Medien im Jugendalltag. Medienpädagogik als Vermittler von Schlüsselqualifikationen


Diplomarbeit, 2003

127 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung: Ziel und Gegenstand der Diplomarbeitarbeit
1.1. Quellenmaterial der Diplomarbeitarbeit
1.2. Aufbau der Diplomarbeit

2. Jugend und Medien
2.1. Die besonderen Lebenslagen von Jugendlichen
2.2. Ein Ausflug in die Medientheorie: Was sind Medien und Massenmedien?
2.3. Kommunikation - eine Begriffserklärung
2.4. Massenmedien und neue Medien in der Lebenswelt von Jugendlichen
2.5. Medienverhalten und Funktion der Medien bei jungendlichen Rezipienten
2.6. Sozialisation durch Medien
2.7. Multimedia in der Informationsgesellschaft

3. Medienpädagogik als Disziplin
3.1. Historische Entwicklung der Disziplin Medienpädagogik
3.2. Operationalisierungsversuche des Begriffs Medienpädagogik
3.3. Erklärungsansätze und Teilgebiete in der Medienpädagogik
3.4. Ziele und Konzepte der Medienpädagogik
3.5. Medienpädagogik für Jugendliche in der Praxis - Aktive Medienarbeit
3.6. Neue Aufgaben durch Medienentwicklung

4. Der Schlüsselbegriff Medienkompetenz
4.1. Die Notwendigkeit eines kompetenten Umgangs mit Medien
4.2. Bildung, Medien und die PISA-Studie
4.3. Medienkompetenz oder der kompetente Umgang mit Medien
4.4. Theorien und Denkansätze der Medienkompetenz
4.5. Die Zielsetzungen von Medienkompetenz in der Medienpädagogik

5. Das Medium Video in der Pädagogik
5.1. Die technische Entwicklung des Mediums Video
5.2. Die historische Entwicklung der Videoarbeit
5.3. Die Funktionsleistung des Mediums Video
5.4. Anwendungsmöglichkeiten und Nutzung von Video
5.5. Das Medium Video in der aktiven Medienarbeit mit Jugendlichen
5.6. Methodische Aspekte in der Videoarbeit mit Jugendlichen
5.7. Die Planung eigener Videoproduktionen
5.8. Zielbereiche aktiver Videoarbeit mit Jugendlichen Medien im Jugendalltag. Inhaltsverzeichnis

6. Das Medienzentrum Clip und der Offene Kanal Berlin
6.1. Die Berliner Jugendfreizeitarbeit und Jugendkulturarbeit
6.2. Aufgaben und rechtliche Verankerung der Jugendarbeit
6.3.1. Kurzer Abriss der Geschichte des Medienzentrums Clip
6.3.2. Die Selbstdarstellung des Medienzentrum Clip
6.3.3. Konzeption und die pädagogische Zielsetzung der Jugendarbeit im Medienzentrum Clip
6.3.4. Kurzkonzept des Berliner Medienfestivals
6.3.5. Zwischenbilanz des Medienfestivals
6.4.1. Die Offenen Kanäle als Herstellung von Öffentlichkeit
6.4.2. Der Offene Kanal Berlin (OKB)
6.4.3. Kinder und Jugendliche machen Fernsehen im Offenen Kanal
6.4.4. Pädagogische Zielsetzung der Offenen Kanäle
6.4.5. Der Offene Kanal als Garant für Medienkompetenz

7. Das Fazit meiner Arbeit

Anhang 1: Abschrift des Interviews mit Jürgen Macpolowski (Clip)

Anhang 2: Literaturverzeichnis

1. Einleitung: Ziel und Gegenstand der Diplomarbeitarbeit

„Täglich werden ungefähr 20 Millionen Wörter, Sachinformationen aus verschiedenen Medien- Druckerzeugnissen, Disketten, CD- Roms- festgehalten. Ein Leser, der 1.000 Wörter pro Minute lesen könnte und dies acht Stunden am Tag täte, brauchte eineinhalb Monate, um die Produktion eines Tages zu bewältigen, Zwischenzeitlich wäre dann sein Leserückstand auf fünfeinhalb Jahre angewachsen.“1Das war schon 1997 der Fall, man Überlege sich wie es heutzutage aussieht, in der Zeit, in der Informationen rund um die Uhr übertragen werden, ja selbst durch die Luft gesendet werden, die wir einatmen, das Internet noch nicht einmal seine volle Kapazität erlangt hat und weitere multimediale Entwicklungen in der Zukunft noch bevorstehen.

Network Society, Technologie, Intranet, Mobilität, Teleshopping, Virtual Reality, Suchmaschine, Interactive TV, Komplexität, New Economy, Reality Shows, Mutimedia, Informationsgesellschaft - das sind Wörter, die in unserer Umgebung tagtäglich gebraucht werden, und es werden immer mehr, von Tag zu Tag, Stunde zu Stunde, ja jeden Augenblick...

Am Potsdamer Platz wird man durch ein Schriftlaufband an der ‚ersten intelligenten Haltestelle Deutschlands‘ begrüßt, während man dort steht und auf den Bus wartet und sich per ,Touchscreen‘ über Sehenswürdigkeiten und die letzten Fußballergebnisse informieren oder noch schnell eine E-mail ‚absetzen‘ kann.

Aber gibt es ein Patentrezept um in dieser modernen Medienwelt zu leben und Kinder aufzuziehen, und wenn ja welches? Wie kann man Jugendlichen den Rücken stärken? Wie und vor allem womit soll man sie unterstützen? Etwa Verbote aussprechen und die Kinder schnell ins Bett schicken bevor im Fernsehen wieder Mord und Todschlag stattfindet? Ist es vielleicht möglich durch eine medienpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Kompetenzen aufzubauen, die ihnen den Umgang mit den medialen Datenflut erleichtern? Reicht es dabei aus, den technischen Gebrauch von z.B. Kamera und Videorecorder zu vermitteln? Oder muss gelernt werden, Gesehenes zu verarbeiten und zu hinterfragen?

Wenn man sich z. B. fragt, warum die Leute in den älteren Filmen ständig rauchen und Whiskeygläser in der Hand halten, so kann man dies zuletzt darauf zurückzuführen, dass Zigaretten- und Spirituosenfabrikanten auch Mitbesitzer der damaligen großen

Medienfirmen waren.2Aber sind die Antworten immer so einfach? Aktuelle sozialwissenschaftliche und entwicklungspsychologische Konzepte verstehen das Kind als ‚Konstrukteur‘ seiner eigenen Umwelt. Von Beginn seiner Entwicklung an wendet sich das Kind aktiv seiner Umgebung zu und untersucht sie mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Diese sind abhängig von den Handlungsmöglichkeiten des Kindes und damit von seiner räumlichen und sachlichen Umwelt.

Ich mochte in dieser Arbeit untersuchen in wie weit es notwendig ist, dass Kinder und Jugendliche durch bestimmte Primärerfahrungen, die erst die Einordnung von Medieninhalten ermöglichen, und durch die erfolgreiche Förderung von „Medienkompetenz“ zu „kritischen Rezipienten“ werden, die ihren Weg durch den Mediendschungel eigenständig, selbstbewusst und emanzipiert finden können. Medien erzeugen neue Wirklichkeiten: Briefe schreiben wir an ein vorgestelltes Gegenüber. Beim Telefonieren signalisieren wir unser Befinden durch Sprachgesten, unsere Körper bleiben verborgen. Im Cyberspace verschwinden reale Körper hinter dem Spiel mit Identitäten. Wir kommunizieren mit selbsterzeugten virtuellen Wesen, kontrollieren und manipulieren sie. Das Informationsangebot wächst, aber noch wird nur ein Bruchteil davon zu dem aktiven Wissen, das unser Handeln leitet. Medien bieten Möglichkeiten, denen unsere Fähigkeiten hinterherhinken. Sie erweitern Möglichkeiten der Kommunikation. Sie sind Hilfsmittel, mit denen wir räumliche und zeitliche Entfernungen überbrücken können. Die technische Reproduzierbarkeit von Bild und Ton prägt die Nachricht und verändert die Wahrnehmung von Raum und Zeit. Wie wir denken, reden und handeln wird von den Medien bestimmt.

Der Begriff der „Medienkompetenz“ wird in meinen Untersuchungen eine Schlüsselrolle spielen. Seine präzise Bedeutung und seine Herkunft werden in einem speziellen Kapitel in Betracht gezogen. Welche zentrale Rolle allerdings einem „kompetenten“ Umgang mit „Medien“ im allgemeinen Sinne in unserer Gesellschaft zukommt, kann bereits in kurzer Blick in die Wirklichkeit verdeutlichen. Denn die Medien haben sich in der Vergangenheit immer weiter entwickelt, sind zur wichtigsten Informationsquelle in der heutigen Gesellschaft geworden. Mit Hilfe der Medien kann man heutzutage überall auf der Welt ‚Live‘ dabei sein und sich rund um die Uhr informieren. Das Fernsehen prägt unseren Blick auf die Welt und unser Bild von der Welt. Was wann wie geschieht, liefern immer mehr Fernsehsender ins Haus, und die ganze Warenwelt dazu. Die Medien sind praktisch ein Teil von uns, ohne sie sind wir in der modernen Gesellschaft regelrecht verloren. Will man mitreden, so ist es zwingend erforderlich, ständig auf dem neuesten Stand zu sein. Tut man dies nicht, gerät man schnell ins Abseits. Für eine moderne Demokratie sind freie Medien sogar unabdingbar, denn sie haben wichtige Aufgaben zu erfüllen. In Zukunft werden sie sogar noch weiter an Bedeutung gewinnen, denn durch Erschließung neuer Techniken wird die Informationsflut noch größer. Auch dass Internet nimmt eine immer wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft ein, ist fast schon unabdingbar. Es ist mir in dieser Arbeit wichtig, auf das Medienverhalten von Jugendlichen einzugehen, den Medienwandel mit einzubeziehen und auch die dadurch veränderten Lebensumstände zu beleuchten, die im alltäglichen Leben der Kinder und Jugendlichen herrschen. Auch spielen die Massenmedien eine zunehmende Rolle in der Sozialisation von Jugendlichen in Deutschland, da der Einfluss der Eltern und Schule immer mehr abnimmt. Kann die Medienpädagogik an dieser Stelle eingreifen und die Situation verbessern? Was haben die Medien für einen Einfluss auf die heutige Gesellschaft in Deutschland, wo liegen die Gefahren, was sind die Funktionen moderner Massenmedien und wie wird es in Zukunft um sie stehen? - Alles Fragen, die ich in meiner Diplomarbeit zu klären versuche.

Um in meiner Untersuchung eine Brücke von der Theorie in die Praxis zu schlagen, werde ich die genannten Fragen an zwei Beispielen genauer und konkreter untersuchen. Es geht hier zum einen um die medienpädagogische Arbeit mit Videoprojekten, deren Veröffentlichung im Offenen Kanal Berlin, und zum anderen um die Arbeit des Berliner Medienzentrums Clip, wo ich im Zuge meines Studiums ein Praktikum absolviert habe.

Können vielleicht durch aktive Videoarbeit Kompetenzen angeregt werden, die im alltäglichen Leben zum Einsatz kommen können? Denn unter den Massenmedien ist der Fernsehkonsum der höchste, wenn man mal vom den neuen Medien absieht. Und wie soll man diese Medienkompetenzen im Konkreten vermitteln? Abschließend werde ich eine Antwort auf die Frage geben; was eigentlich „Medienkompetenz“ heißt und bedeutet.

1.1 Quellenmaterial der Diplomarbeitarbeit

Das Material, das ich für meine Untersuchungen verwendet habe, setzt sich global aus vier Elementen zusammen. Zunächst gibt es eine ganze Reihe von Quellenpublikationen, die von meist staatlichen Stellen herausgegeben wurden. Viele Dokumentationen vom Bundesministerium für Familie, Jugend und Sport oder von der Bundeszentrale für Politische Bildung geben Auskunft über aktuelle politische Maßnahmen, Statistiken und Projektergebnisse. Auch werde ich auf Ergebnisse von Jugendstudien zurückgreifen wie z.B. die 13. und 14. Shell Jugendstudie und den 10. und 11. Kinder und Jugendbericht vom Bundesministerium.

Zweitens wird seit Jahren eine lebendige fachwissenschaftliche Debatte über medienpädagogische Fragen geführt, die in eine fast unübersichtliche Menge von Publikationen, Sammelbände und Monographien seinen Niederschlag gefunden hat und noch findet. Diese Fachliteratur bildet den Rückgrat meines Materials. Sie ist im Literaturverzeichnis aufgelistet.

Drittens habe ich viel aus meinem eigenen Praktikum im Medienzentrum Clip gelernt. Die Einsichten und Erfahrungen aus der Praxis konnten vielfach in die Arbeit einfließen, auch wenn dies nicht immer belegbar ist. Die Anregungen, die ich im Clip von Betreuern und nicht zuletzt auch aus den Kontakten mit den Jugendlichen bekommen habe, waren dennoch entscheidend für mein Verständnis des Themas.

Auch die vierte Quelle meiner Arbeit kommt direkt aus meinem Praktikum im Clip hervor: nämlich ein Interview, das ich mit dem Leiter des Clip, Jürgen Macpolowski, zu Fragen der Medienkompetenz und ihrer Vermittlung führen konnte. Dass gerade Macpolowski als Fachmann für das Thema gelten kann, belegt seine langjährige Erfahrung in der Medienpädagogik. Auf meine Frage, welches Ziel mit der Arbeit im Clip erreicht werden soll, antwortete er ohne zögern: „Ganz einfach, das kann ich mit einem Schlagwort beantworten: Medienkompetenz.“3Fragmente aus dem Interview habe ich in der ganzen Arbeit an relevanten Stellen eingeflochten. Eine Abschrift des gesamten Gesprächs, das auf Kassette mitgeschnitten wurde, habe ich abgetippt und als Anhang beigefügt. Die fünfte Quellengruppe schließlich bildet die Tagespresse. In Zeitungen und Meinungsblättern wird heutzutage täglich über die Rolle, Entwicklung und Bedeutung der Medien reflektiert und berichtet. Einige prägnante Beiträge werden im Laufe der Arbeit zur Sprache kommen.

1.2 Aufbau der Diplomarbeit

Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert. Zunächst betrachte ich im ersten Kapitel die heutige Lebenswelt der Kinder und Jugendliche und die Rolle der Medien darin. Dazu werden sowohl der Stand der Medienentwicklung, als auch die veränderten Sozialisationsbedingungen von den jüngeren Gesellschaftsschichten in ihren ‚Medienwelten‘ reflektiert. Auch werden im ersten Kapitel einige zentrale Begriffe, wie Kommunikation, Medien und Jugendliche geklärt werden.

Das zweite Kapitel geht der Entstehung und der inhaltlichen sowie praktischen Entwicklung der Medienpädagogik nach. Hier gilt die Aufmerksamkeit der pädagogischen Verarbeitung der schnellen Medienentwicklungen der vergangen Jahrzehnten. Wo liegen die Ursprünge der Medienpädagogik? Welche Konzepte entwickelten ihre Vertreter, um die ständigen Erneuerungen zu meistern? Das dritte Kapitel kann gewissermaßen als Kern der Arbeit gelten, denn es ist dem Schlüsselbegriff der Medienkompetenz gewidmet. Was verstehen wir unter diesem Wort? Wie können wir ihn für die praktische Arbeit operationalisieren? Und wo kommt der Begriff her? Nicht zuletzt soll versucht werden, aus den vielen, mehrdeutigen Erklärungsansätzen eine Übersicht zu verschaffen, über die pädagogischen Möglichkeiten, die der Begriff in sich birgt.

Im vierten Kapitel wird dann am konkreten Beispiel der Videoarbeit gezeigt, wie Medienkompetenz in der Praxis vermittelbar ist. Die Geschichte der pädagogischen Videoarbeit wird hier ebenso beleuchtet wie die heutigen Ansätze. Ganz konkret untersuche ich, wie Videoprojekte mit Kindern und Jugendlichen aufgebaut werden sollten, um ein möglichst erfolgreiche Vermittlung von Medienkompetenz zu gewährleisten. Das fünfte Kapitel ist schließlich dem Berliner Medienzentrum Clip gewidmet, das sich auf die medienpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spezialisiert hat. Auch der Offene Kanal in Berlin wird hier in die Darstellung einbezogen. Wichtig ist mir zu zeigen in wie weit er mit dieser Zielgruppe arbeitet und auch in der Bildung von Medienkompetenz im Videobereich beitragen kann. Es werden die rechtliche und finanzielle Organisation des Clip untersucht, seine Geschichte, und schließlich seine konkrete Arbeit, die der Vermittlung von Medienkompetenz gilt. Ein zusammenfassendes Schlusswort gibt eine Überblick über die Ergebnisse meiner Diplomarbeit. In den Anhang sind eine Abschrift des genannten Interviews mit Leiter des Clips in Berlin Schöneberg Jürgen Macpolowski und die Literaturliste aufgenommen.

2. Jugend und Medien

In diesem Kapitel möchte ich mich mit dem Thema Jugend und Medien

auseinandersetzen, das wie ich denke sehr viele Facetten hat, die für den Alltag und das Erleben der Realität von Jugendlichen ausschlaggebend sind. Ich werde ein einen Einblick in das ‚Medien-leben‘ und Erleben der Jugendlichen in Deutschland geben.

Dazu werde ich zunächst die Begrifflichkeiten Jugend und Medien untersuchen und auch auf den Begriff der Kommunikation eingehen, die natürlich entsteht, wenn man durch und mit Medien in Kontakt tritt. Als nächstes ist mir wichtig, das Medienverhalten von Jugendlichen und den Einfluss der Massenmedien auf diese Bevölkerungsgruppe und auf die gesamte Gesellschaft zu untersuchen.

Jugendliche sind die Bevölkerungsgruppe, die am meisten Zeit damit verbringt Medien zu konsumieren. In jeglicher Hinsicht: ob es nun um den Konsum von Musik, Fernsehen, Internet oder Computerspielen geht. Sie sind noch in der Phase sich auszuprobieren und zu orientieren. Kann man deshalb davon ausgehen, dass die Massenmedien auf sie einen besonders großen Einfluss ausüben? Dieser Frage werde ich mich in diesem Kapitel widmen.

Da der Einfluss der Institution der Familie immer mehr ab und der der Medien immer mehr zunimmt, ist es an der Zeit, den Kindern und Jugendlichen Kompetenzen an die Hand zu geben, die Ihnen den Umgang im Mediendschungel erleichtern und die Ihnen helfen, die mit äußerster Sorgfalt vorgegaukelte Realität aus zweiter Hand, die uns jeden Tag und überall verfolgt, in Frage zu stellen. Auch werde ich zeigen, wie sie durch die Werbung als ‚Umsatzfaktor im Konsumterror‘ mit aufgelegten Zwängen bombardiert und gelenkt werden.

Ich möchte darauf eingehen, dass es meiner Meinung nach auch wichtig ist, die Gruppe der Jugendlichen ernst zu nehmen, und als Experten in diese Vorgänge einzubeziehen. Denn wer sonst als sie selbst wissen in ihrer jugendlichen Lebenskultur, und nicht zu letzt auch meist besser im Umgang mit den neuen Medien, bescheid?

Um einen kleinen Überblick über das zu geben, was Jugendliche über Medien denken, und darüber was Studien über den Mediengebrauch von Jugendlichen herausgefunden haben, habe ich mich mit deren Ergebnissen beschäftigt. Dazu gehören die 13. und 14. Shell Jugendstudie, der 10. und 11. Kinder- und Jugendbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren und Jugend sowie die Kulturstudie Medien im Jugendalltag und die Kim Studie, die im Jahr 2002 ausgewertet wurde.

Ich möchte mich auch damit beschäftigen, dass der Zeitabschnitt der Jugend nicht nur durch die körperliche und geistige Entwicklung bestimmt wird, sondern auch durch die kulturellen Einflüsse, zu denen hier in Deutschland auch die Medien zählen.

2.1 Die besonderen Lebenslagen von Jugendlichen

Der ‘Ernst des Leben’ fängt für Kinder mit dem Beginn der Grundschule an. Ein gesellschaftlicher Schonraum existiert nicht mehr, Kinder sind wie Erwachsene den medialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Einfüßen ausgesetzt.

Der Kinder- und Jugendforscher Klaus Hurrelmann, der auch die diesjährige Shellstudie verfasst hat, stellt dies auch im Report fest, den er für das Kinderhilfswerk erstmals herausgibt. In der Berliner Zeitung äußerte er noch im Dezember 2002 dazu, dass der Lebensernst der Kinder in unserer Gesellschaft schon mit zehn Jahren beginnt. „Die Kinder würden immer früher dem Leistungsdruck der Schule ausgesetzt, lösten sich immer früher vom Elternhaus und tauchten wegen des starken Medienkonsums immer früher in die Erwachsenenwelt ein.“4 „Die Lebensphase der Jugend beginnt heute so früh wie nie zuvor, die Pubertät ist von 1900 bis 2000 um mehr als zwei Jahre nach vorn gerückt. Sie liegt bei den meisten Mädchen heute bei 11,5 und den Jungen bei 12,5 Jahren. Jugendliche sind soziokulturell sehr früh mündig; sie können sich in vielen Bereichen (Medien und Konsum, Freundschaft und Liebesbeziehungen) wie Erwachsene bewegen.”5

Daraus kann man schließen, dass die Zeit der Entwicklung in der Familie immer kürzer wird, und dass das Elternhaus nicht mehr so lange Einfluss auf die Entwicklung der Kinder hat. Die Kinder und später Jugendlichen müssen über die notwendige Kompetenz, um in Eigenverantwortlichkeit ihren eigenen Weg zu finden, viel früher als noch im letzten Jahrhundert verfügen. Dazu gehört eindeutig als Voraussetzung die Eigenschaft, als Individuum Möglichkeiten der Entwicklung in unserer modernen Gesellschaft zu erkennen und auch zu nutzen. Im Duden ist unter dem Begriff „Jugendliche“ folgendes zu lesen: „junger Mensch, jemand der sich im Lebensabschnitt zwischen Kindheit und Erwachsensein befindet.“6Dieser Abschnitt ist vermutlich auch der Moment, in dem sich ein Individuum am stärksten angezogen, und gleichzeitig auch manchmal abgestoßen von der Gesellschaft fühlt, in der es aufgewachsen ist und lebt, und versucht einen eigenen Weg einzuschlagen.

Die Jugend, auch ein Zeitabschnitt in jedem Leben, an den man sich gerne und oft, zugegebenermaßen meist etwas idealisiert, erinnert. Es ist die Zeit des sich „Ausprobierens“, Abgrenzens und sich selbst Suchens bis hin zur Selbstfindung. Doch wird in der Erinnerung das Erlebte vor allem als spannend und interessant wach, so vergisst man leicht die schwierigen Seiten wie die innere Unruhe, das sich weder als Kind noch als Erwachsener Fühlen, und das sich stetige Verändern der Interessen und Ansichten, was die Identitätsfindung erschwert. „Das Bild von der jungen Generation war in der menschlichen Geschichte schon immer zwiespältig. Jugendliche verkörpern Unabhängigkeit, Abenteuer, Fitness, Mobilität und Spontaneität. Sie sind im Aufbruch und auf der Suche nach Neuem. Das fasziniert die Angehörigen der mittleren und älteren Generation, zugleich beunruhigt es sie aber auch.“7

„Doch ist die Begrifflichkeit der Jugend auch besetzt mit Wörtern wie: Jugendprotest, ‚Jugend ohne Perspektive’, Generationskonflikt,

Drogenprobleme, Jugendarbeitslosigkeit u.s.w. Dies sind Schlagwörter die im Zusammenhang mit den Problemen von Jugendlichen in unserer gegenwärtigen Wohlstandsgesellschaft gebraucht werden.“8Diese Generationsbedingte unterschiedliche Lebensanschauung bringt Spannungen mit sich, denn nicht nur die Eltern haben oft eine andere Meinung über den Umgang mit den alt hergebrachten Regeln und sind nicht immer auf Seiten ihrer Kinder. Auch die Lehrer und Betreuer, die eigentlich als besondere Autoritätspersonen gelten sollten, und nicht nur den Lehrstoff oder Umgangsformen, sondern auch Normen und Werte vermitteln sollen, haben meist ähnliche Ansichten und Verhaltensmuster wie die Eltern. Denn es handelt sich meist um dieselbe Generation, zu denen vielleicht ein offener oder unterschwelliger Konflikt besteht. Ständig ist der Jugendliche durch die genaue Betrachtung der älteren Generationen zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst und der homogenen Gruppe der Jugendlichen gezwungen. War die Jugend in früheren Zeiten eher dazu bereit, die Regeln des Zusammenlebens zu kopieren, so ist heutzutage eher ein gegenläufiger Trend festzustellen. „Die Jugendlichen sind somit Trendsetter eines individuellen Wertkonzeptes, das Werte vor allem vom persönlichen Nutzenkalkül her beurteilt. Dieses Wertekonzept liegt nahe am ökonomischen Wertkonzept, muss allerdings weiter verstanden werden. Es geht nicht einfach um den Beitrag von Objekten für die materielle Bedürfnisbefriedigung, sondern um den Nutzen von Werteorientierungen für ein bestimmtes Lebenskonzept, einen bestimmten Lebensabschnitt.“9Wenn man den Zeitraum des Jugendalters nun soziologisch betrachtet, dann kommen noch weitere Belastungen hinzu wie Anonymität, sozialer Wandel, Stress und Konkurrenzkampf, Zukunftsprobleme und Konsumzwänge, die auch pragmatischem Idealismus und robustem Materialismus, 14. Shell Jugendstudie, Fischer Taschenbuch Verlag, S. 31.

natürlich die gesamte gegenwärtige Gesellschaft belasten.10Also treffen verschiedene Problematiken zusammen, die bei dem Prozess des Ablösens vom Elternhaus und der Selbstfindung nicht unbedingt förderlich sind. „Der Auszug aus dem Elternhaus ist einer der wesentlichen Schritte, der die Ablösung von den Eltern durch das Aufbauen einer räumlichen Distanz deutlich dokumentiert. Es ist festzuhalten, dass im Alter zwischen 12 und 25 Jahren erst ein viertel aller Jugendlichen diesen Schritt vollzogen haben. Die räumliche Ablösung von den Eltern vollzieht sich zumeist erst nach dem Abschluss der schulischen Ausbildung.“11

Der Lebensabschnitt zwischen ca. 13 und 18 bzw. 21 Jahren ist als Jugendalter im herkömmlichen Sinne zu verstehen. „Diese Zeit kennzeichnet den Übergang vom Kind zum Erwachsenen und wird daher als ‚Vorbereitungsphase auf das Leben’ bezeichnet. In diesem Zeitraum entwickelt der junge Mensch ausgeprägte Rollenmuster und ist im Begriffe, sich emotional, sozial und ökonomisch von den Eltern zu lösen. In Jugendgruppen sucht er neue Bezugspunkte, die zu einer Abgrenzung von der Erwachsenenwelt führen können, wenn öffentliche Stilisierungen die Herausbildung einer jugendlichen Lebenskultur nach sich ziehen.“12 Es ist der Zeitabschnitt, in dem sich Umgangsformen, die im Erwachsenenalltag wichtig und dringend notwendig sind, um im Leben erfolgreich im Sinne der Gesellschaft und natürlich für sich selbst zu sein, zu testen, und jene, die am besten gelingen und sich am günstigsten auswirken, zu erlernen. Ich bin der Meinung, dass Jugendliche meist unterschätzt werden, und dass auch ältere Generationen viel von erheblich jüngeren Menschen dazulernen können, auch wenn eben die Erfahrung, die durch die jugendliche Lebenskultur geprägt wird, eine andere ist. „Wir müssen Jugendliche als Expertinnen und Experten ihrer Lebenssituation ernst nehmen und ihnen zutrauen, dass sie in der Lage sind, für gemeinschaftliche Probleme gute Lösungen zu entwickeln und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Wir müssen mehr und vor allem auch andere Möglichkeiten schaffen, damit sie ihre Sichtweise einbringen können. Jugendliche müssen merken, dass uns ihre Meinung wichtig ist, wir sie ernst nehmen und es konkrete Folgen hat, wenn sie ihre Meinung äußern.“13Nicht zuletzt sind meist Jugendliche die Experten in Feldern wie z. B. den neuen Medien, und sind bereit, unbedarften älteren Menschen beim Einstieg in die neue Materie zu helfen. Davon können beide Seiten profitieren, denn der Jugendliche erfährt eine Bestätigung durch den in diesem Fall meist älteren ‚Lernenden‘.

Ich möchte in diesem Zusammenhang gerne noch erwähnen, dass man Jugendlichkeit nicht unbedingt nur vom Alter der Person abhängig machen sollte, denn es gibt durchaus auch ältere Menschen, die sich eine Jugendlichkeit in ihrem Leben bewart haben. „Jugend als Begriff und Konzept zeigt also Flexibilität und lässt sich, [...] sogar auf ‚junge Alte’ übertragen.14

In der Wohlstandsgesellschaft, in der wir leben, sind die Kinder und Jugendlichen natürlich auch ein entscheidender Faktor, wenn es um die Wirtschaft und das Geldverdienen geht. Sie bilden in unserer Konsumgesellschaft einen hart umkämpften Markt, denn die Umsätze, die durch sie, und übrigens auch durch Kinder, getätigt werden, sind enorm. „ „Kinder und Jugendliche sind inzwischen zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden. Mit dem Taschengeld der Teenies kann man Umsätze in Milliardenhöhe erzielen.“15„Das Bild der Jugend in Deutschland wird gegen Ende des 20. Jahrhunderts weitgehend durch die stake angestiegene Prosperität einer Konsum- und Wohlstandgesellschaft geprägt.“16Das führt dazu, dass die Wirtschaft diese Bevölkerungsgruppe natürlich vor allem durch die Massenmedien anspricht, besonders zu den Sendungen und Sendezeiten, die auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten sind. „Schließlich orientiert sich die Werbung allein an den potentiellen Leser-, Hörer- oder Zuschauerkontakten.“17Was wiederum dazu führt, dass die allgemeine Informationsflut noch mit Werbung für Produkte angereichert wird, die auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten sind. Natürlich macht die Deutsche Konjunkturflaute, die im Moment das Land beherrscht, auch nicht vor dieser Bevölkerungsgruppe halt. Aber gerade sie sind z. B. durch Schulfreunde teils unter noch stärkerem Druck, bestimmte Markenartikel oder ‚Hi-tech’-Spielzeug ihr Eigen zu nennen. Denn wenn man mit der richtigen Marke Jeans, Turnschuhe oder dem Computerspiel, das gerade angesagt ist, nicht mithalten kann, ist man ganz schnell ‚out’.

2.2 Ein Ausflug in die Medientheorie: Was sind Medien und

Massenmedien?

„‚Medium’ kann in verschiedenen Verwendungszusammenhängen

gesehen werden: Im allgemeinen Sprachgebrauch als Wort, heißt Medium ‚Mittel’ oder ‚Vermittelndes’. Ansonsten lassen sich hier grammatikalische, physikalische, spiritistische und parapsychologische Bedeutungen unterscheiden, die jedoch im medienwissenschaftlichen Sinn irrelevant sind.“18Ich möchte mich weiterhin mit dem medienpädagogischen Rahmen der Wortdeutung auseinandersetzen, denn versteht man Medien als Mittler in kommunikativen Zusammenhangen, liegt es (vor dem Hintergrund eines Sender - Botschaft - Empfänger Modells der Kommunikation) außerdem nahe, in der Medienerziehung drei miteinander zusammenhangende Bereiche in den Blick zu nehmen: erstens den Rezipienten und die Rezeptionssituation und deren Wirkung, zweitens das Rezitierte bzw. zu gestaltende Medienprodukt, mit Inhalt und Form, und drittens den Kommunikator, insbesondere personale, ökonomische und

rechtliche Bedingungen der Medienproduktion und Medienverbreitung.19 Da dieser Erklärungsversuch mir in dem Zusammenhang, in dem ich mich in dieser Arbeit mit dieser Begrifflichkeit beschäftige, noch nicht genügt, habe ich ein Fremdwörterbuch zu Rate gezogen. Dort liest man: “Medien: Mehrzahl von Medium, Massenkommunikationsmittel zur Verbreitung von Nachrichten, Meinungen, Unterhaltung durch Zeichen und Bilder, in

engeren Sinne: die Massenmedien Presse, Film, Funk und Fernsehen.“20Also kurz und gut: „Medien“ umfassen jede Form der

Informationsvermittlung in Zeichen, Bild oder Ton, die an einen oder mehrere Menschen einen Inhalt vermittelt.

Der Kontext, in dem ich mich mit Medien in dieser Arbeit auseinandersetzen will, sind die Massenmedien. Sie haben einen besonders großen Einfluss auf unsere Gesellschaft. Wenn man nun einer Umfrage, die Ende 1997 durchgeführt wurde, Aufmerksamkeit schenkt, ist dort zu lesen, dass von hundert Haushalten 98 ein Fernsehgerät besitzen, von denen 47 Kabelfernsehen haben und 33 Satellitendirektempfang nutzen. Davon haben 35 einen PC, von denen 14 Zugang zu Online- Diensten oder dem Internet haben.21Das heißt, dass fast jeder Haushalt in Deutschland das Fernsehen nutzt, um sich zu Informieren und zu Unterhalten. „Information allein genügt längst nicht mehr, sie soll auch gut und möglichst unterhaltend verpackt sein. Dieser Anspruch führte zu dem Begriff ‚Infotainment’. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus ‚Information’ und ‚Entertainment’ (Unterhaltung).“22Auch die Wortschöpfung „Edutainment“ zielt in diese Richtung. Sie setzt sich aus den Wörtern: ‚Education‘ (also Erziehung) und ‚Entertainment’ zusammen.“23In dieser Form von Informationsvermittlung sind sozusagen die wichtigen Kernstücke der eigentlichen Information in Unterhaltungselemente eingegliedert.

Wie Massenmedien auf die öffentlich Meinung wirken, ist erst durch die Verknüpfung und eingehende Medieninhaltsanalysen, Trend- und Meinungsforschungen nachzuvollziehen. Durch ihre Ergebnisse ist man heute zu der Einsicht gelangt, dass eine sehr starke Medienwirkung auf die Bevölkerung ausgeübt wird.24

Die Medien spielen in unserer modernen Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle. Nicht nur um immer, dank stündlichen oder sogar neuerdings halbstündlichen Nachrichten, auf dem neusten Stand der Dinge zu sein (bei dem natürlich die Zeitung nicht so aktuell sein kann, weil nach Redaktionsschluss die ‚brand neuen News’ nicht mehr berücksichtigt werden können), sondern auch als Unterhalter gegen die Langeweile oder gegen die Einsamkeit oder gar als „Babysitter“ für die Kinder, damit diese beschäftigt und abgelenkt sind. Das mag sich vielleicht etwas drastisch anhören, aber wenn man den Zahlen und Statistiken über die Fernsehgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen Glauben schenkt, dann muss dieser intensive Gebrauch doch auch von den Eltern unterstützt werden.

Im 10. Kinder- und Jugendbericht ist dazu erwähnt: „Neue Technologien sind heute ebenso wie klassische Medien, etwa das Fernsehen, ein selbstverständliches Element im Leben von Kindern. Sie werden Lebensbereiche wie Schule, Arbeit und Freizeit weiter verändern. Kinder sollen die Möglichkeit haben, diese Chancen dieser neuen Technologien wahrzunehmen, und gleichzeitig vor Gefährdung geschützt werden.[...] Die alte Forderung nach umfassender Medienerziehung gewinnt in dieser Situation wieder neu an Bedeutung, [...] Dennoch ist festzuhalten, dass die (Medien-) Zukunft nur durch den kompetenten Umgang mit Medien bewältigt und gestaltet werden kann.“25Bevor ich mich weiter mit dieser Problematik beschäftige, folgt zunächst eine Klärung des Begriffs Kommunikation.

2.3 Kommunikation - eine Begriffsklärung

„Man kann nicht nicht kommunizieren“ war ein berühmter Satz von P. Watzlawick. Auch wenn wir schweigen, niemanden ansehen, die Arme

verschränken und alles tun, um ‚nichts zu sagen‘, kommunizieren wir doch in aller Deutlichkeit an unsere Umgebung, dass wir Augenblicklich nichts mit anderen Personen zu tun haben wollen.“ Das ist eine Möglichkeit um

z. B. zwischenmenschliche Kommunikation zu erklären. Doch bevor ich nun den Begriff der Kommunikation operationalisieren werde, möchte ich klarstellen, dass ich dies nur begrenzt tun kann, da eine interdisziplinäre Stellungnahme den Rahmen dieser Diplomarbeit sicherlich sprengen würde.

Die Möglichkeiten Kommunikation zu erklären sind vielfältig: „Im Jahre 1968 waren 150 Mitglieder der amerikanischen National Society for the Study of Communication anhand einer Liste nach ihrer bevorzugten Definition befragt worden. Unter den 62 Antworten ergab sich keinerlei Einigkeit. Lediglich die Vorliebe für längere und komplizierte Explikationen des Kommunikationsbegriffs war identisch, [...].“26Wenn man nun davon ausgeht, dass seit 1968 noch einige Möglichkeiten um zu kommunizieren und Massenkommunikation zu betreiben dazu gekommen sind, so wird man feststellen, dass die Definitionen sich stets vermehren, immer komplexer werden und proportional zu den neuen Möglichkeiten, die die Medien mit sich bringen, ansteigen. Deshalb werde ich an dieser Stelle auf einen umfassenden Überblick der existierenden Definitionen verzichten, und arbeite statt dessen mit der Beschreibung im „kleinen Pädagogischen Wörterbuch“:

„Kommunikation wird im allgemeinen als Informationsaustausch, als Vermittlung und Aufnahme von Informationen, als Prozess des ‚Teihaben- Lassens und Anteil- Gewinnens an zunächst individuellen Gegebenheiten [...]. Kommunikation ist eine soziale Erscheinung und wird auch als Mittel

Senioren, Frauen und Jugend, Bonn, Drucksache 13/11368, D 2.9, S. 292. -der Medium der sozialen Interaktion betrachtet.“27

Wir können also festhalten, dass eigentlich jeglicher Austausch, die Vermittlung von Wissen und Informationen durch Zeichen jeder Art, oder anders ausgedrückt: auch durch Medien jeder Art, somit als Kommunikation zu verstehen ist. Auch die Erziehung ist somit als ein Kommunikationsprozess anzusehen.

Kommunikation ist ein zielgerichteter, zur Verwirklichung gewisser Absichten und Ziele bestimmter Vorgang. Dabei gibt es aber vielfältige Probleme, denn nicht immer stimmen die Ziele, die Sender und Empfänger verfolgen, zusammen. Das heißt, dass die Informationen ganz anders genutzt oder interpretiert werden können, als es in der Intention des Kommunikators beabsichtigt war. Das gemeinsame Ziel vom Rezipient und Kommunikators ist allerdings üblicherweise die Verständigung. Aber in allen Phasen ist die Kommunikation durch Selektivität und Auswahlprozesse gekennzeichnet, z. B. wenn die Information die Verarbeitungskapazität oder die notwendige Aufmerksamkeit übersteigt. Das Ergebnis ist also abhängig von der Interpretation des Rezipienten.28Und an dieser Stelle sollte bei Kindern und Jugendlichen die Medienpädagogik ansetzen, um Kompetenzen im Umgang mit den Medien zu fördern, indem sie Kommunikation als ‚Mittel zur Emanzipation’ begreift.

2.4 Massenmedien und neue Medien in der

Lebenswelt von Jugendlichen Wir haben bereits gesehen, dass die Massenmedien in weite Teile unserer Gesellschaft eingreifen und sie auch manipulieren. Die Definition des Dudens bestätigt diese Tatsache. Dort kann man unter dem Begriff Massenmedien lesen: „Kommunikationsmittel (z.B. Fernsehen, Rundfunk, Zeitung) das auf breite Kreise der Bevölkerung einwirkt. Traditionellerweise werden Presse, Hörfunk, und Fernsehen als

Massenmedien bezeichnet. Ihr gemeinsames Merkmal ist, dass sie sich vorwiegend mit aktuellen Inhalten indirekt über ein technisches Mittel einseitig an ein unbegrenztes Publikum wenden, das aus einigen Tausend, aber auch aus Millionen Einzelpersonen bestehen kann. [...] Massenmedien stellen Massenkommunikation her. [...] Die Massenmedien sollen so vollständig, sachlich und verständlich wie möglich informieren, damit die Nutzerin der Lage sind, das öffentliche Geschehen zu verfolgen.“29Ohne sie ist das Leben heutzutage nicht mehr denkbar; sie bestimmt es sogar zu einem Gewissen Teil mit. Im normalen Alltag sind Massenmedien überall zu finden und integriert.

Besonders jugendliche Rezipienten werden als Meistnutzer vor allem der sogenannten „neuen Medien“ angesprochen, weil sie nicht die Kontaktängste haben, die meist bei ältern Nutzern entstehen, da immer mehr Qualifikationen nötig sind um die neuen Medien zu beherrschen. Für die 6- bis 13-jährigen Kinder in Deutschland gehören Computer und das Internet mittlerweile fast schon zum Alltag. Dies bestätigt auch die Erfahrung aus dem Medienzentrum Clip. Dazu möchte ich einen Einschub aus dem Interview mit Jürgen Macpolowski, dem Leiter des Clip, anführen: „Diejenige, die ganz gezielt hierher kommen, um etwas zu machen, für die verbindet sich einfach eine sehr große Liebe zu diesen einzelnen Medien - ob dies nun Fotografie ist oder Musik oder Video oder auch im Computerbereich - die sind sehr daran interessiert einfach dort weiterzukommen. Weil sie für sich das auch als eine zukünftige Berufsperspektive sehen, und hier dann die Möglichkeit haben, sich auszuprobieren und zu testen“30

Zwei Drittel der Haushalte, in denen Kinder aufwachsen, verfügen mittlerweile über mindestens einen Computer, in 47 Prozent der Haushalte steht daneben auch ein Internet-Zugang zur Verfügung. Damit hat sich die Verbreitung des Internets in den Familien seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt. 63 Prozent der Kinder haben nach eigenen Angaben schon einmal einen Computer genutzt, wobei Jungen (67%) etwas häufiger

Massenkommunikation, Hrsg. Noelle- Neumann, Elisabeth u.a., Frankfurt am Main, S 160 ff.

Computererfahrung haben als Mädchen (59%). Während bei den 6- bis 7- Jährigen erst jedes vierte Kind schon einmal am Computer saß, zählen bei den 12- bis 13-Jährigen 82 Prozent zu den Computernutzern. Diese Werte liegen zwar nur unwesentlich über denen des Jahres 2000, angestiegen ist aber die Nutzungsintensität dieser Kinder: Haben im Jahr 2000 75 Prozent der computernutzenden Kinder mindestens einmal pro Woche dieses Medium genutzt, ist diese Gruppe im Jahr 2002 auf 85 Prozent angewachsen. Den Umgang mit dem Computer haben zwei Drittel der Kinder von ihren Eltern gelernt, ein Viertel von Freunden. Das Spielen von Computerspielen - alleine oder mit anderen - zählt nach wie vor zu den häufigsten Anwendungen, die Kinder am Computer ausüben. Ausgesucht werden die Spiele überwiegend von Eltern und Kindern gemeinsam, die älteren Computerspieler ab 12 Jahren dürfen zu 44 Prozent aber schon selbst auswählen, welche Computerspiele gespielt werden. Aber auch Lernprogramme und das Arbeiten für die Schule sind für 43 Prozent Tätigkeiten, die mindestens einmal pro Woche am Computer verrichtet werden. Während sich Jungen intensiver mit Computerspielen befassen, nutzen Mädchen häufiger Lernprogramme. Ein Viertel der computernutzenden Kinder surft mindestens einmal pro Woche im Internet, im Jahr 2000 waren es nur 15 Prozent. Insgesamt ist der Anteil der Internet-Nutzer unter den Kindern deutlich angestiegen. Im Jahr 2002 hat jedes zweite Kind mit Computererfahrung auch schon einmal das Internet genutzt - vor zwei Jahren waren es mit 31 Prozent deutlich weniger. Der massive Anstieg lässt sich bei Mädchen ebenso wie bei Jungen, bei jüngeren Kindern ebenso wie bei den älteren feststellen. Das Versenden und Verschicken von E-Mails, die Suche nach allgemeinen Informationen und die Recherche für die Schule sind Tätigkeiten, die von einem guten Drittel der Kinder im Internet mindestens einmal pro Woche ausgeübt werden. Fernsehen bleibt allerdings auch nach den Ergebnissen der Studie KIM 2002 die beliebteste Medienbeschäftigung der Kinder, 39 Prozent geben dies an. Das Spielen oder Arbeiten mit dem Computer wird von 17 Prozent genannt. Jungen und Mädchen unterscheiden sich hier kaum, der Computer wird mit zunehmenden Alter der Kinder aber immer beliebter.31„Die Funktionen der Massenmedien und Medien werden nicht in Frage gestellt, die Wirkungen sind jedoch stark umstritten. Die massenmedial vermittelten Inhalte könnten dazu führen, dass Jugendliche ein ‚Leben aus zweiter Hand‘ führen, dass die Wirklichkeit der heranwachsenden Generation nicht auf persönlicher Erfahrung beruht, sondern auf massenmedial vermittelter Information.“32Denn die Informationen, die konsumiert werden, sind immer durch andere Menschen hergestellt und aufgearbeitet.

Wenn sich heute eine Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen, Forschungsprojekten, Vorträgen und Tagungen dem Thema Jugend und Medien widmet, dann ist das nicht etwa einem Modetrend geschuldet. Vielmehr spiegelt der intensive medienwissenschaftliche bzw. -pädagogische Diskurs die faktische Bedeutung wider, die die Massenmedien mit ihren Konsequenzen auf die Freizeitgestaltung, auf die Wirklichkeitsgestaltung, auf die Identitätsbildung und nicht zuletzt auch auf das schulische Lernen Heranwachsender gewonnen haben. Die klassischen Medien wie Fernsehen, Hörfunk und Zeitschriften, die neuen multimedialen und vernetzten Medien sowie die medial angereicherten Freizeit- und Konsumräume gelten heute - neben Elternhaus, Schule und den Gleichaltrigengruppen - als wichtige Sozialisationsinstanzen, die wesentlich das Leben in den Phasen Kindheit und Jugend bestimmen.

Zu den neuen Medien ist noch zu sagen, dass sich in der außerschulischen Jugendarbeit verschieden Projekte in Berlin33zum Schwerpunkt gesetzt haben, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, die Veränderung der Kommunikation durch die Möglichkeiten der Neuen Medien, durch z.B. der Veränderung der Regeln und Gesetze in virtuellen Räumen, durch die dadurch andere Begegnung zwischen Menschen und natürlich auch durch das ungeheure Informationspotentials des Internets -in dem man schon wissen muss wie man an genau die Information die man gerne haben möchte kommt- nahe zu bringen. “Die aktive Erarbeitung von technischem Wissen ist dabei ein zusätzlicher Effekt, der aber hinter dem Erwerb sozialer und kommunikativer Kompetenzen zurücksteht.”34

2.5 Medienverhalten und Funktion der Medien bei

jugendlichen Rezipienten Wie kommen die Roten Streifen in die Zahnpasta ? Und kann man Luft wiegen? Schon seit 1971 kämpft die Kölner Sendung mit der Maus um die Gunst der jugendlichen Zuschauer.35Doch gibt es seit dem weit mehr nicht so seriöse Fernsehsendungen die auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten sind, und ihnen eine zum Teil verfremdete und veränderte Realitäten vorgaukeln, mit denen sie sich durch meist zu intensiven Konsum identifizieren.

Seit Karl Marx wissen wir, dass „Technologien über ihre ökonomischen Auswirkungen hinaus, die Formen hervorbringen, in denen Menschen Wirklichkeit wahrnehmen, und dass diese Wahrnehmungsformen ein Schlüssel sind, um die verschiedenen Formen des gesellschaftlichen und geistigen Lebens zu begreifen.“36Dies trifft Medienzentrum Clip in Schöneberg in dem ich mein freies Praktikum gemacht habe und ein

Projekt begleitet habe in dem es Kindern und Jugendlichen ermöglicht wurde einen ‘Computerund Internet Führerschein’ zu machen, um die Grundkenntnisse die sie brauchen um einen Computer zu bedienen zu erlernen, und das Wissen erwerben das nötig ist um das Internet altersgerecht zu nutzen können.

auch für die jüngste Gesellschaftsschicht zu: „Jugendliche leben heute in reich konturierten Medienwelten. Dies meint: Die symbolisch vermittelte Wirklichkeit ist derart zum Bestandteil der ‚Wirklichkeit aus erster Hand’ geworden, dass sie zu dieser nicht hinzukommt, sondern genuiner Bestandteil von ihr geworden ist. [...] Auf den ersten Blick werden Jugendliche damit fast besser fertig als Erwachsene“.37Viele Studien zeigen, dass junge Leute unterschiedliche Medien insgesamt flexibeler und zu unterschiedlichen Zwecken nutzen als Erwachsene, etwa nach dem Motto: ‚Warum das Selbstverständliche, Lebensweltliche zum Problem machen, wo es doch schon genügend andere gibt?‘ „Doch die hälfte der Medienzeit bei Kindern und Jugendlichen ist Fernsehzeit. [...] Der Fernsehkonsum hat in den letzten Jahren zugenommen. [...] Etwa eine halbe Million Kinder, das sind 8 % der altersentsprechenden Bevölkerungsgruppe, sitzen täglich mehr als fünf Stunden vor dem Bildschirm.“38

Diese Zahl kann einem zu denken geben. „Ihren Angaben zufolge sitzen die deutschen Jugendlichen an Werktagen durchschnittlich zweieinhalb Stunden pro Tag vor dem Fernseher. Am Wochenende sehen die deutschen Jugendlichen im Durchschnitt 225 Minuten fern.“39„Im Internationalen Vergleich ist das tatsächlich nur der vorletzte Platz. In der Türkei, Brasilien oder den USA kann man diese Zeit getrost noch verdoppeln.“40

Wenn man bedenkt, dass diese gewaltige „Informationsschwemme“ verarbeitet werden muss, ist es kaum vorstellbar, dass dies ohne Probleme möglich ist. Schon ein Erwachsener, der in der Verarbeitung, Wertung und Selektierung dieser Informationen vielleicht etwas geschulter ist, könnte damit seine Schwierigkeiten haben. „Massenkommunikation erfordert im besonderen Maße vom Rezipienten Selektionsfähigkeit und 29.

Bewusstheit der Selektion, nicht nur, weil die Menge der angebotenen Informationen allgemein außerordentlich groß ist, sondern auch wegen der großen thematischen Streuung und weitgehend unspezifizierten Empfänger- Adressierung.“41„Das Medienverhalten Jugendlicher ist […] geprägt von der Spannung zwischen passivem Reagieren und aktiver Rezeption. Auf der einen Seite weisen Begriffe wie „Zerstreuung“; „Entspannung“, „Abschalten“, „Flucht“, usw. auf die Haltung des „Sich- Fallen-Lassens“ in den medialen Diffusionssog. Auf der anderen Seite gibt es eine Fülle von Hinweisen dafür, dass Jugendliche als aktiv handelnde Subjekte differenziert und selektiv mit Medien umgehen, der Faszination des Diffusionssogs eigene Strukturierungen entgegensetzen, spezifische Medienpräferenzen entwickeln und die Information gemäß ihrer Lebenslage verarbeiten und sie in ihre Wissensbestände und Gefühlhaushalte integrieren.42

Dazu möchte ich noch einmal die Erfahrung von Jürgen Macpolowski, dem Leiter des Medienzentrum Clip in Schöneberg, anführen. Auf meine Frage, was die Medien für einen Stellenwert im Leben von den Jugendlichen haben, die hier ins Clip kommen, antwortete er: „Die Medien haben bei ihnen vielleicht nicht immer ganz vordergründlich einen großen Stellenwert, aber sie haben einen großen Stellenwert. Die Jugendliche sehen sehr viel fern. Sie nehmen alles war, was mit Computern und mit Computerspielen zu tun hat. Die Schwierigkeit ist dann immer dabei, dass sie sehr unreflektiert einfach konsumieren. Dort sehen wir zumindest bei den Jugendlichen und bei den Kindern, die direkt hier aus dem Kiez zu uns kommen, in erster Linie unsere Aufgabe, dass wir ihnen versuchen zu vermitteln, dass sie nicht so unreflektiert gucken. Dass sie stärker nachfragen, dass sie sehen was sie da gucken, was sie konsumieren. Dass sie dann in die Lage kommen, nicht nur zu konsumieren, sondern vielleicht selber auch Sachen zu produzieren.“43

2.6 Sozialisation durch Medien

„Medien aller Art sind allgegenwärtig und ein zentrales Element im Sozialisationsprozess heranwachsender Menschen, die gleichzeitig ihre Expansion und multifunktionale Nutzung als ständigen Veränderungs- und Erweiterungsprozess erleben.“44Kinder und Jugendliche wachsen heute in „Medien-Welten“ heran. Überall wo sie sich aufhalten, wie z.B. in häuslichen oder privaten Räumen, in der Disco, in Kaufhäusern, in Kinos, in Amüsement- Centern und selbst auf den reklameübersäten Strassen in den Metropolen, sind sie im weitesten Sinne von Medien umgeben. „Dabei kann man ‚zentrierte’ Medien-Umgebungen von ‚unzentrierten’ unterscheiden. ‚Zentriert’ sind Medien-Umgebungen dann, wenn ihre Funktion durch den Mediennutzung bestimmt wird (Beispiel: Kino). ‚Unzentriert’ sind sie wenn zwar Medien vorhanden sind, die aber nicht auf den ersten Blick im Mittelpunkt stehen (Beispiel: Kaufhaus). [...] Medien- Welten sind künstlich hergestellte Welten.“45Und diese künstlich hergestellten Welten gilt es zu verstehen und das Umgehen mit ihnen zu beherrschen. Denn wenn man weiß, wie man die Informationsflut filtert, um effektiven Nutzen aus ihr zu ziehen, dann wird man nicht in erster Linie als Konsument ‚benutzt‘, sondern kann selbst entscheiden, wie man Informationen sinnvoll und erfolgreich verarbeitet. In diesem Zusammenhang möchte ich das erste mal von ‚Medienkompetenz‘ sprechen, gehe aber auf die genaue Begrifflichkeit erst später in dieser Arbeit ein.

Aber wie verhält sich nun der Einfluss der Medien auf die Sozialisation der Jugendlichen zu dem herkömmlichen Erziehungsumfeld, der Familie? Das Familienleben hat sich in den letzten Jahrzehnten auch stark verändert. Erst durch den besonders heute festzustellenden Wandel der Familie als Institution von der Großfamilie hin zur Kleinfamilie oder zum alleinerziehenden Elternteil, haben sich die Familienstrukturen verändert. Die Ansprüche an das Familienleben haben sich entsprechend modifiziert. „Das Familienleben wird sehr stark durch gesellschaftliche Faktoren, Sitten und Gebräche, durch kulturelle Selbstverständlichkeiten geprägt.“46Auch ist es sehr interessant, wenn man sich der Theorie annähert, dass der Einfluss der üblichen Institutionen wie Schule und Elternhaus immer mehr abnimmt und der der Massenmedien immer mehr wächst. „Trotz dieser Veränderungsmerkmale ist die Familie zentraler Ort der Erwartungen an Lebenssinn und Lebenserfüllung.“47 Doch der Einfluss der Instution der Familie wird immer weniger. Das ist schon durch den geringen zeitlichen Rahmen, in dem sich das Familienleben heute noch abspielt, zu erklären. Alle Familienmitglieder gehen ihren eigenen Aufgaben nach und es kommen kaum Überschneidungen vor. Der einzige Freiraum, in dem Interessen geteilt oder Diskussionen geführt werden können, ist die Freizeit. Diese verbringen aber insbesondere ältere Jugendliche mit ihrer Peer Group, also vornehmlich gleichaltrigen Gruppen. Dazu kommt nun auch noch der Fernseher, der als zentraler Sammelpunkt für das Verbringen der Freizeit in vielen Familien steht. Klaus Müller hat dazu, wie ich meine, eine treffende Analogie gefunden: “Von zentraler Symbolkraft war immer der Herd. Auf ihm wurde tagtäglich die Nahrung zubereitet, sein Feuer spendete Wärme und Licht, um Ihn scharrten sich allabendlich in geselliger Runde die engsten Verwandten.“48„Seit den fünfziger Jahren kam in den Familien zum Herd das Fernsehen bzw. der Bildschirm als wärmende Feuerstelle hinzu.“49Das heißt das sich die Familie um diese neuartigen ‚Feuerstelle‘ versammelt und sich passiv dem Medienkonsum hingibt.

Wir erkennen also, dass sich auf dem Feld der Erziehung ein ‚Miterzieher‘ in den Alltag von Familien eingeschlichen hat. Aber sein -pladen, S. 108.

Einfluss muss nicht zwangsläufig immer negativ sein. Dies ist allerdings keine neue Einsicht, denn schon 1982 hat sich Wolfgang Reischock in seinem Buch ‚Der Erzieher aus der Röhre’ damit beschäftigt: „Erziehung wird langläufig als ein Vorgang betrachtet der sich zwischen zwei Partnern oder Partnergruppen abspielt- den Erziehern und den, die erzogen werden. Für diesen Vorgang scheinen Schule und die Familie „zuständig“ zu sein. […] Als ein besonders potenter Miterziehererweisen sich die Massenmedien- ein pädagogischer Teilhaber, der alltäglich aus der ‚Röhre’ kommt und die Wohnung auf einen Knopfdruck hin betritt, von Eltern und Lehrern mitunter beargwöhnt, mit zwiespältigem Gefühl geduldet oder auch gutgeheißen als Fenster zur Welt […].“50Auch Dieter Baacke verweißt darauf und stellt fest:“ Verbunden mit der rasanten technischen Entwicklung wurde die Stellung der Medien im gesellschaftlichen Kommunikationsprozess immer bedeutsamer. Damit verbunden war der Vorwurf gegenüber den Medien, ein ‚geheimer Miterzieher‘ zu sein.“51

Es stimmt: Fernsehen kann verdummen aber auch klüger machen. Kinder bekommen Einblicke in Welten, die ihnen sonst nicht möglich wären. In vielen Familien jedoch spielt das Fernsehen eine zentrale Rolle. Das gesamte Familienleben richtet sich danach. Kinder sollten in der Familie den Umgang mit Medien lernen, denn gerade beim Fernsehen hängen spätere Gewohnheiten stark davon ab, wie Geschwister und Eltern sie nutzen.52

2.7 Multimedia in der Informationsgesellschaft

„Es hat lange gedauert, bis die Menschheit anfing, sich über die Medien, die ihr gegeben waren, den Kopf zu zerbrechen. Erst die Sprache - dann die Grammatik, die Rhetorik, die Linguistik, die Sprachphilosophie; erst die Schrift - dann die Reflexion auf die Schriftlichkeit; erst die Münze - dann die Numismatik.“53

Die Theorie hinkt hinter ihren Gegenständen her. Dabei ist es ein paar Jahrtausende lang geblieben. Auch über die neueren Medien wurde erst mit gehöriger Verspätung nachgedacht. Sie haben sich gleichsam naturwüchsig, hinter dem Rücken der Gesellschaft entfaltet.“54

Besser spät als nie - in der Tat ist die Betrachtung der modernen Medien heute zu einer etablieren Wissenschaft geworden. Wir befinden uns im Übergang zu einer Knowlege Based Economy (Wissens Basierten Wirtschaft), in der die Auseinandersetzung mit den neuen Medien, auch für jeden einzelnen, immer wichtiger wird. Denn wer jetzt den Anschluss verpasst, kann damit rechnen, dass er, nicht nur den Nachteil hat, mit den Medien nicht umzugehen zu können, sondern auch die Informationswege der ‘neuen Gesellschaft’ nicht erlernt. „Die weltweite Produktion und

Verfügbarkeit von Wissen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark beschleunigt und wird auch in der Zukunft weiter exponential anwachsen. Es wird geschätzt das sich das Weltwissen etwa alle 5 bis7 Jahre verdoppelt. In den letzten zehn Jahren wurde nach Angaben des Bundesforschungsministerium soviel Wissen gespeichert wie in den 2500 Jahren zuvor.“55

Der Begriff Informationsgesellschaft taucht oft im Zusammenhang mit dem Wort Multimedia auf. Diesen schillernde Ausdruck, der in meiner Gedankenwelt mit einer undurchschaubaren Zukunftsmusik verbunden ist, möchte ich jetzt entzaubern. “Multimedia hat sich als Sammelbegriff für eine technische Entwicklung eingebürgert, bei der daheim das Telefon, der Fernseher und der Computer zusammenwachsen. Der Bildschirm wird zur zentralen Instanz im Alltag der Menschen als Arbeitsgerät, als Informationsterminal und als Unterhaltungsmedium.”56Multimedia bedeutet aber auch, dass verschiedene in der Wirtschaft bislang getrennte Bereiche verschmelzen. Dazu gehört die Computerindustrie, die Unterhaltungselektronik, Telefongesellschaften und Medienunternehmen. Die Tageszeitung kommt dann vielleicht per E-Mail auf unser ‘Infopad”, TV-Sender gehen mit deinem persönlichen Wunschprogramm online, und du schickst deinem Videorecorder eine SMS, damit er deine interaktive Lieblingssendung auf deinen Arbeitsbildschirm an dich weiterleitet. So wird Massenkommunikation vielleicht bald zu Individualkommunikation. Doch woher weiß man nun eigentlich aus welchen Quellen die Informationen aus dem Internet kommen? Nicht immer ist die Quelle zu identifizieren, und Vorsicht ist geboten, nicht alles einfach so zu glauben, was die Medien uns in kleinen, gut verdaulichen Häppchen aufbereiten. 1956 hat sich der Presserat gebildet, der dafür Sorge tragen soll, dass das moralische Gewissen der Informationsaufbreitung bewacht wird, damit die Presse nicht vom Staat bevormundet wird, aber die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit kontrolliert wird.57Dies ist als eine freiwillige Selbstkontrolle zu verstehen. Natürlich gibt es solche Selbstkontrollinstanzen und Fremdkontrollinstanzen auch speziell im Hinblick auf Kinder/Jugendliche und Medien. Als Fremdkontrollinstanzen sind die staatlich organisierten zu verstehen. Um nur einige zu nennen: z.B. die Zentralstelle bei der Generalstaatsanwaltschaften der Länder zur Bekämpfung gewaltdarstellender, pornographischer und sonstiger jugendgefährdenden Schriften, die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, die Landesmedienanstalt und natürlich die Kontrollaufgaben der Jugendbehörden. Die Selbstkontrolle Fernsehen, die dafür Eintritt, eine Empfehlung für Altersbeschränkungen für Filme, die im Fernsehen laufen, zu geben, ist eine Mischform staatlicher Fremdkontrolle und freiwilliger Selbstkontrolle. Dann gibt es noch die staatlich vorgeschriebene Selbstkontrolle zu denen z.B. die

Jugendschutzbeauftragten der öffentlichrechtlichen und privaten Sender gehören. Zu guter letzt gibt es natürlich die Instutionen die eine freiwillige Selbstkontrolle durchführen, wie schon erwähnt z. B. der Deutsche

für politische Bildung, Konstanz: Verlag, UVK Medien, Neuauflage, S. 11.

[...]


1Hausmann, Willi (1997): In: Neue Medien Neue Gesellschaft, Hrsg. Baacke, Dieter und Schnatmeyer, Dorothee, Schriften zur Medienpädagogik 25, GMK e.V., Auszug aus der Rede des Staatssekretärs im Bundesministeriums für Famielie, Senioren, Frauen und Jugend anlässlich der Expertentagung, S. 19

2 Vgl. Proskop, Dieter ( 1995): Medien-Macht und Massen-Wirkung, Ein geschichtlicher Überblick, Rombach Verlag Freiburg im Breisgau, S. 11

3 Interview, mit Jürgen Macpolowski, Anhang, Frage 3.

4 Wriet, Alexander (2002): In der Berliner Zeitung vom Donnerstag, 12. Dezember 2002, Nr. 290,

5Hurrelmann, Klaus (2001): ‚Warum die junge Generation politisch stärker partizipieren muss‘, in: Aus Politik und Zeitgeschichte , Hrsg. Die Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn B 44/, S.3.

6Duden Deutsches Universalwörterbuch (1996): 3. völlig neu bearb. und erw. Aufl., Mannheim; Leipzig, Wien; Zürich , Dudenverlag, S. 793.

7 Hurrelmann, Klaus (2002): ‚Eine Generation von Egotaktikern?‘, in: Jugend 2002, Zwischen

8Vgl. Josef A. Keller und Felix Novak (1988): Kleines Pädagogisches Wörterbuch, 6. Auflage, S.174.

9 Hurrelmann, Klaus (2002): ‚Eine Generation von Egotaktikern?‘, in: Jugend 2002, Zwischen pragmatischem Idealismus und robustem Materialismus, 14. Shell Jugendstudie, Fischer Taschenbuch Verlag, S. 35.

10Vgl. Josef A. Keller und Felix Novak (1988): Kleines Pädagogisches Wörterbuch, 6. Auflage, S.175

11Linssen, Ruth, Leven. Ingo, Hurrelmann, Klaus (2002): ‚Wachsende Ungleichheit der Zukunftschancen ‘, in: Jugend 2002, Zwischen pragmatischem Idealismus und robustem Materialismus, 14. Shell Jugendstudie, Fischer Taschenbuch Verlag, S.55-56.

12 Luger, Kurt (1885): Medien im Jugendalltag, Wie gehen die Jugendlichen mit Medien um - was machen die Medien mit den Jugendlichen, Kulturstudien bei Böhlau, Band 7, Köln-Wien- Böhlau, S.18.

13Leitfaden zur Jugendbeteiligung unter Einsatz neuer Medien, Deutsche Jugendkonferenz, Dezember 2000, S. 4.

14Sander, Uwe und Vollbrecht, Ralf (2000): Jugend im 20. Jahrhundert, SichtweisenOrientierungen- Risiken, Hrsg., Berlin, Luchterhand, S. 27 ff.

15Watzek, Andreas ( o.J.): Social Marketing in der Jugend- & Sozialarbeit, Theorie und Praxis, Methodik und Anwendung, Beispiele und Tips & Literatur, Hrsg. Poersch, Michael und Watzek, Andreas, S. 5.

16 Sander, Uwe und Vollbrecht, Ralf (2000): Jugend im 20. Jahrhundert, SichtweisenOrientierungen- Risiken, Hrsg., Berlin, Luchterhand, S. 27 ff.

17Fletscherin, Alfred (1999): Keine Angst vor den Medien, 100 goldene Regeln für den Umgang mit Presse, Radio, Fernsehen, Orell Füssli, Zürich, , S. 21.

18 Faulstich, Werner (2000): ‚ Medientheorie‘ in: Grundwissen Medien, 4. Auflage, UTB Für Wissenschaften, Wilhelm Fink Verlag, München , S. 21.

19Vgl. Tulodziecki, Gerhard (1997): Neue Medien Edutainment Medienkompetenz,

Deutschunterricht im Wandel, Hrsg. Erlinger, Hans Dieter, KoPäd Verlag München, S.43.

20Textor, A.M. (1996): Auf Deutsch, Das Fremdwörterlexikon, Rowolt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbeck bei Hamburg, S.198.

21Meyn, Hermann und Chill Hanni (2000): ‚Konkurrenz zwischen den Medien‘, Informationen zur politischen Bildung, Massenmedien, Heft 260, Neudruck 2000, S. 39.

22Fletscherin, Alfred (1999): Keine Angst vor den Medien, 100 goldene Regeln für den Umgang mit Presse, Radio, Fernsehen, Orell Füssli, Zürich, , S. 21.

23 Vgl. Erlinger, Hans Dieter (1997): Neue Medien, Edutainment, Medienkompetenz. Deutschunterricht im Wandel, KoPäd, München 1997, S. 34.

24Vgl. Meyn, Hermann und Chill Hanni (2000): ‚Wirkung der Medien‘, Informationen zur politischen Bildung, Massenmedien, Heft 260, Neudruck 2000, S. 44.

25 Zehnter Kinder- und Jugendbericht (1998): Herausgeber: Bundesministerium für Familie,

26 Baacke, Dieter (1973): Kommunikation und Kompetenz, Grundlegung einer Didaktik der Kommunikation und Ihrer Medien, Juventa Verlag München, S.44.

27Vgl. Josef A. Keller und Felix Novak (1988): Kleines Pädagogisches Wörterbuch, 6. Auflage, S.192

28 Vgl. Schulz, Winnfried (1997): ‚Kommunikationsprozess‘, in: Publizistik-

29 Meyn, Hermann und Chill, Hanni (2000): ‚Funktionen der Massenmedien in der Demokratie‘ ‚Informationen zur politischen Bildung, Massenmedien, Heft 260, Neudruck 2000, S. 3

30 Interview mit Jürgen Macpolowski, Anhang, Frage 6.

31Vgl. Pressemitteilung vom 18. September 2002: Kinder nutzen Computer und Internet immer intensiver. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Studie "KIM 2002" des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (MpFS), in dem die Landesanstalt für Kommunikation Baden- Württemberg (LfK), die Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz (LPR) und der Südwestrundfunk (SWR) kooperieren. Bereits zum dritten Mal hat der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest im Rahmen einer umfangreichen Studie das Medienverhalten der 6- bis 13-Jährigen in der Bundesrepublik untersucht. Hierzu wurden von Mai bis Juli über 1.200 Kinder und deren Mütter befragt. Im Mittelpunkt der Untersuchung "KIM 2002" standen die Medien PC und Internet

32Vgl. Josef A. Keller und Felix Novak (1988): Kleines Pädagogisches Wörterbuch, 6. Auflage S.174

33 Ich möchte hier die Medienzentren nennen die ich durch eigene Besuche kennen gelernt habe wie z.B. die Jugend-Kultur-Etage im Olaf-Palme-Jugendzentrum, das Spinnenwerk- Internet-Cafe ’Netti’ in Schöneberg, das Käpt’n Browsers Internetzentrum in Mitte, und natürlich auch das

34Lange, Michael (2000): ‚Neue Kommunikationsformen in virtuellen Welten‘, in: Fach Forum: Jugendarbeit und neue Medien 2, Hrsg. LAG Medienarbeit e.V. Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport, Materialien zur Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen, , Berlin, S.57.

35Vgl. Müntefering, Gert, K.( 1997): ‘Der Traum vom Sehen’, in: Zeitalter der Televisionen, Hrsg. Hoenisch, Peter und Triad Berlin, Verlag der Kunst, S. 116.

36 Postman, Niel (1992): Das Technopol, Die Macht der Technologien und die Entmündigung der Gesellschaft, aus dem englischen von Fischer, S, Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main, S.

37Baacke, Dieter (1994): Die 13- 18 Jährigen, Belitz Taschenbuch, 7. Auflage, S. 263- 264.

38Zehnter Kinder- und Jugendbericht, Herausgeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn 1998,Drucksache 13/11368, mit Quellenangaben.

39Fritzsche, Yvonne (2000): ‚Modernes Leben: Gewandelt, vernetzt und verkabelt‘, in: Jugend 2000, 13. Shell Jugendstudie, Deutsche Shell Hrsg., Band 1, Leske und Budrich , Opladen, S. 203..

40Vgl. Reitschuster, B., Kallinger, E. und Remke S. (2002): Titelthema: Kinder müssen Fernsehen, Focus, Nr.12, 18. März 2002, S. 232.

41Reischock, Wolfgang (1882):Der Erzieher aus der Röhre, Dietz Verlag Berlin, S.66.

42Baacke, Dieter, Frank, Günter, Radde, Martin und Schnittke, Manfred (1989): ‚Medienwelten Jugendlicher und Gesellschaft‘ in : Jugendliche im Sog der Medien, Verlag Leske und Budrich, Opladen, S. 107.

43 Interview mit Jürgen Macpolowski, Anhang, Frage 15.

44Baacke, Dieter ( 1999): ‘Ins Netz gegangen’, in: Internet und Multimedia in der außerschulischen Pädagogik, Hrsg. Baacke, Dieter, Lauffer, Jürgen, Thomsen, Maja, Schriften zur Medienpädagogik 29, GMK e.V., AJZ- Druck Bielefeld, S. 19.

45 Baacke, Dieter, Frank, Günter, Radde, Martin und Schnittke, Manfred (1989): ‚Medienwelten Jugendlicher und Gesellschaft‘ in : Jugendliche im Sog der Medien, Verlag Leske und Budrich,

46Vgl. Josef A. Keller und Felix Novak (1988): Kleines Pädagogisches Wörterbuch, 6. Auflage S.115

47Barthelmes, Jürgen, Sander, Ekkehard (1997): Medien in Familie und Peer-group, Von Nutzen der Medien für 13- und 14jährige, Medienerfahrungen von Jugendlichen, Band 1,DJI Verlag Deutsches Jugendinstitut, München, S.22.

48Müller, E. Klaus (1997) zitiert in: Barthelmes, Jürgen, Sander, Ekkehard, Medien in Familie und Peer-group, S.22.

49 Ebenda, S.24.

50Reischock, Wolfgang (1982): Der Erzieher aus der Röhre, Dietz Verlag Berlin, S.8.

51Baacke, Dieter (1995): Weltbilder, Wahrnehmung, Wirklichkeit, Der ästhetisch organisierte Lernprozess, Hrsg. Röll, Franz Josef, Leske + Budrich, Opladen, S. 9.

52 Vgl. Über Medien reden, Fernsehen, Video, Computer, Eine Broschüre für Eltern, Bundeszentrale für politische Bildung, 2000, S. 10

53http://www.mediageneration.net/mum/mum11.html, (1.5.2002)

55Burmeister, Klaus (2001):Vortrag: Virtuelle Gesellschaft im Jahr 2025, Fachtagung zum Thema Medienkritik und Medienkompetenz, K. Burmeister Z - punkt GmbH, 25. September 2001

56 Meyn, Hermann (1999): Massenmedien in Deutschland, Sonderausgabe für die Bundeszentrale

57 Vgl. Ebenda, S.72-73.

Ende der Leseprobe aus 127 Seiten

Details

Titel
Medien im Jugendalltag. Medienpädagogik als Vermittler von Schlüsselqualifikationen
Hochschule
Alice-Salomon Hochschule Berlin
Veranstaltung
Projektseminar: Kultursozialarbeit
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
127
Katalognummer
V47871
ISBN (eBook)
9783638447188
ISBN (Buch)
9783638724487
Dateigröße
865 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diplomarbeit zur Erlangung des Grades einer Diplom-Sozialarbeiterin / Diplom-Sozialpädagogin
Schlagworte
Medien, Jugendalltag, Medienpädagogik, Vermittler, Schlüsselqualifikationen, Projektseminar, Kultursozialarbeit
Arbeit zitieren
Nicole Möbius (Autor:in), 2003, Medien im Jugendalltag. Medienpädagogik als Vermittler von Schlüsselqualifikationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47871

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