I. Probleme der klassischen Ergebniskennzahlen
Als klassische Ergebniskennzahlen haben sich die Return on Capital (RoC)-Kennzahlen durchgesetzt, die den Ertrag ins Verhältnis zu dem eingesetzten Kapital setzen. Diese Ergebniskennzahlen sind jedoch für die Beurteilung einer Investition in der Weise ungeeignet, als dass sie nicht das bei einer Investition eingegangene Risiko berücksichtigen. Es wird folglich nicht die Wahrscheinlichkeit miteinbezogen, dass der bei einer Investition angestrebte Return auch erzielt wird. Des Weiteren eröffnen die klassischen Ergebniskennzahlen nicht die Möglichkeit, die erzielten Returns verschiedener Bereiche eines Unternehmens vergleichbar zu machen, da diese Bereiche u.U. unterschiedliche Risikoprofile aufweisen. Folglich lassen sich die Ergebnisse verschiedener Unternehmensbereiche, die unterschiedlichen Arten von Risiken (z.B. Kredit-, Markt- und/oder operationale Risiken) ausgesetzt sind, nicht miteinander vergleichen. Auch wenn verschiedene Unternehmensbereiche derselben Risikoart gegenüberstehen, lässt sich nicht sagen, welcher Bereich besser gewirtschaftet hat. Erwirtschaften z.B. zwei Unternehmensbereiche dieselbe Rendite, wäre diejenige, die mit geringerem Risiko generiert wurde, höher zu bewerten als die erzielte Rendite mit größerem Risiko. Diese Differenzierung ist mit den bisherigen Kennzahlen ebenfalls nicht möglich. Folglich wird ein Rentabilitätsmaß gesucht, welches die Höhe des Risikos unabhängig von der Risikoart berücksichtigt.
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Inhaltsverzeichnis
- PROBLEME DER KLASSISCHEN ERGEBNISKENNZAHLEN
- I.1
- MODELLE ZUR RISIKOMESSUNG
- 1. Value at Risk (VaR)
- 2. Varianten des Value at Risk
- KONZEPTE ZUR INTEGRATIVEN RISIKO-/RENDITE-MESSUNG
- 1. Der Risk Adjusted Profitability Measurements (RAPM)-Ansatz
- 2. Risk adjusted Return on Capital (RaRoC)
- 3. Return on Risk adjusted Capital (RoRaC)
- 4. Risk adjusted Return on Risk adjusted Capital (RaRoRaC)
- OPTIMALE KAPITALALLOKATION MIT HILFE DER RISIKOADJUSTIERTEN ERGEBNISKENNZAHLEN
- VERKNÜPFUNG RISIKOADJUSTIERTER ERGEBNISKENNZAHLEN ZU EINEM INTEGRIERTEN KENNZAHLENSYSTEM
- ZUSAMMENFASSUNG DER RISIKOADJUSTIERTEN ERGEBNISKENNZAHLEN ALS GEEIGNETES INSTRUMENTARIUM DER RISIKO-/ RENDITE-MESSUNG
- QUELLENVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Problematik der klassischen Ergebniskennzahlen und untersucht, wie diese durch die Integration von Risikokomponenten zu einem aussagekräftigeren Instrumentarium der Risiko-/Rendite-Messung weiterentwickelt werden können.
- Kritik an klassischen Ergebniskennzahlen
- Modelle zur Risikomessung (z.B. Value at Risk)
- Konzepte zur integrativen Risiko-/Rendite-Messung (z.B. RAPM, RaRoC, RoRaC)
- Optimale Kapitalallokation unter Berücksichtigung von Risiko
- Entwicklung eines integrierten Kennzahlensystems
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Schwächen klassischer Ergebniskennzahlen, die keine Berücksichtigung des Risikos in den Entscheidungsprozessen gewährleisten. Anschließend werden im zweiten Kapitel Modelle zur Risikomessung, wie beispielsweise der Value at Risk (VaR), vorgestellt und ihre Funktionsweise erläutert. Das dritte Kapitel widmet sich verschiedenen Konzepten zur integrativen Risiko-/Rendite-Messung. Dabei werden Ansätze wie Risk Adjusted Profitability Measurements (RAPM), Risk adjusted Return on Capital (RaRoC), Return on Risk adjusted Capital (RoRaC) und Risk adjusted Return on Risk adjusted Capital (RaRoRaC) vorgestellt und analysiert. Im vierten Kapitel wird die optimale Kapitalallokation mit Hilfe der risikoadjustierten Ergebniskennzahlen untersucht und ihre Bedeutung für eine effiziente Ressourcenverteilung hervorgehoben. Das fünfte Kapitel widmet sich der Verknüpfung von risikoadjustierten Ergebniskennzahlen zu einem integrierten Kennzahlensystem. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse und eine Bewertung der risikoadjustierten Ergebniskennzahlen als ein geeignetes Instrumentarium der Risiko-/Rendite-Messung.
Schlüsselwörter
Risikoadjustierte Ergebniskennzahlen, klassische Ergebniskennzahlen, Value at Risk, RAPM, RaRoC, RoRaC, RaRoRaC, Kapitalallokation, Risiko-/Rendite-Messung, integriertes Kennzahlensystem.
- Arbeit zitieren
- Henning Schmelz (Autor:in), 2000, Risikoadjustierte Ergebniskennzahlen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4815