Das gesamte Schaffen von Thomas Bernhard ist eine besondere Welt. In seinen Romanen gibt es etwas, was ihn einmalig macht und zugleich an viele Philosophen, Gelehrten, Künstler erinnert. Was prägt sein Stil? Was könnten Werke enthalten, die nach ihrer Veröffentlichung verboten wurden? Wie und warum gestaltet Thomas Bernhard Menschen, ihre Charaktere und Schicksale? Diese und andere Fragen versuche ich in dieser Arbeit zu untersuchen. Ich habe zur Grundlage der Untersuchung den Roman „Auslöschung. Ein Zerfall“ (1986) genommen. Dieses Werk gilt als „epische Summe“ des Schaffens von Thomas Bernhard. Es enthält viele Züge der früheren Romane, nicht zuletzt sogar ähnliche Charaktere. Es könnte wohl das beste Werk des Schriftstellers sein, weil es das letzte war, sein Schwanengesang, sein Requiem.
Ich untersuche nur Erzählmittel des Autors, obwohl der Roman dazu veranlasst, zu versuchen, auch die innere Welt von Thomas Bernhard zu begreifen. „Auslöschung, Ein Zerfall“ wurde von Literaturwissenschaftlern mit Recht als Antiautobiografie bezeichnet, weil es eher eine „Dekonstruktion der Lebensgeschichte“1, als deren Zusammenfassen ist. Mit originellen stilistischen Mitteln - einem inneren Monolog und dadurch bedingten Entgegensetzungen, Gedankenbrüchen, Wiederholungen schafft der Meister ein Chaos, wo Leser verzweifelt nach einem Sinn suchen. Doch das Thema oder der Stoff sind in einem von Bernhard geschriebenen Roman sekundär. Eine besondere Musikalität und Phantasie, mit deren Hilfe die Gedanken einer verzweifelten Person wiedergegeben werden - das ist die Stärke des Romans. Ich setze folgende Schwerpunkte in meiner Arbeit fest: -WAS,was für Mittel verwendet Thomas Bernhard im Roman; -WIE,auf welche Weise werden Erzählmittel dargestellt; - Was steht DAHINTER bzw. was könnte ein Grund für dieses Erzählmittel sein. Ich verwende in meiner Arbeit wenig Sekundärliteratur und lasse mich von meinen eigenen Endrücken und Erfahrungen leiten. Bei den Kritikern und Rezensenten besteht keine einheitliche Meinung über das letzte Buch von Bernhard. Das gibt mir relative Freiheit beim Urteilen und Bewerten. Ich könnte den Roman „Auslöschung“ als Künstlerin, als Musikerin oder als einfache Leserin betrachten und analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 „Auslöschung“ – das „opus magnum“ von Thomas Bernhard
- Antiautobiografie. Die Wahl des Titels
- 3 Erzählform und stilistische Mittel
- a. innerer Monolog
- b. Wiederholungen
- c. Entgegensetzungen und Gegenüberstellungen
- 4 Figurengestaltung und Perspektiven
- 5 Komposition und Zeitgestaltung
- 6 Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Erzählmittel Thomas Bernhards anhand seines Romans „Auslöschung. Ein Zerfall“. Die Zielsetzung besteht darin, die verwendeten Mittel zu identifizieren, ihre Darstellung zu analysieren und die möglichen Beweggründe des Autors zu ergründen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Frage des „WAS“, „WIE“ und „WARUM“ der Erzählweise.
- Analyse der stilistischen Mittel Bernhards (innerer Monolog, Wiederholungen, Kontraste).
- Untersuchung des Konzepts der Antiautobiografie im Roman.
- Erforschung der Beziehung zwischen der Figur Franz-Josef Murau und dem Autor selbst.
- Analyse der Komposition und Zeitgestaltung des Romans.
- Beurteilung der Wirkung der Erzählmittel auf den Leser.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Wahl von „Auslöschung. Ein Zerfall“ als Untersuchungsgegenstand. Sie beschreibt den einzigartigen Stil Bernhards und stellt zentrale Forschungsfragen zur Erzählweise und zur möglichen Verbindung zum Leben des Autors. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der Erzählmittel und deutet die Antiautobiografische Natur des Romans an.
2 „Auslöschung“ – das „opus magnum“ von Thomas Bernhard. Antiautobiografie. Die Wahl des Titels: Dieses Kapitel untersucht den Titel des Romans und seine Bedeutung im Kontext der Antiautobiografie. Es beleuchtet die Lebensgeschichte der Hauptfigur Franz-Josef Murau und die Parallelen zu Bernhards eigenem Leben, besonders die traumatische Kindheit und die Auseinandersetzung mit der Mutterfigur. Die Analyse betont die Verschwimmung von Fiktion und Realität und die Absicht Bernhards, eine neue Form der Prosa zu schaffen, die sich von einer "einfachen", tatsachenwidrigen Darstellung abgrenzt.
Schlüsselwörter
Thomas Bernhard, Auslöschung. Ein Zerfall, Antiautobiografie, Erzählmittel, innerer Monolog, Wiederholungen, Kontraste, Figurengestaltung, Komposition, Zeitgestaltung, Trauma, Kindheit, Familie.
Thomas Bernhard: Auslöschung. Ein Zerfall - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Erzählmittel in Thomas Bernhards Roman „Auslöschung. Ein Zerfall“. Der Fokus liegt auf der Identifizierung und Analyse der verwendeten Mittel sowie der Ergründung der möglichen Beweggründe des Autors. Die Arbeit untersucht das „WAS“, „WIE“ und „WARUM“ der Erzählweise.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der stilistischen Mittel Bernhards (innerer Monolog, Wiederholungen, Kontraste), das Konzept der Antiautobiografie, die Beziehung zwischen der Figur Franz-Josef Murau und dem Autor, die Komposition und Zeitgestaltung des Romans sowie die Wirkung der Erzählmittel auf den Leser.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel über den Roman „Auslöschung“ als „opus magnum“ und die Antiautobiografie, ein Kapitel über Erzählform und stilistische Mittel, Kapitel über Figurengestaltung und Perspektiven, Komposition und Zeitgestaltung, sowie ein Schlusswort. Jedes Kapitel analysiert einen spezifischen Aspekt der Erzählweise und des Romans.
Wie wird der Titel des Romans „Auslöschung“ im Kontext der Antiautobiografie behandelt?
Das Kapitel zum Titel untersucht dessen Bedeutung im Kontext der Antiautobiografie. Es beleuchtet die Parallelen zwischen der Lebensgeschichte der Hauptfigur Franz-Josef Murau und Bernhards eigenem Leben, insbesondere die traumatische Kindheit und die Auseinandersetzung mit der Mutterfigur. Die Analyse betont die Verschwimmung von Fiktion und Realität und Bernhards Absicht, eine neue Form der Prosa zu schaffen.
Welche stilistischen Mittel Bernhards werden analysiert?
Die Arbeit analysiert den inneren Monolog, Wiederholungen und Kontraste als zentrale stilistische Mittel in Bernhards Roman. Die Analyse untersucht deren Funktion und Wirkung innerhalb des Erzählkontexts.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Thomas Bernhard, Auslöschung. Ein Zerfall, Antiautobiografie, Erzählmittel, innerer Monolog, Wiederholungen, Kontraste, Figurengestaltung, Komposition, Zeitgestaltung, Trauma, Kindheit, Familie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung besteht darin, die verwendeten Erzählmittel in „Auslöschung. Ein Zerfall“ zu identifizieren, zu analysieren und die möglichen Beweggründe des Autors zu ergründen. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Erzählweise Bernhards zu vermitteln.
- Citation du texte
- Tatjana Lewtschenko (Auteur), 2004, Erzählmittel von Thomas Bernhard anhand des Romans Auslöschung: Ein Zerfall", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48253