Die Kombination von Telekommunikation und Informatik, auch „Telematik“ genannt, beschreibt eine Technik, bei der man mit Hilfe von Computern versucht, den Informations- und Datenverkehr zu steuern. Die Telematik wird heutzutage schon in Alltagssituationen, wie zum Beispiel dem Online-Banking, genutzt. Im Rahmen einer Empfehlung der Initiative „Info 2000“2 wurden die Anwendungsmöglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnik in allen Bereichen unserer Gesellschaft dargestellt. Dabei wurden die Vorteile, die bei der Einführung der Telematik im Gesundheitswesen erwartet werden, unter der Rubrik Gesundheitsvorsorge und –versorgung beschrieben.
Hiernach eröffnet der Einsatz einer vernetzten Kommunikation im Gesundheitswesen die Möglichkeit, die stetig steigenden Informationsmengen zu bewältigen, sowie eine Verbesserung der Behandlungsqualität und eine Senkung der Kosten zu erreichen. Der Abschluss einer vom Rat für Forschung und Technologie beim Bundeskanzler beauftragten Studie kommt zu der Erkenntnis, das durch die Telemedizin als besondere Form der Telematik zwei wesentliche Probleme des Gesundheitswesens behoben werden können:
Zum einen kann durch die Verfügbarkeit aller behandlungsrelevanter Informationen zum Zeitpunkt und am Ort der Behandlung eine Verbesserung der Versorgungsqualität und damit eine Absenkung der Kosten erzielt werden; zum anderen stehen umfangreiche Krankheits- und Gesundheitsdaten zur Verfügung, die eine rationale Planung und Entscheidungsfindung im Gesundheitswesen ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die neue Generation von Gesundheitskarten in Deutschland
- 2.1 Entstehung eines Novums im deutschen Gesundheitswesen
- 2.2 Gegenwärtiger Forschungs- und Entwicklungsstand
- 2.3 Ziele und Visionen einer verbesserten Kommunikation
- 2.4 Volkswirtschaftlicher Nutzen einer flächendeckenden elektronischen Kommunikation
- 2.4.1 Vorteile der elektronischen Gesundheitskarte gegenüber der gewohnten Krankenversicherungskarte
- 2.4.2 Subjektive Nutzenbetrachtung für den Patienten
- 2.4.3 Subjektive Nutzenbetrachtung für den Leistungserbringer
- 2.4.4 Individueller Nutzen für sonstige am deutschen Gesundheitswesen beteiligten Akteure
- 2.5 Optische Ausgestaltung der neuen Gesundheitskarte
- 3. Implementierung einer Telematik-Architektur im deutschen Gesundheitswesen
- 3.1 Szenario einer serverbasierten Lösung contra der Kartenlösung
- 3.2 Die Health Professional Card zur Authentifizierung
- 3.3 Rahmenarchitekturvorgaben zur Umsetzung der Telematikinfrastruktur
- 3.4 Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen
- 3.5 Finanzierung des Gesamtkonzeptes
- 3.5.1 Bisherige Kostenentwicklung
- 3.5.2 Kalkulationen zur Gesamtkostenentwicklung
- 3.5.3 Träger und Verteilung der Kosten im Gesundheitswesen
- 3.5.4 Kosten-Nutzen-Analyse und Amortisation der Gesamtkosten
- 4. Problematik und Ausblick zur Einführung einer flächendeckenden Gesundheitskommunikation
- 4.1 Berücksichtigung des Datenschutz
- 4.1.1 Datenschutzrechtliche Gesetze
- 4.1.2 Umsetzung des Datenschutzes bei der Kommunikation innerhalb der Telematikinfrastruktur
- 4.1.3 Einrichtung einer Sicherheitsarchitektur zum Schutz der Telematikplattform
- 4.2 Barrieren und Probleme bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte
- 4.2.1 Widerstand durch Ärzte und Patienten
- 4.2.2 Kritik an der Effizienz der Nutzeneinsparungen
- 4.2.3 Finanzielle Belastung eines reformbedürftigen Gesundheitswesens
- 4.2.4 Problematik zur Anwendung der eGK in besonderen Situationen
- 4.3 Zukünftige Erweiterungsoptionen der Telematik-anwendung in Deutschland und Europa
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Implementierung der elektronischen Gesundheitskarte im deutschen Gesundheitswesen. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die mit der Einführung dieser neuen Technologie verbunden sind. Die Arbeit untersucht insbesondere die technischen Aspekte der Implementierung, die Kosten und Finanzierung, sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz.
- Entwicklung und Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte
- Herausforderungen und Chancen der Telematikinfrastruktur
- Kosten und Finanzierung der Implementierung
- Datenschutz und Datensicherheit
- Rechtliche Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Akzeptanz
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 analysiert die Entstehung der elektronischen Gesundheitskarte als Novum im deutschen Gesundheitswesen, beleuchtet den aktuellen Forschungs- und Entwicklungsstand und untersucht die Ziele und Visionen einer verbesserten Kommunikation im Gesundheitswesen. Weiterhin wird der volkswirtschaftliche Nutzen der elektronischen Gesundheitskarte im Vergleich zur bisherigen Krankenversicherungskarte, der subjektive Nutzen für Patienten und Leistungserbringer sowie für andere Akteure im Gesundheitswesen beleuchtet. Abschließend wird die optische Gestaltung der neuen Gesundheitskarte vorgestellt.
Kapitel 3 widmet sich der Implementierung einer Telematik-Architektur im deutschen Gesundheitswesen. Es werden verschiedene Szenarien, wie z. B. eine serverbasierte Lösung oder die Kartenlösung, miteinander verglichen. Die Health Professional Card als Authentifizierungsinstrument wird vorgestellt und die Rahmenarchitekturvorgaben für die Telematikinfrastruktur werden beleuchtet. Weiterhin werden Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen zur Implementierung der Telematikinfrastruktur vorgestellt. Schließlich wird die Finanzierung des Gesamtkonzeptes unter Berücksichtigung der bisherigen Kostenentwicklung, der Kalkulationen zur Gesamtkostenentwicklung, der Träger und Verteilung der Kosten sowie der Kosten-Nutzen-Analyse und Amortisation der Gesamtkosten untersucht.
Kapitel 4 beleuchtet die Problematik und den Ausblick zur Einführung einer flächendeckenden Gesundheitskommunikation. Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen im Hinblick auf den Datenschutz sowie die Herausforderungen bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte, z.B. Widerstand durch Ärzte und Patienten, Kritik an der Effizienz der Nutzeneinsparungen und die finanzielle Belastung des reformbedürftigen Gesundheitswesens, beleuchtet. Weiterhin werden die Problematiken der Anwendung der eGK in besonderen Situationen sowie die zukünftigen Erweiterungsoptionen der Telematikanwendung in Deutschland und Europa diskutiert.
Schlüsselwörter
Elektronische Gesundheitskarte, Telematikinfrastruktur, Datenschutz, Datensicherheit, Kosten, Finanzierung, Implementierung, Gesundheitswesen, Arzt, Patient, Leistungserbringer, Kommunikation, eGK, Health Professional Card, Telematik, Serverbasierte Lösung, Kartenlösung, Rahmenarchitektur, Lösungsansätze, Handlungsempfehlungen, Datenschutzrechtliche Gesetze, Widerstand, Kritik, Nutzeneinsparungen, finanzielle Belastung, Erweiterungsoptionen, Deutschland, Europa.
- Quote paper
- Diplom Kaufmann (FH) Thomas Flügge (Author), 2005, Probleme und Umsetzung bei der Implementierung der elektronischen Gesundheitskarte im deutschen Gesundheitswesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48776