Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, inwiefern Organisationskommunikation und die Bildung von (Projekt)-Netzwerken als Steuerungsinstrumente dienen und inwiefern diese ebenfalls als Kontrollinstrumente betrachtet werden können. Dabei soll die vorliegende Arbeit zum Verständnis beitragen, wie sich Organisationen der Kultur- und Kreativindustrie aus Netzwerken und Kommunikation konstituieren und wie jene Netzwerklogik und Organisationskommunikation als Steuerungs- und Kontrollinstrument zusammenarbeiten beziehungsweise sich gegenseitig ergänzen.
Organisationskommunikation wird dabei aus der kommunikationswissenschaftlich-orientierten CCO-Perspektive1 verstanden, die besagt, dass Organisationen durch fortwährende Kommunikationsprozesse und -praktiken ins Leben gerufen werden. Durch Kommunikation und Sprachgebrauch entsteht eine Konstituierung der Organisation durch eine sprachlich gegebene Wirklichkeit. Durch die Vielzahl der verschiedenen gesellschaftlichen Transformationsprozesse hat das vorliegende Thema auch in der sozioökonomischen Betrachtungsweise eine hohe Relevanz.
Die Verbindung zwischen Netzwerklogik und Organisationskommunikation in Bezug auf die Kultur- und Kreativindustrie zeugt von hoher Relevanz, da zwar in der wissenschaftlichen Diskussion ein Vorhandensein beider Faktoren beschrieben, sie jedoch nur für eine weiterführende wissenschaftliche Debatte bisher nur unzureichend in einen Zusammenhang gesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition der Kultur- und Kreativwirtschaft
- Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland
- Begriffliche Abgrenzung
- Wirtschaftliche Entwicklung und Bedeutung
- Beschäftigungsmerkmale
- Cultural and Creative Industries im angelsächsischen Raum
- Begriffliche Abgrenzung
- Entwicklung des politischen Diskurses in Großbritannien
- Netzwerklogik in der Kultur- und Kreativwirtschaft
- Die Netzwerklogik
- Bourdieus Feldtheorie und die Kultur- und Kreativwirtschaft
- Zusammenführung theoretischer Grundlagen
- Organisationskommunikation in der Kultur- und Kreativwirtschaft
- Organisationen als soziale Interaktionssysteme
- Organisationskommunikation als konstitutiver Faktor von Organisationen
- Empirische Untersuchung
- Vorgehensweise und Methodenverwendung
- Leitfaden und Durchführung
- Ergebnisdarstellung und Bezugnahme auf die Kultur- und Kreativindustrie
- Strukturen und Arbeitsabläufe
- Bildung von Netzwerken
- Kommunikation als Bedingung für die Existenz kultureller Organisationen
- Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Organisationskommunikation und (Projekt)-Netzwerken als Steuerungs- und Kontrollinstrumente in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis der Konstitution von Organisationen in diesem Sektor zu gewinnen und zu analysieren, wie Netzwerklogik und Organisationskommunikation als Steuerungs- und Kontrollmechanismen zusammenarbeiten und sich gegenseitig ergänzen.
- Definition und Abgrenzung der Kultur- und Kreativwirtschaft
- Analyse der Netzwerklogik in der Kultur- und Kreativwirtschaft
- Bedeutung von Organisationskommunikation als konstituierendes Element von Organisationen
- Zusammenspiel von Netzwerklogik und Organisationskommunikation als Steuerungs- und Kontrollinstrumente
- Empirische Untersuchung der Funktionsweise von Organisationskommunikation und Netzwerken in der Kultur- und Kreativwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2 befasst sich mit der Definition der Kultur- und Kreativwirtschaft. Es werden sowohl die deutsche als auch die angelsächsische Perspektive auf den Begriff dargestellt und unterschiedliche wissenschaftliche Ansätze zur Begriffsdefinition vorgestellt. Zudem werden die wirtschaftliche Entwicklung und Bedeutung sowie die Beschäftigungsmerkmale der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland beschrieben.
- Kapitel 3 untersucht die Netzwerklogik in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Es werden gesellschaftstheoretische Modelle von Netzwerken vorgestellt und auf die Kultur- und Kreativwirtschaft bezogen. Des Weiteren wird Bourdieus Feldtheorie herangezogen, um die ökonomische Bedeutung von Netzwerken für die Strukturen der Kreativindustrie zu analysieren.
- Kapitel 4 widmet sich der Organisationskommunikation als konstitutivem Faktor von Organisationen in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Es wird die Theorie der „organizational communication“ von Taylor vorgestellt und untersucht, inwiefern sich Organisationen durch Kommunikation und Sprache konstituieren.
- Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung. Es werden exemplarisch geführte Interviews analysiert, die Aufschluss über die Strukturen und Arbeitsabläufe in der Kultur- und Kreativwirtschaft, die Bildung von Netzwerken und die Rolle von Kommunikation als Bedingung für die Existenz kultureller Organisationen geben.
Schlüsselwörter
Kultur- und Kreativwirtschaft, Cultural and Creative Industries, Netzwerklogik, Organisationskommunikation, Steuerung, Kontrolle, kreative Arbeit, Transformationsprozesse, Kunst und Ökonomie, Habitus, Feld, Kapital, Kommunikation als Konstitution von Organisationen, empirische Untersuchung.
- Quote paper
- Juliane Fricke (Author), 2014, Netzwerklogik und Organisationskommunikation als Steuerungs- und Kontrollinstrument in Organisationen der Kultur- und Kreativindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/475198