„Long before the appointed day (of a Presidential election) arrives, the election becomes the greatest, and one might say the only, affair occupying men`s mind….
The President…no longer rules in the interest of the state, but in that of his own reelection…”Alexis de Tocqueville, Democracy in America, 1848
Wie dieses Zitat zeigt, wird in der Politik- und Wirtschaftswissenschaft schon lange der Sorge nachgegangen, dass der Regierende eines Landes seinen Entscheidungsspielraum nicht im Sinne der sozialen Wohlfahrt nutzt, sondern im Sinne der Beeinflussung seiner Wiederwahl. Er kann bei Entscheidungen in der Wirtschaftspolitik zu seinen Gunsten handeln ebenso wie bei der Frage, ob ein Krieg begonnen werden soll oder nicht.
Diese Arbeit konzentriert sich auf die zuletzt genannte Entscheidungsmöglichkeit und hat die Beantwortung der Frage zum Ziel, ob und welchen Zusammenhang es zwischen Wahlen, der wirtschaftlichen Entwicklung und Kriegen gibt.
Im Rahmen der „New Political Economy“ ist ein theoretisches Modell entwickelt worden, welches sich mit diesem Thema beschäftigt. Es wurde von den Autoren Hess und Orphanides 1995 aufgestellt und soll zu Beginn dieser Arbeit vorgestellt werden. Es analysiert die politische Nutzung von Kriegen in Verbindung mit dem Wahlzyklus und der Wirtschaftsleistung. Es wird die jeweilige Situation beschrieben, die daraus resultierende optimale Strategie abgeleitet und eine generell gültige Aussage getroffen. Die Autoren haben 1999 eine Erweiterung des Modells vorgestellt, welche die Größe von Kriegen in die Überlegungen einbezieht. Die Aussagen, die sich hieraus ergeben, werden ebenfalls erläutert.
Es folgt anschließend eine Erklärung der Funktionsweise von Markovketten , da diese Methodik in einer empirische Untersuchung verwendet wird. Diese wird vorgestellt und wie die Autoren Blomberg und Hess diese Methodik in ihrer Untersuchung anwenden. Daraufhin werden die Ergebnisse der drei beschriebenen Erhebungen vorgestellt. Sie werden miteinander verglichen und es wird gezeigt, wodurch sich die Abweichungen erklären lassen. Schließlich wird das theoretische Modell methodisch eingeordnet und gewürdigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung eines theoretischen Modells
- Annahmen und Definitionen des Modells
- Die Aussagen des Modells
- Die Aussagen der Erweiterung des Modells
- Vorstellung einer empirischen Untersuchung
- Markovketten
- Die Anwendung in der Untersuchung
- Vorstellung der Ergebnisse und Vergleich der Untersuchungen
- Ergebnisse der empirischen Untersuchung für das theoretischen Modell
- Ergebnisse der empirischen Untersuchung von Blomberg und Hess
- Vergleich der empirischen Untersuchungen
- Methodische Einordnung und Würdigung des theoretischen Modells
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Wahlen, wirtschaftlicher Entwicklung und Kriegen. Im Fokus steht dabei ein theoretisches Modell, das von Hess und Orphanides entwickelt wurde, um die politische Nutzung von Kriegen in Verbindung mit dem Wahlzyklus und der Wirtschaftsleistung zu analysieren. Die Arbeit stellt das Modell und seine Erweiterungen vor, erklärt die Funktionsweise von Markovketten, präsentiert Ergebnisse empirischer Untersuchungen und analysiert die Abweichungen zwischen den Ergebnissen. Darüber hinaus wird das theoretische Modell methodisch eingeordnet und gewürdigt.
- Die Nutzung von Kriegen als politisches Instrument
- Der Einfluss von Wahlen auf die Entscheidung für oder gegen einen Krieg
- Der Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Kriegseinsätzen
- Die Anwendung von Markovketten in empirischen Untersuchungen
- Der Vergleich verschiedener empirischer Untersuchungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Forschungsfrage, die im Zentrum der Arbeit steht. Sie stellt die Relevanz des Themas in Bezug auf die politische und wirtschaftliche Entscheidungsfindung heraus.
Das nächste Kapitel widmet sich der Vorstellung des theoretischen Modells von Hess und Orphanides, das die politische Nutzung von Kriegen im Kontext von Wahlen und wirtschaftlicher Entwicklung analysiert. Das Modell basiert auf Annahmen über das Verhalten von Wählern und Regierenden und beschreibt die Entscheidungsprozesse, die zu einem Kriegseinsatz führen können.
Das dritte Kapitel erläutert die Funktionsweise von Markovketten und zeigt, wie diese Methodik in empirischen Untersuchungen angewendet werden kann. Dabei wird die Untersuchung von Blomberg und Hess vorgestellt, die Markovketten zur Analyse von Kriegseinsätzen nutzt.
Im vierten Kapitel werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen präsentiert und miteinander verglichen. Die Arbeit beleuchtet die Abweichungen zwischen den Ergebnissen und versucht, diese zu erklären.
Schließlich wird das theoretische Modell methodisch eingeordnet und gewürdigt. Die Arbeit analysiert die Stärken und Schwächen des Modells und stellt die Relevanz der Forschungsergebnisse für das Verständnis der Beziehung zwischen Wahlen, wirtschaftlicher Entwicklung und Kriegen dar.
Schlüsselwörter
Wahlen, wirtschaftliche Entwicklung, Krieg, theoretisches Modell, Markovketten, empirische Untersuchung, politische Ökonomie, Wahlzyklus, Wirtschaftsleistung, Hess und Orphanides, Blomberg und Hess, Informationssymmetrie, Wohlfahrtsreduktion, internationale Krise, militärische Aktivität, Gewalttätigkeit.
- Quote paper
- Cosima Lütge (Author), 2005, Wahlen, wirtschaftliche Entwicklung und Kriege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48104