Jakob VI. vertrat einen nuancierten moderierten Absolutismus. Um diesen zu verstehen, ist es jedoch notwendig, einen Blick auf die Umstände zu werfen, in welchen es geschrieben wurde. Der König bestieg den Thron in einem Moment, als die Herrscherposition prekär war. Seine schottische Regierungszeit war geprägt von steten Auseinandersetzungen mit seinen Widersachern. Durch Reformen und eine subtile Politik gelang es Jakob, seine königliche Autorität gegenüber dem Adel und der schottischen reformierten Kirk zu konsolidieren.
Anders als andere Herrscher begnügte sich Jakob nicht, seine Politik durch die in seinem Dienst stehenden Juristen und Theologen legitimieren zu lassen, er trat vielmehr selbst als Autor theoretischer Werke und politischer Streitschriften auf. Die Schriften Jakobs sind geprägt von der Idee, daß die Position des Herrschers prekär ist, da er von religiösen Fanatikern und Apologeten des Herrschermörders umgeben ist.
Vor allem die Werke, die Jakob noch während seiner schottischen Regierungszeit verfaßte, handeln von den Auseinandersetzungen mit seinen Widersachern. Daher beschreibt der erste Teil die Konflikte mit dem Adel, der zweite handelt von der schottischen reformierten Kirk; und schließlich befaßt sich der letzte Abschnitt mit Jakobs Werken, das Basilikon Doron und The True Law of Free Monarchie. Ziel ist es aufzuzeigen, inwiefern die Schriften des Königs ein Notwendigkeit waren um seine schottische Herrscherposition zu verteidigen und diese schließlich in einem Gottesgnadentum resultierten.
1598 schrieb er den Basilikon Doron in mittelschottischer Sprache, welches für seinen Nachfolger bestimmt und zugleich Fürstenspiegel und Testament war.
Im selben Jahre 1598 publizierte Jakob auch den Traktakt The True Law of Free Monarchie, es wurde zuerst anonym veröffentlicht unter dem Künstlernamen C. Philopatris. In dieser recht kurzen Schrift vertrat Jakob VI. mit besonderem Nachdruck die Idee des Gottesgnadentums.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Der Adel
- 1.) Der Regierungsantritt Jakobs VI.
- 2.) Die Reformpolitik
- II. Die Kirk
- 1.) Die schottische Reformation
- 2.) Der Presbyterianismus
- 3.) Die Restaurierung des Episkopalsystems
- III. Jakobs Herrschaftsansprüche
- 1.) Widerstandslehre auf schottischen Boden
- 2.) Philosopher King and Lawgiver
- The True Law of Free Monarchie
- Basilikon Doron
- Schluẞ
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Regierungszeit von Jakob VI. von Schottland und seine politischen Schriften im Kontext des 17. Jahrhunderts. Ziel ist es, seinen nuancierten moderierten Absolutismus zu beleuchten und seine Herrschaftsansprüche vor dem Hintergrund der Konflikte mit dem Adel und der schottischen reformierten Kirk zu erklären.
- Jakobs VI. moderierter Absolutismus
- Konflikte mit dem Adel
- Beziehung zur schottischen Kirk
- Jakobs politische Schriften: Basilikon Doron und The True Law of Free Monarchie
- Entwicklung des Gottesgnadentums in Jakobs Schriften
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Jakobs VI. als einen Herrscher mit einem moderierten Absolutismus vor und beschreibt die Herausforderungen, denen er während seiner Regierungszeit begegnete. Es wird hervorgehoben, dass Jakob nicht nur seine Politik durch andere legitimieren ließ, sondern selbst als Autor politischer Schriften auftrat, die von den Auseinandersetzungen mit seinen Gegnern geprägt waren.
I. Der Adel
1.) Der Regierungsantritt Jakobs VI.
Dieses Kapitel beschreibt die schwierige Kindheit und Jugend Jakobs VI., die von der Absetzung seiner Mutter, Maria Stuart, und den Machtkämpfen des Adels geprägt war. Es wird die Rolle von John Erskine, Earl of Mar, und George Buchanan als Erzieher des jungen Königs beleuchtet. Zudem wird die Bedeutung der Freundschaft zwischen Jakob und Esmé Stewart, Lord of Aubigny, sowie die Entführung Jakobs durch den Earl of Gowrie im Raid of Ruthven dargelegt.
2.) Die Reformpolitik
Der Abschnitt behandelt Jakobs Bemühungen, die Macht des Adels einzudämmen und seine königliche Autorität zu festigen. Es wird die erfolgreiche Strategie des Königs geschildert, den Adel unter seine Kontrolle zu bringen und die aristokratischen Verschwörungen und Fehden einzuschränken. Der Fokus liegt auf der Anerkennung der königlichen Autorität durch den Adel.
II. Die Kirk
Dieser Teil befasst sich mit der Beziehung Jakobs VI. zur schottischen reformierten Kirk. Er beleuchtet die schottische Reformation, den Presbyterianismus und die Restaurierung des Episkopalsystems. Die Konflikte zwischen Jakob und der Kirk werden in ihren jeweiligen historischen Kontexten dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt den moderierten Absolutismus von Jakob VI., die Konflikte mit dem Adel und der schottischen Kirk, das Gottesgnadentum, die politischen Schriften von Jakob VI., darunter Basilikon Doron und The True Law of Free Monarchie, und die Entwicklung der Herrschaftstheorien im 17. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- M.A. Maria Glotzbach (Autor:in), 2004, Jakob VI.: Politik und Herrschaftstheorie in Schottland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47834