1861 begannen die Ausgrabungen in Vergina (Aigai), die zunächst den hellenistischen Palast und ein makedonisches Kammergrab freilegten. Unter Konstantinos Romaios, dem Professor des Archäologischen Instituts der neu gegründeten Universität von Thessaloniki, wurden 1937 die Ausgrabungen fortgesetzt. Er entdeckte ein zweites makedonisches Kammergrab. Seit 1954 unterstützt die Universität von Thessaloniki die Ausgrabungen. Manolis Andronikos, einem Schüler Romaios´, der sich seit 1937 mit den Ausgrabungen auseinander setzt, gelang schließlich 1977 der Fund des Philipsgrabes.
Dieses prächtige Monumentalgrab im Gebiet des Großen Tumulus gilt u.a. aufgrund der Grabfunde als letzte Ruhestätte des großen makedonischen Feldherrn. Besonders der gefundene Schädel mit seiner Verletzung am rechten Auge und die unterschiedlich großen Beinschienen verweisen auf Philip, von dem entsprechende Verwundungen überliefert sind.
Dennoch wird das Kammergrab in der Literatur nicht zweifelsfrei dem Makedonenkönig Philip zugesprochen, statt dessen werden neue Vermutungen über einen Grabinhaber angestellt.
Entscheidend für die Identifikation des Grabherrn ist dabei auch der Fries über dem Eingang des Hügelgrabes.
Es existieren Untersuchungen zur Figurenperspektive, Schattengebung, Darstellung des Raumes und zur Frage nach dem Meister - es mangelt allerdings an Untersuchungen zur Komposition des Bildgeschehens. Denn nur wenn man den Fries in seinem Aufbau und Inhalt versteht, kann man aus ihm in Zusammenhang mit den Geschehnissen um 336 v.Chr., dem Todesjahr Philips, Schlüsse auf den Grabinhaber ziehen.
Demnach wird in dieser Hausarbeit nach einer ausführlichen Beschreibung des Frieses versucht, die These zu unterstützen, dass es Andronikos gelungen ist, das Grab Philips zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beschreibung des Jagdfrieses
- Das Bildgeschehen und die Komposition des Hintergrundes
- Kleidung und Komposition der Jäger
- Farbgebung, Figurenstil und Technik
- Schlussfolgerungen auf den Grabinhaber
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Analyse des Jagdfrieses im Philipsgrab in Vergina. Ziel ist es, die These zu stützen, dass Andronikos das Grab Philips gefunden hat, indem die Komposition des Frieses und seine Darstellung des Jagdwildes untersucht werden.
- Analyse der Komposition des Jagdfrieses
- Darstellung des Jagdwildes und seiner Bedeutung
- Bedeutung der Figuren und ihrer Kleidung
- Zusammenhang zwischen dem Fries und dem Grab Philip
- Schlussfolgerungen auf den Grabinhaber
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Fund des Philipsgrabes in Vergina und die bisherige Forschung zur Identifizierung des Grabinhabers vor. Dabei wird hervorgehoben, dass die Analyse des Jagdfrieses für die eindeutige Zuordnung des Grabes entscheidend ist.
Beschreibung des Jagdfrieses
In diesem Kapitel wird der Jagdfries detailliert beschrieben, wobei die einzelnen Jäger und ihre Jagdbeute mit ihren Handlungen und Positionen im Bild dargestellt werden. Die Kapitel widmet sich auch der Komposition des Hintergrundes sowie der Farbgebung und Technik der Darstellung.
Schlussfolgerungen auf den Grabinhaber
Anhand der Analyse des Frieses werden Schlussfolgerungen auf den Grabinhaber gezogen. Die Ergebnisse der Analyse werden in den Kontext der geschichtlichen Ereignisse um 336 v. Chr. gestellt, um die These zu untermauern, dass das Grab tatsächlich Philip zuzuschreiben ist.
Schlüsselwörter
Hellenistische Grabmalerei, Jagdfries, Philipsgrab, Vergina, Makedonien, Komposition, Figurendarstellung, Ikonographie, Grabinhaber, Philip II., historische Interpretation
- Arbeit zitieren
- Katharina Krings (Autor:in), 2001, Das Jagdfries des Philipsgrabes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47540