Im Vordergrund dieser Seminararbeit steht die Entwicklung des Militärwesens in der frühen Neuzeit. Sie konzentriert sich vor allem auf die Entstehung stehender Heere in den armierten Reichsständen sowie innere Staatsbildungsprozesse des 17. Jahrhunderts.
Dabei wird im ersten Teil der Argumentation auf die Strukturen und resultierenden Funktionen des Militärwesens und auf den Entwicklungsprozess früh-moderner Staatlichkeit eingegangen, bei welchem das Militär und der Krieg nicht die alleinige Rolle spielen konnten, aber als fundamentale Antriebskraft vieler staatenbildender Prozesse fungierten.
Im zweiten Teil der Arbeit wird das Fürstentum Bayern vom Ausgang des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts im Vordergrund stehen. An diesem Beispiel werden die zuvor konkretisierten Strukturen und Funktionen innerer Staatsbildung angewandt. Hier wird deutlich, wie wichtig die Anfangsjahre des 30-jährigen Krieges, die Erlangung der Kur sowie die einhergehenden Kurlanden für den Entwicklungsprozess früh-moderner Staatlichkeit im Fürstentum Bayern waren und wie determinierend das frühe 17. Jahrhundert für die daraus resultierende Sicherheits- und Militärpolitik Bayerns war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Militärwesen und innere Staatsbildung vom Ausgang des 16. Jahrhunderts zum Ende des 17. Jahrhunderts am Beispiel des Fürstentums Bayern
- Strukturen und Funktionen: Militärwesen als Antrieb des Entwicklungsprozesses frühmoderner Staatlichkeit
- Merkmale des frühmodernen Staates
- Prozess der Entstehung stehender Heere in den armierten Reichsständen
- Bedeutung und Folgen der bewaffneten Macht für den frühmodernen Territorialstaat
- Militär als fürstliches Machtinstrument nach innen und außen
- Verstaatlichung des Militärwesens: Militärfinanzierung und Militärverwaltung als Indikatoren für innere Staatsbildung
- Ökonomische und wirtschaftliche Bedeutung für den Staat
- Sozialdisziplinierung und gesellschaftliche Folgen
- Militärwesen und innere Staatsbildung am Beispiel des Fürstentums Bayern
- Das Fürstentum Bayern
- Militärwesen und innere Staatsbildung vom Ausgang des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts im Fürstentum Bayern
- Militärwesen und innere Staatsbildung vom Ausgang des 16. Jahrhunderts bis zum Anfang des 30-jährigen Kriegs
- Militärwesen und innere Staatsbildung im 30-jährigen Krieg
- Militärwesen und innere Staatsbildung im Anschluss an den Westfälischen Frieden bis zum Ende des 17. Jahrhunderts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung des Militärwesens in der frühen Neuzeit, insbesondere mit der Entstehung stehender Heere in den armierten Reichsständen des 17. Jahrhunderts. Ziel ist es, die Rolle des Militärwesens im Prozess der inneren Staatsbildung zu beleuchten.
- Die Bedeutung des Militärwesens als Antriebskraft für die Herausbildung des frühmodernen Staates
- Die Verzahnung von Militärwesen und innerer Staatsbildung im Kontext der Finanzpolitik, Militärverwaltung und Sozialdisziplinierung
- Die Rolle des Militärwesens in der Sicherung der fürstlichen Macht und der Durchsetzung von staatlichen Interessen
- Der Einfluss des Militärwesens auf die wirtschaftliche Entwicklung und die gesellschaftliche Ordnung
- Die Anwendung dieser Strukturen und Funktionen am Beispiel des Fürstentums Bayern im 17. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den territorialen Staatsbildungsprozess in der frühen Neuzeit und die damit einhergehende Zentralisierung der Macht bei den einzelnen Fürsten. Es wird betont, dass monokausale Erklärungsversuche nicht möglich sind und die Arbeit sich auf die Entwicklung des Militärwesens und die Entstehung stehender Heere konzentrieren wird. Der erste Teil der Arbeit widmet sich den Strukturen und Funktionen des Militärwesens in der frühen Neuzeit und dessen Rolle im Entwicklungsprozess frühmoderner Staatlichkeit. Dabei wird das Militär als eine fundamentale Antriebskraft vieler staatsbildender Prozesse betrachtet, die zu administrativen, fiskalen, ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen führte.
Der zweite Teil der Arbeit analysiert das Fürstentum Bayern vom Ausgang des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Anhand dieses Beispiels werden die zuvor dargestellten Strukturen und Funktionen der inneren Staatsbildung untersucht. Besonderes Augenmerk wird auf die Bedeutung der Anfangsjahre des 30-jährigen Kriegs und der Erlangung der Kur für den Entwicklungsprozess frühmoderner Staatlichkeit im Fürstentum Bayern gelegt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf Themen wie Militärwesen, innere Staatsbildung, frühmoderner Staat, Territorialisierung, fürstliche Macht, Finanzpolitik, Militärverwaltung, Sozialdisziplinierung, 30-jähriger Krieg, Fürstentum Bayern, Kurfürstentum Bayern. Weitere wichtige Konzepte sind die Entstehung stehender Heere, die Verstaatlichung des Militärwesens und die Folgen des Militärwesens für die wirtschaftliche Entwicklung und die gesellschaftliche Ordnung.
- Arbeit zitieren
- Adrian Karmann (Autor:in), 2018, Militärwesen und innere Staatsbildung in Bayern vom Ausgang des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/484101