Erwachsene verbinden mit Kindern gerne Unbeschwertheit und Fröhlichkeit. Unsicherheit, Verzweiflung, Arbeits- und Lernstörungen, Depressionen, Ängste und Suchtkrankheiten werden nur Erwachsenen zugestanden. Doch auch schon Kinder und Jugendliche können unter solchen Schwierigkeiten leiden. Kinder haben eine Entwicklung mit dicht gedrängten Reifungsaufgaben zu bewältigen, die oft mit krisenhaften Zuständen verbunden sein können. Kinder und Jugendliche sind besonders sensible Menschen, welche sich mitten im Entwicklungsprozess befinden. „ Darüber hinaus gibt es nie mehr später im Leben des Menschen so viel Neues, das fasziniert, ängstigt und belastet, dennoch aber bewältigt und angeeignet werden muss, wie in den ersten 15 Lebensjahren.“ Von seinem Umfeld muss das Kind in seiner Einzigartigkeit und Personalität gesehen werden. Es muss beachtet werden, dass das Kind in verschiedenen Systemen lebt und so muss eine ganzheitliche Betrachtung des Kindes auch Einflüsse von Familie, Verwandtschaft, Freundeskreis, Arbeitswelt, Politik, Kultur usw. berücksichtigen. Das Kind ist ein Körper-Seele-Geist-Wesen und Forschende und Handelnde, die von einem der Wirklichkeit entsprechenden ganzheitlichen Menschbild ausgehen, müssen somatische, psychische und geistige Strukturen bzw. Prozesse berücksichtigen. Ist dies nicht der Fall, so ist es nicht verwunderlich, dass auch Kinder Störungen entwickeln, die sie in ihrer Entwicklung erleben, wiedergeben oder verstärken...“ Oft ziehen sie sich auf Grund der hohen Überforderung zurück, werden „ auffällig, Schulleistungen lassen nach, (...) sie werden kontaktunfähig, aufmerksamkeitsgestört oder aggressiv.
Diese ganzen Verhaltensweisen sind als Widerstand der Kinder anzusehen- manche tun es still, andere laut. Manche treten ihren Eltern auch einfach vors Schienbein, andere werden weinerlich und manche machen bei der Erziehung ihrer Eltern einfach nicht mehr mit. Entwicklungsstillstand oder Verzögerung sind die Folge. Therapie kann hier nach meiner Meinung eine Möglichkeit sein mit sich selbst als auch mit anderen so umzugehen, dass wir unnötiges Leid vermeiden und darüber hinaus auch Zufriedenheit erreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen
- Entwicklung und Verbreitung der Gestalttherapie
- Definitionen
- Gestalt
- Gestalttherapie und ihre Wirkungsweise
- Techniken
- Spezielle Rahmenvorgaben
- Vorstellung der therapeutischen Techniken
- Phantasiearbeit
- Traumarbeit
- Einsatz von kreativen Medien
- Der „,leere Stuhl“/ Topdog und Underdog
- Rollenspiel
- Rollentausch oder Menodrama
- Märchenarbeit
- Klangerzeugung
- Indikation
- Zielgruppe und Behandlungsstil
- Spezifische Verhaltensweisen
- Aggression
- Wut
- Hyperaktivität
- Introvertierte, in sich gekehrte und ängstliche Kinder
- Stresssituationen und traumatische Erlebnisse
- Körperliche Symptome
- Einzelgänger
- Mangelnde Ich- Entwicklung und Autismus
- Schluss und Anspruch an die soziale Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Gestalttherapie als Therapieform für Kinder und Jugendliche. Sie untersucht die Indikationen für diese Therapieform und stellt verschiedene Techniken vor, die in der Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen zum Einsatz kommen.
- Grundlagen und Entwicklung der Gestalttherapie
- Indikationen für die Gestalttherapie bei Kindern und Jugendlichen
- Spezifische Techniken der Gestalttherapie für Kinder und Jugendliche
- Der Beitrag der Gestalttherapie zur sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Gestalttherapie bei Kindern und Jugendlichen ein und beleuchtet die Herausforderungen, denen sich Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung stellen müssen. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Kindes, die sowohl körperliche, seelische als auch geistige Aspekte einbezieht.
Das Kapitel „Grundlagen der Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen“ erläutert die Entstehung und Verbreitung der Gestalttherapie sowie wichtige Definitionen. Es werden die grundlegenden Prinzipien der Gestalttherapie und ihre Wirkungsweise vorgestellt.
Das Kapitel „Techniken“ gibt einen Überblick über verschiedene Techniken, die in der Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden. Diese Techniken zielen darauf ab, die Selbstwahrnehmung und Selbstregulation zu fördern, kreative Prozesse anzuregen und das Kind in seiner individuellen Entwicklung zu unterstützen.
Das Kapitel „Indikation“ befasst sich mit den Indikationen für die Gestalttherapie bei Kindern und Jugendlichen. Es werden verschiedene Verhaltensweisen und psychische Schwierigkeiten beschrieben, bei denen die Gestalttherapie hilfreich sein kann.
Schlüsselwörter
Gestalttherapie, Kinder, Jugendliche, Indikation, Techniken, Entwicklung, Selbstwahrnehmung, Selbstregulation, Phantasiearbeit, Traumarbeit, kreative Medien, Rollenspiel, Rollentausch, Menodrama, Märchenarbeit, Klangerzeugung, Aggression, Wut, Hyperaktivität, Introversion, Ängste, Stresssituationen, Traumatische Erlebnisse, Körperliche Symptome, Einzelgänger, Autismus, soziale Arbeit.
- Quote paper
- Melanie Durst (Author), 2005, Indikationen und Techniken der Gestalttherapie bei Kindern und Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48299