Aktuelle Verkehrsdaten spielen eine immer wichtigere Rolle in unserer heutigen Informationsgesellschaft besonders im Hinblick auf das weiter steigende Mobilitätsbedürfnis der Gesellschaft und den begrenzten Ressourcen der Verkehrssysteme. Dieses Bedürfnis nach Verkehrsdaten wird momentan nur unzureichend erfüllt. Die Technologie der streckenbezogenen Verkehrsdatenerfassung, bei der einzelne Fahrzeuge im Gesamtverkehrsstrom als mobile Messflotte (Position, Zeit, momentane Geschwindigkeit) verwendet werden um aus den Fahrmustern den momentanen Ver-kehrszustand abzubilden, ermöglicht eine umfassende Echtzeit-Verkehrsdatenerfassung. So können durch die streckenbezogene Verkehrsdatenerfassung, für die sich in der deutschsprachigen Literatur auch der englische Begriff Floating Car Data (FCD) etabliert hat, Reisezeiten im Straßennetz und der daraus abgeleitete Verkehrszustand berechnet werden, ohne ein dichtes und kostenintensives straßenseitiges Sensornetz (Induktionsschleifen, Infrarotsensoren, Radarsensoren, etc.) aufbauen zu müssen. Durch die Bereitstellung von Reisezeiten bzw. Reisezeitprognosen im Straßenverkehr können Daten für kollektive Verkehrsbeeinflussungsanlagen sowie für individuelle Verkehrsinformationsdienste zur Verfügung gestellt werden.
In der vorliegenden Arbeit wurden zuerst Technologien zur Übertragung von Floating Car Data (FCD) an eine Datenzentrale analysiert, um durch geeignete Übertragungstechnologien hinsichtlich Technologieverfügbarkeit, Kosten, Geschwindigkeit sowie Synergien mit anderen Anwendungen verwertbare Verkehrsinformationen generieren zu können. Danach wurden verschiedene Methoden zur Generierung streckenbezogener Verkehrsdaten auf Basis der FCD Technologie analysiert und bewertet. Sie sollen einem breiten Personenkreis zugänglich und für den Massenmarkt geeignet sein sowie - wenn möglichbereits in anderen Anwendungen und Diensten eingesetzt werden (Grenzkostenansatz). Durch geringe Investitionen in benötigte Hard- und Software sowie durch Technologieverfügbarkeit soll die Anzahl der Fahrzeuge zur FCD Verkehrsdatenerfassung in Zukunft erheblich gesteigert werden. Im Zuge der Arbeit wurden statistische Überlegungen zum erforderlichen Stichprobenumfang für die Reisezeitberechnung sowie zur Stauerkennung durchgeführt sowie in einer Fallstudie verschiedene Szenarien zur Verkehrsdatengenerierung auf dem hochrangigen Straßennetz in Österreich untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Vorgangsweise
- Grundlagen
- Straßenverkehrsinformationen
- Querschnittsbezogene Verkehrsdatenerfassung
- Streckenbezogene Verkehrsdatenerfassung
- Einzelfahrzeug im Verkehrsablauf
- Fahrtablauf des Einzelfahrzeuges unter kontrollierten Bedingungen
- Fahrtablauf des Einzelfahrzeugs als stochastischer Prozess
- Verkehrskenngrößen aus Einzelfahrzeugmessungen
- Mittlere Reisezeit und mittlere Reisegeschwindigkeit
- Beschleunigungskennwert
- Haltezeiten
- (Reise-) Zeitverluste
- Internationale Analyse
- Europa
- Japan
- USA
- Erfahrungen aus den Feldversuchen
- Datenerfassung und -übertragung
- Modellrechnungen zur Verkehrsflussanalyse
- Datenübertragung
- Bewertungskriterien und Zielgewichtung
- Übertragungstechnologien
- Global System for Mobile Communications (GSM)
- Systemkomponenten
- Mobiltelefon
- Basisstation Subsystem
- Systemkomponenten
- Global System for Mobile Communications (GSM)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Dissertation befasst sich mit der Generierung streckenbezogener Verkehrsdaten als Grundlage für den Einsatz in Verkehrstelematiksystemen. Ziel ist es, Technologien zur Erfassung und Übertragung von Floating Car Data (FCD) zu analysieren und zu bewerten, um die Effizienz von Verkehrstelematiksystemen zu steigern.
- Analyse von Technologien zur Übertragung von FCD-Daten
- Bewertung von Methoden zur Generierung streckenbezogener Verkehrsdaten
- Statistische Überlegungen zum Stichprobenumfang und Stauerkennung
- Untersuchung von Szenarien zur Verkehrsdatengenerierung im österreichischen Straßennetz
- Bewertung von Mobilfunksystemen als Quelle für FCD-Daten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Dissertation führt in die Thematik der streckenbezogenen Verkehrsdatenerfassung ein und stellt die Problemstellung, Zielsetzung und Vorgangsweise dar. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen von Straßenverkehrsinformationen und Verkehrsdatenerfassung, wobei sowohl querschnittsbezogene als auch streckenbezogene Methoden behandelt werden. Im dritten Kapitel werden internationale Erfahrungen und Beispiele aus der Praxis dargestellt, die die Entwicklung und Anwendung von FCD-Technologien beleuchten. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Datenübertragung von FCD-Daten und analysiert verschiedene Übertragungstechnologien, insbesondere das Global System for Mobile Communications (GSM).
Schlüsselwörter
Streckenbezogene Verkehrsdatenerfassung, Floating Car Data (FCD), Verkehrstelematik, Mobilfunk, Datenübertragung, GSM, Verkehrsflussanalyse, Stauerkennung, Reisezeitberechnung, Stichprobenumfang.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Ing. Dr. MSc Martin Linauer (Autor:in), 2005, Generierung streckenbezogener Verkehrsdaten als Basis für den Einsatz in Verkehrstelematiksystemen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48514