Das Schwergewicht der antiken Sklaverei liegt nach Jochen Bleicken „in dem Übergang von der Republik zur Kaiserzeit, nämlich etwa von der Mitte des 2. vorchristlichen bis zur Mitte des 2. nachchristlichen Jahrhunderts,(...).“1 In dieser Arbeit über die Sklavenarbeit möchte ich mich vor allem mit den vorchristlichen Verhältnissen auseinandersetzen. Insbesondere wird es um den landwirtschaftlichen Einsatz von Sklaven gehen, der deutlich von der angenehmeren Sklavenarbeit in der Stadt zu trennen ist.2 Einen Glücksfall für die Forschung auf diesem Gebiet stellen die Arbeiten von Marcus Porcius Cato Censorius und Marcus Terentius Varro dar. Mit den Werken „de agri cultura“ und „rerum rusticarum“ wollten beide Anleitungen zur landwirtschaftlichen Arbeit liefern, die natürlich Schilderungen zur Sklavensituation implizieren. So spiegelt Catos Werk die Lage der Sklaven und deren Arbeit auf dem Land in der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. wider. Varro liefert uns Informationen über die Zustände im 1. Jahrhundert v. Chr.. Mit Hilfe dieser Quellen möchte ich vor allem die Gesamtsituation der Sklaven in den beiden Jahrhunderten beleuchten und dann die vergleichende Frage stellen, welche Tendenzen und Entwicklungen es von Cato zu Varro gegeben hat.
Die Vielzahl der Übersetzungen, Kommentare und Interpretationen zu Catos und Varros Werken belegen die historische Bedeutung dieser Autoren und ihrer Literatur. Ich werde in dieser Arbeit mit den neuesten mir bekannten deutschsprachigen Übersetzungen und Kommentaren arbeiten, die jeweils von Dieter Flach stammen. Zu Catos Text stand mir ebenfalls der umfangreiche Kommentar von Paul Thielscher zur Verfügung. Bevor ich im Rahmen dieser Arbeit jedoch auf die eigentliche Thematik eingehen werde, halte ich es bei dieser Quellenarbeit für unerlässlich die beiden Autoren biographisch in der gebotenen Kürze vorzustellen und dann kurz die Charakteristika der uns interessierenden Texte herauszuarbeiten. Für die Rekonstruktion der Lebensläufe Catos und Varros und die Bemerkungen zu deren Werken habe ich in erster Linie den RE, sowie den DNP benutzt. Für Varro war vertiefend zudem eine Darstellung von Burkhard Cardauns hilfreich. Um dann zur eigentlichen Beantwortung der Fragestellung zu kommen, sollen die betreffenden Quellen ebenfalls relativ kurz in ihren historischen Kontext geordnet werden. [...]
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1 Bleicken, J. (1995), S. 334f
2 ebda, S. 334
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellen und Autoren
- Marcus Porcius Cato Censorius
- Kurzvita
- Sein Werk „de agri cultura“
- Marcus Terentius Varro
- Kurzvita
- Sein Werk „rerum rusticarum libri tres“
- Marcus Porcius Cato Censorius
- Sklavenarbeit bei Cato und Varro
- Historischer Kontext
- Slavenarbeit bei Cato
- Sklavenarbeit bei Varro
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Sklavenarbeit in der römischen Landwirtschaft, insbesondere in der Zeit vor Christus. Sie analysiert die Werke von Marcus Porcius Cato Censorius und Marcus Terentius Varro, welche Anleitungen zur landwirtschaftlichen Arbeit liefern, und beleuchtet dabei die Implikationen für die Sklavensituation. Ziel ist es, die Gesamtsituation der Sklaven in den beiden Jahrhunderten zu beleuchten und die vergleichende Frage zu stellen, welche Tendenzen und Entwicklungen von Cato zu Varro zu beobachten sind.
- Sklavenarbeit in der römischen Landwirtschaft im Kontext der Zeit vor Christus
- Analyse der Werke von Cato und Varro hinsichtlich der Sklavensituation
- Vergleichende Untersuchung der Tendenzen und Entwicklungen der Sklavenarbeit von Cato zu Varro
- Untersuchung der ökonomischen und sozialen Aspekte der Sklavenarbeit in der römischen Landwirtschaft
- Die Rolle der Sklavenarbeit in der Entwicklung der römischen Agrarwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in das Thema der Sklavenarbeit in der römischen Landwirtschaft ein und stellt die zentralen Fragestellungen dar. Sie beschreibt die Bedeutung der Werke von Cato und Varro als Quellen für die Rekonstruktion der Sklavensituation.
- Quellen und Autoren: Dieses Kapitel präsentiert eine Kurzvita von Cato und Varro sowie eine detaillierte Analyse ihrer jeweiligen Werke „de agri cultura“ und „rerum rusticarum libri tres“. Es werden die Entstehungszeit, die Intentionen der Autoren und die Besonderheiten der Texte beleuchtet.
- Sklavenarbeit bei Cato und Varro: Dieses Kapitel ordnet die Werke von Cato und Varro in ihren historischen Kontext ein und untersucht die Darstellung der Sklavenarbeit in beiden Texten. Es wird die Nutzung von Sklaven in der Landwirtschaft, ihre Aufgaben und ihre Lebensbedingungen beleuchtet, wobei ein besonderes Augenmerk auf die vergleichende Analyse der beiden Autoren gelegt wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Sklavenarbeit in der römischen Landwirtschaft und ihre Darstellung in den Werken von Cato und Varro. Wichtige Themen sind: Agrargeschichte, Sklavenarbeit, „de agri cultura“, „rerum rusticarum libri tres“, römische Republik, landwirtschaftliche Praxis, Lebensbedingungen von Sklaven, ökonomische und soziale Aspekte der Sklavenarbeit.
- Quote paper
- Dirk Brandes (Author), 2005, Sklavenarbeit bei Cato und Varro, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48700