In der siebten Klasse Gymnasium wurde einer meiner Klassenkameraden, ein aufgeweckter und sehr beliebter Schüler, wegen Drogenkonsums von der Schule verwiesen. Acht Jahre später, als ich mich zum Blockpraktikum wieder an der Schule befand, erreichte uns die Nachricht, dass er unter Kokaineinfluss bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei. Bereits in der fünften Klasse hatte Kurt Cobain zu seinen großen Idolen gezählt.
Die Voraussetzungen, die Jugendliche anfällig für Drogen machen, sind vielfältig und komplex. Erziehung, Veranlagung und die im Zuge des Erwachsenwerdens auftretenden Probleme wie Selbstbehauptung in der „peer-group“, Abnabelung von den Eltern, Grenzüberschreitungen und Realitätsflucht sind nur einige davon. Für erste Drogenerfahrungen ist in den meisten Fällen das soziale Umfeld verantwortlich, vor allem der Freundeskreis, wo neben Lifestyle, sexuellen Erfahrungen und Parties auch Drogen zum Thema werden. Obwohl Musik oder eine Musikgruppe an sich zwar sicher nicht den Ausschlag dazu gibt, zu Drogen zu greifen, so gehört Musik doch in hohem Maße zum Umfeld Jugendlicher, die Bands und deren Verhalten in Bezug auf Lifestyle, Sex und Drogen genau beobachten und ihren Idolen auch in dieser Hinsicht nachstreben. Als Lehrer, egal welchen Faches, darf man vor dem Problem „Jugendliche und Drogen“ nicht die Augen verschließen oder versuchen, sich seiner Verantwortung zu entziehen, indem man die Zuständigkeit für dieses Problem dem Biologie- oder Vertrauenslehrer zuschiebt. Da Drogen gerade in den Musikbereichen, die von Jugendlichen vorzugsweise gehört werden, oft eine Rolle spielen, hat man als Musiklehrer erst recht die Verantwortung, sich umfassend über dieses Thema zu informieren, vor allem, weil viele Schüler im Musiklehrer einen Ansprechpartner sehen. Darüber hinaus kann man als Lehrer im Gegensatz zu den Eltern, die sich mit diesem Thema meist überfordert fühlen oder sich erst informieren, wenn es bereits zu spät ist, einen gewissen Abstand bewahren.
Ein Eingreifen ist jedoch nur möglich, wenn man selbst genau über Drogen Bescheid weiß und sich nicht von den eigenen Vorurteilen leiten lässt. Unwissen führt dazu, dass man das Problem entweder aus Angst oder Hilflosigkeit ignoriert oder Jugendliche mit Mahnungen und Belehrungen lediglich abschreckt. Der Versuch zu helfen muss in jedem Fall auf Objektivität und einem fundierten Drogenwissen basieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Basisinformationen zum Thema Drogen
- 2.1 Terminologie
- 2.1.1 Droge
- 2.1.2 Rausch
- 2.1.3 Sucht
- 2.1.4 Mischkonsum
- 2.2 Beschreibung
- 2.3 Geschichte und gesellschaftliche Akzeptanz
- 2.1 Terminologie
- 3 Drogen in der Musikszene junger Erwachsener
- 3.1 Empirische Untersuchungen
- 3.2 Auswertung
- 4 Musik als Droge
- 5 Gegenseitige Beeinflussung von Musik und Drogen
- 6 Betrachtung von Songs mit Drogenthematik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Zulassungsarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Musik- und Drogenkonsum bei jungen Erwachsenen. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die Einflüsse und Wechselwirkungen zwischen Musik, Drogen und dem jugendlichen Lebensumfeld zu entwickeln. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Musik im Kontext von Drogenkonsum und analysiert die Darstellung von Drogen in der Musik.
- Definition und Verständnis von Drogen im gesellschaftlichen Kontext
- Drogenkonsum in der Musikszene junger Erwachsener und empirische Befunde
- Die ambivalenten Beziehungen zwischen Musik und Drogen (Musik als Droge, Drogen als Inspiration für Musik)
- Analyse von Musikstücken mit Bezug auf Drogenthemen
- Pädagogische Implikationen und Möglichkeiten des verantwortungsvollen Umgangs mit dem Thema im Kontext der Musikpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung schildert den persönlichen Anstoß der Autorin für die Auseinandersetzung mit dem Thema durch den Drogentod eines ehemaligen Schülers. Sie betont die Verantwortung von Musiklehrern, sich mit dem Thema Drogenkonsum bei Jugendlichen auseinanderzusetzen, und plädiert für einen objektiven und fundierten Umgang mit dem Thema, frei von Vorurteilen und geprägt von der Abwägung von Vor- und Nachteilen des Drogenkonsums. Die Autorin betont die Notwendigkeit, Jugendliche von falschen Illusionen, wie beispielsweise der Steigerung der Kreativität unter Drogeneinfluss, zu befreien.
2 Basisinformationen zum Thema Drogen: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Begriff „Droge“ und seiner unterschiedlichen Definitionen im wissenschaftlichen, pharmazeutischen und gesellschaftlichen Kontext. Es werden verschiedene Aspekte wie der Rauschzustand, die Entstehung von Sucht und die Problematik des Mischkonsums beleuchtet. Die Definition von „Droge“ wird im Laufe der Zeit und aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse als dynamisch und veränderlich dargestellt, wobei die unterschiedlichen Perspektiven pharmazeutischer, medizinischer und gesellschaftlicher Sichtweisen berücksichtigt werden.
3 Drogen in der Musikszene junger Erwachsener: Dieses Kapitel untersucht empirisch den Zusammenhang zwischen Drogenkonsum und Musik innerhalb der jugendlichen Subkultur. Es analysiert die Ergebnisse von Studien und Forschungsergebnissen über den Drogenkonsum von Jugendlichen im Kontext ihrer Musikkonsumgewohnheiten. Die Auswertung dieser empirischen Daten soll Aufschluss über die Korrelation zwischen Musikpräferenzen, dem sozialen Umfeld und dem Drogenkonsum geben.
4 Musik als Droge: Dieses Kapitel untersucht die mögliche Funktion von Musik als eine Art Droge, welche die gleichen Bedürfnisse befriedigen kann wie die Einnahme von Substanzen. Die Arbeit analysiert, inwieweit Musik ähnliche Auswirkungen wie Rauschzustände haben kann und wie dies im Kontext des Erlebens und der emotionalen Befriedigung bei Jugendlichen zu verstehen ist.
5 Gegenseitige Beeinflussung von Musik und Drogen: Dieses Kapitel beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Musik und Drogen. Es wird untersucht, inwieweit Drogen die Kreativität von Musikern beeinflussen und wie diese wiederum in ihrer Musik Drogenkonsum thematisieren und möglicherweise verherrlichen oder kritisch hinterfragen. Die Arbeit analysiert die komplexe Beziehung zwischen künstlerischer Ausdrucksform und dem Einfluss von Drogen auf den Schaffensprozess.
6 Betrachtung von Songs mit Drogenthematik: Dieses Kapitel fokussiert die Analyse spezifischer Musikstücke, in denen Drogenthemen explizit oder implizit behandelt werden. Es untersucht die lyrischen Inhalte, die musikalische Gestaltung und die Gesamtwirkung dieser Songs auf den Hörer, um die Darstellung von Drogen und deren Wirkungen in der Musik zu untersuchen. Die Interpretation dieser Songs im Kontext ihrer gesellschaftlichen Relevanz steht im Mittelpunkt.
Schlüsselwörter
Drogenkonsum, Jugendliche, Musik, Musikszene, Sucht, Rausch, Empirische Forschung, Musikpädagogik, Drogenprävention, Gesellschaftliche Akzeptanz, Jugendliche und Drogen, Musik und Drogen, Vorurteile, Peergroup, Kreativität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Zulassungsarbeit: Musik und Drogenkonsum bei jungen Erwachsenen
Was ist der Gegenstand dieser Zulassungsarbeit?
Die Arbeit untersucht den komplexen Zusammenhang zwischen Musik und Drogenkonsum bei jungen Erwachsenen. Sie analysiert die Einflüsse und Wechselwirkungen zwischen Musik, Drogen und dem jugendlichen Lebensumfeld, beleuchtet die Rolle der Musik im Kontext von Drogenkonsum und untersucht die Darstellung von Drogen in der Musik.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende zentrale Themen: Definition und Verständnis von Drogen im gesellschaftlichen Kontext, Drogenkonsum in der Musikszene junger Erwachsener (unterstützt durch empirische Befunde), die ambivalente Beziehung zwischen Musik und Drogen (Musik als Droge, Drogen als Inspiration für Musik), Analyse von Musikstücken mit Drogenthemen und pädagogische Implikationen sowie Möglichkeiten des verantwortungsvollen Umgangs mit dem Thema im Kontext der Musikpädagogik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zu Basisinformationen zum Thema Drogen (inkl. Terminologie, Beschreibung und gesellschaftlicher Akzeptanz), ein Kapitel zu Drogen in der Musikszene junger Erwachsener (mit empirischen Untersuchungen und Auswertung), ein Kapitel zu Musik als Droge, ein Kapitel zur gegenseitigen Beeinflussung von Musik und Drogen und abschließend ein Kapitel zur Betrachtung von Songs mit Drogenthemen.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit kombiniert verschiedene Methoden. Sie beinhaltet die Analyse von Literatur und Forschungsergebnissen zum Thema Drogen und Drogenkonsum bei Jugendlichen, empirische Untersuchungen zum Zusammenhang von Musik und Drogenkonsum in der jugendlichen Subkultur und die qualitative Analyse von Musikstücken mit Bezug auf Drogenthemen.
Welche Ergebnisse werden erwartet?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Musik und Drogenkonsum bei jungen Erwachsenen zu entwickeln. Sie soll Aufschluss über die Korrelation zwischen Musikpräferenzen, sozialem Umfeld und Drogenkonsum geben und die verschiedenen Perspektiven auf die Beziehung zwischen Musik und Drogen beleuchten (z.B. Musik als Ersatzbefriedigung, Drogen als Inspiration für Musik, Darstellung von Drogen in der Musik).
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit soll pädagogische Implikationen aufzeigen und Möglichkeiten für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema im Kontext der Musikpädagogik vorschlagen. Sie möchte dazu beitragen, Vorurteile zu überwinden und einen objektiven, fundierten Umgang mit dem Thema Drogenkonsum bei Jugendlichen zu fördern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Drogenkonsum, Jugendliche, Musik, Musikszene, Sucht, Rausch, Empirische Forschung, Musikpädagogik, Drogenprävention, Gesellschaftliche Akzeptanz, Jugendliche und Drogen, Musik und Drogen, Vorurteile, Peergroup, Kreativität.
Was ist die persönliche Motivation der Autorin?
Die Autorin wurde durch den Drogentod eines ehemaligen Schülers zum Thema angeregt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für Musiklehrer, sich fundiert und objektiv mit dem Thema Drogenkonsum bei Jugendlichen auseinanderzusetzen.
- Quote paper
- Susanne Brunner (Author), 2004, Der Zusammenhang zwischen Musik- und Drogenkonsum im Freizeitverhalten junger Erwachsener, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48363