Heinrich Scheidemann wurde um 1596 in Wöhrden (Süderdithmarschen) als Sohn des Organisten David Scheidemann geboren. Das Organistenamt seines Vaters an St. Katharinen seit 1604 in Hamburg ermöglichte Heinrich Scheidemann zwischen 1611 und 1614 ein Studium bei J.P.Sweelinck in Amsterdam. Ein Kanon vom 15. November 1614 zu Ehren Scheidemanns von Sweelinck beweist, dass der Unterricht in diesem Jahr abgeschlossen war. „Zum Abschied mag Scheidemann von seinem Lehrer den Kanon erhalten haben.“ In den 20er Jahren, spätestens 1629, übernahm er die Stelle seines Vaters als Organist an St. Katharinen und blieb in diesem Amt bis zu seinem Tod. Das erste Mal erscheint Scheidemann am 27. September 1631 in den Rechnungsbüchern. Unter diesem Datum steht die Notiz: „Heinrich Scheidemann, dem Organisten, .“ weil ihm in seiner Krankheit viel auf Apotheker und Doktoren gegangen, verEhrt Daraus lässt sich schließen, dass Scheidemann 1630 oder 1631 von einer schweren Krankheit heimgesucht worden ist.
1633 übernahm Heinrich Scheidemann auch noch die Aufgabe des Kirchenschreibers an St. Katharinen. „Den Amtseid als solchen legte er nach dem Bestallungsbuch am 10. Juli 1633 ab.“ Scheidemann war ein bekannter Orgelprüfer seiner Zeit und nahm so zum Beispiel 1627 die Gottfried-Fritzsche- Orgel in der Braunschweiger Ulricikirche ab. 1634 erlangte er das Hamburger Bürgerrecht und heiratete am 1. Juni die hamburgische Arzttochter Maria Bokel. Der Ehe entsprossen neun Kinder.
Inhaltsverzeichnis
- Biografie
- Werke
- Choralfantasie
- Magnifikate
- Praeambeln
- Mottentenkolorierung
- Quellen für die Werke Scheidemanns
- Der Wolfenbütteler Tabulatur.Autograph von Heinrich Scheidemann !?
- Scheidemann und die norddeutsche Orgelschule
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Leben und Werk von Heinrich Scheidemann, einem bedeutenden Vertreter der norddeutschen Orgelschule. Der Fokus liegt auf der Analyse seiner Orgelwerke, insbesondere der Choralfantasien, sowie der Einordnung seines Schaffens in den musikalischen Kontext seiner Zeit.
- Biographie und musikalische Entwicklung von Heinrich Scheidemann
- Analyse und Interpretation seiner Orgelwerke, vor allem der Choralfantasien
- Einordnung Scheidemanns in die norddeutsche Orgelschule und seine Bedeutung für deren Entwicklung
- Quellen und Überlieferungen zu Scheidemanns Werken und Leben
- Der Einfluss von Scheidemanns Werken auf spätere Komponisten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Biographie von Heinrich Scheidemann, einschließlich seiner musikalischen Ausbildung bei J.P. Sweelinck in Amsterdam und seiner späteren Tätigkeit als Organist und Kirchenschreiber an St. Katharinen in Hamburg. Das zweite Kapitel widmet sich Scheidemanns Werken, wobei der Schwerpunkt auf den Choralfantasien liegt. Es wird die Bedeutung der Choralfantasie für die norddeutsche Orgelmusik beleuchtet und die Besonderheiten der Kompositionstechnik Scheidemanns erörtert. Das dritte Kapitel behandelt die Quellen für Scheidemanns Werke, darunter der Wolfenbütteler Tabulaturband. Das vierte Kapitel analysiert Scheidemanns Rolle in der norddeutschen Orgelschule und seinen Einfluss auf spätere Komponisten wie Johann Adam Reincken und Werner Fabricius. Der Anhang und das Literaturverzeichnis werden im Vorschautext nicht berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Heinrich Scheidemann, norddeutsche Orgelschule, Choralfantasie, cantus firmus, Orgelmusik, J.P. Sweelinck, Johann Adam Reincken, Werner Fabricius, Wolfenbütteler Tabulatur, Tabulaturband, Quellenforschung, Musikgeschichte.
- Quote paper
- Ulrike Becker (Author), 2005, Heinrich Scheidemann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48527