Diese Arbeit soll das Geschäftsmodell des Kolportageromans untersuchen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auf Karl Mays Roman "Das Waldröschen“ angewendet. Schwerpunkt der Untersuchung ist neben der literarischen Einordnung das mögliche wirtschaftliche Interesse von Leser, Verleger und Autoren und damit verbunden die Frage, ob an einem Kolportageroman alle gleichermaßen profitiert haben oder aber, ob es Gewinner und Verlierer gab. Münchmeyer als typischer Verleger, May als typischer Autor des Kolportageromans und sein Roman "Das Waldröschen" wurden ausgewählt, da es sich um einen der bekanntesten, erfolgreichsten und somit auch am besten untersuchten Kolportageromane handelt.
Obwohl das Genre des Kolportageromans und die Kolportage besonders im Buchhandel des 19. Jahrhundert eine sehr wichtige Rolle gespielt haben, hat beides in der Geschichte des Buchhandels nicht viel Beachtung gefunden. Karl May ist ein gut erforschter Autor. Das Waldröschen stellt seinen bekanntesten Kolportageroman dar. Seitdem der Verlag Olms Presse in Hildesheim 1969 in einem Reprint die Originalfassung des Waldröschens als Faksimiledruck veröffentlicht hat, hat sich die Forschungslage um das Waldröschen deutlich verbessert. Da das Papier der Kolportageheftchen von einer sehr schlechten Qualität war und daher nicht lange hielt, ist es heute schwierig, an Originale zu gelangen. Des Weiteren wurden die Hefte selten aufbewahrt, vor allem weil es sich im damaligen Verständnis des seriösen Buchpublikums um "Schundliteratur" handelte.
Dementsprechend war es auch sehr schwierig, an die unveränderte Originalausgabe des Waldröschens zu gelangen, was sich auch auf die Forschungslage auswirkte. Der Karl-May-Verlag hatte 1913 alle Rechte an den Münchmeyer-Romanen erworben und dann nur noch stark überarbeitete Versionen veröffentlicht. Ab 1969 findet sich allerdings mehr Forschungsliteratur zum Waldröschen. Hierzu gehört unter anderem das Werk "Karl May und seine Münchmeyer-Romane" von Ralf Harder. Hier befasst sich der Verfasser mit der Entstehungsgeschichte von Mays Kolportageromanen und dem Konflikt zwischen Autor und Verleger vor allem wegen der Eingriffe seitens des Münchmeyer-Verlages in Mays Texten. Auch die Dissertation von Friedhelm Munzel mit dem Titel "Karl Mays Frühwerk Das Waldröschen. Eine didaktische Untersuchung als Beitrag zur Trivialliteratur zur Wilhelminischen Zeit" stellt eine wichtige Quelle dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Geschäftsmodell der Kolportage
- Die Rahmenbedingungen des Buchhandels gegen Ende des 19. Jahrhunderts
- Das System der Kolportage, Geschichte und Definition
- Der Kolportageroman und seine Merkmale am Beispiel von Karl Mays „Waldröschen“
- „Das Waldröschen“
- Der Autor
- Inhalt „Das Waldröschen“
- Merkmale am Beispiel des Waldröschens
- „Das Waldröschen“
- Gewinner und Verlierer. Verleger, Autoren und Leser des Kolportageromans
- Die Verleger
- Der Münchmeyer-Verlag
- „Das Waldröschen“ Entstehungsgeschichte und Vertrag
- Karl May als Autor der Kolportageromane und die Beziehung zu seinem Verleger Münchmeyer
- Der Prozess gegen Münchmeyer und dessen Nachfolger Fischer
- Leserschaft
- Das Prämienwesen
- Die Verleger
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Geschäftsmodell des Kolportageromans am Beispiel von Karl Mays „Waldröschen“. Neben der literarischen Einordnung steht das wirtschaftliche Interesse von Lesern, Verlegern und Autoren im Fokus. Die zentrale Frage lautet, ob alle Beteiligten gleichermaßen profitierten oder ob es Gewinner und Verlierer gab. Die Analyse konzentriert sich auf den Münchmeyer-Verlag, Karl May als Autor und „Das Waldröschen“ als einen der bekanntesten und erfolgreichsten Kolportageromane.
- Das Geschäftsmodell der Kolportage im 19. Jahrhundert
- Die literarischen Merkmale des Kolportageromans anhand von „Das Waldröschen“
- Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Autor, Verleger und Leser
- Die Rolle des Münchmeyer-Verlags im Kontext des Kolportageromans
- Gewinner und Verlierer im System der Kolportage
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht das Geschäftsmodell des Kolportageromans und wendet die gewonnenen Erkenntnisse auf Karl Mays „Das Waldröschen“ an. Der Fokus liegt auf dem wirtschaftlichen Interesse der Beteiligten und der Frage nach Gewinnern und Verlierern. Die Auswahl von May und seinem Roman begründet sich auf deren Bekanntheit und Forschungslage, die sich seit der Reprintausgabe von 1969 verbessert hat. Die Arbeit stützt sich auf diverse Forschungsliteratur, die trotz zahlreicher Veröffentlichungen zum Thema Kolportage und Kolportageroman oft inhaltliche Überschneidungen aufweist.
Das Geschäftsmodell der Kolportage: Dieses Kapitel beleuchtet die Rahmenbedingungen des Buchhandels Ende des 19. Jahrhunderts und das System der Kolportage. Es definiert den Begriff, beschreibt sein Prinzip, seine Geschichte und die beteiligten Akteure, sowie die historisch-politische Lage. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit waren entscheidend für den Erfolg des Kolportageromans.
Der Kolportageroman und seine Merkmale am Beispiel von Karl Mays „Waldröschen“: Dieser Abschnitt stellt „Das Waldröschen“ und seinen Autor Karl May vor. Anhand des Romans werden allgemeine Merkmale des Kolportageromans herausgearbeitet. Die Analyse beinhaltet die literarische Einordnung und typische Charakteristika des Genres im Kontext seiner Entstehungszeit.
Gewinner und Verlierer. Verleger, Autoren und Leser des Kolportageromans: Dieses Kapitel untersucht die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Verlegern (insbesondere dem Münchmeyer-Verlag), Autoren (Karl May) und Lesern. Es beleuchtet die Entstehungsgeschichte von „Das Waldröschen“, den Vertrag zwischen May und Münchmeyer, den Prozess gegen Münchmeyer und dessen Nachfolger Fischer, sowie die Leserschaft und das Prämienwesen. Die Analyse zielt darauf ab, die Frage nach Gewinnern und Verlierern im System der Kolportage zu beantworten.
Schlüsselwörter
Kolportageroman, Karl May, Das Waldröschen, Münchmeyer-Verlag, Buchhandel 19. Jahrhundert, Kolportage, wirtschaftliche Interessen, Autor, Verleger, Leser, Gewinner, Verlierer, Trivialliteratur, Wilhelminische Zeit.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des Geschäftsmodells des Kolportageromans am Beispiel von Karl Mays „Waldröschen“
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit analysiert das Geschäftsmodell des Kolportageromans im 19. Jahrhundert, insbesondere anhand von Karl Mays Roman „Das Waldröschen“. Im Fokus steht die wirtschaftliche Perspektive von Autoren, Verlegern und Lesern, sowie die Frage nach Gewinnern und Verlierern dieses Systems.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Analyse umfasst die Rahmenbedingungen des Buchhandels Ende des 19. Jahrhunderts, das System der Kolportage selbst, die literarischen Merkmale des Kolportageromans (am Beispiel von „Das Waldröschen“), die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Karl May, dem Münchmeyer-Verlag und den Lesern, die Entstehungsgeschichte von „Das Waldröschen“, den Vertrag zwischen May und Münchmeyer, den Prozess gegen Münchmeyer und dessen Nachfolger Fischer sowie das Prämienwesen.
Warum wurde Karl Mays „Das Waldröschen“ als Fallbeispiel ausgewählt?
„Das Waldröschen“ ist ein bekannter und erfolgreicher Kolportageroman. Die Auswahl basiert auf der vorhandenen Forschungslage und der verbesserten Zugänglichkeit seit der Reprintausgabe von 1969.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf diverse Forschungsliteratur zum Thema Kolportage und Kolportageroman, obwohl diese oft inhaltliche Überschneidungen aufweist.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Profitierten alle Beteiligten (Autoren, Verleger, Leser) gleichermaßen vom System der Kolportage, oder gab es Gewinner und Verlierer?
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Geschäftsmodell der Kolportage, ein Kapitel zum Kolportageroman und seinen Merkmalen anhand von „Das Waldröschen“, ein Kapitel zu den Gewinnern und Verlierern (Verleger, Autoren, Leser) und ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Kolportageroman, Karl May, Das Waldröschen, Münchmeyer-Verlag, Buchhandel 19. Jahrhundert, Kolportage, wirtschaftliche Interessen, Autor, Verleger, Leser, Gewinner, Verlierer, Trivialliteratur, Wilhelminische Zeit.
Welche Rolle spielt der Münchmeyer-Verlag in der Analyse?
Der Münchmeyer-Verlag steht als Beispiel für einen wichtigen Verleger im Kontext des Kolportageromans im Mittelpunkt der Analyse. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Verlag, Karl May und den Lesern werden detailliert untersucht.
Welche Bedeutung hat das Prämienwesen im Kontext der Kolportage?
Das Prämienwesen wird als wichtiger Aspekt des Geschäftsmodells der Kolportage analysiert und seine Auswirkungen auf die beteiligten Akteure werden untersucht.
Welche Erkenntnisse liefert die Arbeit?
Die Arbeit liefert Erkenntnisse über das komplexe Geschäftsmodell der Kolportage, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beteiligten Akteuren und die Frage, ob und wie alle Beteiligten von diesem System profitierten.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2013, Das Geschäftsmodell des Kolportageromans und Karl Mays "Waldröschen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/475293