Wegeleitsysteme im Gesundheitsbereich. Welche Kriterien sollten bei der Gestaltung beachtet werden?


Hausarbeit, 2017

30 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Wegeleitsysteme
2.1 Definition
2.2 Anforderungen
2.3 Gestaltung eines Wegeleitsystems
2.3.1 Typographische Gestaltung
2.3.2 Farbliche Gestaltung
2.3.3 Piktogramme

3 Leitsysteme im Gesundheitsbereich
3.1 Bestandsaufnahme und Anforderungen
3.2 Anpassbarkeit
3.3 Barrierefreiheit
3.4 Gestaltungsrichtlinien

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Orientierungssystem

Abbildung 2: Wegeleitsystem

Abbildung 3: Schriftart Frutiger im Flughafen Charles de Gaulle

Abbildung 4: Rhythmik des Worts Achtung in Klein- und Großschreibung

Abbildung 5: Verwechslungsgefahr bei Gebrauch von Minuskeln

Abbildung 6: Lesbarkeitsentfernung in Relation zur Schriftgröße gemäß DIN 1450

Abbildung 7: Augenempfindlichkeit für Tages- und Nachtlicht

Abbildung 8: Kategorien von Piktogrammen nach Arthur und Passini

Abbildung 9: Leitsystem der Universitätsklinik Greifswald

Abbildung 10: Krankenhausfälle nach Altersgruppe (2015)

Abbildung 11: Ebenenübersicht und Gebäudeisometrie

1 Einleitung

„Sie haben Ihr Ziel erreicht“ – So oder so ähnlich enden bei den meisten Menschen die Suche nach einem bestimmten Ziel oder Ort. Einen großen Beitrag zum erreichen dieses Ziels stellen Orientierungs- und Wegeleitsysteme. Auf dem Weg zum gewünschten Ziel sollen die Nutzer wertvolle Richtungshinweise und Entscheidungshilfen vermittelt bekommen. Dieser Prozess sollte möglichst einfach, sicher und schnell erfolgen, ohne den Nutzer mit unnötigen Informationen zu überfrachten oder verwirrende Zusammenhänge aufzuwerfen. Orientierungs- und Wegeleitsysteme müssen sich dazu nicht nur visuell abheben, sondern vor allem auch einem einheitlichen Systemcharakter fügen. So können die unterschiedlichsten Elemente, deren Gesamtumfang uns Leitung und Orientierung verschaffen, harmonisch und störungsfrei miteinander kommunizieren.

Menschen benötigen Orientierung – vor allem in schwierigen und hektischen Situationen. Im Gesundheitsbereich, allem voran in Krankenhäusern, sind solche Situationen an der Tagesordnung. Einer Studie der britischen „Information Design Unit“ untersuchte um die Jahrtausendwende genau solche Situationen1. Sie kam zu dem Schluss das lediglich 30% der Erstbesucher Angestellte oder ansässiges Personal eines Krankenhauses nach dem Weg fragen mussten. Bei Mehrfachbesuchern fiel die Rate auf nur noch 16%. Der Großteil der Nutzer verlässt sich demnach voll und ganz auf die Beschilderungen und Markierungen der Wegeleitsysteme in Krankenhäusern.

Doch nicht nur Krankenhäuser entwickelten sich weltweit in den vergangenen Jahrzehnten zu wahren Tempeln der Medizin und Technik. Eine große Anzahl von Funktionsbereichen, flexible Stationsbelegungen und multifunktionale Untersuchungseinheiten lassen jedoch moderne Krankenhäuser, Praxen und Hospize oftmals wie undurchdringliche Labyrinthe wirken. In der folgenden Arbeit wird daher die Gestaltung von Wegeleitsystemen im Gesundheitswesen mit dem Schwerpunkt Krankenhauswesen näher analysiert und die spezifischen Kriterien zur Nutzung in solchen Fachbereichen herausgearbeitet.

2 Wegeleitsysteme

2.1 Definition

Orientierungs- und Wegeleitsysteme verstehen sich als Marken der räumlichen Orientierung in einer ungewohnten oder unübersichtlichen Umgebung. Die Orientierung und Leitung von Nutzern in und an einem Objekt lassen sich grob in drei Teilbereiche untergliedern: Orientierungssystem, Wegeleitsystem und Informationssystem2.

Das Orientierungssystem verschafft dem Nutzer allem voran eine bildliche, dreidimensionale Lage des Raumes. Das Angebot eines Orientierungssystems ist stets zurückhaltend und integriert sich passiv in seine Umgebung. Begrifflich lässt sich zu dem Substantiv „Orientierungssystem“ das Verb „sich orientieren“ zuordnen, welches sich aus dem lateinischen Wort „oriens“ ableitet. Im übertragenen Sinn bedeutet das: „Land, das in der Richtung der aufgehenden Sonne liegt“ oder auch das weitläufigere „Morgenland“3. Auf metaphorischer Ebene können Schlussfolgerungen zum allbekannten Sternenhimmel gezogen werden, welcher den Menschen den Weg zum Ziel, dem „Orient“, deutet. So lässt sich beispielsweise auch dem Polarstern am Nachthimmel eine richtungsweißende Funktion zuordnen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Orientierungssystem

Quelle: www.sehsam.de/projekte/marke-im-raum/stadtreinigung-leipzig-orientierungssystem/ (15.06.2017 - 10:43 Uhr)

Wegeleitsysteme bilden die aktive Komponente bei der Orientierung im Raum. Betrachtet man das Wort „Wegeleitsysteme“ sprachlich, wird sofort ersichtlich, dass das Wort „leiten“ eine prägnante Position einnimmt. Führen und leiten ist die Hauptaufgabe eines Leitsystems4. Leitsysteme umfassen im Allgemeinen die Wege vom Eingang bis zum gewünschten Ziel und zurück. Dabei kann die Priorität der Orientierung im Objekt selbst als zweitrangig beschrieben werden. Solange der Nutzer den Weg zum gewünschten Ziel findet, ist die primäre Funktion das Leiten der Person. Auf dem Weg zu diesem Ziel muss das Wegeleitsystem mit konkreten und relevanten Richtungsentscheidungen dem Nutzer wertvolle Hinweise vermitteln.

Um dabei alle Eventualitäten abzudecken, ist der Systemcharakter eines einheitlichen Orientierungs- wie auch Wegeleitsystems unabdingbar5. Sollten beide Systeme nicht eindeutig aufeinander abgestimmt sein, so ist die Gefahr des Verlaufens und der Orientierungslosigkeit gegeben. Beides soll natürlich durch eine logische und konsequente Auffassung der Systeme verhindert werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Wegeleitsystem

Quelle: sis | sign information systems, Broschüre „Leitsysteme im Krankenhaus und in der Pflege“, Hamburg, 2011, S. 23

Darüber hinaus gibt es noch Informationssysteme welche sich mit der Frage beschäftigen, was genau sich wo und wie abspielt. Wie der Name schon andeuten lässt, sind Informationen und Hinweise in diesen Systemelementen untergebracht. Diese Informationen sind meistens nicht zwingend notwendig zur Navigation und Orientierung im Objekt, aber so können sie oft wichtige Hinweise, welche einen Teil oder alle Nutzer betreffen, darauf dargestellt werden.

Informationssysteme finden sich oftmals am Anfang oder am Ende eines Zielfindungsprozesses. Gerade heutzutage werden Zusatzinformationen gerne auf digitalem Weg aufbereitet und an die Nutzer kommuniziert. Öffnungszeiten, Hinweise oder etwa Umleitungen sind nützliche Informationen, welche dem Rezipienten eindeutige Entscheidungen erleichtern können.

Die eigentliche Orientierung und Wegeführung ist eine biologische wie auch neurologische Aufgabe des menschlichen Gehirns. Da der Mensch mit seinen fünf Hauptsinnen wie Sehen, Riechen, Fühlen, Hören und Schmecken Signale aus seiner Umwelt aufnehmen und verarbeiten kann, macht sich dies auch das Orientierungs- und Wegeleitsystem zu Nutze. Bei einem Großteil der Nutzer wird hier der Schwerpunkt zur Entscheidungsfindung auf den visuellen Reiz, also das Sehen gelegt6. Doch unter Berücksichtigung körperlicher Einschränkungen gewisser Nutzer sollten Orientierungs- und Wegeleitsysteme bestenfalls auch andere Sinne, wie etwa das Fühlen und Hören, ansprechen um auch jeder Person hilfreich zu sein.

2.2 Anforderungen

Die Anforderungen an ein Orientierungs- und Wegeleitsystem können kaum unterschiedlicher ausgeprägt sein. Gute Systeme müssen leicht verständlich und logisch aufgebaut sein. Sie müssen sich aber auch gut wahrnehmbar und eindeutig zu erkennen geben, ohne einen dominanten Stellenwert im Raum einzunehmen oder von der eigentlichen Funktion des Bereichs abzulenken7. Inhaltlich gesehen ist ein gutes Wegeleitsystem die Symbiose aus minimaler Informationsmenge und maximalem Informationswert für den Rezipienten. Reduktion ist die Quintessenz effektiver Kommunikation8. Das bekannte Sprichwort „weniger ist mehr“ trifft diese Notwendigkeit äußerst passend: So viele Informationen wie nötig, so wenige wie möglich. Die Informationen die durch ein Orientierungs- und Wegeleitsystem vermittelt werden möchte müssen also reduziert, gruppiert und hierarchisiert sein.

Die Integrität von Orientierungs- und Wegeleitsystemen berücksichtigt alle Bereiche, Werte und Funktionen eines Objektes9. Die Systeme werden einheitlich und konsequent über alle Ebenen mitgetragen und immer vollumfänglich kommuniziert. Die Einarbeitung einer Marke oder einer Corporate Identity wird unter der Berücksichtigung der Umgebung zu einem Muss10. Die meisten Objekte vertreten eine eigene Marke, welche sich auch in deren Orientierungs- und Wegeleitsystem wiederfinden sollte. Diese müssen vor allem intuitiv verstanden werden und vermeiden idealerweise das Erlernen neuer Codierungen in Form von Bezeichnungen, Farben oder Symboliken. Auf sprachlicher Ebene ist die Verwendung von Umgangssprache optimal. So können Fremd- oder Fachwörter die Nutzer nicht nur verunsichern, sondern auch Verwirrung stiften.

Die Einheitlichkeit der Orientierungs- und Wegeleitsysteme muss also von der Gestaltung bis zur Positionierung hin konsequent fortgeführt werden. So darf beispielweise die Wegekette von A nach B niemals unterbrochen werden und muss durchgängig beschildert sein. Der einheitliche Stil muss typographisch, farblich wie auch grafisch gleich sein. Allgemein ist ein Orientierungssystem aber erst bei größeren und komplexeren Strukturen notwendig. In kleinen Objekten kann der Nutzer sich unterbewusst noch sehr gut zurechtfinden, wohingegen bei größer dimensionierten Räumen die Gefahr der Orientierungslosigkeit steigt.

Ein gutes Orientierungs- und Wegeleitsystem resultiert schlussendlich auch in einer hohen Zufriedenheit der Nutzer. Jene, die schnell und unbeschwert an ihr Ziel kommen, sind mit der Leistung der Einrichtung zufriedener als die, die erst nach einer langen und zähen Suche ihr Ziel gefunden haben. Ersteres dient natürlich auch einem wirtschaftlichen Zweck, da positive Erfahrungen auch positive Kundenbindung zur Folge hat11.

Aus wirtschaftlicher Sicht rechnen sich gute Orientierungs- und Wegeleitsystem schon nach wenigen Jahren. Sie sollen den Personenverkehr in stark frequentierten Bereichen wie auch etwa in Bahnhöfen und Flughäfen so lenken, dass effizientere Wege geringere Kosten zu Folge haben. Als Beispiel können Besucher welche Angestellte nach dem Weg fragen herangezogen werden. Häufig ersparen gute Systeme genau solche Fragen und Mitarbeiter verbringen mehr Zeit mit der eigentlichen Arbeit.

Ein Orientierungs- und Wegeleitsystem berücksichtigt unter allen Umständen auch die Barrierefreiheit. Für die Bedürfnisse älterer, körperlich eingeschränkter oder Nutzern aus anderen Ländern oder Kulturkreisen ist immer sicherzustellen, dass die Elemente der Systeme ausreichend groß und kontrastreich dargestellt sind. Für Menschen mit Sehbehinderung können beispielsweise die Informationen zusätzlich in Braille-Schrift angebracht und taktile Orientierungssysteme im Boden und an den Wänden installiert sein. Für die Barrierefreiheit sieht der deutsche Gesetzgeber zahlreiche Normen und Vorschriften vor, welche vor allem bei öffentlichen Gebäuden eingehalten werden müssen. Auch die Nutzung mehrerer Sprachen ist, je nach Anforderung des Objekts, möglich beziehungsweise dringend notwendig.

Grundsätzlich beschreiben Architekten gerne, wie gegensätzlich ihre Werke im Vergleich zu den Orientierungs- und Wegeleitsystemen wirken. Die Architektur wird dabei immer als eigenständiges Zeichensystem wahrgenommen, welches mit Botschaften und Funktionen des Raums die Nutzer eigentlich „von allein“ lenken soll. Doch in der Praxis treffen oftmals schlechte Usability und Architektur aufeinander, weil Inhalte flexibel angepasst werden mussten oder es nutzerbedingte Änderungen im Objekt gab. Orientierungs- und Wegeleitsysteme zwingen den Nutzer praktisch zur vollkommenen Fixierung auf die Funktionsbereiche der Objekte12. Das funktionsorientierte Leitsystem steht also im Gegensatz zum eigentlich für sich sprechenden architektonischen Bau. Der wohl bedeutendste Architekt der Moderne, Ludwig Mies van der Rohe, wies seine Studenten immerzu an die Funktion eines Gebäudes beim Entwurf nicht zu ernst zu nehmen13.

2.3 Gestaltung eines Wegeleitsystems

Wegeleitsysteme gelten Allgemein als visuelle Orientierungshilfen und unterstützen den Nutzer bei seinem Weg zum gewünschten Ziel. Bei der Gestaltung von Orientierungs- und Wegeleitsystemen müssen alle optischen Hinweise berücksichtigt werden und in das komplette Wegeleitsystem nahtlos integriert werden. Das angewendete Konzept muss daher weitaus mehr als nur ganzheitlich gestaltet sein. Durch eine klare typographische, farbliche und grafische Abstimmung soll die Integrität und Übersichtlichkeit des Systems gewährleistet werden. Farben und Formen sollen optimal aufeinander abgestimmt sein und sich in ein möglichst zeitloses Design einfinden14.

2.3.1 Typographische Gestaltung

Die typographische Gestaltung von Informationen ist die wichtigste Aufgabe bei der Erstellung von Orientierungs- und Wegeleitsystemen. In diesem Punkt muss der Gestalter alle Textinformationen umso sorgfältiger setzen, je wichtiger die Aussage des finalen Elements ist. Adrian Frutiger entwickelte für das Wegeleitsystem des Flughafen „Charles de Gaulle“ bei Paris eine Schriftart, die alle Kriterien einer möglichst leserlichen Schrift erfüllt. Die serifenlose Schrift bietet mit ihrer geringen Laufweite eine optimale Grundlage für Orientierungs- und Wegeleitsysteme. Serifenlose Schriften bieten den Vorteil, dass sie durch ihre Schlichtheit besonders einfach für das menschliche Auge zu erkennen und identifizieren ist. Diese hohe Leserlichkeit lässt sich optimal mit grafischen Elementen wie Pfeilen oder Piktogrammen kombinieren und trägt zu einem schnelleren und fehlerfreien Verständnis des Wegeleitsystems bei.

Bei der Wahl der Schriftart muss selbstverständlich auch die architektonische Situation berücksichtigt werden. So wäre die zuvor angeführte Schriftart „Frutiger“ in einem (alt-) barocken Gebäudekomplex, wie der Frauenkirche in der Altstadt Dresdens, sicherlich nicht angemessen. Würde die Schrift allerdings für das Wegeleitsystem des neuen Berliner Flughafen BER zum Einsatz kommen, wäre diese zeitlose, schlichte Schrift passend zur Architektur des öffentlichen Bauwerks.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Schriftart Frutiger im Flughafen Charles de Gaulle

Quelle: www.gizmodo.com/rip-adrian-frutiger-youve-seen-his-elegant-typefaces-e-1730617473 (05.06.2017 - 13:05 Uhr)

Die Verwendung von Versalien muss immer in Abhängigkeit der gewählten Sprache und der Komplexität der Worte getroffen und einheitlich fortgeführt werden. Die Lesbarkeit wird unweigerlich durch die Verwendung von Versalien und Minuskeln bestimmt. Ab wann eine Schriftart besonders für die Beschilderungen von Orientierungs- und Wegeleitsystemen geeignet ist, lässt sich mit einer groben Faustregel ermitteln15. Dabei wird die Höhe der Großbuchstaben / Versalien als „Cap-Height“ definiert, während man die Höhe der Kleinbuchstaben / Minuskeln als „x-Höhe“ bezeichnet.

Die Differenz dieser zwei Parameter unterscheidet sich je nach Schriftart zu Schnitt. Wenn die „x-Höhe“ der Kleinbuchstaben mindestens 75 % der „Cap-Height“ der Großbuchstaben beträgt, ist diese Schriftart besonders gut für die Nutzung in Wegeleitsystemen geeignet. Generell kann mal also festhalten, dass die Lesbarkeit von Text durch Groß- und Kleinschreibung gewinnt. Entscheidend dafür sind die charakteristischen Ober- und Unterlängen eines Wortes, welche sich beim lesen durch die Wortkonturen bildet. Bereits durch die dabei entstehende Rhythmik kann das lesen und erkennen von Worten verbessert werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Rhythmik des Worts Achtung in Klein- und Großschreibung

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Arthur/Passini: Wayfinding, Canada 1992, S. 162

Ein weiterer Vorteil der kombinierten Groß- und Kleinschreibung in Orientierungs- und Wegeleitsystemen ist die platzsparende Verwendung von Buchstaben. Die Versal-Minuskel-Schreibweise benötigt im Durchschnitt etwa ein Drittel weniger Platz als eine reine Versalien-Schreibweise16. Ein möglicher Nachteil dieser Schreibweise ist, dass sich 18 der 26 Minuskeln im lateinischen Alphabet sehr ähnlich sehen. Dies erhöht die Gefahr für Verwechslungen gerade dann, wenn die Schriftgröße nicht angemessen hoch gewählt wurde.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Verwechslungsgefahr bei Gebrauch von Minuskeln

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Arthur/Passini: Wayfinding, Canada 1992, S. 163

Als ein Beispiel für die kombinierte Groß- und Kleinschreibung kann die Straßenbeschilderungen der Bundesrepublik Deutschland herangezogen werden. Hier wurde sich für die Groß- und Kleinschreibung entschieden, so wie sie in der DIN 1450 für leserliche Schriften empfohlen wird. Anweisungen und Befehle wie „STOPP“ oder „ACHTUNG“ sind durch ihre erhöhte Priorität als Versalien gesetzt17. Dies soll die Aufmerksamkeit des Nutzers auf die Warnung selbst lenken und eine gewünschte Handlung herbeiführen. Dieser Effekt ist umso stärker, je kürzer die inhaltliche Aussage und je höher der Kontrast zum Hintergrund oder zur Umgebung ist.

[...]


1 Vgl. NHS Estates: S. 46

2 Schlüter, Gerhard: S. 334f

3 Uebele, Andreas: S. 8f

4 Uebele, Andreas: S. 8f

5 Stettien, Katharina: S. 10f

6 Seumenicht, Nadine: S. 15fff

7 Stettien, Katharina: S. 14

8 Schwarz, Winnie: S. 62

9 Schlüter, Gerhard: S. 338

10 Meng, Rainer: S.139f

11 Stettien, Katharina: S. 14

12 Stettien, Katharina: S. 49

13 Mollerup, Per: S. 10

14 Schwarz, Winnie: S. 62

15 Vgl. Stettien, Katharina: S. 59f

16 Stettien, Katharina: S. 59

17 Stettien, Katharina: S. 60f

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Wegeleitsysteme im Gesundheitsbereich. Welche Kriterien sollten bei der Gestaltung beachtet werden?
Hochschule
Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
30
Katalognummer
V481305
ISBN (eBook)
9783668976979
ISBN (Buch)
9783668976986
Sprache
Deutsch
Schlagworte
gesundheitsbereich, wegeleitsystem, orientierungsystem, wegeleitung, signaletik, informationssystem, orientierung, wegführung, orientierungsdesign, leitsystem, design, krankenhaus, wayfinding
Arbeit zitieren
Tim Sauer (Autor:in), 2017, Wegeleitsysteme im Gesundheitsbereich. Welche Kriterien sollten bei der Gestaltung beachtet werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/481305

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