Interkulturelle Kompetenz gewinnt vor allem vor dem Hintergrund der Tatsache an Bedeutung, dass sich die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen nicht mehr in kulturell homogenen Umwelten, sondern unter kulturell sehr heterogenen Bedingungen vollziehen. Multinationale Unternehmen haben schon lange erkannt, dass sie für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Mitarbeitern verschiedener kul-tureller Herkunft innerhalb des nationalen Unternehmens auf deren Werte und Normen Rücksicht nehmen müssen. Ebenso wichtig ist dies für Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen aus anderen Kulturen.
Interkulturelle Begegnungen sind heute nicht etwas, das man befürworten oder ablehnen kann. In der modernen Gesellschaft ereignen sie sich täglich massenhaft. Das Risiko eines Konfliktes, das aus der Unkenntnis der jeweils fremden Kultur entsteht, wird dadurch jedoch nicht geringer. Umso wichtiger ist es daher, das eigene Denken, Erleben und Handeln als kulturabhängig zu begreifen und somit zu lernen, dass es neben der eigenen Weltsicht andere Werte und Handlungsmuster gibt, die weder besser noch schlechter sind als die Kultur, in die man hineingeboren wurde. Im Zuge dieses Lernprozesses entwickeln Menschen interkulturelle Kompetenz, die die Grundlage für interkulturelle Kooperation darstellt.
In dieser Arbeit wurden zunächst die Grundbegriffe Kultur und interkulturelle Kompetenz geklärt. Anhand der international bekannten Studie von Hofstede konnten anschließend fünf Dimensionen gezeigt werden, in denen kulturelle Unterschiede sichtbar werden. Hofstedes Begriffe unterstützen meines Erachtens die Entwicklung interkultureller Kompetenz, da man mit ihrer Hilfe interkulturelle Begegnungen neu interpretieren kann. Einige Beispiele haben dann gezeigt, in welchen Bereichen dies für eine interkulturelle Unternehmensführung bedeutsam ist. Ebenso wichtig erschien es mir, neben der Wirtschaft weitere gesellschaftliche Bereiche vorzustellen, in denen interkulturelle Kompetenz heute gefragt ist. Die Beispiele aus dem Schulsystem, der Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen sowie der Altenpflege machen deutlich, wie vielfältig die Bereiche sind, in denen Menschen un-terschiedlicher kultureller Prägung zusammenkommen.
Das Fazit dieser Arbeit lautet:
Interkulturelle Kompetenz ist nicht nur notwendig, sie zahlt sich auch aus, ob nun direkt in höheren Umsätzen und Profiten oder „nur“ in einem besseren menschlichen Zusammenleben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fundamente und Begriffsabgrenzungen
- Der Begriff „Kultur“
- Kulturdefinitionen und Kulturstandards
- Interkulturelle Kompetenz
- Interkulturelle Kompetenz im wirtschaftlichen Handeln
- Kulturdimensionen
- Machtdistanz
- Unsicherheitsvermeidung
- Individualismus versus Kollektivismus
- Maskulinität versus Femininität
- Langfristige versus kurzfristige Orientierung
- Interkulturelle Unternehmensführung
- Zielfindung und Zielerreichung
- Zeitverständnis
- Führungsstil
- Mitarbeiterbeurteilung
- Motivation
- Interkulturelle Kompetenz in sozialen Einrichtungen
- Interkulturelle Kompetenz in der Schule
- Interkulturelle Kompetenz in Clearing-Stellen und Heimen
- Interkulturelle Kompetenz in Alten- und Pflegeheimen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema „Interkulturelle Kompetenz“ und untersucht die Bedeutung dieser Fähigkeit im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext. Die Arbeit geht der Frage nach, ob Konflikte kultureller Natur sind und wie man ihnen vorbeugen oder sie überwinden kann.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Kultur“
- Analyse der interkulturellen Kompetenz und ihrer Relevanz
- Einfluss von Kulturdimensionen auf die Unternehmensführung
- Bedeutung interkultureller Kompetenz in sozialen Einrichtungen
- Entwicklung eines Bewusstseins für die grundsätzliche Problematik interkultureller Begegnungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema „Interkulturelle Kompetenz“ ein und erläutert die Motivation für die Untersuchung. Sie stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor, die im weiteren Verlauf beantwortet werden sollen.
- Fundamente und Begriffsabgrenzungen: Dieses Kapitel legt die konzeptionellen Grundlagen für die Arbeit, indem es den Begriff „Kultur“ definiert. Es werden verschiedene Kulturdefinitionen aus der Literatur vorgestellt und eine auf die Arbeit zugeschnittene Definition abgeleitet.
- Interkulturelle Kompetenz: Dieses Kapitel erläutert den Begriff „Interkulturelle Kompetenz“ anhand eines Fallbeispiels. Die interkulturelle Begegnung mit Hindernissen wird dargestellt und der Begriff „Interkulturelle Kompetenz“ im Kontext dieser Begegnung näher beleuchtet.
- Interkulturelle Kompetenz im wirtschaftlichen Handeln: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss von Kultur auf die Unternehmensführung, basierend auf der Studie von Geert Hofstede. Es werden die relevanten Kulturdimensionen vorgestellt und ihre Auswirkungen auf die Unternehmensführung erörtert.
- Interkulturelle Kompetenz in sozialen Einrichtungen: Dieses Kapitel untersucht die Notwendigkeit interkultureller Kompetenz in verschiedenen sozialen Einrichtungen, wie beispielsweise Schulen, Clearing-Stellen, Heimen und Alten- und Pflegeheimen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Interkulturelle Kompetenz, Kultur, Kulturdimensionen, Unternehmensführung, soziale Einrichtungen, Konflikte, Werte, Normen, Begegnungen.
- Arbeit zitieren
- Diplom Kaufmann Ali El-Khatib (Autor:in), 2005, Interkulturelle Kompetenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48606