Platon ist einer der berühmtesten und meist gelesenen sowie studierten Philosophen. Er ist als Schüler des Sokrates und Lehrer des Aristoteles bekannt. Als Denker schrieb er in der Mitte des 4. Jahrhunderts. Seine frühesten Werke sind beachtlich und auf alte Quellen des Sokrates rückführbar. Spätere Schriften, die sein bekanntestes Werk Politeia beinhalten, beschäftigen sich unter anderem mit Ethik, Politischer Philosophie, Moralpsychologie, Erkenntnistheorie und Metaphysik. Ebenso ergiebig ist sein Dialog Kratylos, der eine besonders große Bedeutung auf die Entwicklung der antiken Sprachphilosophie hatte und sich somit wiederum auf heutige sprachwissenschaftliche sowie sprachphilosophische Betrachtungen auswirkte. Platon verfasste zwar alles schriftlich, aber dennoch lag das Hauptanliegen seines Schaffens in seiner Berufung als Lehrer, in der er seine Theorien mündlich weitergab so wie er es von seinem Lehrer Sokrates kannte. Über das Aufstellen von schriftlichen Werken war Platon nicht sonderlich begeistert. Vielmehr war er der festen Überzeugung, „dass er den innersten Kern seiner Lehre niemals einer Schrift anvertrauen und so der Missgunst und dem Unverständnis preisgeben würde“1. Man kann seine Auffassung von Philosophie so beschreiben, dass sie in der Erörterung der Grundlagen für das Verständnis der Welt begründet ist. Platon wollte mit seinen Theorien die Erkenntnis seiner Schüler anregen, sie also nicht zum bloßen Repetieren dieser veranlassen, sondern zur freien Widergabe seiner Worte, die wiederum ein Beweis für deren Verständnis gewährleisten sollte. Er meint zu diesem Punkt, „es gibt keine Schrift von mir, und es wird nie eine geben; denn es lässt sich nicht wie anderes, das man erlernen kann, aussprechen, sondern es[...]entsteht plötzlich, wie von einem springenden Funken entzündet, ein Licht in der Seele, das von nun an sich selbst erhält“2. Meiner Meinung nach ist Platons Philosophieauffassung in engem Bezug zur hermeneutischen Philosophie zu sehen, wenn nicht sogar ihr Fundament.
Inhaltsverzeichnis
Prolog
I. Über das Leben Platons
II. Platons Werke
III. Über den Idealen Staat
IV. Der Kratylos-Dialog
Epilog
Literaturverzeichnis
Prolog
Platon ist einer der berühmtesten und meist gelesenen sowie studierten Philosophen. Er ist als Schüler des Sokrates und Lehrer des Aristoteles bekannt. Als Denker schrieb er in der Mitte des 4. Jahrhunderts. Seine frühesten Werke sind beachtlich und auf alte Quellen des Sokrates rückführbar. Spätere Schriften, die sein bekanntestes Werk Politeia beinhalten, beschäftigen sich unter anderem mit Ethik, Politischer Philosophie, Moralpsychologie, Erkenntnistheorie und Metaphysik. Ebenso ergiebig ist sein Dialog Kratylo s, der eine besonders große Bedeutung auf die Entwicklung der antiken Sprachphilosophie hatte und sich somit wiederum auf heutige sprachwissenschaftliche sowie sprachphilosophische Betrachtungen auswirkte. Platon verfasste zwar alles schriftlich, aber dennoch lag das Hauptanliegen seines Schaffens in seiner Berufung als Lehrer, in der er seine Theorien mündlich weitergab so wie er es von seinem Lehrer Sokrates kannte. Über das Aufstellen von schriftlichen Werken war Platon nicht sonderlich begeistert. Vielmehr war er der festen Überzeugung, „dass er den innersten Kern seiner Lehre niemals einer Schrift anvertrauen und so der Missgunst und dem Unverständnis preisgeben würde“1. Man kann seine Auffassung von Philosophie so beschreiben, dass sie in der Erörterung der Grundlagen für das Verständnis der Welt begründet ist. Platon wollte mit seinen Theorien die Erkenntnis seiner Schüler anregen, sie also nicht zum bloßen Repetieren dieser veranlassen, sondern zur freien Widergabe seiner Worte, die wiederum ein Beweis für deren Verständnis gewährleisten sollte. Er meint zu diesem Punkt, „es gibt keine Schrift von mir, und es wird nie eine geben; denn es lässt sich nicht wie anderes, das man erlernen kann, aussprechen, sondern es[...]entsteht plötzlich, wie von einem springenden Funken entzündet, ein Licht in der Seele, das von nun an sich selbst erhält“2. Meiner Meinung nach ist Platons Philosophieauffassung in engem Bezug zur hermeneutischen Philosophie zu sehen, wenn nicht sogar ihr Fundament.
I. Über das Leben Platons
Größtenteils geht man davon aus, dass Platon, der Athenische Philosoph, 427 v.Chr. geboren wurde und im Alter von 81 Jahren, 347 v.Chr., starb. Seine Jugend spielte sich zur Zeit des Peloponnesischen Krieges (431- 404) ab. In seinen Schriften sagt er nicht viel über sein Leben aus. Das wir überhaupt etwas über Platons Vita wissen, verdanken wir Apuleius, Diogenes Laertios und Olympiodoros. Bezogen auf deren Referenz waren Ariston und Periktione die Eltern von ihm. Verfolgt man den Familienstammbaum, so geht dieser auf beiden Seiten auf Poseidon zurück. Die Geburt des Platon war Diogenes Berichten zufolge, kein glücklicher Umstand im Leben der Periktione. Sie wurde „von Ariston vergewaltigt“3, was aber nicht hundertprozentig nachvollziehbar ist, da Platon noch zwei ältere Brüder, Glaukon und Adeimantos, sowie eine Schwester namens Potone, von demselben Vater hat. Nach dem Tod des Ariston heiratete Periktione ihren Onkel Pyrilampes mit dem sie einen weiteren Sohn, Antiphon, zeugte.
Platon entstammt einer der reichsten und politisch engagiertesten Familien Athens, deren politische Machenschaften, aus historischer Betrachtung, weniger lobenswert waren. Dafür spricht zum Beispiel die Mitgliedschaft des Charmides (ein Onkel Platons) bei den berüchtigten 30 Tyrannen, die 404 v.Chr. die Demokratie Athens umstürzten. Charmides eigener Onkel Kritias war der Anführer der Dreißig. Platons Verwandtschaft gehörte jedoch nicht zur gehobeneren Gruppe der Oligarchisten. Über seinen Stiefvater Pyrilampes sagt man, dass er in enger Verbindung zu Perikles stand, als dieser der Führer der demokratischen Faktion war.
Platon wurde eigentlich nach seinem Großvater Aristokles benannt, aber mit seinem Spitznamen Platon gerufen. Der Bedeutung des Namens nach zu urteilen, war Platon schon als Kind von breiter Statur und hatte eine breite Stirn, was seinen Sportlehrer veranlasste, ihn erstmals so zu nennen. Trotz der Inschriften auf seiner Grabstätte kennt die Geschichte ihn als Platon und nicht als Aristokles. In seiner Jugend beschäftigte er sich mit Malerei und Prosa und wurde später durch Kratylos, einen Herakliteer, in die Philosophie eingeführt, was zur Folge hatte, dass sich Platon um 407 den Kreis des Sokrates anschloss.
Nach der Hinrichtung seines Lehrers und Freundes Sokrates im Jahre 399 verließ Plato Athen, um zunächst mit anderen Sokratikern bei Eukleides in Megara zu bleiben und später seine Reisen nach Italien, Sizilien und Ägypten auszudehnen. Über den Aufenthalt in Unteritalien und Sizilien gibt sein Werk Siebter Brief Auskunft. Was aber seine Reiseroute nach Ägypten und Kyrene betrifft, gibt es keine evidenten Dokumente. Aus welchem Beweggrund der Philosoph Italien und Sizilien erkunden wollte, geht nicht aus seinen Werken hervor, jedoch wird in antiken Schriften berichtet, dass er nicht nur den Ätna sehen mochte, sondern auch „den unteritalienischen Pythagoreern“4 einen Besuch abstatten wollte, von denen er sehr beeindruckt war. Außerdem hatte er vor, diplomatisch – politische Beziehungen mit Dionys I zu knüpfen. Letzteres sollte ihm nicht ohne weiteres gelingen, da es während seinem Aufenthalt in Syrakus, zu einem Streit zwischen beiden kam. Ursprünglich sollte er in Dionys’ Bruder Dions Dienste treten, um ihn Unterricht zu erteilen. Der Disput hatte zur Folge, dass der Dichter mit einem Schiff nach Aigina (außerhalb von Athen) gebracht wurde, um dort auf dem Sklavenmarkt verkauft zu werden, wo er dann später von dem „Kyrenaier Annikeris“5 losgekauft wurde.
Schließlich kehrte Platon aber nach Athen zurück und gründete dort eine Schule, die unter dem Namen Akademie bekannt wurde. In ihr hielt sich der Philosoph, bis auf einige Auslandsaufenthalte, Zeit seines Lebens auf. Es ist über den tatsächlichen Lehrablauf der Akademie wenig bekannt. Man kann aber davon ausgehen, dass es sich nicht um eine Universität aus heutiger Sicht handelte. Im Jahre 367 brach eine neue Regierungsära in Syrakus, mit dem Sohn des Dionys I, an. Dionys II ließ, im Gegensatz zu seinem Vater, Dion an den staatlichen Angelegenheiten teilhaben. Dion nahm Veränderungen auf der ganzen Linie vor, um das alte System zu reformieren. So konnte er auch den neuen Herrscher von seiner Idee überzeugen, Platon als philosophischen Ratgeber einzuladen. Dion wollte mit Hilfe des Denkers zu einem Philosoph-Herrscher wie in dessen Abhandlung über den Staat werden.
Platon nahm die Einladung hinsichtlich der Verwirklichung seiner politischen Ideale an und begab sich 366 auf die lange Reise. Kurze Zeit nach seiner Ankunft am Hof kam es zu einem Konflikt zwischen ihm und weiteren Beratern des Königs, die eine Meuterei zwischen Dion und Dionys II hervorrufen konnten, was zur Folge hatte, dass Dion ins Exil geschickt wurde und Platon zugleich als Gefangener und Gast unter Hausarrest geriet. Letztlich gelang es ihm 365 das Land mit der Erlaubnis des Diktators wieder zu verlassen. Dionys II versicherte ihm, nach Ende des Krieges mit den Lukanern, Dion und ihn wieder in seine Dienste zu stellen.
Dion folgte Platon wenig später nach Athen an die Akademie, wo sie beide die nächsten vier Jahre blieben bevor sie wieder auf den Hof zurückkehrten. Aufgrund weiterer Zwistigkeiten zwischen dem König und Dionys II verließ Platon, völlig enttäuscht von der Politik, Syrakus 360 entgültig. Der Denker kehrte in seine Akademie zurück, in der er die letzten 13 Jahre seines Lebensabends verbrachte. Diogenes zufolge wurde der Philosoph auf dem Boden seiner Schule beigesetzt.
[...]
1 Störig, Joachim, Hans, Kleine Weltgeschichte der Philosophie, Frankfurt a.M. 1987, S. 156
2 Ebda., S. 156
3 http://www.utm.edu/research/iep/p/plato.htm
4 Bormann, Karl, Platon, Freiburg (Breisgau)-München 1987, S.8
5 Ebda., S. 8
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