Das Ziel dieser Arbeit ist, die Grundsätze zur Leasingbilanzierung aufzuarbeiten, um im Nachgang diese Erkenntnisse an der aktuellen Leasingreform zu reflektieren. Dabei werden die Auswirkungen auf Unternehmen und die auftretende Konvergenz zwischen IASB und FASB dargestellt.
Der ehemalige Vorsitzende des IASB, Sir David Tweedie, prägte mit seinem Zitat: "One of my great ambitions before I die is to fly in an aircraft that is on an airline´s balance sheet." die Debatte zur Leasingreform. Mit diesem Satz kritisiert Tweedie die bestehenden Vorschriften zur Leasingfinanzierung. Vor allem die Luftfahrtindustrie nutzt diese Missstände für ihre Bilanzpolitik aus, indem sie ihre gesamte Flugzeugflotte least, um so ihre Bilanz zu verschönern. Aus dieser Kritik lässt sich die implizierte Aufforderung an die Standardsetter ableiten, dass eine Neuregelung zur Leasingbilanzierung nötig ist, um eine realitätsnahe Betrachtung von Unternehmensbilanzen zu ermöglichen.
Des Weiteren kommt es durch die Veränderung der Bedingungen in der Unternehmensfinanzierung zu einer stetigen Neuausrichtung, welche die traditionellen Finanzierungsformen ergänzt. Dabei ist Leasing eine Alternative zum klassischen Bankkredit eröffnet für den Mittelstand. Jedoch wirft die vermehrte Nutzung von alternierenden Instrumenten immer die Frage auf, ob die bestehenden Regelungen in jedem Falle sinnvoll, gerecht und schlüssig sind.
Um diese Fragen zu beantworten und den Forderungen Tweedies nachzukommen, begannen das FASB und der IASB im Juli 2009 ein Projekt zur Reformierung der Leasingbilanzierung. Hierbei bestand das Hauptziel in der Formulierung einer einheitlichen Regelung zur Bilanzierung von Leasingverhältnissen und die Abschaffung der außerbilanziellen Erfassung dieser. Im Zeitverlauf des Projektes bildete sich der konzeptionelle Ansatz des right-of-use heraus, welcher den bestehenden risk-and-reward-Ansatz ersetzen sollte. Aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen zu den Details kam es dazu, dass die Standardsetter jeweils einen eigenen Standard zur Neuregelung von Leasingverhältnissen publizierten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Aufbau der Arbeit
- Leasingbilanzierung nach IAS 17
- Grundlagen des Leasinggeschäftes
- Definition
- Erscheinungsformen
- Identifikation und Klassifizierung
- Risk-and-reward-Ansatz
- Kriterien der Klassifizierung
- Bilanzierung
- Operateleasing beim Leasingnehmer
- Operateleasing beim Leasinggeber
- Finanzierungsleasing beim Leasingnehmer
- Finanzierungsleasing beim Leasinggeber
- Leasingbilanzierung nach IFRS 16
- Intention der Standardsetter
- Anwendungsbereich
- Right-of-use-Ansatz
- Identifikation
- Identifizierbarer Vermögenswert
- Recht zur Kontrolle der Nutzung
- Klassifizierung
- Bilanzierung
- Bilanzierung beim Leasingnehmer
- Ansatz und Ausweis
- Bewertung
- Anhang
- Bilanzierung beim Leasinggeber
- Kritische Würdigung der Leasingreform nach IFRS
- Leasingbilanzierung nach US-GAAP Topic 842
- Identifikation
- Klassifizierung
- Bilanzierung
- Bilanzierung beim Leasingnehmer
- Bilanzierung beim Leasinggeber
- Anhang
- Vergleichende Analyse der Leasingvorschriften nach IFRS 16 und US-GAAP Topic 842
- Anwendungsbereich
- Identifizierung
- Klassifizierung
- Bilanzierung
- Bilanzierung beim Leasingnehmer
- Bilanzierung beim Leasinggeber
- Anhang
- Weitere strukturelle Unterschiede
- Sonderregelungen
- Kritische Würdigung der Leasingreform
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Leasingbilanzierung nach IFRS 16 und US-GAAP Topic 842. Sie analysiert die neuen Bilanzierungsvorschriften und vergleicht sie mit den bestehenden Regeln nach IAS 17. Dabei werden die Unterschiede in der Identifizierung, Klassifizierung und Bilanzierung von Leasingverträgen aufgezeigt.
- Analyse der neuen Leasingbilanzierungsvorschriften nach IFRS 16 und US-GAAP Topic 842
- Vergleich der neuen Vorschriften mit den bestehenden Regeln nach IAS 17
- Untersuchung der Unterschiede in der Identifizierung, Klassifizierung und Bilanzierung von Leasingverträgen
- Bewertung der Auswirkungen der neuen Vorschriften auf die Bilanzierungspraxis
- Kritische Würdigung der Leasingreform
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema Leasingbilanzierung und erläutert die Problemstellung sowie den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen des Leasinggeschäftes und der Leasingbilanzierung nach IAS 17. Es werden die Definition, Erscheinungsformen, Identifizierung und Klassifizierung von Leasingverträgen sowie die Bilanzierung nach IAS 17 behandelt.
Im dritten Kapitel wird die Leasingbilanzierung nach IFRS 16 analysiert. Es werden die Intention der Standardsetter, der Anwendungsbereich, der Right-of-use-Ansatz, die Identifizierung, Klassifizierung und Bilanzierung von Leasingverträgen erläutert. Das vierte Kapitel widmet sich einer kritischen Würdigung der Leasingreform nach IFRS 16.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Leasingbilanzierung nach US-GAAP Topic 842. Es werden die Identifizierung, Klassifizierung und Bilanzierung von Leasingverträgen nach US-GAAP Topic 842 behandelt. Im sechsten Kapitel wird eine vergleichende Analyse der Leasingvorschriften nach IFRS 16 und US-GAAP Topic 842 durchgeführt. Dabei werden die Unterschiede in der Anwendung, Identifizierung, Klassifizierung und Bilanzierung von Leasingverträgen aufgezeigt.
Das siebte Kapitel bietet eine kritische Würdigung der Leasingreform nach IFRS 16 und US-GAAP Topic 842. Es werden die Auswirkungen der neuen Vorschriften auf die Bilanzierungspraxis und die Wirtschaftlichkeit von Leasingverträgen diskutiert.
Schlüsselwörter
Leasingbilanzierung, IFRS 16, US-GAAP Topic 842, IAS 17, Identifizierung, Klassifizierung, Bilanzierung, Right-of-use-Ansatz, Leasingnehmer, Leasinggeber, Bilanzierungspraxis, Leasingreform.
- Arbeit zitieren
- Hannes Klauß (Autor:in), 2018, Grundsätze der Leasingbilanzierung. Lease Accounting nach IFRS und US GAAP, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/477515