Deutsche Haushalte leben häufig an der Armutsgrenze. Diese Grenze für Einzelpersonenhaushalte steigt seit den letzten Jahren stetig an. 2005 lag die Grenze bei 736 Euro pro Monat. Bis 2017 stieg die Grenze auf 999 Euro pro Monat an. Wer weniger als diese genannte Grenze verdient, gilt als arm. Armutsgefährdung, und somit die Gefahr jeden Monat zu wenig Geld zur Verfügung zu haben, galt im Jahr 2016 fast für jede sechste Person aus der deutschen Bevölkerung. Diese Menschen bekommen rund 60 Prozent weniger Gehalt als der durchschnittliche, mittelständische Verdiener. Wenn es keine Sozialleistungen gäbe, wäre sogar jeder Vierte in Deutschland armutsgefährdet. Vor allem sind Alleinlebende (33,2 Prozent im Jahre 2016) und Alleinerziehende (32,1 Prozent im Jahre 2016) davon betroffen. 2016 wurde auch ermittelt, dass die Armutsgefährdung bei Frauen mit 17,1 Prozent höher liegt als die von Männern mit 15,0 Prozent. 2009 stieg jedoch die Differenz verstärkt an.
Arbeitslosigkeit gilt als wichtigster Grund für die starke Erhöhung der Armutsquote. Mehr als zwei Drittel der Menschen ohne eine berufliche Tätigkeit fallen unter die Armutsgrenze. Auch der Bildungsstand hat starken Einfluss auf die Quote. Je niedriger der Bildungsabschluss einer Person ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit arm zu sein. Ausgabefaktoren, welche die deutsche Bevölkerung 2016 bei einer Umfrage angab, waren die große Belastung durch Wohnkosten und unerwartete Ausgaben. „Insgesamt kamen [2016] 2,1 bzw. 4,0 Prozent der Haushalte ‚sehr schlecht‘ bzw. ‚schlecht‘ mit ihrem monatlichen Einkommen zurecht. Weitere 9,5 Prozent gaben an ‚relativ schlecht‘ zurechtzukommen“ (Bundeszentrale für Politische Bildung 2018).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Bedingungsloses Grundeinkommen
- 2.1. Definition
- 2.2. Historischer Hintergrund
- 2.3. Modelle des bedingungslosen Grundeinkommens
- 2.4. Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle
- 3. Vereinbarkeit Grundeinkommen mit den vier Prinzipien der Sozialpolitik
- 3.1. Erklärung der vier Prinzipien.
- 3.2. Vereinbarkeit der sozialen Gerechtigkeit mit dem bedingungslosen Grundeinkommen....
- 3.3. Vereinbarkeit des Solidaritätsprinzips und des Subsidiaritätsprinzips mit dem bedingungslosen Grundeinkommen.....
- 3.4. Vereinbarkeit des Selbstverantwortungsprinzip mit dem bedingungslosen Grundeinkommen
- 4. Fazit......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der kritischen Betrachtung des bedingungslosen Grundeinkommens. Im Fokus steht die Vorstellung und Analyse verschiedener Modelle, sowie deren Vereinbarkeit mit den Prinzipien der deutschen Sozialpolitik. Die Arbeit analysiert, ob die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens wünschenswert ist oder ob es im Widerspruch zu etablierten Prinzipien der Sozialpolitik steht.
- Definition und historischer Hintergrund des bedingungslosen Grundeinkommens
- Vorstellung und Analyse verschiedener Modelle des bedingungslosen Grundeinkommens
- Bewertung der Vereinbarkeit des bedingungslosen Grundeinkommens mit den Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit, Solidarität, Subsidiarität und Selbstverantwortung
- Analyse der potenziellen Auswirkungen des bedingungslosen Grundeinkommens auf die deutsche Sozialpolitik
- Bewertung der Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel analysiert die aktuelle Armutssituation in Deutschland, beleuchtet die Ursachen und Folgen der Armutsgefährdung sowie den Einfluss von Faktoren wie Bildungsstand und Lebensbedingungen auf die Armutsquote. Es wird zudem die Problematik der Gesundheitsversorgung im Kontext von Armut aufgezeigt und das Regenbogenmodell als Beispiel für die komplexen Zusammenhänge zwischen sozialer Lage und Gesundheit vorgestellt.
- Kapitel 2: Bedingungsloses Grundeinkommen: Dieses Kapitel beleuchtet die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens anhand verschiedener Definitionen und historischer Entwicklungen. Es stellt verschiedene Modelle des bedingungslosen Grundeinkommens vor und analysiert deren Vor- und Nachteile.
- Kapitel 3: Vereinbarkeit Grundeinkommen mit den vier Prinzipien der Sozialpolitik: Dieses Kapitel erläutert die vier Prinzipien der deutschen Sozialpolitik und untersucht deren Vereinbarkeit mit dem Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens. Die Diskussion umfasst Aspekte wie soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Subsidiarität und Selbstverantwortung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens, dessen historische Entwicklung, verschiedene Modellvarianten und die Diskussion über seine Vereinbarkeit mit den Prinzipien der deutschen Sozialpolitik. Dabei werden Schlüsselbegriffe wie Armutsgefährdung, soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Subsidiarität und Selbstverantwortung, sowie die Bedeutung von Lebensbedingungen und sozialer Lage im Kontext von Gesundheit thematisiert.
- Arbeit zitieren
- Lisa Schleicher (Autor:in), 2019, Widerspricht das Bedingungslose Grundeinkommen der deutschen Sozialpolitik? Vorstellung und kritische Betrachtung dreier Modelle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/477510