autoren dieser Zeit


Hausarbeit (Hauptseminar), 2005

29 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Die Entwicklung des europäischen Gedankens

3. Das Paneuropa Coudenhove-Kalergis

4. Heinrich Manns VSE (Vereinigte Staaten von Europa)

5. Thomas Mann und andere Autoren zu (Pan-)Europa

6. Politiker und ihre Einigungsversuche

7. Nationalsozialismus in Deutschland

8. Thomas Manns Achtung, Europa!

9. Schlußwort

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Völker sterben so einfach nicht. Bevor Europa Wirtschaftskolonie Amerikas oder Militärkolonie Asiens wird, einigt es sich. Das ist die feste Tatsache nächster Zukunft.“[1] Mit dieser optimistischen Einschätzung Heinrich Manns aus den zwanziger Jahren ist das Thema dieser Arbeit bereits umrissen. Es gab jedoch auch weniger optimistische Einschätzungen, und vor allem gegen Ende der zwanziger Jahre ist eine deutliche Europamüdigkeit festzustellen.

Kern und Ausgangspunkte dieser Arbeit sollen zwei Essays von Heinrich und Thomas Mann sein: Die 1924 erschienenen VSE (Vereinigte Staaten von Europa) und das 1936 publizierte Achtung, Europa! Sie werden sowohl in den Kontext der Essays und Äußerungen anderer Autoren dieser Zeit gestellt, als auch in einen Zusammenhang mit anderen Werken der Brüder Mann, beginnend mit ihrer Mitarbeit an der Zeitschrift Das Zwanzigste Jahrhundert. Ausgehend von den Paneuropa-Plänen des Grafen Coudenhove-Kalergi, die kurz vorgestellt werden, entwickelte vor allem Heinrich Mann eigene Vorstellungen von einer europäischen Einigung. Er war stets der aktivere, progressivere, aggressivere und projektivere der Brüder. Jedoch werden auch die teils recht konkreten Pläne anderer Autoren und maßgebliche Einigungsversuche vorgestellt, die von Politikern wie Aristide Briand unternommen wurden.

Ansatzweise wird die Entwicklung Thomas Manns nachvollzogen: Von deutsch-nationalen Ansichten vor dem und während des ersten Weltkrieges hin zum bekennenden Demokraten mit sozialistischen Neigungen, der für ein geeintes Europa eintrat. Im Vergleich zu seinem Bruder war er eher bewahrend und defensiv, beschwor die europäischen Gemeinsamkeiten und nahm die Totalitarismus-Bewegung vorweg, wobei er bereits die Gefahr der Zerstörung Europas sah.

Bei Heinrich Mann ist nach 1916 bzw. nach Kriegsende eine Pause in seinen Bemühungen für Europa zu erkennen, die europäische Aktivität wurde jedoch 1923 neu entzündet durch seine Bekanntschaft mit Coudenhove-Kalergi und die Besetzung des Ruhrgebietes durch die Franzosen.[2]

2. Die Entwicklung des europäischen Gedankens

Die Beschäftigung der Brüder Heinrich und Thomas Mann mit dem Europa-Gedanken hatte schon früh begonnen, war jedoch zunächst eher gegen diese Idee gerichtet. Bei diesem „von den Brüdern späterhin absolut verleugneten Zwischenspiel“[3] handelte es sich um „Beiträge zu der Zeitschrift Das Zwanzigste Jahrhundert, deren Schriftleitung Heinrich als Nachfolger des Heimatkünstlers Fritz Lienhard 1895/1896 innegehabt hatte und zu der auch Thomas beigesteuert hatte.“[4] Thomas und Heinrich Mann waren damals „gesellschaftlich-kulturell-politisch durchaus einer Gesinnung.“[5] In dieser deutschtümelnd-chauvinistischen Monatsschrift mit dem Untertitel Blätter für deutsche Art und Wohlfahrt trat Heinrich Mann für einen monarchischen Ständestaat ein und fand auch an Militarismus, Chauvinismus und Antisemitismus durchaus nichts zu bemängeln, „wie denn überhaupt deine konservative Periode in deiner Jugend lag“,[6] so sein Bruder später. Thomas Mann lieferte jedoch in dieser Zeit selbst acht Rezensionen für die Blätter und stellte sich dabei auf deren nationalistischen Ton ein. Dies dürfe nach Vaget jedoch nicht als Indikator für seine politische Einstellung gelten, da er diese unernsten Gelegenheitsarbeiten nur zum „Spaß“ für dieses „ziemlich einfältige Blättchen“[7] verfaßt habe.

Doch auch später noch, während des Ersten Weltkrieges, äußerte sich Thomas Mann nationalistisch und versuchte mit Gedanken im Kriege (1914) und Friedrich und die Große Koalition (1915) den Krieg zu rechtfertigen.[8] Damit wies er gleichzeitig Heinrich Manns Geist und Tat zurück, worauf dieser mit Zola antwortete, was zum Bruch mit Thomas führte, der mit den Betrachtungen eines Unpolitischen (1918) entgegnete.[9]

Heinrich Mann hatte schon 1916, während des Krieges, Europa als gemeinsames Haus bezeichnet, dessen innere Grenzen eines Tages aufgehoben würden.[10] Als Grund für die notwendige Einigung gab er an, daß der Kontinent sonst Gefahr laufe, die politische Führung in der Welt zu verlieren. So äußerte sich auch Rudolf Pannwitz, beide waren also noch erfüllt von europäischem Vormachtsdenken.[11] In seinen Betrachtungen eines Unpolitischen argumentiert Thomas Mann zwar noch für das völkerrechtswidrige Verhalten Deutschlands, es wird jedoch die Meinung geäußert, er „habe von einem deutschen Sieg die Gründung der Vereinigten Europäischen Staaten erhofft“.[12] Gleichzeitig wird jedoch bezweifelt, daß Thomas Mann die Übertragung von deutschen Souveränitätsrechten intendiert habe. Sah er zunächst nur die kulturelle und geistige Einheit Europas, so ist später „verschiedentlich von einer gemeinsamen Armee, ja selbst von staatlicher Verschmelzung die Rede.“[13] In seinen Essays aus der Zeit des Ersten Weltkrieges und vor allem in den Betrachtungen versuchte Thomas Mann, die These vom deutschen Sonderweg zu unterstützen, was die kulturelle und geschichtliche Gemeinsamkeit des Kontinentes relativiert.[14] Geschichte hatte er bisher und vor allem im Friedrich -Essay als Wiederholung begriffen, in der Rede V on Deutscher Republik wandte er sich 1922 energisch gegen solches Wiederholungsdenken, das er als „lebenswidrige, grauenhafte Irrtumsgefahren“[15] bezeichnet.

Nach dem Weltkrieg war Europa zerstrittener denn je, „ein Meer von Haß“,[16] Heinrich Manns Befürchtungen hatten sich bestätigt. In seinem 1923 erschienenen Essay Europa. Reich über den Reichen versucht der Autor zunächst, eine kleine Sozialgeschichte der letzten 150 Jahre zu skizzieren, um dann seine Vision von der Wiedergeburt des europäischen Geistes zu entwickeln. Die politische, diplomatische und militärische Führungselite Europas betrachtet der Autor als Marionetten in der Hand der Industriebarone, auch das Bürgertum hält er einzig für beutegierig. Dennoch war er kein Marxist, sondern ging eher von einem antimarxistischen Standpunkte aus.[17] Allerdings stellte er selbst den Gedanken der europäischen Einheit keineswegs als etwas revolutionär neues dar, sondern sah sich in der Tradition Victor Hugos, „der bereits 1871 die „Republik“ der „Vereinigten Staaten von Europa“ gefordert habe.[18]

Auch zahlreiche andere Autoren hatten sich in der Kriegs- und Nachkriegszeit zu Europa geäußert. Unmittelbar nach Kriegsbeginn erschienen in den neutralen Länden, hauptsächlich in der Schweiz, zahlreiche Entwürfe für europäische Föderationen, die noch das Ziel verfolgten,

„künftige Kriege zwischen europäischen Völkern zu verhindern. Im weiteren Verlauf, als zum erstenmal ein europäischer Krieg zum Weltkrieg wurde, traten die Vorschläge für eine weltweite Lösung in den Vordergrund. Daher teilte sich die Bewegung bald in zwei ganz gegensätzliche Richtungen - diejenige, die den Völkerbund vorbereitete, und jene, die gerade daraus, daß Weltpolitik nicht mehr mit europäischer Politik identisch war, den Schluß zog, daß Europa sich vereinen müsse.“[19]

Die verlorene Weltgeltung Europas beklagt auch Albert Demangeon; künftig werde die Wirtschaft das Weltgeschehen bestimmen.[20] Daneben standen andere Motive wie Untergangsstimmung und Expressionismus; Oswald Spenglers Buch Der Untergang des Abendlandes löste eine Massenpsychose aus.[21] Die gutgemeinten Grundpostulate des Völkerbundes wie Selbstbestimmungsrecht der Völker, Souveränität und Gleichheit der Staaten wirkten zur Trennung der Nationen hin. Zudem ließen sie einen regionalen Zusammenschluß Europas überflüssig oder gar verboten erscheinen. Schließlich war der Völkerbund mit dem Versailler Friedensvertrag gekoppelt und gegen Deutschland gerichtet, was dort zu Ablehnung führen mußte.[22] Auch Gerhard Hauptmann fand unter dem Eindruck der französischen Besatzung 1923 in seinem Appell An das Gewissen der Welt wenig Gutes an Europa. Sein Stolz sei heute

seine Schamlosigkeit, seine schamlosesten Lügen heißen: Christentum, Menschenliebe, Herrschaft der Vernunft, Völkerrecht, Völkerbund, Menschlichkeit, Kultur. Statt dessen müßte es heißen: Bestialität, Menschenhaß, Herrschaft der Unvernunft, Völkerrechtslosigkeit, Völkerverhetzung, Unmenschlichkeit, und anstelle des einen Wortes ‚Kultur’ müßte stehen: Diebstahl, Raub, Mordbrand, Mord und Plünderung“.[23]

Im selben Jahr empörte sich Thomas Mann über eine Vortragsreihe von Maurice Barrès unter dem Titel Le génie du Rhin, der für ein autonomes Rheinland argumentierte, was Thomas Mann als Vorbereitung der Annexion durch Frankreich erschien und Vorbehalte auf beiden Seiten verdeutlicht.[24] Zu den geistigen Gegensätzen zwischen den beiden Ländern schrieb Willy Haas in seinem Essay Deutschland-Frankreich von 1923 und arbeitete deutsch-französische Polaritäten heraus.[25] Wie so viele, damals und heute, sah auch er bereits die deutsch-französische Verständigung als maßgeblich für eine europäische Einigung.

Um diese Verständigung zu befördern, war 1920 der Rhein-Verlag in Basel mit Geldern von Robert Bosch gegründet worden. Er sollte sich nach dem Weltkriege die europäische Aussöhnung und besonders die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich zum Ziele setzen.[26] In der Neuen Rundschau fand eine rege Europa-Diskussion statt unter Beteiligung von Schriftstellern wie Kayser und Sänger,

„Hesse, Alfred Wolfenstein, Gide, Otto Flake, Emil Ludwig, Haas, Heinrich Mann, Klaus Mann, Thomas Mann, Pannwitz, Max Rychner, Richard Nicolas Graf Coudenhove-Kalergi, Duhamel und André Suarès, Wissenschaftler wie José Ortega y Gasset, Guglielmo Ferrero, Emil Lederer, Curtius und Alfred Weber sowie Politiker wie Karl Renner, Paul Göhre und August Müller.“[27]

Dies konnte Hugo von Hofmannsthal als Ermutigung dienen, der noch 1921 desillusioniert meinte, Europa habe keine geistigen Repräsentanten mehr. Dennoch wußte er: „Wir sind noch nicht die letzten Europäer.“[28] Auch der französische Autor René Arcos war 1920 angesichts der aktuellen politischen Lage reichlich desillusioniert, er glaubte, die heutige Welt wolle „keinen Frieden, sie will die Fortdauer des Hasses und der Gewalt. Nur die Wiederherstellung ihrer Einheit könnte ihr Leben gewährleisten, lieber will sie an ihrer Zerspaltung sterben.“ Die Schuld daran gab er „Hetzern und Rachepredigern, [...] welche in Patriotismus machen“. Dennoch bewahrte er sich seine proeuropäische Einstellung und sah auch die durch nationalistische Hetze betonten Unterschiede als überwindbar an: „Die Vaterländer sind nur Organe eines selben Körpers. Die Menschheit kennt weder Russen, noch Engländer, noch Franzosen, noch Deutsche.“[29] Maximilian Harden machte 1923 den Vorschlag einer wirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft zwischen Deutschland und Frankreich, die durch Kooperation und Zusammenarbeit über die „willkürlich gezogenen“ Grenzen hinweg einen schnelleren Wiederaufbau ermöglichen sollte. Nur so könne Europa sich im Wettbewerb mit „den Gigantentrusts (Amerika-Britisch-Empire, Nordslawen-Gelbasiaten)“[30] halten. Ihm schwebte bereits damals eine Art Montanunion vor, die schließlich 30 Jahre später Wirklichkeit werden sollte. Gemeinsam mit Heinrich Mann gehörte Harden zu den ersten Anhängern[31] eines Mannes, der im selben Jahr mit seinen Plänen zu einer europäischen Einigung weit größeres Aufsehen erregte.

3. Das Paneuropa Coudenhove-Kalergis

Richard Nicolas Graf Coudenhove-Kalergi, Sohn eines hochadligen österreichischen Diplomaten und einer Japanerin, publizierte 1923 sein Buch Pan-Europa und gründete die Pan-Europa-Bewegung Paneuropäische Union. Er wurde inspiriert von der, so schien es ihm, sich abzeichnenden Einigung des amerikanischen Doppelkontinentes und der 1910 erschienenen Studie Pan-Amerika von Alfred Fried.[32] Den Namen Paneuropa hatte er in Analogie zu Pan-Amerikanismus und Pan-Hellenismus gewählt.[33] Die Frage, die Coudenhove-Kalergi sich und seinen Lesern stellte, war:

„Kann Europa in seiner politischen und wirtschaftlichen Zersplitterung seinen Frieden und seine Selbständigkeit den wachsenden außereuropäischen Weltmächten gegenüber wahren - oder ist es gezwungen, sich zur Rettung seiner Existenz zu einem Staatenbunde zu organisieren?“[34]

Denn von außen sah er Europa nur bedroht, sah es gefangen zwischen „Skylla und Charybdis“ einer „russischen Militärdiktatur“, die Europa erobern, und einer „amerikanischen Finanzdiktatur“,[35] die es kaufen wolle. Als Ausweg schlug er vor, Europa zu einem „politisch-wirtschaftlichen Zweckverband“ zusammenzuschließen. Denn das erste Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts habe den Sturz der europäischen Weltherrschaft gebracht. Europa sei nicht mehr das machtpolitische, noch das wirtschaftliche, noch das kulturelle Zentrum der Welt, die sich von Europa emanzipiert habe.[36] Dies sei auch bedingt durch die „Atomisierung“, der Europa entgegengehe. „Österreich-Ungarn, Westrußland, die europäische Türkei“ sowie Skandinavien seien zerfallen, auch in Deutschland gebe es starke Strömungen für die Kleinstaaterei.[37] Die Zukunft hingegen gehöre Staatenbünden, so wie die „führenden Weltmächte [...] heute Föderationen [seien]: Rußland, England, Amerika.“[38] Neben diesen - zusammen mit Ostasien - vier großen Weltreichen müsse sich Europa behaupten, was nur durch Einigung möglich sei - wobei Coudenhove-Kalergi betont, daß Pan-Europa keineswegs gegen ein anderes Staatensystem gerichtet sei, vielmehr solle „die paneuropäische Union [...] ebensowenig einen offensiven Charakter [haben] wie die panamerikanische; ihre Struktur wäre demokratisch, gegen jede Hegemonie, ihr Ziel pazifistisch.“[39] Da „der Weltkrieg [...] mit der Zertrümmerung der Mittelmächte“[40] geendet habe, brauche Europa die Einheit besonders zum Schutze vor der russischen Gefahr, die Coudenhove-Kalergi wiederholt beschwört.[41] Seine Warnung, daß auf die „russische Revolution ein russischer Napoleon folgen“ werde, der „aus den osteuropäischen Kleinstaaten seinen Rheinbund bilden“ und mit seinen Armeen Europa kaum mehr freiwillig verlassen würde,[42] erwies sich angesichts der politischen Entwicklung nach dem Zweiten Weltkriege mit einem bis nach Deutschland hineinreichenden Ostblock als geradezu prophetisch. Er war allerdings von einem innereuropäischen Krieg ausgegangen, der einen Anlaß zur Intervention bieten würde, nicht davon, daß die Sowjetunion selbst angegriffen würde.

[...]


[1] Heinrich Mann, zit.n. Siegfried Sudhof: Heinrich Mann und der europäische Gedanke, in: Matthias, Klaus (Hrsg.): Heinrich Mann 1871/1971. Bestandsaufnahme und Untersuchung. Ergebnisse der Heinrich-Mann-Tagung in Lübeck, München: Wilhelm Fink Verlag, 1973, 147-162, hier 157.

[2] vgl. Sudhof, Europäischer Gedanke, 153.

[3] Klaus Schröter: Heinrich und Thomas Mann, ohne Ort: Europäische Verlagsanstalt, ohne Jahr. (=Eva Duographien, Band 1), 79. Wörtliche Zitate wurden hier und im folgenden teilweise grammatikalisch angepaßt.

[4] ebd.

[5] ebd.

[6] Peter de Mendelssohn: Von deutscher Repräsentanz, München: Prestel Verlag, 1972, 110.

[7] Thomas Mann in einem Brief an einen Schulfreund, zit.n. Hans Rudolf Vaget: Auf dem Weg zur Repräsentanz. Thomas Mann in Briefen an Otto Grautoff (1894-1901), in: Neue Rundschau, Band 91.2/3, 1980, 58-82, hier 67.

[8] vgl. de Mendelssohn, Repräsentanz, 97. Später distanzierte er sich und bezeichnete dieses Essays als „allerlei politische und historische Allotria“, ebd.

[9] Sieben Jahre später, 1922, war der Streit beigelegt, vgl. ebd. und 140.

[10] vgl. Mann, Heinrich: Der Europäer, in: Ders.: Macht und Mensch. Essays, Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag, 1989, 129-135, hier: 134. (=Heinrich Mann. Studienausgabe in Einzelbänden). Angesichts des imperialistischen Krieges und der Völkerverhetzung scheint der Gedanke einer „europäischen Gemeinbürgerschaft“ jedoch von einem wirklichkeitsfremden, illusionären Idealismus getragen zu sein; vgl. Elke Emrich: Macht und Geist im Werk Heinrich Manns. Eine Überwindung Nietzsches aus dem Geist Voltaires, Berlin, New York: Walter de Gruyter, 1981, 236. (=Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker, 77 (201))

[11] vgl. Paul Michael Lützeler: Die Schriftsteller und Europa. Von der Romantik bis zur Gegenwart, München, Zürich: Piper, 1992, 278.

[12] Frank Fechner: Thomas Mann und die Demokratie. Wandel und Kontinuität der demokratierelevanten Äußerungen des Schriftstellers, Berlin: Duncker und Humblot, 1990, 338.

[13] ebd. f., vgl. auch Schröter, Heinrich und Thomas Mann, 113.

[14] vgl. Lützeler, Schriftsteller, 493.

[15] zit.n. Hans Wysling: Thomas Mann - Der Unpolitische in der Politik, in: Neue Rundschau, Band 91.2/3, 1980, 36-57, 46.

[16] Georges Duhamel: Vom europäischen Geist, in: Die Neue Rundschau, Band 39.2, 1928, 235-248, hier 236.

[17] vgl. Lützeler, Schriftsteller, 292-294.

[18] Emrich, Macht und Geist, 236; vgl. Sudhof, Europäischer Gedanke, 155.

[19] Rolf Hellmut Foerster: Europa. Geschichte einer politischen Idee. Mit einer Bibliographie von 182 Einigungsplänen aus den Jahren 1306 bis 1945, München: Nymphenburger Verlagshandlung, 1967, 295.

[20] Albert Demangeon: Der Niedergang Europas, 1920, zit.n. Foerster, Europa, 297.

[21] vgl. ebd. 295

[22] vgl. ebd. 296.

[23] zit.n. Lützeler, Schriftsteller, 287.

[24] vgl. Thomas Mann: Der ‚autonome’ Rheinstaat des Herrn Barrès, in: Ders.: Reden und Aufsätze, Band 4, Frankfurt: S. Fischer Verlag, 1960, 624-626, hier: 626. (=Thomas Mann: Gesammelte Werke in zwölf Bänden, Band XII).

[25] vgl. Paul Michael Lützeler: Europäische Identität und Multikultur. Fallstudien zur deutschsprachigen Literatur seit der Romantik, Tübingen: Stauffenburg Verlag, 1997, 135. (=Stauffenburg Discussion, Band 8).

[26] vgl. Lützeler, Identität, 90.

[27] Lützeler, Schriftsteller, 282.

[28] Hugo von Hofmannsthal: Blick auf den geistigen Zustand Europas (1921), in: Ders., Prosa IV, Frankfurt: S. Fischer Verlag 1955, 75-80, hier 75. (=Hugo von Hofmannsthal: Gesammelte Werke in Einzelausgaben).

[29] René Arcos: Abendland. Autorisierte Übertragung aus dem Französischen, Berlin: Erich Reiß Verlag, 1920, 18f. (=Tribüne der Kunst und Zeit, Band XXII).

[30] Maximilian Harden: Deutschland, Frankreich, England, Berlin: Reiß, 1923, 109. Zit.n. Lützeler, Schriftsteller, 280.

[31] Aus Coudenhove-Kalergis Autobiographie, vgl. Lützeler, Schriftsteller, 316.

[32] vgl. Paul Michael Lützeler: Der Schriftsteller als Politiker. zur Europa-Essayistik in Vergangenheit und Gegenwart, in: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz: Abhandlungen der Klasse der Literatur, Nr. 3, Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 1997, 12.

[33] vgl. Coudenhove-Kalergi, Richard Nicolas: Pan-Europa, 2. Auflage, Wien, Leipzig: Pan-Europa-Verlag, 1924, 37.

[34] ebd. IX.

[35] ebd. XI.

[36] vgl. ebd. 13f.

[37] vgl. ebd. 21.

[38] ebd. 19. Für Coudenhove-Kalergi steht Großbritannien mit seinen Kolonien außerhalb Europas. Den amerikanischen Doppelkontinent sieht er (vor allem seit der Monroe-Doktrin) von den USA dominiert, Südostasien von Japan).

[39] ebd. 46, vgl. 19, 24. Auch Duhamel lehnt eine Neukonstituierung Europas „in offensiver Absicht“ ab; vgl. Duhamel, Europäischer Geist, 245.

[40] Coudenhove-Kalergi, Pan-Europa, 55.

[41] vgl. ebd. 24, 27, 54, 55, 57, 60, 157.

[42] ebd. 27, 60. Die Sowjetunion wurde bereits 1922 gegründet, dennoch verwendet Coudenhove-Kalergi stets den Begriff „Rußland“; möglicherweise auch, um bestehende Ressentiments zu bedienen.

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Der Europa-Gedanke im Werk Heinrich und Thomas Manns im Vergleich mit den Ideen anderer Autoren dieser Zeit
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften)
Veranstaltung
HS Die Schriftsteller und Europa: Konstruktion einer multikulturellen Identität
Note
1,5
Autor
Jahr
2005
Seiten
29
Katalognummer
V47219
ISBN (eBook)
9783638442145
ISBN (Buch)
9783638659260
Dateigröße
551 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dozentenkommentar: Es ist viel Wichtiges darin gesagt und auch die Sekundärliteratur wurde angemessen berücksichtigt. (Prof. L.) Behandelte Autoren: Feuchtwanger, Kolb, Rychner, Zweig, Arnold, Geißler, Lützeler, Mörchen, Schröter, Sudhof u. a.
Schlagworte
Europa-Gedanke, Werk, Heinrich, Thomas, Manns, Vergleich, Ideen, Autoren, Zeit, Schriftsteller, Europa, Konstruktion, Identität
Arbeit zitieren
Eike-Christian Kersten (Autor:in), 2005, Der Europa-Gedanke im Werk Heinrich und Thomas Manns im Vergleich mit den Ideen anderer Autoren dieser Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47219

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